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Preuß, Johann Philipp

Preuß, Johann Philipp

männlich 1605 - um 1687  (81 Jahre)

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  • Name Preuß, Johann Philipp 
    Geburt 21 Apr 1605  Erbach, Odenwaldkreis, Hessen, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Geschlecht männlich 
    Tod um 1687  Würzburg, Kreis Würzburg, Bayern, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Personen-Kennung I166618  Zimbelmann
    Zuletzt bearbeitet am 3 Jul 2017 

    Familie Kern, Susanna,   geb. 17 Mrz 1621, Forchtenberg, Kreis Hohenlohe, Baden-Württemberg, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. Datum unbekannt 
    Eheschließung Dez 1642  Forchtenberg, Kreis Hohenlohe, Baden-Württemberg, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Scheidung vor 1683  [1
    Zuletzt bearbeitet am 3 Jul 2017 
    Familien-Kennung F55115  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 21 Apr 1605 - Erbach, Odenwaldkreis, Hessen, Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - Dez 1642 - Forchtenberg, Kreis Hohenlohe, Baden-Württemberg, Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - um 1687 - Würzburg, Kreis Würzburg, Bayern, Deutschland Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos
    Johann Philipp Preuß - 1645
    Johann Philipp Preuß - 1645
    Bildnis des Johann Philipp Preuß

  • Notizen 
    • Eric Zimbelmann:
      Born: ca. 21. April 1605
      Death: Würzburg ?
      Wohnort:
      Würzburg
      Note:
      fränkischer Bildhauer im Dienst der Würzburger Fürstbischöfe.
      1617-1619 Lehrling bei Meister Michel Kern in Forchtenberg, kaufte 1652 ein Holzhaus in der Nähe des Domes.
      Vor 1683 Scheidung von Susanna Kern, die darauf Johann Michael Rieß heiratete.

      Wikipedia:
      Johann Philipp Preuß entstammte einer weitverzweigten Brunnenmeisterfamilie, die um die Wende zum 17. Jahrhundert über die Grafschaft Erbach an den Würzburger Hof gelangte. Stammvater der Familie scheint Johann Philipps Großvater David Preuß gewesen zu sein, der als fürstlicher Brunnenmeister von Halberstadt nach Erbach wechselte. Er ist seit 1610 in Würzburg nachweisbar, als er „ufm Graben zur Wiegen“ im Dietricherviertel ein Haus erwirbt. Er scheint die Erbacher Brunnenmeisterstelle seinem Sohn Dietrich, Johann Philpps Vater, überlassen zu haben. Dietrich heiratete 1601 Anna Margareta Schneidbacher in Reichelsheim bei Erbach. Aus dieser Ehe gingen wenigsten drei Kinder hervor, Johann Philipp (1605), Johann Casimir (1610) und Maria.
      Ab 1626 bis 1633 ist Dietrich Preuß Brunnenmeister am Würzburger Juliusspital. Dass das Juliusspital Brunnenmeister benötigte, liegt auf der Hand. Mehrere Springbrunnen und ein großes Mühlwerk machten ständige Reparaturen notwendig. Hier erlernte Johann Philipp seine technischen Grundkenntnisse.
      In den Jahren 1617 bis 1619 lernte er mit zwölf Jahren bei Meister Michael Kern in Forchtenberg. Kern war zu diesem Zeitpunkt der führende Bildhauer in Franken und auch für den Würzburger Stadtrat tätig. Preuß lernte bei Kern die Unter- und Einordnung in einen großen Werkstattbetrieb, die sachgemäße Behandlung des Alabasters und Sandstein, die Bedeutung der Visiere, Werkzeichnungen und Modelle, die es zu kopieren galt, als auch das planende Entwerfen von größeren Denkmälern. Seine Lehrzeit beendete er wohl zunftmäßig ca. 1623. Wo er seine Wanderjahre verbrachte, wo er seine ersten Erfahrungen in der Bildhauerei oder Architektur zwischen seinem 18. und 30. Lebensjahr machte ist unklar, jedenfalls scheint er einige Zeit in Italien verbracht zu haben. Ein Beweis für die Italienreise fehlt jedoch. Indirekte Hinweise dafür geben einige seiner Retabelkonstruktionen, deren Formgut speziell nach Venedig weist und die in Deutschland bis dahin ungebräuchlich sind.
      Nach seiner Wanderschaft diente er bis 1650 den Grafen von Hatzfeld, die mit Franz von Hatzfeld auch den Würzburger Bischof stellten. Es liegt die Vermutung nahe, dass Preuß schon bald nach seiner Rückkehr durch Vermittlung seines in Würzburger Hofdiensten stehenden Vaters in die Position eines Hofbildhauers kam. Diese Hofbildhauerstelle und die damit verbundenen Aufträge ermöglichten es Preuß auch am 8. Dezember 1640 in Forchtenberg Susanna Kern, eine Tochter seines Lehrmeisters, zu heiraten. Nach seiner Heirat dürfte Preuß weiterhin in Würzburg geblieben sein. Ab Mai 1643 fast durchgehend bis Juni 1649 ist Preuß auf Schloss Haltenbergstetten, dem fränkischen Hauptsitz des Siegerländer Grafengeschlechtes Hatzfeld seit 1632, nachweisbar.
      1652 kaufte Preuß in der Nähe des Domes ein Holzhaus. Hier setzte er seine knapp acht Jahre zuvor unterbrochene Karriere fort. Seine ersten Aufträge kamen wieder vom Hof, wie die Reparatur des alabasternen Kilians-Altars in der Marienkirche und ein Bastionswappen (1650) oder Wappenmodelle für Kanonen (1651). Ein Jahr später begannen die Planungen zum Neutor der Festung Marienberg. Der Entwurf zumindest der Innenseite wie auch die Ausführung der bekrönenden Kriegerstatuen wird Preuß zugeschrieben. In den folgenden drei Jahrzehnten fallen Preuß alle wichtigen Aufträge zu, seien es Altäre, Grabmäler oder auch Portale; er beherrschte damit das Bistum Würzburg zum Teil auch die Nachbarbistümer Bamberg und Fulda.
      Ab 1681 war Johann Philipp Preuß mit der Auflösung seines Hausstandes beschäftigt. Die tieferen Ursachen könnten familiärer Natur gewesen sein und mit seiner Frau bzw. seinem Gesellen Johann Michael Rieß zusammenhängen, der mindestens seit 1679 in seiner Werkstatt arbeitete. Dieser erreichte nämlich eine Scheidung und heiratete Susanna Preuß, geborene Kern am 10. Juli 1683 in Mainstockheim, wo Rieß seine eigene Werkstatt gründete. Dieses gewiss ungewöhnliche Ereignis, das einiges Aufsehen erregt haben wird, wird ein längeres Vorspiel gehabt haben, was der Heiratseintrag im Mainstockheimer Kirchenbuch auch andeutet: Rieß stand im Verdacht, schon lange Jahre mit der Frau seines Meisters zusammengelebt zu haben.
      Das Todesdatum von Preuß ist nach wie vor unbekannt. In Würzburg ist er laut den Matrikelbüchern sämtlicher Pfarreien nicht gestorben. Dass Preuß noch bis 1687 gelebt hat, dafür spricht der laut der Klosterchronik 1687 errichtete Hochaltar für die Reurerkirche, dessen Retabelkonstruktion samt der Dekoration nur von ihm noch entworfen worden sein kann.

  • Quellen 
    1. [S263] Eric Zimbelmann, (Geneanet.org).