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Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:
Die Stadt Kandel liegt in der Südpfalz im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz und ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Kandel.
Geschichte:
Die erste Erwähnung Kandels findet sich in einer Urkunde des Speyerer Bischofs Günther von Henneberg aus dem Jahre 1150. Dort ist ein „Adelbrath von Canele“ als Zeuge einer Schenkung genannt. Der Name ist möglicherweise eine Eindeutschung von lateinisch canalis (’Röhre, Rinne, Wasserlauf‘), siehe Kandel (Abfluss). Urkunden sprechen im Jahre 1348 von einer Kirche in Kandel, deren Entstehungsjahr sich jedoch nicht nachweisen lässt.
Emich V. von Leiningen verpfändete 1374 zusammen mit weiteren Dörfern auch Kandel und Minderslachen an den pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I. Ab 1379 musste Kandel zwei Herren dienen, da die Herrschaft Guttenberg gemeinsamer Besitz der Grafen von Leiningen-Hardenberg und der pfälzischen Kurfürsten wurde. Aufgrund der „Pfälzischen Teilung“ 1410 fiel der wittelsbachische Teil der Herrschaft Guttenberg mit Kandel an Pfalzgraf Stephan, den Begründer des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken. 1460 ließ Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz, von seinen Freunden Friedrich der Siegreiche, von seinen Feinden Der böse Fritz genannt, Kandel wegen eines Streits mit seinem Vetter Ludwig von Zweibrücken brandschatzen. Drei Jahre später übertrug Graf Schaffried von Leiningen seinen Anteil an Guttenberg an die Herren von Lichtenberg. Diese verkauften ihre Rechte bereits einen Tag später an den Kurfürsten Friedrich und den Zweibrücker Herzog Wolfgang. Die beiden pfalz-wittelsbachischen Linien verwalteten nunmehr die Herrschaft gemeinsam. Im Jahre 1475 wurde die an Stelle des 1460 zerstörten Gotteshauses erbaute neue Kirche zu Ehren der Mutter Gottes und des heiligen Märtyrers Georg vollendet. Vier Jahre später übertrug Bischof Ludwig von Helmstatt dem Ritter Heinrich von Otterbach 30 Morgen Äcker auf der Huldeburg bei Kandel. Diese Burg stand der Überlieferung nach auf dem Holderbühl. Spätestens 1481 war das ortsansässige Rittergeschlecht erloschen. Letzter Namensträger war Ritter Egon von Candel. Das Ritterlehen ging an Hans von Helmstädt über.
Mit Vollendung des St. Georgsturmes 1519 entstand das heute noch bestehende Wahrzeichen der Stadt Kandel. 1525 beteiligten sich die Kandeler Bauern am Bauernaufstand. Anführer des Kandeler Haufe war der Schultheiß Mattes Josel. Nach dem Tod von Kurfürst Ottheinrich 1559 fiel der Anteil der Kurlinie an Guttenberg an Pfalz-Zweibrücken. Neben der regierenden Linie dieses Hauses waren aber auch noch Nebenlinien Miteigentümer, zunächst Pfalz-Veldenz, gefolgt von Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Kleeburg und Pfalz-Birkenfeld. Die kroatischen Truppen von Leopold von Österreich plünderten im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs 1622 den Ort und steckten die Kirche und „viele schöne Häuser“ in Brand. Auch zehn Jahre später, 1632, wurde Kandel noch mehrmals geplündert. Das Dach der Kirche, die von französischen Soldaten als Wachlokal genutzt wurde, brannte dann 1635 ab. Gegen Ende des Krieges, 1644, verwüsteten die Truppen des französischen Marschalls Turenne das Gebiet um Kandel, ein Ereignis, das sich dreißig Jahre später wiederholen sollte, bevor 1675 der kaiserliche Feldmarschall Raimund Fürst von Montecuccoli in Kandel sein Hauptquartier aufschlug. Aufgrund einer Entscheidung einer der von Ludwig XIV. errichteten Reunionskammern wurde die Herrschaft Guttenberg und damit auch Kandel 1680 als Teil der sogenannten Souveränitätslande dem französisch gewordenen Elsass einverleibt. Der französische König sah sich als Souverain dieses Gebietes und betrachtete die dort regierenden deutschen Fürsten, darunter auch den Herzog von Zweibrücken, als seine Lehnsleute. 1684 wurde in Kandel wieder eine katholische Pfarrei eingerichtet. Es war dies eine sogenannte Königspfarrei, da die Wiedergründung vom Straßburger Intendanten de la Grange als Vertreter der französischen Behörden ausging. Die Georgskirche wurde Simultankirche, nachdem an Weihnachten 1684 den Katholiken deren Chor zugesprochen wurde. Zwischen Chor und Schiff wurde eine Mauer errichtet, die jedoch bereits 1686 wieder abgebrochen wurde.
Im Verlauf des Spanischen Erbfolgekriegs diente der Ort 1702 dem kaiserlichen Heerführer Ludwig von Baden, berühmt unter dem Namen „Türkenlouis“ als Hauptquartier, ebenso 1704 dem kaiserlichen Generalissimus Prinz Eugen von Savoyen, dem „Edlen Ritter“ und dem englischen Feldherrn John Churchill, Herzog von Marlborough, sowie 1706 den französischen Generälen Luxembourg und Villars sowie dem Kurfürsten von Hannover. 1733 wurde Herzog Christian von Zweibrücken aus der Linie Pfalz-Birkenfeld alleiniger Herr von Guttenberg, allerdings unter französischer Oberherrschaft. Zwei Jahre später, nach dem Tod von Herzog Christian II., mussten der Schultheiß von Kandel und mit ihm die Schultheißen aller übrigen Orte der Herrschaft Guttenberg im Schloss zu Minfeld dem französischen König huldigen. 1785 wurde das Kandeler Rathaus fertiggestellt.

Ort : Geographische Breite: 49.0815908, Geographische Länge: 8.1971420


Geburt

Treffer 101 bis 115 von 115

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   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
101 Seyter, Margarethe  1634Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I221528
102 Schlemp, Emich Jacob  1633Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I257970
103 Bossler, Hans  1627Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I257959
104 Zimpelmann, Geronimus  geschätzt 1626Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I191658
105 Bossler, Barbara - wife of  1620Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I257960
106 Bursch, Jacob  um 1613Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I257965
107 Kramer, Anna Magaretha - wife of  um 1608Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I257973
108 Kramer, Christoph  1600Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I257972
109 Bursch, Martha Margaretha - wife of  1587Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I257969
110 Bursch, Christoph  1587Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I257968
111 Huck, Johann Jacob  geschätzt 1586Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I185812
112 Ring, Anna Elisabeth  1570Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I259257
113 Ring, Agnes - wife of  1547Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I259259
114 Ring, Anton  1545Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I259258
115 Ring, Adam  1520Kandel, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland I259260

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