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Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Botenheim ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg, das seit dem 1. Januar 1971 zu Brackenheim gehört.

Geschichte:

Die frühesten Siedlungsspuren auf Botenheimer Markung stammen aus der Jungsteinzeit. Eine jungsteinzeitliche Siedlung wird aufgrund zahlreicher Scherbenfunde der Bandkeramiker im Gewann Dörner südwestlich des Ortes vermutet. Aus der späten Bronzezeit wurden weitere Scherben der Urnenfelderkultur an verschiedenen Stellen der Gemarkung geborgen. Außerdem weisen Bodenfunde auch auf einen einstmals vorhandenen römischen Siedlungsplatz hin.

Botenheim wurde erstmals im Lorscher Codex in einer auf 793 datierten Urkunde als Batenheim erwähnt. Der Ort wird als locus bezeichnet und scheint zu dieser Zeit am Anfang seiner Besiedlung gestanden zu haben, denn als locus handelte es sich bei Botenheim um eine Einzelsiedlung oder Neurodung, die damals noch zum nahen Meimsheim gehörte. Auf eine von Meimsheim ausgehende Gründung deutet auch die frühe kirchliche Organisation hin, da Botenheim bis zum 13. Jahrhundert Filialgemeinde von Meimsheim war. Ursprünglich hatte Botenheim eine gemeinsame Markung mit Alt-Cleebronn, dem württembergischen Teil von Cleebronn. Beim Übergang der Lorscher Besitztümer an das Erzstift Mainz 1232/34 wird Botenheim nicht ausdrücklich genannt, so dass der Lorscher Besitz möglicherweise schon vorher in andere Hände übergegangen war. Die Ortsherrschaft im hohen Mittelalter lag wohl bei den Herren von Magenheim. Im 12. und 13. Jahrhundert waren am Ort außerdem die Klöster Hirsau, Bebenhausen und Odenheim sowie die Grafen von Lauffen und der Deutsche Orden begütert. Der Bebenhäuser Hof, ein Erbhof des Klosters, wurde 1487 durch das Brackenheimer Spital erworben, der übrige Bebenhäuser Besitz gelangte 1448 an Reinhard von Neipperg.

Die ältesten Bauteile der Botenheimer Kirche datieren bereits auf das Jahr 1280. Erstmals erwähnt wurde die Kirche im Jahr 1351; Botenheim war damals bereits selbstständige Pfarrei. Das Patronatsrecht lag als wormsisches Lehen bei den Herren von Magenheim, ging jedoch wie auch die weltliche Herrschaft im 14. Jahrhundert an das Haus Württemberg über, das Botenheim dem Amt Brackenheim unterordnete. Das Patronatsrecht der Kirche kam dagegen an die Nonnen des einst in Frauenzimmern befindlichen Klosters. Kirchlich löste sich Alt-Cleebronn 1480 von Botenheim. Im Zuge der Reformation in Württemberg wurde auch Botenheim 1534 reformiert und ist seitdem überwiegend evangelisch geprägt.

Das 17. Jahrhundert war für Botenheim wie für das gesamte umliegende Zabergäu eine schwere Notzeit. Vor allem die Pest forderte zunächst zahlreiche Tote. 1621 wurden 353 Personen in Botenheim gezählt. Im Dreißigjährigen Krieg kam für Botenheim insbesondere nach der Schlacht bei Nördlingen eine Zeit des Elends, als kaiserliche Truppen nach Württemberg einströmten und das Land besetzten und plünderten. Die Einwohner Botenheims flohen in die Amtsstadt Brackenheim, wo von 1635 bis 1638 mindestens 108 Botenheimer verstorben sind. Botenheim war im Dezember 1635 völlig unbewohnt und zur Hälfte niedergebrannt. Auch in den nachfolgenden Kriegsjahren ereigneten sich häufige Truppendurchzüge mit Plünderungen und Grausamkeiten. 1647 hielten sich in Botenheim noch zwölf Männer und fünf Witwen auf, weitere 36 Einwohner harrten derweil noch in Brackenheim ihrer Rückkehr. Die Pfarrei des verwüsteten Ortes wurde einstweilig aufgehoben, und Botenheim war von 1647 bis 1659 nur noch eine Filialgemeinde von Brackenheim. Auch fand bis ungefähr 1650 keine Schule mehr im Ort statt. Bis 1655 waren 30 Häuser und Scheunen des Ortes wiederhergestellt, und auch eine große Zahl Äcker und Wiesen wurden wieder bewirtschaftet; lediglich die arbeitsintensiven Weinberge lagen größtenteils noch wüst.

Da die Pestepidemien weitgehend überwunden waren und nach dem Dreißigjährigen Krieg für etwa zwei Generationen Friede herrschte, stieg die Einwohnerzahl bis 1680 wieder auf 238 Personen an. Der Pfälzische Erbfolgekrieg wirkte sich ab 1688 jedoch wieder negativ auf Botenheim wie das gesamte Zabergäu aus. Der Ort hatte erneut an Truppendurchzügen und Einquartierungen zu leiden. Erschwerend kam hinzu, dass die nach Brackenheim geschafften Fruchtvorräte der Amtsorte dort 1691 einem großen Stadtbrand zum Opfer fielen, so dass es zu einer Hungersnot kam, die durch Dürre, Frost und Hagel in den Jahren 1693 und 1694 nicht gelindert werden konnte. Auch die Pfarrstelle war vorübergehend nicht besetzt, so dass Botenheim von 1690 bis 1698 nochmals Filial von Brackenheim war.

Im 18. Jahrhundert verbesserten sich die Verhältnisse allmählich, als im Zabergäu keine Kriegshandlungen mehr stattfanden. Gleichwohl waren Botenheim und die umliegenden Orte weiterhin von Truppendurchzügen und allerlei Kontributionsforderungen betroffen. Um 1720 hatte die Einwohnerzahl in etwa wieder den Stand von vor dem Dreißigjährigen Krieg erreicht.

Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg blieb der altwürttembergische Ort dem Oberamt Brackenheim zugeordnet.

Ort : Geographische Breite: 49.0653798, Geographische Länge: 9.0665531


Geburt

Treffer 1 bis 11 von 11

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Englert, Hanss Ludwig  18 Feb 1686Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I252522
2 Fuess, Maria Ursula  um 1609Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244212
3 Kiefner, Rosina  13 Jun 1818Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I261533
4 Kuehner, Georg Michael  Apr 1710Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I73491
5 Kuehner, Johann Martin  um 1684Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I73493
6 Kurr, Hanß Wendel  29 Aug 1700Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I234217
7 Kurr, Johann Wendel  22 Nov 1724Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I234212
8 Maurer, Anna Maria  30 Nov 1637Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244205
9 Sauselin, Anna Margaretha  um 1688Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I73494
10 Stengel, Wolfgang  1609Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244211
11 Straile, Christian  12 Dez 1752Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I118183

Taufe

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Englert, Hanss Ludwig  18 Feb 1686Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I252522
2 Kiefner, Rosina  14 Jun 1818Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I261533

Tod

Treffer 1 bis 8 von 8

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Abendschön, Maria Margareta  21 Sep 1762Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I234218
2 Fuess, Maria Ursula  29 Dez 1679Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244212
3 Kurr, Hanß Wendel  13 Sep 1763Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I234217
4 Kurr, Johann Wendel  18 Apr 1787Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I234212
5 Stengel, Georg Ernst  Mrz 1689Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244204
6 Stengel, Martin Jr.  Datum unbekanntBotenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244213
7 Stengel, Wolfgang  2 Mrz 1689Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244211
8 Straile, Christian  15 Dez 1797Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I118183

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Stengel, Georg Ernst  2 Mrz 1689Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244204

Eheschließung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Doderer / Oehler  30 Jan 1838Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F76019
2 Kurr / Abendschön  27 Jan 1722Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F80692
3 Rossnagal / Hinderer  21 Jun 1698Botenheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F91537