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Gießen, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Die Universitätsstadt Gießen (Landkreis Gießen) ist mit knapp 80.000 Einwohnern die siebentgrößte Stadt von Hessen und eine der sieben Sonderstatusstädte des Landes. Als Sitz eines Regierungsbezirks und eines Landkreises ist es administratives Zentrum Mittelhessens, bedeutender Verkehrsknotenpunkt und eines der Oberzentren der Region. Mit dem zehn Kilometer westlich gelegenen Wetzlar (Lahn-Dill-Kreis) bildet die Stadt eine Agglomeration mit etwa 320.000 Einwohnern. In weiterer Entfernung liegen die Städte Marburg (Landkreis Marburg-Biedenkopf) in Oberhessen, Fulda (Landkreis Fulda) jenseits des Vogelsbergs, Siegen (Kreis Siegen-Wittgenstein) in Südwestfalen und Limburg an der Lahn (Landkreis Limburg-Weilburg) am Rande des Westerwalds.

In der Stadt befinden sich die Justus-Liebig-Universität, die Technische Hochschule Mittelhessen, eine Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, die Freie Theologische Hochschule Gießen und eine Abteilung der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung sowie die Hessische Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge.

Geschichte:

Wilhelm von Gleiberg gründete 1152 die Wasserburg Gießen und verlegte seinen Sitz von der Burg Gleiberg dorthin; damit war der Grundstein für die spätere Stadt gelegt. Die Burg Gleiberg, etwa 8 km nordwestlich der heutigen Stadt, wurde etwa im 10. Jahrhundert von den Konradinern errichtet und ging Ende des 10. Jahrhunderts an die Luxemburger, die damit die Grafschaft Gleiberg an der mittleren Lahn begründeten.

Die erste urkundliche Erwähnung des Namens (von den) „Giezzen“ stammt aus dem Jahr 1197.[6] 1248 wurde Gießen erstmals als Stadt bezeugt. 1264 kam Gießen durch Verkauf von dem Grafen Ulrich I. von Asperg († 1283), aus dem Haus der Pfalzgrafen von Tübingen, an den es durch Erbschaft gefallen war, an die Landgrafschaft Hessen, die um 1300 das heutige Alte Schloss anlegen ließ. Um 1325 wurde die Neustadt gegründet. Ab etwa 1370 gab es Bürgermeister in Gießen, die den landesherrlichen Burgmannen gleichgestellt waren, sowie einen Rat als Vertretung der Bürgerschaft. Das (1944 zerstörte) Alte Rathaus am Marktplatz als Symbol bürgerlicher Macht entstand um 1450, die Stadtkirche bis 1484. 1442 erhielt Gießen das Marktprivileg. Der heutige „Marktplatz“ diente damals noch als Marktplatz, während der Wochenmarkt heute am Lindenplatz, in den Marktlauben (Alte Marktlauben 1894, Neue Marktlauben um 1910) und am Brandplatz gehalten wird.

Gegen 1535 ließ Landgraf Philipp der Großmütige die Stadt befestigen. Im selben Jahrzehnt entstanden der Alte Friedhof und das Neue Schloss. Am 27. Mai 1560 vernichtete ein Großbrand den nördlichen Teil der Stadt um das Walltor. Bei der Teilung der Landgrafschaft 1567 kam Gießen zu Hessen-Marburg, 1604 zu Hessen-Darmstadt. 1605 wurde in Gießen das Gymnasium Ludovicianum durch Landgraf Ludwig V. als Lateinschule gegründet. Am 19. Mai 1607 ermöglichte ein Privileg Kaiser Rudolfs II. die Gründung der Universität, als Gegenstück zu der in Marburg. Zwei Jahre später eröffnete der Botanische Garten, einer der ältesten in Deutschland. 1634/35 dezimierte eine schwere Pestepidemie die Bevölkerung der Stadt. Im 18. Jahrhundert wurde die Region mehrfach durch Kriege heimgesucht und die Stadt von fremden Truppen besetzt.

1803 wurde Gießen Hauptstadt der neuen Provinz Oberhessen im Großherzogtum Hessen. In den folgenden Jahren wurde die Stadtbefestigung geschleift, und an ihrer Stelle wurden die Wallanlagen angelegt. 1824 bis 1852 lehrte Justus Liebig an der Universität Gießen. Im Revolutionsjahr 1848 kam es auch in Gießen zu Unruhen, ein Student wurde getötet. August Becker gab in Gießen die radikaldemokratische Tageszeitung „Jüngster Tag“ heraus. Ein Jahr später wurde die Stadt mit Eröffnung der Main-Weser-Bahn (Frankfurt-Kassel) an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. 1862 folgte die Eisenbahnstrecke nach Köln, 1864 der Anschluss an die Lahntalbahn von Wetzlar nach Koblenz. Ab etwa 1860, vor allem in der Amtszeit des ersten Berufsbürgermeisters August Bramm (1875–1889), wuchs die Stadt über die Wallanlagen hinaus.

1855 wurde die Werkfeuerwehr Gail gegründet, im gleichen Jahr auch die Städtische Freiwillige Feuerwehr Gießen.

Ab 1867 war Gießen als Garnisonsstadt ein Militärstandort (Inf.-Reg. 116). 1870 eröffnete die Vogelsbergbahn nach Fulda, 1872 die Lahn-Kinzig-Bahn nach Gelnhausen. 1879 bis 1888 lehrte Wilhelm Conrad Röntgen an der Universität Gießen. 1893 wurde die heute größte Kirche der Stadt, die evangelische Johanneskirche an der Südanlage, eingeweiht. 1907 eröffnete das Stadttheater. Ab 1894 gab es in Gießen öffentlichen Nahverkehr, zunächst mit Pferdeomnibussen, seit 1909 mit einer elektrischen Straßenbahn.

Im Jahre 1903 wurde der Neue Friedhof als überkonfessioneller städtischer Friedhof in Betrieb genommen.

Im Jahre 1904 wurde die fortschrittliche Gießener Kanalisation eingeweiht.

Im Jahre 1914 wurde die Berufsfeuerwehr Gießen gegründet.

Im Jahr 1925 eröffneten die Volkshalle an der heutigen Grünberger Straße und der Gießener Flughafen, das spätere US-Depot.

Mit Wirkung zum 1. November 1938 verfügte der NS-Reichsstatthalter in Hessen in seiner Funktion als Führer der Landesregierung nicht nur die Ausgliederung der Städte Darmstadt, Mainz, Offenbach und Worms, sondern auch der Stadt Gießen aus ihrem bisherigen Kreis. Gießen wurde damit kreisfreie Stadt. Durch Eingemeindung von Wieseck, Klein-Linden und Schiffenberg stieg die Einwohnerzahl 1939 auf 42.000.

Durch zwei Luftangriffe der britischen Luftwaffe am 2. und (vor allem) in der Nacht vom 6. auf den 7. Dezember 1944 im Rahmen der Area Bombing Directive wurde nahezu der gesamte historische Stadtkern Gießens durch einen Feuersturm vernichtet. Allein bei dem zweiten Luftangriff kamen 813 Menschen ums Leben, und rund 30 000 wurden obdachlos. Die Bahnanlagen und die zahlreichen Militäreinrichtungen blieben dagegen weitgehend intakt. In den folgenden Monaten starben viele weitere Menschen durch Tieffliegerangriffe. Am 28. März 1945 beendete der Einzug der US-amerikanischen Armee den Krieg für die zerstörte Stadt. Die Stadt war zu 67 % zerstört, die Innenstadt zu 90 %. Trotz dieser hohen Zerstörungsrate hätte es für Gießen noch schlimmer kommen können. Ein nicht unerheblicher Teil der Bombenlast des zweiten Luftangriffes wurde versehentlich über dem Bergwerkswald abgeworfen, wo die Folgen noch heute deutlich zu sehen sind.

Die Militärregierung der USA informierte Ende Oktober 1945 die Landesregierung Großhessens, dass das Land 1946 rund 600.000 Vertriebene und Flüchtlinge aufnehmen müsse. Anfang Februar 1946 erreichten die ersten 1200 Menschen die Stadt mit Güterwagen. Das, vorerst provisorische, Flüchtlings-Durchgangslager befand sich unweit des Bahnhofs. Da Gießen ein Schienenknotenpunkt war, wurde es am 7. Mai 1947 vom Staatskommissar für das Flüchtlingswesen zum Regierungsdurchgangslager für alle Flüchtlinge nach Großhessen. Der Oberbürgermeister Otto-Heinz Engler ersuchte 1948 das Regierungspräsidium in Darmstadt um Verlegung des Lagers aufgrund der hohen Belastung des Sozialetats der Stadt durch die Flüchtlinge. Später erreichte der Bürgermeister Hugo Lotz einen finanziellen Ausgleich für die Stadt durch das Land.

Am 1. September 1950 wurde das Lager in Notaufnahmelager Gießen umbenannt und erhielt bundesweite Kompetenz. Der Anteil der Heimatvertriebenen betrug zu dieser Zeit bereits 20 % der Gesamtbevölkerung Gießens. Das Gießener Notaufnahmelager war auch Durchgangslager für Flüchtlinge aus der Sowjetischen Besatzungszone, die in der amerikanischen Zone bleiben wollten. Seit den 1960er Jahren war es die erste Station für zahlreiche ausgereiste DDR-Bürger und erlebte 1989 zunächst den Ansturm der über Ungarn geflüchteten Ostdeutschen und im Herbst den der legal über die nun offene Grenze gekommenen. 1986 wurde es in Bundesaufnahmestelle umbenannt und ist heute die zentrale Aufnahmestelle des Landes Hessen.

Ort : Geographische Breite: 50.5840512, Geographische Länge: 8.678403099999969


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Zimpelmann, Anna  14 Feb 1892Gießen, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I191666

Tod

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Bachmann, Frieda  2006Gießen, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I211245
2 Hochhalter, Lydia  2013Gießen, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I214858
3 Job, Hermann  1 Dez 1965Gießen, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I227097
4 Moßler, Christian Johann Caspar  23 Mai 1809Gießen, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I265248
5 Schäfer, Helene Gertrud  14 Sep 1980Gießen, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I227098