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Ilfeld, Kreis Nordhausen, Thüringen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2023:

lfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Harztor im Landkreis Nordhausen (Thüringen) im Südharz.

Geschichte:

Um 1100 errichteten die Bielsteiner Grafen auf dem heutigen Burgberg in Ilfeld die Ilburg. Fortan nannte sich dieser Familienzweig Ilburger. Die zweiteilige Burganlage mit Ringwall und Graben diente der Überwachung der alten Nord-Süd-Verbindungsstraße, die Nordhausen und die Goldene Aue und Bad Harzburg und Goslar über den Harz verband. 1154 wurden erstmals die Herren von Ilfeld und 1157 ein Edelger von Ilfeld genannt. Die Reste des Bergfrieds und von Mauern sind noch erkennbar.

Das einst sehr bedeutende, 1189 mit Unterstützung des Klosters Pöhlde gegründete Prämonstratenser-Kloster Ilfeld soll der Legende nach auf Veranlassung des Ilburger Grafen Elger II. und seiner Gemahlin Lutrude, nach dessen glücklicher Rückkehr von einer Pilgerreise nach Jerusalem entstanden sein. Das Kloster Ilfeld war bis zur Reformation Hauptort einer der sieben Zirkarien (Provinzen) des Prämonstratenserordens in Deutschland.

Das Ilfelder Gebiet gehörte bereits seit dem Hochmittelalter – im Ergebnis des hessisch-thüringischen Erbfolgekrieges – zum Herzogtum Braunschweig, nach dem Aussterben der Ilburger Grafen gelangte es zur Grafschaft Hohnstein. Im 16. Jahrhundert breitete sich in der Umgebung der einstigen Reichsstadt Nordhausen der Protestantismus aus, in der Folge wurde das Kloster Ilfeld durch Thomas Stange, den letzten Abt, 1546 aufgelöst. Er verfügte zugleich, dass die Klostergebäude als Schule weitergenutzt werden sollten; hieraus entwickelte sich das spätere Königliche Pädagogium Ilfeld. Die umfänglichen Ländereien des Klosters verblieben als Stift Ilfeld ab 1632 beim Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, 1737 diente es als Sondervermögen in Verwaltung der Klosterkammer zur Gründung der Universität Göttingen.

Wirtschaftliche Grundlage der Ilfelder war der Bergbau (Kupfer und Steinkohle). Auch das als Braunstein bekannte Manganmineral – am Forstort Braunstein-Haus – fand Verwendung. Johann Wolfgang von Goethe übernachtete in Ilfeld im Jahre 1777 im Gasthaus Zur Krone.

Der Name Grafschaft Hohenstein bezeichnete im 19. Jahrhundert die preußische Grafschaft (aus der Linie Honstein-Lohra-Klettenberg entstanden); daneben gab es die ehemalige Stammgrafschaft Honstein um Ilfeld und Neustadt, die aus dem Besitz der Stolberger Grafen 1803 teilweise welfisch geworden war und ab 1815 im Königreich Hannover zunächst unter dem Namen Provinz Hohnstein, dann in der Landdrostei Hildesheim Grafschaft Hohnstein und schließlich Amt Hohnstein geführt wurde. Nachdem Preußen 1866 Hannover als Provinz eingegliedert hatte, trat 1885 eine Verwaltungsreform in Kraft, bei der das Amt Hohnstein mit dem Amt Elbingerode zum Kreis Ilfeld vereinigt wurde (beide Ämter waren voneinander durch braunschweigisches Gebiet getrennt). Am 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Ilfeld aufgeteilt: Das alte Amt Hohnstein wurde dem Kreis Grafschaft Hohenstein im Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen angegliedert, das alte Amt Elbingerode dem Kreis Wernigerode im Regierungsbezirk Magdeburg (ebenfalls Provinz Sachsen).

Nachdem die Harzquerbahn im Jahre 1898 Ilfeld erreichte, setzte langsam der Fremdenverkehr ein. Zwischen 1866 und 1932 war Ilfeld der Hauptort des preußischen Kreises Ilfeld.

In der Zeit des Nationalsozialismus diente die Klosterschule als Nationalpolitische Erziehungsanstalt. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 125 Kriegsgefangene aus der Sowjetunion sowie Frauen und Männer aus verschiedenen von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit leisten: im Stiftsgut, in der Forstverwaltung, in der Südharzer Fassfabrik, in der Bahnmeisterei I, in der Papierfabrik Otto Günther, im Junkers-Nordwerk und in der Klosterschule. Noch im Januar 1945 wurde von Häftlingen ein KZ-Außenlager Ilfeld des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora errichtet mit 260 Häftlingen. Auch im Steinbruch Franz Krieger mussten Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Im April 1945 wurde das Lager geräumt, und die Häftlinge wurden von SS-Angehörigen unter Verübung von Massakern auf Todesmärsche zu Fuß und Räumungstransporte per Bahn getrieben. Die meisten Überlebenden dieser Räumung wurden in Gardelegen beim Massaker in der Isenschnibber Feldscheune am 13. April 1945 ermordet.

Die noch zum Kriegsende schwer zerstörte Kreisstadt Nordhausen evakuierte zahlreiche ausgebombte Einwohner in die Umlandgemeinden. Auch das Nordhäuser Krankenhaus wurde verlagert, es fand in Ilfeld eine zeitweilige Aufnahme. Ein Jahr später wurde das ehemalige Klosterdorf Wiegersdorf eingemeindet.

Während der DDR-Zeit wurde Ilfeld zum Fremdenverkehrsort des FDGB ausgebaut. Jährlich besuchten über 10.000 Gäste den Ort und waren in Betriebsheimen und Ferienlagern untergebracht. Die waldreiche Umgebung wurde für Kurbetrieb genutzt, dazu entstand in der Ortslage ein Kurpark.

Der Zusammenschluss von Ilfeld mit Niedersachswerfen zu einer Landgemeinde mit dem Namen Harztor wurde am 16. Dezember 2011 vom Thüringer Landtag zum 1. Januar 2012 beschlossen.

Ort : Geographische Breite: 51.5774475, Geographische Länge: 10.7873511


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Schalbe, Hans  um 1400Ilfeld, Kreis Nordhausen, Thüringen, Deutschland I258948
2 Schalbe, Heinrich  um 1425Ilfeld, Kreis Nordhausen, Thüringen, Deutschland I258946
3 Weissenborn, Angelika  um 1429Ilfeld, Kreis Nordhausen, Thüringen, Deutschland I258947

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Schalbe / Weissenborn  um 1449Ilfeld, Kreis Nordhausen, Thüringen, Deutschland F92794