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Linz, Statutarstadt, Oberösterreich, Österreich



 


Notizen:
Wikipedia 2017:

Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und mit 200.841 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016) nach Wien und Graz die drittgrößte Stadt Österreichs und das Zentrum des mit 771.695 Menschen zweitgrößten Ballungsraumes der Alpenrepublik.

Die Stadt an der Donau hat eine Fläche von 96,048 km² und ist Zentrum des oberösterreichischen Zentralraums. Als Statutarstadt ist sie sowohl Gemeinde als auch politischer Bezirk mit Sitz der benachbarten Bezirkshauptmannschaften von Linz-Land und Urfahr-Umgebung.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, hatte Linz lange den Ruf einer staubigen Stahlstadt, den sie dem größten Arbeitgeber, den Stahlwerken der Voestalpine AG, verdankte. Doch durch verbesserten Umweltschutz und zahlreiche Initiativen im Kulturbereich, beispielsweise Veranstaltungen wie die Linzer Klangwolke, das Brucknerfest, das Pflasterspektakel und den Prix Ars Electronica bzw. das Ars-Electronica-Festival, gewinnt die Stadt sukzessive ein neues Image. Seit 2004 wird jährlich das Filmfestival Crossing Europe veranstaltet. Linz konnte sich – zuletzt mit dem 2013 eröffneten neuen Musiktheater am Volksgarten, einem Landestheater, – als Kulturstadt positionieren, obwohl Strukturen der alten Industriestadt ebenso wie ländliche Lebensformen nach wie vor sichtbar sind.

Die Stadt ist namensgebend für die Linzer Torte, deren Rezept als das älteste bekannte Tortenrezept der Welt gilt.

Geschichte:

Um 400 v. Chr. entstanden innerhalb des heutigen Stadtgebietes und in näherer Umgebung, entlang der Donau, mehrere keltische Befestigungsanlagen und Siedlungen. Innerhalb der heutigen Stadtgrenzen lag das Oppidum von Gründberg, im Gebiet des heutigen Urfahr westlich des Haselgrabens, und der Freinberg, westlich des Stadtkerns, als beeindruckende keltische Wallanlagen.

Wahrscheinlich trug bereits die Siedlung auf dem Freinberg den keltischen Namen Lentos, was so viel wie biegsam oder gekrümmt bedeutet. Der Name wurde in der Folge auf das spätere römische Kastell übertragen. Die Festung fiel wahrscheinlich mit der weitestgehend friedlich verlaufenen Eingliederung des Königreichs Noricum an Rom.

Linz wurde zum ersten Mal im römischen Staatshandbuch Notitia dignitatum als „Lentia“ erwähnt. Zur Sicherung der Verbindung über die Donau legten die Römer Mitte des 1. Jahrhunderts ein Holz-Erde-Kastell an, das im 2. Jahrhundert durch ein größeres Steinkastell ersetzt wurde. Lentia wurde nach dem 2. Jahrhundert einige Male durch Einfälle der Germanen zerstört (z. B. zwischen 166 und 180 während der Markomannenkriege), überdauerte aber die Stürme der Völkerwanderung und hat somit über die Spätantike hinweg eine Besiedlungskontinuität vorzuweisen.

Im Frühmittelalter wurde Linz durch das Vordringen des bayerischen Herzogtums nach Osten wieder bedeutsamer. 799 wurde der deutsche Name der Stadt als „Linze“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In der Raffelstettener Zollordnung (zwischen 902 und 906) wird erstmals Linz als ein königlicher Markt und Zollort genannt. Während der Herrschaft der Karolinger erfüllte Linz Markt- und Zollaufgaben für den Traungau. Bis 1210 unterstand Linz den Baiernherzögen.

Unter den Babenbergern entwickelte sich Linz zur Stadt, die unter Einbeziehung des alten Siedlungskerns 1207 planmäßig angelegt wurde. Bis 1240 erhielt sie einen Stadtrichter und ein Stadtsiegel. Die Linzer Maut war eine der wichtigsten Einnahmequellen der österreichischen Herzöge, wodurch die Stadt Aufschwung nahm. Ebenso war es durch seine Randlage zu Bayern als Ort für Fürstenversammlungen interessant. 1335 wurde dort der Erwerb von Kärnten durch die Habsburger abgeschlossen. 1230 wurde der neue Hauptplatz geschaffen.

Seit Ende des 13. Jahrhunderts war Linz Sitz des Landeshauptmanns, und so zum Zentralort von Österreich ob der Enns geworden. Friedrich III. wählte die Stadt sogar als Residenzstadt aus und machte sie so von 1489 bis 1493 zum Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reichs, nachdem Matthias Corvinus Wien erobert hatte. Dies als auch der sich von 1458 bis 1462 in Linz befindliche Hof von Herzog Albrecht VI. brachten der Stadt einerseits einen kulturellen wie politischen Bedeutungszuwachs, zugleich stellten aber die Anforderungen der Hofhaltung eine Belastung der Stadt dar.

Der erste oberösterreichische Landtag wurde 1452 in Wels abgehalten. Der zweite fand schon 1457 auf dem Linzer Schloss statt. 1490 wurde Linz erstmals als Landeshauptstadt bezeichnet und der Stadtrat erhielt das Recht einen Bürgermeister und einen Stadtrichter zu wählen. Am 3. März 1497 erhielt Linz vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. das Recht zum Bau einer Brücke über die Donau. Es war erst die dritte Donaubrücke in Österreich nach Wien und Krems.

Zur Zeit der Reformation war Linz bis 1600 protestantisch. Zeitweise gab es in Linz unter dem Reformator Wolfgang Brandhuber auch eine radikal-reformatorische Täufergemeinde. Während der protestantischen Zeit errichteten die Stände auf dem Gelände des ehemaligen Minoritenklosters das Landhaus im Stil der Renaissance als Zeichen ihrer Macht. Im Landhaus war später auch die Landschaftsschule untergebracht, an der zwischen 1612 und 1626 Johannes Kepler lehrte. Ab 1600 führten Jesuiten und Kapuziner die Gegenreformation durch. Der dadurch mit ausgelöste Oberösterreichische Bauernkrieg traf 1626 auch die Stadt, als sie unter der Führung Stefan Fadingers neun Wochen lang belagert wurde.

Zur Zeit der Gegenreformation wirkte hier der Jesuit Georg Scherer als flammender Prediger gegen die Reformation, der 1605 in einer Predigt zur Hexenverfolgung in der Kirche auf der Kanzel vom Schlag getroffen wurde und starb.

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Stadt barockisiert. Wesentlichen Anteil daran hatten neue Klostergründungen von Orden. 1672 gründete Christian Sint die „Wollzeugfabrik“, die erste Textilfabrik Österreichs. Im 18. Jahrhundert wurde diese verstaatlicht; zeitweise arbeiteten dort über 50.000 Menschen.

Im österreichischen Erbfolgekrieg wurde Linz 1741 von bayerischen und französischen Truppen besetzt. Am 3. Mai 1809 kam es bei den Koalitionskriegen in Ebelsberg beim Traunübergang zu einem blutigen Gefecht zwischen Österreichern und Franzosen. Diese Schlacht gab den Anstoß zum Bau einer Befestigungsanlage, die ab 1830 verwirklicht wurde.

1761 wurde mit der Wollzeugmanufaktur (am Donauufer, Abriss in den 1960er-Jahren) die erste Textilfabrik Österreichs errichtet, Spinnen und Weben war noch in Heimarbeit ausgelagert.

Zu Mariä Himmelfahrt, am 15. August 1800, brach ein Großbrand aus, der das Schloss, das Landhaus und die Altstadt stark beschädigte. Daraufhin wurden Stadtgraben und -wall eingeebnet.

Während der Märzrevolution von 1848 blieb Linz von Kämpfen, wie sie in Wien tobten, verschont. Am 15. März feierte man die Pressefreiheit und die Aufhebung der Zensur, was Kaiser Ferdinand tags zuvor in Wien unter öffentlichem Druck verordnet hatte. Zugleich gestattete er per kaiserlichem Patent die Bewaffnung des Bürgertums. Bereits am 16. März wurde daher in Linz eine Nationalgarde gegründet, die an die alte Tradition der Bürgerwehr anknüpfte und sich der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und dem Schutz des Eigentums verpflichtet sah. Erster Kommandant der Garde, die während ihres rund dreijährigen Bestehens bis zum Verbot der Nationalgarden im Jahr 1851 nie mehr als 1.600 Mitglieder verzeichnete, war Graf Johann von Weißenwolff. Parallel zur Wiener Akademischen Legion gründete sich im Zuge der Revolution in Linz das Studentenkorps, das jedoch noch 1848 der Nationalgarde angegliedert wurde. Nach dem 15. März 1848 bildete sich ein Bürgerausschuss der sich auf Grundlage der Pillersdorfschen Verfassung organisierte und für den Juni die ersten Bürgermeisterwahlen ansetzte. Hierbei gewann der Demokrat Reinhold Körner, der den seit 27 Jahren regierenden Joseph Bischoff ablöste, und provisorischer Bürgermeister wurde. 1850 trat eine provisorische Gemeindeordnung in Kraft, auf deren Grundlage die ersten Gemeinderatswahlen abgehalten wurden. Obwohl aufgrund vielfältiger Einschränkungen nur sechs Prozent der Bevölkerung, vorwiegend das Bildungs- und Besitzbürgertum und andere besser gestellte Personen, zur Wahl zugelassen waren, gewann erneut Reinhold Körner. Nach dem Silvesterpatent von 1851, das die Phase des Neoabsolutismus einleitete, wurden Demokraten und das liberale Bürgertum jedoch rasch aus dem politischen Leben zurückgedrängt. Als erster prominenter demokratisch gesinnter Politiker sah sich Karl Wiser zum Rücktritt von seinen politischen Ämtern gezwungen. 1854 folgte ihm Reinhold Körner. Danach wurde Linz bis 1861 von provisorisch ernannten Bürgermeistern regiert. Bei den Gemeinderatswahlen von 1861 konnten sich dennoch erneut die Demokraten behaupten. Reinhold Körner trat seine zweite Amtszeit an.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Dampfschifffahrt auf der Donau eingeführt. Die 1832 von Budweis her errichtete Pferdeeisenbahn war die erste Eisenbahn auf dem Kontinent. Bis 1861 wurde die Stadt durch die Westbahn („Kaiserin Elisabeth-Bahn“) ein wichtiger Knotenpunkt auf dem Weg von Wien nach Salzburg beziehungsweise Passau. 1880 wurde in Linz eine Pferdestraßenbahn errichtet. Diese wurde 1897 elektrifiziert. Die Pöstlingbergbahn, die steilste Adhäsionsbahn der Welt, wurde 1898 eröffnet.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erfasste die Industrialisierung auch Linz. 1840 gründete Ignaz Mayer mit der Linzer Schiffswerft den ersten metallverarbeitenden Großbetrieb der Stadt und der deutsche Lokomotivhersteller Krauß errichtete aufgrund hoher Importzölle 1879 eine Niederlassung in Linz. Auch die Textilindustrie hatte in Linz einen bedeutenden Standort.

Ab 1892 wurde der Fabriksarm der Donau zugeschüttet, dieser war 1572 bei einem Hochwasser gemeinsam mit der Straßerinsel entstanden. Der Name Fabriksarm geht auf die dort ansässige Wollzeugfabrik zurück. Bei der Flussregulierung verschwand auch die Insel. Diese hieß erst Au, später nach Kasernengebäuden Soldatenau und zuletzt nach einem Besitzer Straßerau oder Straßerinsel.

Bis 1923 wurden zahlreiche ehemalige Vororte eingemeindet, darunter 1919 auch Urfahr am nördlichen Ufer der Donau.

Ort : Geographische Breite: 48.30694, Geographische Länge: 14.285830000000033


Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Holzwarth / Maedche  16 Feb 1941Linz, Statutarstadt, Oberösterreich, Österreich F53290