Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2016:
Möckmühl ist eine Stadt im Landkreis Heilbronn im fränkisch geprägten Nordosten von Baden-Württemberg.
Geschichte:
Bodenfunden zufolge war die Markung Möckmühls bereits zur Zeit der Jungsteinzeit besiedelt. Auch Kelten und Römer siedelten in Möckmühl. 750 bis 779 wird Möckmühl als Meitamulin, Meitamulen und Mechitamulin erstmals in Urkunden des Klosters Fulda erwähnt, das damals dort großen Besitz hatte. Der Ortsname bedeutet Mühle der Mechita. Diese Mechita war vermutlich eine fränkische Fürstin. Auch die heute eingemeindeten Stadtteile sind sehr alt. Ruchsen wurde 768 als Rochesheim erstmals erwähnt, Züttlingen im 8. Jahrhundert als Zutilingen, Korb um 1100 als Corbe und Bittelbronn 1161 als Bittelbrunnen.
Im 12. und 13. Jahrhundert tritt mit den Herren von Möckmühl ein Ortsadel auf, der seinen Sitz wohl auf der Alten Bürg nordwestlich des heutigen Ortskerns hatte. Zur alten Bürg zählte die heute ebenfalls abgegangene Alte Stadt am Zusammenfluss von Seckach und Hannackerklinge. Während der Ortsadel bereits um 1300 nur noch andernorts nachweisbar ist und seine Burg bis dahin wohl auch bereits verlassen war, erhielten die Herren von Dürn im 13. Jahrhundert den Ort als würzburgisches Lehen. Auf die Dürner geht vermutlich die Anlage der heute noch erhaltenen Burg Möckmühl und der ummauerten Siedlung auf dem Burgberg zurück. Um 1250 erhielt der Ort Stadtrechte. 1287 kam Möckmühl durch die Hochzeit von Poppo von Dürn mit Agnes von Hohenlohe an das Haus Hohenlohe. 1379 wurde bei der Burg ein Chorherrenstift mit zugehöriger Schule und Kirche gegründet. 1445 kam Möckmühl an die Kurpfalz.
Um 1470 wurde die Burg neu befestigt, und um diese Zeit entstand auch die heute noch weitgehend erhaltene Ummauerung der heute die Stadtmitte bildenden Talsiedlung. 1504 kamen Burg und Ort nach sechstägiger Belagerung an Württemberg. 1519 verteidigte der württembergische Amtmann Götz von Berlichingen die Stadt gegen den Schwäbischen Bund, wurde dabei gefangengenommen und in Heilbronn 3½ Jahre unter Arrest gestellt. 1521 verkaufte Kaiser Karl V. Möckmühl an den Bischof von Würzburg, von dem es Herzog Ulrich von Württemberg 1542 wieder zurückkaufen konnte. 1525 wurde der Stadt Möckmühl im Zusammenhang mit dem Bauernkrieg eine Strafe von 400 Gulden auferlegt. Im Zuge der Reformation in Württemberg wurde das Chorherrenstift in Möckmühl 1558 aufgehoben.
Während des Dreißigjährigen Krieges starben 1627 und 1635 80 % der Bevölkerung an der Pest und den Folgen des Krieges. Die Stiftskirche auf dem Schlossberg wurde in der Endphase des Krieges von französischen Truppen zerstört. Von 1649 bis 1742 gehörten Stadt und Amt Möckmühl zur württembergischen Nebenlinie Württemberg-Neuenstadt. 1665 bis 1667 fanden in Möckmühl Hexenprozesse statt. Von 1805 bis 1836 lebte Louise Franck, die Schwester des Dichters Friedrich Schiller, in Möckmühl. 1808 wurde das Oberamt Möckmühl aufgelöst. Bis dahin war die Stadt Möckmühl Sitz eines Zentgerichts, das als Hochgericht die Todesstrafe verhängen konnte.
Die Wasserkraft der Seckach nutzte man zum Antrieb von mehreren Mühlen, später und bis in die Gegenwart auch von Turbinen. Im Nordwesten der Stadt befand sich die schon im 15. Jahrhundert belegte Stadtmühle, die 1964 abgerissen wurde. Nur wenige Meter entfernt außerhalb der Stadtmauern befand sich die Lohemühle, deren Gebäude sich erhalten hat, während die Seckach in diesem Bereich verdolt wurde. Nordwestlich der Stadt befanden sich weitere Mühlen, darunter die große Gernersche Mühle, die bis 1928 in Betrieb war und deren letztes Gebäude 1995 abgebrochen wurde. An ihrer Stelle befindet sich seit den 1970er Jahren ein E-Werk. 1873 entstand an der Stelle zweier anderer Mühlen an der Seckach die Papierfabrik Möckmühl, die später um ein Werk an einem weiteren ehemaligen Mühlenstandort expandierte und die Wasserkraft außerdem auch zum Antrieb einer Holzschleiferei und von 1908 bis 1993 auch eines eigenen E-Werks nutzte. Die Papierfabrik wurde 1965 an Texon verkauft, der Betrieb wurde modernisiert und auf ein anderes Produktspektrum umgestellt. An der Stelle der 1732 durch Hochwasser zerstörten Walkmühle siedelten sich später die Agria-Werke an.
1945 wurde die Stadt in der Endphase des Zweiten Weltkrieges vor größeren Zerstörungen bewahrt, da es den Möckmühler Bürgern gelang, den Abzug der deutschen Verteidigungstruppen zu erreichen. Auch konnte die Sprengung der Jagstbrücke bis kurz vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen verhindert werden, was die Stadt womöglich auch vor größeren Zerstörungen bewahrt hat. 1939 wurden 1590 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 2134.
1971 bis 1975 wurden vier umliegende Orte eingemeindet. 1974 wurde die A 81 von Weinsberg nach Würzburg mit Anschlussstelle in Möckmühl für den Verkehr freigegeben. Von 1975 bis 1992 erfolgte eine umfassende Sanierung des historischen Ortskerns. Von 1987 bis 1996 wuchs die Bevölkerung von 6000 auf über 8000 Einwohner, was hauptsächlich auf den Zuzug von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen ist.
Treffer 1 bis 6 von 6
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Friedel, Hans Georg | 11 Jan 1680 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247316 |
2 | Friedel, Johann Conrad | 30 Mrz 1712 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247314 |
3 | Friedel, Veit | 24 Jan 1651 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247318 |
4 | Gerumb, Anna Maria | 31 Jan 1653 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247319 |
5 | Hardtweck, Margareta | um 1618 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I267744 |
6 | Hübner, Anna Elisabeth | 1636 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I231995 |
Treffer 1 bis 6 von 6
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Friedel, Hans Georg | vor 1753 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247316 |
2 | Friedel, Veit | 26 Sep 1735 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247318 |
3 | Gerumb, Anna Maria | 10 Jul 1716 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247319 |
4 | Gerumb, Apollonia - wife of | 12 Mai 1666 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247321 |
5 | Reinhardt, Maria Ursula | 26 Mrz 1749 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I247317 |
6 | Stock, Sophie | 14 Apr 1992 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I137668 |
Treffer 1 bis 3 von 3
Familie | Eheschließung | Familien-Kennung | ||
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1 | Friedel / Gerumb | 24 Nov 1674 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F87075 |
2 | Friedel / Reinhardt | 5 Nov 1695 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F87074 |
3 | Gerumb / Gerumb | 29 Feb 1652 | Möckmühl, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F87076 |