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Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich



 


Notizen:
Wikipedia 2023:

Metz ist eine an der Mosel gelegene Stadt mit 118.489 Einwohnern (französisch Messins oder Messines; Stand 1. Januar 2019) im Nordosten Frankreichs. Sie ist die Hauptstadt des Departements Moselle und war zuvor Hauptort der früheren Region Lothringen, die seit 2016 in der Region Grand Est aufgegangen ist.

Metz war ein Zentrum des merowingischen und des fränkischen Reichs und der Herkunftsort der Karolinger. Zwischen 1180 und 1210 wurde es Reichsstadt. 1552 besetzte der französische König Heinrich II. die freie Reichsstadt, welche im Westfälischen Frieden 1648 auch de jure an Frankreich fiel.

Geschichte:

Erste Besiedlungsspuren in der Umgegend finden sich ab 3000 v. Chr. Metz, unter dessen ältesten Ortsbezeichnungen der keltisch-lateinische Name Divodurum Mediomatricorum (Götterburg der Mediomatriker) vorkommt, wurde in der spätrömischen Zeit nach dem dort siedelnden Keltenstamm Mediomatricum (in der hochmittelalterlichen Form Mettis oder Metis) benannt. Die Keltensiedlung wurde 52 v. Chr. von den Römern erobert und entwickelte sich – an der wichtigen Kreuzung der Straßen nach Reims, Lyon, Trier, Straßburg und Mainz gelegen – zu einer der größten Städte Galliens. Im 2. Jahrhundert hatte die Stadt 40.000 Einwohner und war damit größer als Lutetia (Paris). Im 4. und 5. Jahrhundert gründeten sich die ersten christlichen Gemeinden, als erster Bischof gilt Clemens von Metz im 4. Jahrhundert – sicher nachweisbar ist der (zum Erzbistum Trier gehörende) Bischofssitz ab 535. Im Jahre 451 wurde Metz von dem Heer des Hunnenkönigs Attila zerstört.

Die Stadt war in merowingisch-fränkischer Zeit die Hauptstadt des fränkischen Ostreichs, auch Austrasien genannt. In dieser Zeit blühte die Stadt Metz auf kulturellen und religiösen Gebieten. Sankt Chrodegang, Abt von Gorze und Bischof von Metz, entwickelte die ersten Lebensregeln der kanonisch lebenden Kleriker oder Stiftsherren. Auf der Abtei Gorze entstand der neue Kirchengesang plain-chant, der später nach Papst Gregor dem Großen gregorianischer Gesang genannt wurde.

Metz ist der ursprüngliche Stammsitz der Karolinger. Verschiedene Familienmitglieder Karls des Großen wie seine Gemahlin Hildegard, seine Schwestern, Kaiser Ludwig der Fromme und Karls eigener Sohn Drogo wurden in der Klosterkirche der Abtei Sankt Arnulf beerdigt. Der Urgroßvater Karls des Großen, Sankt Arnold (Saint Arnoul), und Karls Sohn Drogo hatten neben weiteren Ämtern auch die der Bischöfe von Metz.

Bei den karolingischen Reichsteilungen nach dem Tod Ludwigs des Frommen kam Metz 843 zum Lotharii Regnum, 870 dann zum Ostfrankenreich. Die Stadt machte sich 1189 unabhängig vom Bischof.

Zwischen 1180 und 1210 wurde Metz Reichsstadt, schuf sich ein Herrschaftsgebiet, das Pays Messin, stieg dadurch im 14. Jahrhundert zur flächengrößten Reichsstadt auf, und wies erfolgreich alle Angriffe der Herzöge von Lothringen auf ihr Gebiet zurück. Die einzig durch eine erst im 15. Jahrhundert verfasste handschriftliche Chronique gestützte These, nach der im Jahr 1324 seitens der Stadt Metz erstmals Feuerwaffen eingesetzt worden wären, ist umstritten, da der Chronist diese Waffen mit den erst ab dem 15. Jahrhundert geläufigen Wörtern collevrines und serpentines (deutsch: Feldschlange) bezeichnete, außerdem entsprechende Hinweise in früheren Quellen wie dem Gedicht La guerre de Metz (1326) fehlen. Andererseits kann aus diesen Tatsachen nicht grundsätzlich darauf geschlossen werden, dass in Metz keine Feuerwaffen im Einsatz waren.

Wie in der benachbarten freien Reichsstadt Straßburg entwickelte sich eine Stadtrepublik, die von den reichsten Patrizierfamilien (die Paraiges in der lokalen lothringischen Sprache, von lat. „Parentela“ bzw. „Paragium“: Sippe) geführt wurde. Sie bildeten ein Kollegium von dreizehn Vertretern, die man üblicherweise auch les Treize (die Dreizehn) nannte. Die Bewohner der freien Reichsstadt Metz nannten sich citains, wobei man eindeutig das italienische Modell der autonomen Citta erkennt. Metz unterhielt damals einen regen Kontakt mit den italienischen Handelsstädten und beherbergte zahlreiche sogenannte „lombardische Kontore“, die das Geld- und Kreditgeschäft von Norditalien nach Metz brachten. Die jüdische aschkenasische Gemeinschaft von Metz gehörte zu den ältesten im heiligen römischen Reich und später Frankreichs und spielte lange eine entscheidende Rolle im Geldverkehr zwischen Volk und Obrigkeit, zwischen etwa 1200 und 1550 lebten allerdings keine Juden in Metz. Der Bischof von Metz blieb formal das Oberhaupt der freien Stadt, entging aber jedem Trubel der rebellischen Stadt, indem er sich in der Residenz von Vic-sur-Seille niederließ.

Bereits im 9. Jahrhundert zählte die Stadt Metz 39 Kirchen und Kapellen und zahlreiche Klöster und Stifte. Die ehemalige römische Basilika Saint-Pierre-aux-Nonnains gilt als die älteste Kirche Frankreichs. Ab dem 12. und 13. Jahrhundert kamen Bettel- und Ritterorden hinzu, die aus Metz eine mehrheitlich geistliche Stadt machten. Noch erhalten ist das Oktogon einer Templerkirche aus dem 12. Jahrhundert mit einem Templerkreuz über der Pforte. So blieb das Stadtbild von Metz bis zum 16. Jahrhundert im Wesentlichen von Klöstern dominiert. Die Ankunft der Franzosen ab dem 16. Jahrhundert setzte dieser Periode ein Ende. Die Stadt mit religiösem Gepräge wandelte sich nun in eine französische Festung gegen das Heilige Römische Reich deutscher Nation, zu dem sie trotzdem noch gehörte.

Am 10. April 1552 besetzte der französische König Heinrich II. mit dem Einverständnis der von Kaiser Karl V. bedrängten protestantischen Reichsfürsten „die Städte, so zum Reich von alters her gehört haben und nicht deutscher Sprache sind“ (Vertrag von Chambord), wozu neben Metz auch Toul, Verdun und Cambrai gezählt wurden. Die Bürger von Metz leisteten acht Tage lang vergeblich Widerstand. Der französische König nannte diesen Einzug la chevauchee d’Austrasie (der Ritt nach Austrasien), denn er betrachtete diesen politischen Erfolg als Revanche für den Verlust des lothringischen Teils des Reiches durch seine karolingischen und kapetingischen Vorfahren. Eigentlich bekam Heinrich II. das Vikariat bzw. Protektorat über die sogenannten „drei Bistümer“ Metz, Toul und Verdun. Obwohl der Katholizismus Staatsreligion des französischen Königreichs war, paktierte Frankreich oft mit den protestantischen deutschen Fürsten, um dem katholischen Habsburger „Erbfeind“ auf irgendeine Weise die europäische Vormachtstellung streitig zu machen. So geschah es auch mit Metz: Nur mit dem stillen Einvernehmen der protestantischen Reichsfürsten (die sogenannte Fürstenverschwörung) konnte der französische König in die freie Stadt Metz einziehen, unter dem Vorwand, die Stadt vor dem lothringischen Herzog zu schützen, der dem römisch-deutschen Kaiser zugetan war. Versuche Karls V., die Stadt Metz zurückzugewinnen, wie seine Belagerung Ende 1552 misslangen. 1585 legte Heinrich II. sich den Titel zu: Protecteur et souverain seigneur. Die Franzosen blieben in Metz, bis der Westfälische Frieden 1648 ihnen den Besitz der drei Bistümer offiziell bestätigte.

Der ausgeweidete Körper des im November 1632 in Mainz verstorbenen „Winterkönigs“ Friedrich V. wurde im Juli 1635 nach Metz gebracht, wo man seinen Sarg im Keller eines Bürgerhauses abstellte, da die Kirchen als Spitäler genutzt wurden und mit Pestkranken überfüllt waren. Der Sarg war während der Flucht nach Metz mehrfach vom Wagen gefallen und sollte im September 1637 nach Sedan überführt werden. Ob die Gebeine in Metz oder der Umgebung geblieben sind, ist bis heute unbekannt.

Die Festung Metz wurde im 17. Jahrhundert durch Vauban wesentlich vergrößert und diente als Drehscheibe für alle Feldzüge Ludwigs XIV. in seiner Reunionspolitik gen Osten. Um die Festung Metz mit Truppen belegen zu können, wurde die Caserne Coislin zwischen 1726 und 1730 auf dem Champ a Seille erbaut. Das mittelalterliche Metz geriet in Vergessenheit.

Ort : Geographische Breite: 49.1206901, Geographische Länge: 6.1762476


Geburt

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Bichon, Anna Maria  1634Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich I18743
2 Bichon, Bastian  1545Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich I230250
3 Bichon, Jean  1570Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich I230248
4 Bichon, Moses  um 1600Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich I18750
5 Demange, Sara  1572Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich I230249
6 Zender, Anna Catharina  7 Jan 1893Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich I239112

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Flickinger, Heinrich  1914Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich I198424
2 Rapp, Cecile Marie  14 Nov 1978Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich I258509

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Bichon / Demange  1593Metz, Moselle, Lothringen, Frankreich F78893