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Sparneck, Kreis Hof, Bayern, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Sparneck ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Hof und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Sparneck. Der Markt liegt im Hofer Land.

Geschichte:

Der Geschichte des Marktes Sparneck ist mit der des gleichnamigen Adelsgeschlechts, der Herren von Sparneck, verbunden. Der Ort Sparneck erschien erstmals in einer Urkunde vom 10. November 1223, als Rüdiger von Sparneck („Rudegerus de Sparrenhecke“), sein Bruder Arnold von Sparnberg und Rüdigers Söhne als Zeugen bei einem Gerichtstag in Eger auftraten. Ihr Besitz reichte bis ins Egerland. Sie besaßen die Hohe Gerichtsbarkeit, die es ihnen erlaubte, auch die Todesstrafe zu verhängen. Als der böhmische König im Jahr 1355 zum deutschen Kaiser Karl IV. gekrönt wurde, rückte das europäische Machtzentrum in ihre unmittelbare Nähe. Die Sparnecker verstanden es, ihren Besitz unter böhmische Lehenshoheit zu stellen. Dieser Umstand könnte dazu geführt haben, dass das Sparnecker Schloss beim Hussiteneinfall 1430 verschont blieb, während viele andere Burgen zerstört wurden. Auch den Bayerischen Krieg (1459–1463) überstand es unversehrt.

Nachdem die Sparnecker Ritter während des 14. Jahrhunderts mit den mächtigen Burggrafen von Nürnberg zu kämpfen hatten, die ihr Gebiet kontinuierlich vergrößerten, verkauften sie im Jahr 1373 mit Münchberg und 19 weiteren Dörfern einen großen Teil ihres Besitzes. Als die Sparnecker Ritter Thomas von Absberg erlaubten, seine Gefangenen im Verlies auf dem Waldstein zu verstecken, gerieten sie ins Visier des Schwäbischen Bundes, eines Zusammenschlusses fränkischer und schwäbischer Reichsstände. Dieser setzte sich mit 10.000 Fußknechten, 1000 Reitern, 40 Geschützen, 100 schweren Büchsen und 900 Zentnern Schießpulver in Bewegung, um 23 Raubschlösser zu zerstören. Er schlug am 8. Juli 1523 sein Lager in Sparneck auf, was in einem Wandereisen-Holzschnitt dokumentiert ist. Am 10. Juli wurden die Schlösser Sparneck und Gattendorf zerstört, am 11. Juli die Burg auf dem Waldstein und die Uprode, am 12. Juli 1523 wurde das Wasserschloss in Weißdorf gesprengt. Sämtliche Bewohner waren vorher geflohen. Die Sparnecker haben sich nie mehr von diesem schweren Schlag in ihrem Kernland erholt. Es dauerte 40 weitere Jahre, bis die Sparnecker endgültig enteignet wurden. Der letzte Sparnecker starb 1744 im Schloss Bernstein bei Wunsiedel.

Nach der Zerstörung der sechs Sparnecker Schlösser war 1563 für den Markgrafen Georg Friedrich der Weg für die endgültige Übernahme des Sparnecker Gebietes frei. Die Markgrafen teilten ihren wachsenden Herrschaftsbereich in den obergebirgischen und den niedergebirgischen Teil ein. Im Stockenrother Schloss wurde ein Amt eingerichtet und mit der Verwaltung betraut. Um 1680 wurden die Ämter Münchberg, Stockenroth und Hallerstein zu einem Oberamt mit Sitz in Stockenroth zusammengefasst. 1731 verlegte der Amtmann Johann Georg Hartung seinen Wohnsitz nach Sparneck zurück in das Amtshaus, das er auf den Ruinen des ehemaligen Schlosses erbauen ließ. Sein Schwiegersohn Johann Siegmund Friedrich Feez erbaute 1763 ein neues, das Feezsche Amtshaus, in dem sich gegenwärtig die Dorfbäckerei befindet. Das Stockenrother Schloss wurde 1762 abgerissen, das Oberamt Münchberg-Stockenroth-Hallerstein 1779 aufgelöst und nach Hof verlagert. Als Markgraf Karl Alexander auf die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth verzichtete, kamen sie unter preußische Herrschaft (1792–1806). Freiherr von Hardenberg führte im Jahre 1797 eine Verwaltungsreform durch und gliederte das Fürstentum Bayreuth in sechs Kreise. Münchberg wurde Sitz eines Kammeramtes als Untergliederung im Kreis Hof. Innerhalb dieses Kammeramtes wurden 14 Steuerdistrikte eingeführt, wobei Zell erstmals von Sparneck abgetrennt wurde.

Im Vierten Koalitionskrieg erreichten die Truppen Napoleon Bonapartes am 8. Oktober 1806 Sparneck. Nach der preußischen Niederlage wurde in Bayreuth ein französischer Militärgouverneur eingesetzt. Der Fünfte Koalitionskrieg Österreichs gegen Frankreich endete mit einer kurzen Besetzung im Jahr 1809. Die Franzosen hatten durch ihren erfolgreichen Gegenschlag und den Frieden von Schönbrunn das Gebiet wieder unter Kontrolle. Am 30. Juni 1810 übergab Frankreich die ehemals preußischen Provinzen Ansbach und Bayreuth dem Königreich Bayern, das sie für 15 Millionen Francs von Napoleon gekauft hatte. Damit war die heutige politische Struktur geschaffen. 1817 erfolgte eine Neugliederung Bayerns in acht sogenannte Kreise, die späteren Regierungsbezirke. Der Obermainkreis mit Sitz in Bayreuth nannte sich ab 1837 Oberfranken. Anfänge zur Selbstverwaltung der Bezirke gab es seit 1829. Deren Struktur wurde zuletzt bei der Gebietsreform im Jahre 1972 geändert. Dabei wurde der ehemalige Landkreis Münchberg dem Kreis Hof zugeschlagen. Die Gliederung in Kommunen mit Selbstverwaltungsrechten folgte dem Gemeindeedikt von 1818. Sparneck und Zell wurden getrennte Landgemeinden. Mit der Gemeindegebietsreform von 1978 bilden Sparneck und Weißdorf eine Verwaltungsgemeinschaft mit Sitz in Sparneck.

Ort : Geographische Breite: 50.1620868, Geographische Länge: 11.8405366


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Popp, Johann Nikolaus  2 Mrz 1800Sparneck, Kreis Hof, Bayern, Deutschland I235928