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Triest, Triest, Friaul-Julisch Venetien, Italien



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Triest (triestinisch Trieste, furlanisch Triest, slowenisch (sowie kroatisch) Trst, venetisch sowie italienisch Trieste, lateinisch Tergeste) ist eine in Norditalien gelegene Hafen- und Großstadt mit 204.849 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013), darunter eine slowenische Minderheit, an der oberen Adria direkt an der Grenze zu Slowenien. Es ist Hauptstadt der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien und der Provinz Triest.

Triest ist Sitz des römisch-katholischen Bistums Triest. Es besitzt zwei bekannte Observatorien für Astronomie und für Geophysik sowie seit 1924 die Universität Triest. Die Stadt ist Hauptsitz des weltweit tätigen Kaffeeproduzenten illycaffè S.p.A., der Versicherungsgesellschaft Generali sowie des Schifffahrtsunternehmens Lloyd Triestino (ehemals Österreichischer Lloyd).

Von 1382 bis 1918 gehörte Triest zur Habsburgermonarchie beziehungsweise zu Österreich-Ungarn. Es war sein bedeutendster Handelshafen, einer der Stützpunkte der k.u.k. Kriegsmarine sowie Sitz des Statthalters des Österreichischen Küstenlandes (Litorale) bzw. der 1861 daraus gebildeten drei Kronländer Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, Markgrafschaft Istrien und Reichsunmittelbare Stadt Triest. Kulturell und historisch blieb Triest auch als Teil Italiens seit 1918 ein Ort des Zusammentreffens von Kulturen, Sprachen, Ethnien und Religionen („Città mitteleuropea“). Nach 1945 wurden aber die Stadt und ihr gemischtsprachiges Hinterland, dieses erfolgreich, von Jugoslawien beansprucht. Triest geriet durch den Ost-West-Konflikt Jahrzehnte lang in eine verkehrspolitische Randposition. Die Nachteile der Grenzlage und der Verlust an wirtschaftlicher Bedeutung gingen mit dem EU-Beitritt Sloweniens 2004 und seinem Beitritt zum Schengener Abkommen (Wegfall der Grenzkontrollen zu Italien) 2007 stark zurück.

Triest ist heute, wie vor 1918, wieder ein maritimes Tor für Österreich, Süddeutschland und Zentraleuropa, seit den 1960er Jahren durch seine vielen internationalen Organisationen und Einrichtungen einer der wichtigsten Forschungsstandorte Europas, eine internationale Schul- und Universitätsstadt und hat eine der höchsten Lebensqualität unter Italiens Städten.

Triest hat eine sehr lange Küstenlinie, freien Meerzugang in Barcola und ist von Grünland, Wald- und Karstflächen umgeben. In der Stadt befand sich auf dem Molo Sartorio der Mareograf, auf dessen festgelegte Werte aus den Jahren 1875 und 1900 sich in Mitteleuropa die meisten Bezugshöheangaben mit der Kennzeichnung „Meter über Adria“ beziehen. Triest ist auch die „Citta della Barcolana“, wie die Hinweisschilder an den Stadteinfahrten verdeutlichen, und damit jährlicher Austragungsort dieser weltgrößten Segelregatta.

Geschichte:

Zur Zeit der Gründung Aquileias durch die Römer war die Gegend um Triest von keltischen und illyrischen Stämmen bewohnt. Als die Römer ab 177 v. Chr. von Aquileia aus Feldzüge nach Istrien unternahmen, erhielten sie Unterstützung durch Bewohner einer Ortschaft namens Tergeste, des ersten Ortes in Illyrien, im Gebiet der Histrer. In diese Zeit fällt auch die Gründung von drei römischen Militärlagern, der 13 Hektar großen Hauptanlage San Rocco zwischen den zwei kleineren Forts in Monte Grociana Piccola im Nordosten und Montedoro im Südwesten. Im Jahr 128 v. Chr. kam es zur erstmaligen Ansiedlung römischer Bürger in Tergeste. Die Siedlung Tergeste wurde vom griechischen Geografen Artemidor von Ephesos 104 v. Chr. erwähnt und war damals bereits eine römische Ansiedlung auf dem heutigen Stadthügel San Giusto, wo auch die Siedlungsursprünge liegen. Um Christi Geburt fungierte es als Grenzfestung gegen die in den Ostalpen siedelnden Japyden. Den Namen Tergeste, der wahrscheinlich „Markt“ bedeutet und aus dem Triest wurde, behielten die Römer bei, als sich Mitte des 1. Jh. n.Ch. Tergeste als römische Kolonie zu einem wichtigen Hafenort im Römischen Reich, mit Handelsstraßen entlang der Adria und über die Julischen Alpen entwickelte. Allerdings erlangte Triest damals nie die Bedeutung des dem Golf von Triest gegenüberliegenden Aquileia. Das römische Tergeste hatte durch einen Hafen Zugang zum Meer und war ab 33 v. Chr. durch neue Mauern geschützt. Im Jahr 27 v. Chr. wurde Tergeste der X. italischen Region „Venetia et Histria“ zugeteilt. Zur Zeit Trajans (98–117 n. Chr.) zählte die Stadt 12.000 Einwohner und erhielt eine Basilika und ein Theater.

Nach dem Untergang des Weströmischen Reichs im Jahre 476 teilte Triest das allgemeine Schicksal Istriens, wo Ostgoten, Byzantiner und Langobarden einander in der Herrschaft folgten, bis die Stadt 774 dem Reich Karls des Großen als ein Teil der Mark Friaul einverleibt wurde. Unter Kaiser Lothar III. erhielt der Bischof von Triest weltliche Hoheit über die Stadt.

Triest behielt die Unabhängigkeit unter seinen Bischöfen bis zur Eroberung durch Venedig 1203. Für die nächsten 180 Jahre bestand die Geschichte Triests hauptsächlich aus einer Reihe von Konflikten mit Venedig, die schließlich damit beendet wurden, dass es sich 1382 unter den Schutz Leopolds III. von Österreich stellte, der auch Landesherr des benachbarten Herzogtums Krain war.

Triest war von 1382 bis 1918 habsburgisch-österreichisch. Am 30. September 1382 nahm Herzog Leopold III. die freiwillige Unterwerfung der Stadt Triest in der Burg von Graz an. Im 15. Jahrhundert kam es in der Stadt immer wieder zu erbitterten Konflikten zwischen der kaiserlichen Partei, den Anhängern der Herren von Duino und den Venezianern. Besonders in den Jahren 1467 bis 1469 führten die Bürgerkämpfe zu Terrorakten und Verwüstungen in den Straßen Triests. Das Protektorat entwickelte sich aber langsam zu einem wirklichen Besitzverhältnis, dem Österreichischen Küstenland (Litorale). Vertreten wurde die habsburgische Herrschaft in Triest lange Zeit nominell durch das Geschlecht der Grafen von Montenari. Die Statthalterschaft wurde vorerst ad personam vom jeweiligen Monarchen (der zumeist auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war, aber dort nicht in dieser Funktion entschied, sondern als Herrscher der Habsburgischen Erblande) verliehen, später dann erblich nach dem Gesetz der Primogenitur an den ältesten Sohn des Grafen von Montenari weitergegeben.

Abgesehen von wiederholten kurzen Besetzungen (vor allem 1508/09) durch Venedig und der napoleonischen Periode (1797, 1805–1806 und 1809–1813) blieb Triest bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Teil des habsburgischen Österreichs.

Triests Aufstieg in der Donaumonarchie begann 1719 mit der Erhebung der Stadt zum Freihafen durch Karl VI. – ein Status, den die Stadt bis 1891 behielt. Karls Nachfolger Maria Theresia und Joseph II. unterstützten Triests wirtschaftlichen Aufschwung durch das Anlegen städtebaulich wichtiger Viertel, der „Maria-Theresien-Stadt“ (Borgo Teresiano) und der „Josephsstadt“ (Borgo Giuseppino) westlich bzw. östlich des heutigen Hauptplatzes.

Als einziger großer Seehafen Österreichs nahm Triest eine wichtige strategische Stellung in der Habsburgermonarchie ein und war Ausgangspunkt kurzlebiger Kolonialerwerbungen (Triestiner Handelskompanie). Der Druck Venedigs hemmte jedoch lange Zeit die wirtschaftliche Entwicklung Triests. Erst die Eroberung Venedigs durch Napoleon am Ende des 18. Jahrhunderts und der anschließende Friede von Campo Formio, in dem Venedig Österreich zugesprochen wurde, leitete den Niedergang der Serenissima und die Blütezeit Triests ein.

Mit österreichischer Unterstützung löste Triest Venedig in seiner führenden Rolle im Handel mit dem Nahen Osten ab und entwickelte sich zum größten Handelszentrum der Adria. Im Jahre 1802 wurden im Triester Hafen 483.326 Tonnen Güter umgeschlagen, die von 5.442 Schiffen transportiert worden waren. Am Höhepunkt der Blütezeit Triests, rund 100 Jahre später, waren es mehr als doppelt so viele Schiffe und mehr als zehnmal so viele Güter, hauptsächlich Kaffee, Zucker und Südfrüchte sowie Weine, Öle, Baumwolle, Eisen, Holz und Maschinen.

1804 wurde Triest Teil des neu gegründeten Kaisertums Österreich, weiter als Teil des Litorales. Unter Napoleon wurde Triest 1809 den Illyrischen Provinzen zugeschlagen und damit bis 1814 französisch. Diese kurze Zeit hinterließ ihre Spuren in klassizistischen Bauwerken wie der Triester Oper Teatro Verdi, die nach den Plänen des Architekten Matthäus Pertsch entstand.

1813 eroberte Österreich Triest unter General Christoph Freiherr von Lattermann zurück. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Triest im österreichischen Kaiserstaat in das neu geschaffene Königreich Illyrien eingegliedert.

Am 1. Juli 1829 führte Josef Ressel mit dem in Triest erbauten Schiff Civetta die erste erfolgreiche Testfahrt mit einer Schiffsschraube durch. In dieser Zeit begann in Triest die Gründung von Versicherungsgesellschaften, Werften, Bankniederlassungen und Schifffahrtsunternehmen, darunter die Assicurazioni Generali (1831), der Österreichische Lloyd (1833), die Werft San Marco (1839/1840), die Werft Giuseppe Tonellos (1852) und 1860 das Lloyd-Arsenal, da die privaten Werften mit der Produktion den schnell wachsenden Schifffahrtsunternehmen nicht mehr nachkommen konnten.

1850 wurde Triest Sitz der kaiserlich-königlichen Zentralseebehörde. Seit 1857 verbindet die Österreichische Südbahn Triest über den Semmering mit Wien. Die erste Gebirgsbahn Europas wurde nach den Plänen und unter der Leitung des Venezianers Carl Ritter von Ghega erbaut.

1857/58 entstand aus der Maschinenfabrik Strudenhoff in Sant’Andrea und der Werft San Rocco das Stabilimento Tecnico Triestino (S.T.T.) in Muggia, der Stadt in der Bucht gegenüberliegend. Dieses neue Großunternehmen kaufte 1897 auch die mittlerweile zur Großwerft ausgebaute Werft von Giuseppe Tonello dazu. Die S.T.T. war in der Lage, Schiffe mit einer Verdrängung von bis zu 20.500 Tonnen – etwa die großen Schlachtschiffe der k. u. k. Kriegsmarine – zu bauen.

Ab 1867 wurden die alten Hafenanlagen, die dem wachsenden Handel nicht mehr entsprachen, ausgebaut. Zuerst wurde der nördlich gelegene Freihafen (punto franco) erweitert. Die Hafenstadt zog in der Monarchie unter anderem den Hauptnutzen aus dem 1869 eröffneten Sueskanal. Österreichische Industrieerzeugnisse wurden nun auch in der Türkei, in Ägypten und Syrien abgesetzt.

In den Revolutionen von 1848 fanden in den österreichischen Provinzen Lombardei und Venetien Aufstände gegen die habsburgische Herrschaft und für einen geeinten italienischen Nationalstaat statt (siehe auch Risorgimento). Triest blieb Österreich treu und erhielt den Titel Città Fedelissima – die „allergetreuste Stadt“.

1849 wurde die österreichische Verwaltungseinheit Königreich Illyrien in ihre Bestandteile zerlegt. Triest und das unmittelbar angrenzende Territorium wurden als Reichsunmittelbare Stadt Triest und ihr Gebiet mit eigener Verfassung und Landtag und im Status eines Kronlandes konstituiert; ebenso Görz und Gradisca und Istrien. (Kärnten und Krain, bis dahin ebenso Teile Illyriens, wurden ebenfalls eigene Kronländer.)

1852–1861 wurden die drei politischen Einheiten zum Kronland Österreichisches Küstenland zusammengefasst. Die Reichsverfassung 1861 teilte die drei Teile wieder in eigenständige Kronländer, die bis 1918 bestanden. Gemeinsam blieben ihnen nur der k.k. Statthalter in Triest als Vertreter des Kaisers und der Wiener Regierung und ein gemeinsames Publikationsorgan ihrer Rechtsvorschriften. Der 1867 erfolgte Umbau des Einheitsstaates Kaisertum Österreich zur österreichisch-ungarischen Monarchie änderte für die Selbstverwaltung Triests nichts; es wurde nunmehr zu Cisleithanien gerechnet und war im Abgeordnetenhaus des Reichsrats in Wien, dem cisleithanischen Parlament, mit zuletzt fünf Abgeordneten vertreten.

Allerdings setzte auch in dem zum größten Teil von Italienern bewohnten Triest eine zunehmende italienische irredentistische Bewegung ein, die darauf abzielte, Triest als italienischsprachiges Gebiet von Österreich-Ungarn loszulösen und dem 1861 gegründeten Nationalstaat Italien anzuschließen. Der Irredentismus hatte seinen Höhepunkt, als 1882 Kaiser Franz Joseph I. Triest anlässlich der 500-jährigen Dauer der habsburgischen Herrschaft über die Stadt besuchte. Während antiösterreichischer Demonstrationen entging der Kaiser nur knapp dem Bombenattentat von Guglielmo Oberdan (Wilhelm Oberdank) und seinen Komplizen. Triest blieb im Nationalitätenkampf bis 1914 einer der heißesten Konfliktherde Österreich-Ungarns, da Österreich auf diese für Handel und k.u.k. Kriegsmarine überaus wichtige Hafenstadt weder verzichten konnte noch wollte. (Ungarn hatte für sich Fiume ausgebaut.)

Insgesamt blickte die Triestiner Elite Richtung Wien, während sich einige wenige junge italienische Irredentisten für Italien aufopferten. Die Bewohner Triests und viele Intellektuelle wussten jedoch genau, worauf es in ihrer Stadt ankam, denn wirtschaftlich waren Italien und Triest kaum aufeinander angewiesen, jedoch Österreich und Triest umso mehr. Nur eine Minderheit forderte eine Vereinigung mit dem Königreich von Savoyen bzw. Italien, aber von vielen italienischsprachigen Triestinern wurde der slawische Nationalismus als Herausforderung wahrgenommen.

1880 betrug die Umschlagsmenge in den Triester Häfen 1,225 Millionen Tonnen. Bis 1912 stieg diese Menge auf 4,573 Millionen Tonnen. 1883 wurde der 30 Millionen Kronen teure Hafenumbau im Süden der Stadt vollendet. Die Lagerflächen sowie der neue Südbahnhof (stazione meridonale), der heute als einziger Personenbahnhof der Stadt noch besteht, wurden großteils auf aufgeschüttetem Land errichtet.

Trotz der politischen und nationalen Probleme blühte Triest wirtschaftlich und kulturell weiter auf. Neben der Südbahn Triest–Wien mit Anschluss an das mährisch-schlesische Industriegebiet bot ab 1909 die Tauernbahn über Görz und Villach nach Salzburg eine Direktverbindung nach Westösterreich und Süddeutschland. Der wichtigste Bahnhof bis 1918 war der Staatsbahnhof (stazione dello stato) der k.k. Staatsbahnen. Zwischen ihm und dem Lloydareal erstreckte sich der neue Hafen (porto nuovo), der ab 1898 ausgebaut wurde und bis zum Ende der Monarchie Josephs-Hafen hieß.

Um 1900 stand die Stadt in ihrer vollen wirtschaftlichen Blüte und stellte ihren Reichtum durch zahlreiche Prachtbauten zur Schau. In Triest wirkten einige der Architekten, die in Wien für prächtige Ringstraßengebäude im Stil des Historismus verantwortlich zeichneten, wie etwa Heinrich von Ferstel (z. B. Lloydpalast), Wilhelm von Flattich (z. B. Südbahnhof), Friedrich Schachner (diverse Palais). Schriftsteller und Künstler wie James Joyce und Italo Svevo verkehrten in der Stadt.

Triest war eines der ökonomisch bestentwickelten Gebiete des Habsburgerreiches. 1906 lag das zu versteuernde Pro-Kopf-Einkommen eines Triestiners bei 54 Kronen, während jenes eines Wieners bei rund 9 Kronen lag.

Die Triester Innenstadt mit ihrem kosmopolitischen Bevölkerungsgemenge aus Italienern (75 %), Slawen (18 %), Deutschen (5 %) und Einwohnern anderer Völker avancierte, wie Claudio Magris Jahrzehnte später festhielt, zur literarischen Hauptstadt Mitteleuropas. Die anliegenden Bezirke zählten meist Slowenen (52 %), Italiener (43 %) und Deutsche (4 %) als Einwohner, die ländliche Umgebung war fast vollständig slowenisch (93 %). Fast jeder Triestiner war mehrsprachig, wobei Italienisch die führende Verständigungssprache war.

In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurde, vor allem auf Drängen von Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand, in Triest eine Serie von Schiffbauten für die k.u.k. Kriegsmarine durchgeführt. Der Thronfolger nahm an den Stapelläufen meist teil, z. B. 1911 bei SMS Viribus Unitis und 1912 bei SMS Tegetthoff.

Ort : Geographische Breite: 45.6495264, Geographische Länge: 13.77681819999998


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Soranno, Giovanna  1 Dez 1938Triest, Triest, Friaul-Julisch Venetien, Italien I153049