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Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Aachen, eigentlich Bad Aachen, ist eine kreisfreie Stadt und Kurstadt im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln, Mitglied des Landschaftsverbandes Rheinland und gehört nach dem Aachen-Gesetz mit Wirkung vom 21. Oktober 2009 als kreisfreie Stadt zur Städteregion Aachen. 1890 überschritt Aachen erstmals die Einwohnerzahl von 100.000 und ist seitdem die westlichste deutsche Großstadt.

Die Stadt ist bekannt für ihre bis in die Jungsteinzeit zurückreichende Geschichte und ihr damit verbundenes kulturelles, archäologisches und architektonisches Erbe. Der Dom, das Wahrzeichen der Stadt, und der Domschatz wurden 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Aachen ist Bischofssitz und ein bedeutender Standort vor allem der deutschen Süßwarenindustrie. Mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH), die seit 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert wird, verfügt die Stadt über eine der größten und traditionsreichsten technischen Universitäten Europas. Für Verdienste um die europäische Einigung wird jährlich der angesehene Karlspreis zu Aachen an Persönlichkeiten des In- und Auslands verliehen.

Geschichte:

Das Gebiet um Aachen wurde schon vor langer Zeit besiedelt. Bereits während der Jungsteinzeit (Neolithikum) zwischen 3000 und 2500 v. Chr. wurde auf dem Lousberg Feuerstein abgebaut. Archäologischen Ausgrabungen im Aachener Elisengarten, die in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre stattfanden, lassen auch eine Besiedlung im Neolithikum vermuten. In der Bronzezeit und der frühen Eisenzeit war Aachen von Kelten besiedelt, wie Hügelgräber im Aachener Wald und die Ausgrabungen im Aachener Elisengarten beweisen. Nach den Kelten siedelten die Römer an den warmen Quellen. Ein römisches Heilbad ist im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt. Nach den archäologischen Ausgrabungsergebnissen ist davon auszugehen, dass es seit Christi Geburt eine durch die Römer angelegte Stadtbebauung in der Größe von zirka 25 Hektar gegeben hat. Auch in der Spätantike ging in Aachen der Betrieb der römischen Bäder weiter.

Zeugnisse späterer Besiedlung sind fränkische Gräber aus dem 7. Jahrhundert. Der fränkische König Pippin der Jüngere baute in Aachen einen Hof und sorgte 765 für die erste schriftliche Erwähnung Aachens als Aquis villa. Pippins Sohn Karl, später Karl der Große genannt, erbte das Fränkische Reich und den Aachener Hof. Er wählte ihn zu seiner Residenz und baute ihn zu einer Kaiserpfalz mit Palast und Kapelle, der sogenannten Pfalzkapelle aus. Anstelle des Palastes befindet sich heute das Rathaus, die Kapelle wurde zum Aachener Dom.

Karls Sohn, Ludwig der Fromme, wurde 813 in Anwesenheit seines Vaters im Obergeschoss der Pfalzkapelle zum Mitkaiser gekrönt. Karl der Große wurde am 28. Januar 814 im Vorhof der Kapelle beigesetzt. Eine weitere Krönung fand Mitte des 9. Jahrhunderts in der Aachener Pfalzkapelle statt. Lothar I., der älteste Enkel Karls des Großen, krönte sich hier zum Kaiser.

Otto I. wurde 936 n. Chr. in Aachen zum ostfränkischen König gekrönt. Die Stadt blieb damit für die nächsten 600 Jahre Krönungsort der deutschen Könige („sedes regia“). Bis 1531 wurden 30 deutsche Könige im Aachener Münster, dem heutigen Dom, gekrönt; der letzte war Ferdinand I. Nachdem der Gegenpapst Paschalis III. Karl den Großen 1165 heiliggesprochen hatte, erhielt Aachen am 8. Januar 1166 als caput civitatum („Haupt der Städte“) und als caput et sedes regni Theutonici („Haupt und Sitz des Deutschen Königreichs“ – sic!) durch einen als Karlsprivileg bezeichneten Freiheitsbrief Kaiser Friedrich Barbarossas die Stadtrechte sowie das Markt- und Münzrecht verliehen und wurde eine freie Reichsstadt. Seine Einwohner wurden von der Lehenshörigkeit befreit. Aus dieser Zeit stammt der Reichsadler im Stadtwappen. Am 29. Juli 1215 bestätigte Kaiser Friedrich II. der Stadt Aachen alle Rechte, die sie seit Karl dem Großen erhalten habe.

Der Bau der inneren Stadtmauer geht auf Kaiser Barbarossa zurück; sie wird deshalb bis heute „Barbarossa-Mauer“ genannt. Mit ihrem Bau wurde 1171 n. Chr. begonnen. Sie verläuft ungefähr entlang des heutigen Grabenrings. 86 Jahre später wurde der äußere Mauerring angelegt, der von Richard von Cornwall anlässlich seiner Krönung im Jahre 1257 gefördert wurde und dessen Bauzeit etwa 100 Jahre betrug. Diese verläuft entlang des Alleenrings und wies elf Stadttore und 22 Türme auf. Erst 1841 wurde die erste Wohnbebauung außerhalb dieses Stadtwalls errichtet; das Bahnhofsviertel und die Theaterstraße entstanden.

Aachen fiel nach sechsmonatiger Belagerung 1248 n. Chr. an Wilhelm von Holland, der hier zum König gekrönt wurde. Die Belagerung hatte nur deshalb Erfolg, weil die Belagerer das Wasser der Bäche in den Talkesseln unterhalb der Stadt aufstauten und sie damit unter Wasser setzten. Im Jahr 1336 wurden durch Kaiser Ludwig IV. der freien Reichsstadt Aachen die Stadtrechte erneut bestätigt und auf das Gebiet des Aachener Reichs ausgeweitet. Dieses umfasste neben dem innerhalb der Barbarossamauer gelegenen Stadtbezirk die außerhalb der Mauer gelegenen sieben Quartiere, die Aachener Heide, den Stadtbusch und den Reichswald. Diese Außenbezirke dienten unter anderem der land- und forstwirtschaftlichen Versorgung der Stadtbevölkerung und bedurften ebenso wie auch die Stadt selbst eines besonderen Schutzes, um sie vor Raub und durch feindliche Truppen zu schützen, weswegen man als Befestigungsanlage Bau des Aachener Landgrabens beschloss.

Bereits 1258 wurde erstmals der Tuchwalker erwähnt. Die Tuchfabrikation war jahrhundertelang der wesentliche Wirtschaftsfaktor Aachens. Bedingt durch die reichhaltigen Erzvorkommen in der Umgebung, z. B. Zinkerz (Galmei) am Altenberg (heute Kelmis) und in Stolberg, wurde Aachen ein europäisches Zentrum der Messingindustrie und der Kupferverarbeitung – insbesondere im 16. Jahrhundert. Mit den Aachener Religionsunruhen der Reformationszeit und der Vertreibung der Protestanten verließen viele Kupferschläger, die diesem Glauben angehörten, die Stadt und siedelten sich im liberaleren Umland (Vaals und Stolberg) an.

Seit dem 13. Jahrhundert wurde die Aachener Heiligtumsfahrt durchgeführt, die mit der Zeigung der Aachener Heiligtümer aller sieben Jahre ab 1349 ihren Höhepunkt erreichte.

Das heutige Aachener Rathaus wurde im Jahre 1349 auf Initiative der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeisters Gerhard Chorus auf den Resten der baufälligen Königshalle der Kaiserpfalz errichtet. Zuvor hatte das Grashaus diese Funktion innegehabt, wurde aber parallel weiterhin bis ins 18. Jahrhundert hinein für Rats- und Gerichtsversammlungen dazu genutzt. Ein weiteres Rathaus (der Pützer-Bau) wurde im Jahre 1903 am Katschhof errichtet. Es ist im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und in den 1950er Jahren abgerissen worden; heute steht an dieser Stelle ein Verwaltungsgebäude.

Politisch eingebunden wurde Aachen 1500, als es Teil des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises wurde.

1601 beschloss Aachen erstmals, seine Einwohner zählen zu lassen. Dies ergab, dass 14.171 Einwohner in Aachen lebten, von denen jedoch nur 2829 das Bürgerrecht besaßen.

Am 2. Mai 1656 brach in der Backstube des Bäckers Peter Maw an der Jakobskirche ein Feuer aus, das fast das gesamte gotische Aachen zerstörte. Sieben Menschen starben, und 4664 Häuser wurden zerstört.

In der Folgezeit baute der aus Lüttich stammende Badearzt François Blondel Aachen zu einem der modernsten Badeorte Europas aus. Seit dieser Zeit kursiert in Aachen der Satz: „Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf.“ Der Kurbetrieb wurde um Möglichkeiten zum Müßiggang und zur Zerstreuung (Casino, Ballsäle) erweitert. Aachen wurde zum Modebad und beherbergte regelmäßig die europäische Prominenz. Dazu zählten Herrscher wie Zar Peter I. von Russland und der preußische König Friedrich der Große ebenso wie der Komponist Georg Friedrich Händel.

Der Devolutionskrieg zwischen Spanien und Frankreich wurde 1668 mit dem Ersten Aachener Frieden beendet. Darauf folgend fand in Aachen 1748 ein Friedenskongress statt, der den Österreichischen Erbfolgekrieg mit dem Zweiten Aachener Frieden beendete. In der Folge der Französischen Revolution besetzten deren Armeen 1794 Aachen und vereinten es mit Frankreich. Zahlreiche Kulturgüter wurden dabei nach Paris verschleppt. 1798 wurde Aachen zum Verwaltungssitz des den Niederrhein umfassenden Département de la Roer. Als Verwaltungsgebäude diente der Londoner Hof in der Aachener Kleinkölnstraße 18. Im Jahre 1802 wurde Aachen erstmals Bischofssitz. Dieser wurde nach 23 Jahren aufgelöst, jedoch 1930 wiedererrichtet und dem Erzbistum Köln als Suffraganbistum unterstellt.

1803 verlor Aachen durch den Reichsdeputationshauptschluss seinen Status als freie Reichsstadt. Nach dem Wiener Kongress wurde die Stadt 1815 in das Königreich Preußen eingegliedert. 1816 wurde sie zunächst in der Provinz Großherzogtum Niederrhein Sitz einer preußischen Bezirksregierung und eines Landkreises, wobei die Stadt kreisfrei wurde. Seit dem 27. Juni 1822 gehörte die Stadt mit dem gesamten Regierungsbezirk zur Rheinprovinz.

Die Einführung der Dampfkraft, vor allem in der Tuchindustrie, die fortschreitende Mechanisierung und die damit verbundene Arbeitslosigkeit sowie Frauen- und Kinderarbeit bei Niedrigstlöhnen führten zu Unruhen, die 1830 von bewaffneten Bürgern und Soldaten blutig niedergeschlagen wurden. Die ab 1837 von Köln aus in Richtung Belgien gebaute Rheinische Eisenbahn erreichte 1841 Aachen und 1843 den belgischen Grenzbahnhof Herbesthal.

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel 1918 ein Teil des Aachener Hinterlandes mit dem Kreis Eupen und Teilen der damaligen Kreise Monschau und Schleiden an Belgien. Aachen blieb elf Jahre lang von belgischen Truppen besetzt.

Die Zwischenkriegszeit bedeutete einen tiefen Einschnitt im Wirtschaftsleben der Stadt. Insbesondere der sogenannte Ruhrkampf, die Verschiebung der Zollgrenze an den Rhein sowie zunehmender Schmuggel entlang der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden oder auch der Separatistenaufstand von 1923 trafen Aachen schwer. Hinzu kamen Reparationsleistungen und als negativer Höhepunkt die Weltwirtschaftskrise ab 1929.

1933 wurde die Städteverordnetenversammlung aufgelöst. Die leitenden städtischen und staatlichen Beamten wurden durch Mitglieder der NSDAP ersetzt. Eine Heiligtumsfahrt mit 800.000 Teilnehmern fand 1937 statt, die als stummer Protest gegen das NS-Regime gewertet wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Aachen stark beschädigt; 65 Prozent des Wohnraums wurden dabei zerstört. Im Juli 1941 erfolgte der erste von fünf Luftangriffen. Durch die Grenzstadt Aachen kamen Zehntausende Deportationsopfer, die in Belgien interniert worden waren, um anschließend per Reichsbahn durch Deutschland in die Konzentrationslager geschleust zu werden. 1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, das am 21. Oktober 1944 nach sechswöchigem Kampf (Schlacht um Aachen) als erste deutsche Stadt von den Alliierten eingenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt nur noch 11.139 Einwohner. Die US-Amerikaner setzten als neuen Bürgermeister Franz Oppenhoff ein, der knappe fünf Monate später von einer Gruppe der Freischärlerbewegung Werwolf als Kollaborateur der Alliierten ermordet wurde. Heute geht man allerdings davon aus, dass Oppenhoff von SS und Luftwaffe auf Befehl von Heinrich Himmler ermordet wurde. Nach ihm wurde später die Oppenhoffallee benannt. Aachen wurde zunächst von amerikanischen, dann von britischen und später von belgischen Truppen besetzt. Beim Kaffeeschmuggel zwischen Belgien und Deutschland, an der sogenannten Aachener Kaffeefront, starben zwischen 1945 und 1953 40 Menschen. 1946 wohnten in Aachen wieder 100.000 Personen. Am 23. August 1946 wurde der Nordteil der bisherigen Rheinprovinz, zu dem auch Aachen gehörte, Teil des neugegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. Vom 1. April 1949 bis 28. August 1958 war der westliche Ortsteil Bildchen Belgisches Annexionsgebiet.

1950 wurde erstmals der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in Europa verliehen.

Bei der Gebietsreform von 1972 (erstes Aachen-Gesetz) wurde das Stadtgebiet Aachens durch die Eingemeindung von sieben Gemeinden (Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim) mehr als verdoppelt, die Einwohnerzahl stieg auf 237.108. Der Kreis Aachen erhielt seine bis zur Ablösung durch die Städteregion Aachen bestehende Ausdehnung. Der Regierungsbezirk Aachen wurde jedoch aufgelöst und dem Regierungsbezirk Köln angegliedert. Im selben Jahr feierte das neue Klinikum Aachen Richtfest, das im Jahre 1985 vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau offiziell an die RWTH Aachen übergeben wurde.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.

Ort : Geographische Breite: 50.7791508, Geographische Länge: 6.0839367


Geburt

Treffer 1 bis 8 von 8

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 von Nida, Gillis  vor 1500Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175083
2 von Nida, Urban  um 1500Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175082
3 von Nuett, Abraham  um 1535Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175077
4 von Nuett, Eberhard  um 1506Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175080
5 von Nuett, Gillis  um 1390Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175085
6 von Nuett, Heinrich der Jüngere  um 1460Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175081
7 von Nuett, Heinrich Friedrich der Ältere  1418Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175084
8 von Nuett, Tielmann  um 1350Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175087

Tod

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Griebach, Edith  6 Jun 1993Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I126945
2 Hecker, Anna Franziska  1986Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I139714
3 Hofmann, Lydia  4 Mrz 2003Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I888
4 von Nuett, Gillis  1461Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175085
5 von Nuett, Heinrich der Jüngere  1510Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175081
6 von Nuett, Tielmann  1417Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175087

Beruf

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Hecker, Anna Franziska  Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I139714
2 von Nida, Gerhard  Aachen, Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I175091