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Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Aarau ist eine Mittelstadt und Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau. Sie ist Hauptort dieses Kantons und gleichzeitig des Bezirks Aarau. Die Stadt liegt 39 Kilometer südöstlich von Basel, 38 km westlich von Zürich und 67 Kilometer nordöstlich von Bern (jeweils Luftlinie).

Die Stadt am rechten Ufer der Aare liegt am Nordrand des Schweizer Mittellandes und am Übergang zum Jura-Gebirge. Die westliche Stadtgrenze bildet gleichzeitig die Grenze zum Kanton Solothurn. Aarau zählt über 21'000 Einwohner und ist damit die bevölkerungsreichste Gemeinde des Kantons. In der engen Agglomeration wohnen rund 80'000 Personen, im Wirtschaftsraum Aarau gut 220'000.

Zwischen 1240 und 1250 von den Grafen von Kyburg gegründet, erhielt Aarau im Jahr 1283 von den Habsburgern das Stadtrecht. Ab 1415 war Aarau eine Untertanenstadt Berns und nach Einführung der Reformation im Jahr 1528 einer der Tagsatzungsorte der Eidgenossenschaft. Von März bis September 1798, im ersten Jahr der Helvetischen Republik, war Aarau die erste Hauptstadt der Schweiz. Seit 1803 ist Aarau Kantonshauptstadt und erfüllt seither als bedeutendes Verwaltungs-, Handels- und Dienstleistungszentrum zahlreiche zentralörtliche Funktionen. 2010 wurde das benachbarte Rohr eingemeindet.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Schlössli und der Obere Turm aus dem 13. Jahrhundert, die spätgotische Stadtkirche, das Rathaus und die Altstadt mit barocken Giebelhäusern und spätgotischen Häuserreihen.

Geschichte:

In Aarau wurden verschiedene Spuren einer Besiedlung während der Jungsteinzeit gefunden, darunter eine kleine Siedlung auf dem Hungerberg. Beim heutigen Bahnhof existierte am Ende der Bronzezeit (etwa um 1000 v. Chr.) eine weitere Siedlung, bei Rohr existierten mehrere Getreidelager. Für die Latènezeit lässt sich zwar keine Besiedlung nachweisen, doch bündelten sich auf Aarauer Gemeindegebiet Wege von den Jurapässen Benkerjoch, Salhöhe und Schafmatt zu einem gemeinsamen Übergang der Aare.

Die Römer nutzten den Aarauer Raum ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. als Verkehrsknotenpunkt. Der Verlauf der Bahnhofstrasse entspricht ungefähr jenem der Römerstrasse zwischen dem Legionslager Vindonissa (Windisch) und der Stadt Aventicum (Avenches). Hier dürfte sich eine Mansio befunden haben, während im östlichen Bereich der späteren Altstadt eine Siedlung existierte. 1976 fanden Taucher in der Aare Teile einer Brücke, welche die Verbindung zu den Jurapässen herstellte. Besonders die Salhöhe, über die Augusta Raurica erreicht werden konnte, scheint eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Eine Nebenstrasse führte ostwärts zum Vicus Lindfeld bei Lenzburg, untergeordnete Wege ins Suhrental und ins Wynental. Es gab mehrere Gutshöfe in der Nachbarschaft, beispielsweise auf dem Kirchberg bei Küttigen und bei Oberentfelden. 1919 fand man bei Bauarbeiten auf dem Areal des Kantonsspitals zahlreiche Terra Sigillata-Keramikgefässe aus dem 2. und 3. Jahrhundert.

Im Jahr 259 durchbrachen die Alamannen den Obergermanisch-Raetischen Limes, erst zwei Jahrzehnte später konnten die Römer die Kontrolle über das Gebiet zurückerlangen. Die dezimierte Bevölkerung zog weg und drängte sich andernorts in befestigte Kastelle. Auf dem Aarauer Felskopf entstand zur rückwärtigen Sicherung des Donau-Iller-Rhein-Limes eine Warte. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts zogen sich die Römer endgültig zurück.

Die Alamannen begannen sich zu Beginn des 7. Jahrhunderts dauerhaft niederzulassen und gründeten eine dörfliche Siedlung, die mehrere hundert Jahre später den Namen «zen Husen» (bei den Häusern) trug und aus der sich die Vordere Vorstadt entwickelte. Im Oberholz am Distelberg wurde im 9. Jahrhundert Eisenerz abgebaut. Im 10. und 11. Jahrhundert entstand im heutigen Telliquartier, an einer Furt über die Aare, eine Kirche, deren Reste 1936 bei Bauarbeiten zum Vorschein kamen und 1959/60 genauer untersucht wurden. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts scheint die Kirche sorgfältig abgetragen worden zu sein, nur das Fundament blieb erhalten. Um 1236/37 entstand das Schlössli, eine Turmburg am Rande eines weiteren Siedlungsschwerpunktes. Dieser gehörte zu Beginn des 13. Jahrhunderts zusammen mit Buchs und Rohr zu einem von Suhr aus verwalteten Twing. Landesherren waren die Kyburger, die im Jahr 1173 das Erbe der Lenzburger angetreten hatten und sowohl über die Blutgerichtsbarkeit als auch über die niedere Gerichtsbarkeit verfügten.

Zwischen 1240 und 1250 gründeten die Kyburger Grafen Hartmann IV. und Hartmann V. auf dem Felskopf über der Aare die Stadt Aarau. Der früheste Beleg des Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1248 (Arowe). Er setzt sich zusammen aus dem Flussnamen Aare (in den ältesten Belegen Arula, Arola, Araris) und dem Wort Au (mhd. ouwe, ahd. ouwa ‚Land am Wasser‘). Der älteste gesicherte Hinweis auf das Bestehen einer städtischen Siedlung stammt aus dem Jahr 1256. Vierzehn Jahre später wurde das Kloster St. Ursula gegründet, eine Filiale des Damenstiftes Schänis. Der «Turm Rore» diente als Sitz des kyburgischen Amtsmannes. Im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts entstand auch der Vorgängerbau der Stadtkirche, Aarau blieb aber bis 1568 Teil der Grosspfarrei Suhr.

1263 erlosch das Geschlecht der Kyburger. Agnes von Kyburg, die keine männlichen Verwandten mehr hatte, verkaufte 1273 die gesamten Ländereien an ihren Patenonkel Rudolf I. von Habsburg. Am 4. März 1283 hielt er in Luzern einen Hoftag ab. Dabei bestätigte er das bereits geltende Marktrecht und verlieh Aarau zusätzlich das Stadtrecht. Es basierte auf dem Stadtrecht Winterthurs von 1264, beinhaltete aber einige Einschränkungen. So durften die Aarauer den Schultheissen vorerst nicht selbst bestimmen. 1301 gaben sie sich eine autonome Satzung. 1337 erreichten die Stadtbürger bei Herzog Albrecht II. die Abschaffung der Steuervorrechte des Adels, steuerfrei blieb einzig der Turm Rore als herrschaftliches Lehen. Es entwickelte sich ein durchlässiges Patriziat aus Landadeligen, Grundbesitzern und Handwerkern. Aarau blieb 1375 beim Feldzug der Gugler verschont, im Gegensatz etwa zum benachbarten Lenzburg. 1386 fielen über ein Dutzend Aarauer Bürger in der Schlacht bei Sempach, darunter der Schultheiss. Zwei Jahre später verwüsteten Berner Truppen die unbefestigte Vorstadt, anfangs 1389 verschiedene umliegende Dörfer.

Herzog Friedrich IV. fiel 1415 beim Konzil von Konstanz in Ungnade, nachdem er Gegenpapst Johannes XXIII. zur Flucht verholfen hatte. König Sigismund forderte die Eidgenossen auf, den Aargau im Namen des Reiches zu erobern. Aarau wurde daraufhin von Truppen aus Bern und Solothurn belagert. Die Stadt leistete zunächst Widerstand, wobei das Spital in der Vorstadt in Brand geriet. Nach zwei Tagen kapitulierten die Aarauer am 20. April 1415 und mussten den neuen Herren Treue schwören. Im Gegenzug durften sie ihre erworbenen Freiheiten behalten. Sigismund erklärte Aarau zur Freien Reichsstadt, doch war diese Massnahme von geringer Bedeutung, da Bern am 1. Mai 1418 die Pfandschaft über die eroberten Gebiete im Berner Aargau übernahm. Die Solothurner erhielten für ihre Hilfe eine finanzielle Entschädigung, doch die Berner grenzten sie allmählich aus und waren ab 1461 Alleinherrscher.

Innerhalb des Staates Bern hatte Aarau als so genannte Munizipalstadt eine Sonderstellung. Sie war keiner Landvogtei zugeordnet und besass grosse Autonomie. An der Spitze stand der Schultheiss, der ab Mitte des 14. Jahrhunderts von der Gemeindeversammlung gewählt wurde und dessen Amtszeit ab 1522 auf zwei Jahre beschränkt war. Häufig wechselten sich jedoch Schultheiss und Statthalter gegenseitig ab. Zusammen mit sieben weiteren Personen bildeten sie den «Kleinen Rat», der die verschiedenen Verwaltungsaufgaben übernahm. Darunter stand der «Mittlere Rat» mit 18 Mitgliedern, der eine Kontrollfunktion ausübte. Alle Räte stammten aus den Reihen des 45-köpfigen Magistrats («Rät und Burger»), der zugleich als nieder- und hochgerichtliche Instanz auftrat. Dem Magistrat, der sich im Verlaufe des 16. Jahrhunderts herausbildete, gelang es, die Gemeindeversammlung zu entmachten und Ämter wurden nur noch innerhalb regimentsfähiger Familien vergeben.

Bereits in habsburgischer Zeit versuchte Aarau eine eigene Gerichtsherrschaft aufzubauen. Schultheiss Ulrich Trutmann erwarb 1312 privat die niedere Gerichtsbarkeit über Unterentfelden, 1411 gelangte sie in den Besitz der Stadt. 1417 erwarb Aarau von den verarmten Kienbergern die Herrschaft Königstein, verkaufte sie aber 1453 aus unbekannten Gründen wieder. Der Teil westlich des Erzbaches mit Nieder- und Obererlinsbach gelangte an die Falkensteiner und fünf Jahre später an Solothurn, der östliche Teil mit Erlinsbach und Küttigen an die Johanniterkommende in Biberstein. Häufige Streitigkeiten über die Bodennutzung veranlassten Aarau, 1576 die Rechte über Unterentfelden an Bern zu verkaufen, im Austausch gegen einen Anteil an den Zolleinnahmen in Biberstein. Davon ausgenommen war Roggenhausen, ein seit 1527 zu Aarau gehörender Steckhof.

Aarau war verpflichtet, Truppen zu stellen und an den Berner Feldzügen teilzunehmen. Im Mai 1449, in der Schlussphase des Alten Zürichkrieges, unternahm eine von Hans von Rechberg und Thomas von Falkenstein angeführte Söldnertruppe einen Raubzug ins Aaretal. Das städtische Regiment konnte sie über die Staffelegg zurückdrängen, geriet aber bei Wölflinswil in einen Hinterhalt und verlor 19 Mann. 1523 begann Leutpriester Andreas Honold mit der Verbreitung von reformatorischem Gedankengut, wurde aber ein Jahr später abgesetzt. Bei der Berner Disputation im Januar 1528 setzten sich die Anhänger der Reformation endgültig durch, woraufhin Bern die neue Konfession konsequent in sämtlichen Untertanengebieten einführte. In allen Städten und Landvogteien fanden pro forma konsultative Abstimmungen statt. Am 1. März 1528 sprachen sich in Aarau 146 Bürger für die Reformation aus, 125 stimmten dagegen. Daraufhin kam es in der Stadtkirche zu einem Bildersturm. Ab 1529 fanden in Aarau aufgrund der zentralen Lage zwischen Basel, Bern und Zürich regelmässig Tagsatzungen der reformierten Orte statt.

Ort : Geographische Breite: 47.3933044, Geographische Länge: 8.0443954


Geburt

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Duerr, Urs  um 1501Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I217291
2 Grossmann, Regula  1570Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I217286
3 Hunziker, Hans  1520Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I217289
4 Hunziker, Hans Ulrich  1568Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I217285
5 Lauber, Johann Ernst  8 Sep 1893Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I256863

Tod

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Grossmann, Regula  1653Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I217286
2 Hunziker, Hans Jakob  1525Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I217295
3 Hunziker, Hans Ulrich  1651Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I217285
4 Jacky, Johann Carl  23 Jan 1835Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I198794
5 Schäfer, Elisabetha  1819Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I198795
6 Spirgi, Verena  1545Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz I217296

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Hunziker / Duerr  1550Aarau, Aarau, Kanton Aargau, Schweiz F73197