Drucken Lesezeichen hinzufügen

Allenstein, Kreis Allenstein, Preußen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Olsztyn (deutsch Allenstein) ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und Sitz des Erzbistums Ermland der Katholischen Kirche in Polen sowie der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Mit rund 175.000 Einwohnern und ca. 270.000 in der Agglomeration ist Olsztyn auch die größte Stadt der Woiwodschaft.

Geschichte:

Allenstein wurde am Fluss Alne/Alle (prussisch alna: fließen) im preußischen Ermland am 31. Oktober 1353 von Johannes von Leysen im Schutz einer bereits im Aufbau (erste Bauetappe 1346 bis 1353) befindlichen Burg des Domkapitels von Ermland gegründet (Verleihung der Stadtrechte 1353).

Die Allensteiner Burg war Sitz eines Verwalters des ermländischen Domkapitels und Hauptort eines der drei Kammerämter, die dem Kapitel unterstanden und zusammen mit den bischöflichen Kammerämtern das Hochstift Ermland bildeten, das als weltliches Herrschaftsgebiet dem Bischof und dem Kapitel bei der Gründung der vier preußischen Bistümer 1245 zugestanden wurde.

Im Jahr 1455 wurde Schloss Allenstein von dem Söldnerhauptmann Ritter Georg von Schlieben eingenommen.

In den Jahren 1516–1519 bekleidete das Amt des Administrators der Neffe und Pflegesohn des ermländischen Bischofs Lucas Watzenrode, der als Astronom bekanntgewordene ermländische Domherr Nikolaus Kopernikus. Kopernikus wohnte während dieser Zeit auf der Burg Allenstein. Als Zeugnis erhielt sich dort bis heute eine auf dem Putz des Kreuzgangs der Burg gemalte astronomische Tafel zur Berechnung des Aequinoctiums. Zur Zeit des Krieges zwischen Polen und dem letzten Deutschordenshochmeister in Preußen Albrecht von Hohenzollern ging er nach Frauenburg zurück, wurde aber im Herbst des Jahres 1520 wieder nach Allenstein berufen. Der Archdiakon Bernhard Sculteti unterstützte Kopernikus mit Geschützen und Proviant, damit Schloss Allenstein in voller Unabhängigkeit von Polen selbständig behauptet werden konnte. Es wurde auch nicht angegriffen und ein Waffenstillstand wurde am 7. April 1521 geschlossen. Aufgrund seiner erfolgreichen Verteidigung wurde Kopernikus zum Kommissar des Ermlands ernannt und mit dem Wiederaufbau beauftragt. Tiedemann Giese, der spätere Bischof von Ermland, war sein Assistent.

Mit der ersten Teilung Polen-Litauens kam die Stadt als Teil des Ermlandes 1772 zum Königreich Preußen. Neben Königsberg und Gumbinnen wurde Allenstein 1905 Sitz des dritten ostpreußischen Regierungsbezirks. Von 1818 bis 1910 gehörte sie dem Landkreis Allenstein an und wurde dann kreisfreie Stadt.

Der Friedensvertrag von Versailles bestimmte nach dem Ersten Weltkrieg die Durchführung einer Volksabstimmung im Abstimmungsgebiet Allenstein über den Verbleib bei Deutschland oder einen Anschluss an Polen. Eine überwältigende Mehrheit stimmte für den Verbleib, in der Stadt Allenstein mit einer Zustimmung von 98 %.

Anfang 1945 wurde die Stadt Kriegsschauplatz. Die Zivilbevölkerung wurde bis kurz vor Einmarsch der Roten Armee zum Durchhalten aufgefordert. Durch eigenverantwortliches Handeln hatte der Landrat Horst-Günter Benkmann aber rechtzeitig zur Flucht aufgerufen und tausenden Ostpreußen das Leben gerettet. Am 22. Januar 1945 wurde die Stadt von sowjetischen Truppen eingenommen. Dabei kam es zu Misshandlungen der Zivilbevölkerung durch Soldaten der Roten Armee. Zu besonders grausamen Übergriffen kam es nach Augenzeugenberichten in der zum Feldlazarett umfunktionierten Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Kortau, wo alle Lazarett-Patienten und das Personal ermordet wurden. Dort wurden bei Bauarbeiten in den 50er Jahren mehrere kleinere und größere Massengräber entdeckt; das größte von ihnen barg 227 Leichen.

Bis März 1945 wurden in Allenstein durch Brandstiftung 1040 Häuser zerstört, bevor die Rote Armee die Kontrolle über die Stadt der polnischen Verwaltung übergab. Das Vorgehen der sowjetischen Armee in Ostpreußen am Ende des Krieges und die dabei geduldeten Ausschreitungen werden u. a. auch in Werken der russischen Schriftsteller Alexander Solschenizyn (Nobelpreisträger für Literatur) (vgl. sein Buch „Ostpreußische Nächte“) und Lew Kopelew (vgl. sein Buch „Aufbewahren für alle Zeit“) thematisiert, die damals selbst Soldaten und Zeitzeugen waren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden das Ermland und somit Allenstein infolge des Potsdamer Abkommens im Jahre 1945 unter polnische Verwaltung gestellt, bevor 1991 mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag ein Friedensvertrag zwischen den beiden deutschen Staaten und den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges geschlossen wurde, welcher den Ort zum festen Bestandteil Polens machte. Es begann die Zuwanderung von Polen und Ukrainern, die anfangs aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen, wo sie an ihren Heimatorten von der zuständigen Sowjetkommandantur vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine andere Staatsangehörigkeit anzunehmen oder auswandern zu müssen. Die deutschen Einwohner, die noch nicht während des letzten Kriegsjahres geflohen waren, wurden danach aufgrund der Bierut-Dekrete vertrieben. Die Stadt wurde offiziell in Olsztyn umbenannt, wie sie in polnischen Kreisen bereits seit dem 18. Jahrhundert bezeichnet wurde, und Hauptstadt der Woiwodschaft Olsztyn. Die letzten Einheiten der Sowjetarmee verließen die Stadt im Jahre 1956. Mit der Regionalisierung Polens entstand 1999 die Woiwodschaft Ermland-Masuren mit Regierungssitz in Olsztyn. Im gleichen Jahr wurde hier die Universität Ermland-Masuren gegründet. Im Zuge der Demokratisierung wurde die Allensteiner Gesellschaft der deutschen Minderheit als Vertretung der in der Stadt ansässigen Deutschen gegründet. Dieser gehörten im Juni 2007 3280 Personen an, jedoch bezeichneten sich in der letzten polnischen Volkszählung 2002 in der Stadt Olsztyn nur 431 Personen als Deutsche.

Ort : Geographische Breite: 53.778422, Geographische Länge: 20.48011930000007


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Busch, Hans  1904Allenstein, Kreis Allenstein, Preußen, Deutschland I219038
2 Busch, Herbert  15 Aug 1906Allenstein, Kreis Allenstein, Preußen, Deutschland I219018
3 Busch, Wilhelm  3 Aug 1871Allenstein, Kreis Allenstein, Preußen, Deutschland I219034

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Fromberg, Eduard  14 Jan 1887Allenstein, Kreis Allenstein, Preußen, Deutschland I140749

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Busch, Wilhelm  Allenstein, Kreis Allenstein, Preußen, Deutschland I219034