Drucken Lesezeichen hinzufügen

Baden, Baden, Kanton Aargau, Schweiz



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Baden ist eine Stadt, Einwohnergemeinde und der Hauptort des Bezirks Baden im Kanton Aargau in der Schweiz. Die Stadt liegt im dichtbesiedelten Limmattal, 21 Kilometer nordwestlich von Zürich, 22 Kilometer nordöstlich des Kantonshauptortes Aarau und 18 Kilometer südlich der badischen Stadt Waldshut-Tiengen (jeweils Luftlinie).

Innerhalb der Metropolregion Zürich bildet Baden das Zentrum einer bedeutenden Subagglomeration mit rund 100'000 Einwohnern. Die Stadt selbst zählt über 19'000 Einwohner; sie ist damit nach Aarau und der angrenzenden Gemeinde Wettingen, mit der sie geographisch und wirtschaftlich eng verflochten ist, die drittbevölkerungsreichste Gemeinde des Kantons. Als Gründungsort von Brown, Boveri & Cie. (heute ABB) und bedeutender Standort des GE-Konzerns (bis 2015 Alstom) ist Baden ein international wichtiges Zentrum der Elektrotechnikbranche.

Die Geschichte Badens reicht bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. zurück, als die Römer im damaligen Aquae Helveticae die warmen Thermalquellen zu nutzen begannen. Im Jahr 1297 erfolgte die formelle Stadtgründung durch die Habsburger. Die Eidgenossen eroberten die Stadt 1415; bis 1798 war Baden eine Untertanenstadt, hatte aber als Kurort und wichtigster Versammlungsort der eidgenössischen Tagsatzungen (bis 1712) eine herausragende Stellung. Zur Zeit der Helvetischen Republik war Baden Hauptort des Kantons Baden, seit 1803 gehört die Stadt zum Kanton Aargau.

Geschichte:

Das Limmattal war bereits während der Mittelsteinzeit besiedelt. Die Menschen betrieben Fischfang, wie Funde von Harpunen aus Knochen und Hirschgeweih beweisen. Während der Jungsteinzeit bildete sich entlang der Limmat ein kontinuierlicher Siedlungsraum. Auf Stadtgebiet gefundene Gegenstände sind der Horgener Kultur und der Schnurkeramik-Kultur zuzuordnen, darunter Schuhleistenkeile, Steinbeile und Handspindel. Während der Bronzezeit blieben Steinwerkzeuge noch lange in Gebrauch, da Kupfer und Bronze importiert werden mussten. Deshalb sind Funde von Metallgegenständen eher spärlich, darunter ein bei Dättwil entdecktes Beil. Aus der Hallstattzeit ist lediglich eine Fibel bekannt, aus der Latènezeit eine Tonschüssel. Griechische Händler brachten im 5. Jahrhundert v. Chr. ein Apotropaion nach Baden, das 1871 zum Vorschein kam. Etwa im 2. Jahrhundert v. Chr. begann sich die keltische Volksgruppe der Helvetier anzusiedeln. Baden dürfte eine von 400 Siedlungen der Helvetier gewesen sein, die Julius Caesar in seinem Bericht De bello Gallico erwähnte.

Im Jahr 14 n. Chr. bauten die Römer etwa fünf Kilometer westlich von Baden, auf dem Gemeindegebiet von Windisch, das Legionslager Vindonissa. Die römischen Legionäre erkannten die Heilwirkung des Thermalwassers und errichteten Thermenanlagen an der Flussbiegung der Limmat, inschriftlich bezeugt als Aquae Helveticae. Unmittelbar angrenzend entstand im ersten Viertel des 1. Jahrhunderts ein von Händlern und Handwerkern bewohnter Vicus. Der Ort, der wahrscheinlich unter militärischer Verwaltung stand, lag am Schnittpunkt bedeutender Verkehrsverbindungen. Die Hauptachse führte von Augusta Raurica (Augst) über Vitudurum (Oberwinterthur) nach Brigantium (Bregenz), vor der Brücke in Aquae Helveticae bog eine Strasse in Richtung Turicum (Zürich) ab, die weiter zu den Alpenpässen führte. 2008 ergaben Grabungen, dass die Siedlung sich auch auf das Gebiet von Ennetbaden erstreckte.

Einen Rückschlag erlitt Aquae Helveticae im Vierkaiserjahr 69. Die 21. Legion (Legio XXI Rapax), die den Gegenkaiser Vitellius unterstützte, führte eine Strafaktion gegen die mit Galba verbündeten Helvetier durch. Wie Tacitus in den Historien berichtet, brannten die Legionäre Aquae Helveticae nieder und rieben die helvetische Miliz auf. Die 11. Legion (Legio XI Claudia) war am Wiederaufbau mitbeteiligt. In der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts begann eine Blütezeit, die zwischen 259 und 270 durch wiederholte Überfälle und Plünderungen durch die Alamannen ein Ende fand. Die Einwohnerzahl sank, da die Bevölkerung vertrieben wurde und das römische Militär wegen des zwischenzeitlichen Rückzugs über die Alpen keinen Schutz bieten konnte. In der Spätantike war der Ort wiederum bewohnt, er war aber bedeutend kleiner als zuvor.

Alamannische Gräber aus dem 7. Jahrhundert deuten darauf hin, dass das Gebiet nach dem endgültigen Abzug der Römer im ersten Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts durchgehend besiedelt war. In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts wurde der erste Vorgängerbau der heutigen Stadtpfarrkirche errichtet, die am Rande einer dörflichen Siedlung lag.

Noch vor der Jahrtausendwende entstand auf dem Felsgrat des Schlossbergs die Burg Stein. Auf wessen Befehl sie errichtet wurde, ist unklar; wahrscheinlich waren es die Grafen von Nellenburg, die damaligen Herrscher des Zürichgaus. Da die Grafen von Lenzburg sich im Gegensatz zu den Nellenburgern im Investiturstreit auf die Seite des deutschen Königs Heinrich IV. stellten, erhielten sie 1077 den Zürichgau und damit wohl auch Baden zugesprochen. Vor 1127 kam es zu einer Teilung der Lenzburger Herrschaft; die Nachkommen von Arnold II. (1070–1127) bezeichneten sich als Grafen von Baden: 1130 Arnold de Baden, 1140 Werinherus comes de Badin etc. Der Ortsname selbst ist im Nekrolog des in einer Kopie aus dem 16. Jahrhundert erhaltenen Liber Heremi für die Zeit um 1030 erstmals in seiner deutschen Form bezeugt: Comes Eberhardus dedit huobam in Baden. Es handelt sich dabei um eine Übersetzung des römischen Namens Aquae im Dativ des Ortes (ze) badun «bei den Bädern».

Die Badener Linie starb 1172 aus, die Hauptlinie 1173. Kaiser Barbarossa nahm eine Neueinteilung der Lehen vor. Der westliche Zürichgau zwischen Limmat und Reuss gelangte an die Habsburger. Davon ausgenommen waren Baden und die Burg Stein, die durch Erbschaft an die Grafen von Kyburg gelangten. Hartmann IV. von Kyburg starb 1264 ohne männliche Nachkommen. Der spätere König Rudolf I., Graf von Habsburg, übernahm die Vormundschaft der minderjährigen Erbin und damit auch die Verwaltung der Herrschaft. 1273 erzwang er die Abtretung der Herrschaftsgebiete im Aargau und Zürichgau, wodurch auch Baden an die Habsburger fiel.

Die Siedlung an der engsten Stelle der Klus begann um 1230 nach Verleihung des Marktrechts städtische Züge anzunehmen. Das 1265 erwähnte «Niderhus» (das spätere Landvogteischloss) schützte den östlichen Brückenkopf am unpassierbaren Lägerngrat und riegelte zusammen mit der Burg Stein die Engstelle ab. Rund 800 Meter nördlich der Hauptsiedlung lag um die Thermalquellen ein zweiter Siedlungsschwerpunkt, mit den «Grossen Bädern» am linken und den «Kleinen Bädern» am rechten Flussufer. Um 1250 entwickelte sich Baden zu einem eigenen Hochgerichtsbezirk.

Während der ersten Phase der Habsburgerkriege erkannte Albrecht I. das strategische Potenzial. 1297 verlieh er das Stadtrecht und liess Baden als Sperrfestung gegen Zürichs Expansionsbestrebungen ausbauen. 1303–1307 entstand der Habsburger Urbar, ein Inventar der habsburgischen Ansprüche. Dessen Aufbewahrungsort war die Burg Stein, die sich zum Verwaltungssitz und zentralen Archiv Vorderösterreichs entwickelte. Königin Agnes von Ungarn stiftete 1349 das Agnesspital, das zahlreiche Grund- und Patronatsrechte erwerben konnte und zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Machtfaktor wurde.

Ende 1351 zogen Zürcher Truppen durch den Ostaargau. Sie konnten die Stadt nicht einnehmen, brannten aber die Bäder nieder und plünderten die umliegenden Dörfer. In der Schlacht bei Dättwil konnten sie sich am 26. Dezember den Rückweg freikämpfen und die Beute in Sicherheit bringen. 1375 hielt Baden einem Angriff der Gugler stand, die Vorstadt geriet aber in Brand. Auf die Schlacht bei Sempach von 1386 folgten Plünderungszüge der Eidgenossen. Zürcher und Schwyzer brannten im Juli 1388 erneut die Bäder nieder. Herzog Friedrich IV. fiel im März 1415 beim Konzil von Konstanz in Ungnade, nachdem er dem Gegenpapst Johannes XXIII. zur Flucht verholfen hatte. König Sigismund forderte die Eidgenossen auf, den Aargau im Namen des Reiches zu erobern.

Die Eidgenossen nahmen die Aargauer Städte und Burgen mit wenig Gegenwehr ein. Am 25. April 1415 begannen sie mit der Belagerung Badens, der letzten habsburgischen Bastion. Die Verteidiger unter Landvogt Burkart von Mansberg mussten die Stadt am 3. Mai aufgeben und zogen sich auf die Burg zurück. Nachdem die Eidgenossen Verstärkung erhalten hatten, schloss Mansberg am 11. Mai einen Waffenstillstand. Damit wollte er Zeit gewinnen, denn inzwischen hatte sich Herzog Friedrich mit dem König versöhnt. Sigismund forderte die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und die Rückgabe der eroberten Gebiete. Die Eidgenossen widersetzten sich diesem Befehl: Sie zwangen die Verteidiger am 18. Mai zur Kapitulation, schafften das Archiv der Habsburger nach Luzern und schleiften die Burg.

Ort : Geographische Breite: 47.4742053, Geographische Länge: 8.3084965


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Schnebeli, Adelheit  1490Baden, Baden, Kanton Aargau, Schweiz I251146