Drucken Lesezeichen hinzufügen

Brühl, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Die Gemeinde Brühl (kurpfälzisch: Briehl) hat rund 14.000 Einwohner und liegt im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg (Deutschland). Sie ist Teil der Metropolregion Rhein-Neckar, eines Ballungsraums mit 2,4 Millionen Einwohnern.

Das im Jahr 1157 erstmals urkundlich erwähnte Brühl gehörte lange zum Hochstift Speyer und zur Kurpfalz. Das ehemalige Bauern- und Fischerdorf am Rhein entwickelte sich, zusammen mit dem eingemeindeten Rohrhof, nach einer vorübergehenden Phase eigener Industrieansiedlungen (Ziegeleien, Luftschiffbau, Aluminiumverarbeitung) im 20. Jahrhundert zu einem Vorort der im Norden angrenzenden Stadt Mannheim, in der ein Großteil seiner Bewohner beschäftigt ist. Der Ortsname ist keltischen Ursprungs und deutet auf eine am Wasser gelegene Wiese hin.

Der in überlieferten Urkunden angegebene Name von Brühl wandelte sich im Lauf der Zeit von Bruowele über Bruwel, Bruel und Priel zu Briel oder Briehel (so wird der Name im örtlichen Dialekt noch heute ausgesprochen)[2]. Ab dem frühen 18. Jahrhundert war auch die heutige Variante schon gebräuchlich, setzte sich aber erst im frühen 19. Jahrhundert endgültig durch. Das Wort steht im Mittelhochdeutschen für eine eingefriedete, am Wasser gelegene Wiese und ist keltischen Ursprungs.

Historie:

Die erste Erwähnung von Brühl als „Bruowele“ stammt aus einer Urkunde des Jahres 1157, die ausführt, dass der Bischof von Speyer Günther von Henneberg mit seinem Privatvermögen Brühl erwarb und dem Hochstift Speyer übergab. Die genauen Besitz- und Herrschaftsverhältnisse bis in das 15. Jahrhundert sind unklar. Besitz oder Rechte in Brühl hatten unter anderen die Freiherren von Wiesloch, das Kloster Maulbronn, die Herren von Handschuhsheim, die Edlen von Sickingen und die Herren von Helmstatt. Hans von Helmstatt verkaufte 1423 sein Viertel an Brühl an Kurfürst Ludwig von der Pfalz. Der Ort hatte seitdem mit Speyer und der Kurpfalz zwei Landesherren.

1405 hatten die Herren von Handschuhsheim die drei Speyerer Viertel als Lehen inne; im 16. Jahrhundert erhielten sie auch das Pfälzer Viertel, womit die Ortsherrschaft über Brühl in einer Hand lag. 1600 starben die Handschuhsheimer jedoch aus. Die beiden Lehen erloschen damit und die Herrschaft fiel auf Speyer und die Kurpfalz zurück. Das nun einsetzende, oft zu Reibereien führende Kondominat wurde erst 1709 mit einem Vertrag gelöst, in dem Speyer auf die weltlichen Rechte an Brühl verzichtete. In der Kurpfalz gehörte Brühl zur Kirchheimer Zent.

1618 löste der zweite Prager Fenstersturz den Dreißigjährigen Krieg aus. Der calvinistische Kurfürst Friedrich V. nahm die ihm angetragene böhmische Königskrone an und zog damit sein Land in die Kriegswirren. Das Kerngebiet der Kurpfalz war über Jahre ein Hauptkampfplatz und wurde vom kaiserlichen Heerführer Tilly mit seinen Truppen aus den spanischen Niederlanden und aus Bayern besetzt. Im späteren Verlauf des Krieges, der sich längst von einem Religions- zu einem machtpolitischen Krieg gewandelt hatte, wechselte Brühl wie alle umliegenden Dörfer mehrfach den Besitzer und hatte unter den schwedischen, den österreichischen und den französischen Truppen und den ihnen folgenden Marodeuren zu leiden. Fünfmal oktroyierten die neuen Herren einen Religionswechsel. In den Friedenszeiten hatte die Bevölkerung Tribut für den Sold und die Nahrung der stationierten Soldaten zu leisten. Am Ende des Krieges 1648 hatte Brühl noch 15 Einwohner, der Ort war verwüstet, die mehrfach niedergebrannten Felder waren zum Teil über Jahre nicht bewirtschaftet worden und mussten mühsam neu kultiviert werden. Der eingeleitete Wiederaufbau wurde nur wenig später durch die vom französischen König Ludwig XIV. betriebene, sogenannte Reunionspolitik gestoppt. Im Holländischen Krieg (1672–1679) und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) wurde Brühl erneut verwüstet.

Während des 18. Jahrhunderts verlegte Kurfürst Carl Philipp von der Pfalz seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim und verbrachte die Sommer im nahen Schwetzinger Schloss. Brühl mit seinen Rheinauen war ein Jagdrevier der Hofgesellschaft und für die Reiher-Jagd wurden eigens Areale angelegt. Kurfürst Carl Theodor errichtete 1768 zwischen Brühl und Rohrhof eine Fasanerie für Erbprinz Karl August. Neun Jahre später erbte Carl Theodor die bayerischen Lande seiner Wittelsbacher Verwandten und zog mit dem größten Teil des Hofstaats nach München. Die Fasanerie wurde zunächst noch als Forsthaus genutzt, verfiel dann aber schnell.

Am 17. Juli 1776 wurde Eva Ballweber, eine junge Erntehelferin aus Göcklingen bei Landau, in Brühl unter dramatischen Umständen von einem Blitz getötet. An dieses Ereignis erinnert noch heute ein unter Denkmalschutz stehendes Gedenkkreuz.

Nach der Französischen Revolution wurde die Kurpfalz im Rahmen der Koalitionskriege besetzt und Napoleon Bonaparte ordnete die politische Landkarte in Europa neu. Brühl und Rohrhof wurden badisch, was 1803 im Reichsdeputationshauptschluss bestätigt wurde. 1848 brach im Großherzogtum die Badische Revolution aus. Auch der Brühler Bürgermeister sympathisierte mit den Ideen der Aufrührer und wurde deswegen von der Obrigkeit seines Amtes enthoben. 1878 wurden Brühl und Rohrhof nach jahrzehntelangen Diskussionen vereinigt. Nachdem die Gemeinde in ihrer badischen Zeit vorher dem Amt Schwetzingen angehört hatte, wurde sie 1924 dem Amtsbezirk Mannheim, dem späteren Landkreis Mannheim, angegliedert.

Politisch waren seit den 1860ern die katholisch geprägten Ultramontanen bzw. das Zentrum die stärkste Strömung in Brühl.

Ort : Geographische Breite: 49.4034723, Geographische Länge: 8.531830899999932


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Schmidt, Johannes Anton  um 1774Brühl, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I234361
2 Weber, Heinrich Johannes  10 Okt 1804Brühl, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I233113

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Zimbelmann, Konrad  1977Brühl, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I2490