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Brescia, Brescia, Lombardei, Italien



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Brescia ist eine italienische Stadt mit 198.536 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2018), Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Brescia und nach Mailand zweitgrößte Stadt der Lombardei.

Ihr Einzugsbereich umfasst insgesamt 350.000 bis 500.000 Einwohner, und sie gilt als drittgrößte italienische Industrieregion.

Der archäologische Bereich des Forum Romanum und der klösterliche Komplex von San Salvatore-Santa Giulia gehören zu einer Gruppe von Gebäudeensembles, die unter dem Titel „Die Langobarden in Italien, Orte der Macht (568 bis 774 n. Chr.)“ im Juni 2011 auf die Liste des UNESCO-Welterbes gesetzt wurden.

Geschichte:

Das antike Brixia war eine Siedlung des keltischen Volksstammes der Cenomanen. Es wurde 225 v. Chr. römisch, als sich die Cenomanen dem Römischen Reich unterwarfen. Augustus gründete hier 27 v. Chr. eine Zivil-(nicht Militär-)Kolonie. Vespasian ließ während seiner Regierungszeit im Zentrum von Brixia, als Dank an die Bewohner der Stadt für die Unterstützung während seiner Kaiserkandidatur, einen großen Tempel errichten. Dieser war insgesamt drei Gottheiten gewidmet. Das archäologische Areal mit den Überresten des Tempels, Capitolium genannt, kann man heute noch in Brescia besichtigen.

Nach dem Niedergang des römischen Imperiums wurde Brescia während der Zeit der Völkerwanderung von verschiedenen Stämmen, wie zum Beispiel Goten und Hunnen, besetzt. Erst mit der Niederlassung der Langobarden unter König Alboin kehrte wieder Ruhe in die Stadt ein, und sie konnte langsam zu ihrer einstigen, zuletzt unter den Römern dagewesenen Blüte zurückkehren. Die Langobarden breiteten sich von Norden stetig weiter in Richtung Süden der italienischen Halbinsel aus, und Brescia wurde Sitz eines der insgesamt 36 Herzogtümer des Reiches der Langobarden, dessen König indes in Pavia seinen Hauptsitz hatte. Brescia selbst brachte zwei Könige hervor, im Jahr 636 Rotari und 757 Desiderius, unter dessen Regiment Brescia zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum aufstieg. 753 gründete er zusammen mit seiner Gemahlin Ansa das Kloster San Salvatore im Herzen des damaligen Stadtzentrums Brescias und versah es mit einer reichen Ausstattung, wie beispielsweise den Reliquien der Santa Giulia (Julia von Korsika). Eine der Töchter des Desiderius heiratete 770 Karl den Großen, den König über das Frankenreich. Nur wenige Jahre darauf jedoch verstieß Karl der Große seine Frau und marschierte mit seinem Heer über die Alpen in Richtung Langobardenreich, was das Ende der Langobardenherrschaft in Italien bedeuten sollte.

Kloster San Salvatore: die Kirche Santa Maria in Solario (UNESCO-Welterbe)

Zur Zeit der Karolinger war das von Königin Ansa gegründete Kloster San Salvatore (heute der Museumskomplex San Salvatore-Santa Giulia) das Zentrum der Stadt. Die (Laien-)Äbtissinnen des Klosters stammten lange Zeit aus den herrschenden Familien.

Weite Teile der Stadt wurden 1769 beschädigt, als die San-Nazaro-Kirche von einem Blitz getroffen wurde. Grund für die großen Schäden war die Explosion von 90 Tonnen Schießpulver, die man in der Kirche gelagert hatte. Dabei starben ca. 3000 Menschen. Zuvor hatte es die Gemeinde abgelehnt, einen Blitzableiter zu installieren, da Blitze göttlichen Ursprungs seien und keine Kirche zerstören würden. Als Reaktion auf die Explosion wurde zwar ein Blitzableiter installiert, jedoch lagerte man auch weiterhin Schießpulver in der Kirche.

Bis 1797 gehörte Brescia zu Venedig und kam dann unter österreichische Herrschaft. Im Frühjahr 1849 wurde die Stadt berühmt wegen der Revolte gegen die österreichische Herrschaft. Der zehntägige Volksaufstand unter Führung von Tito Speri begann am 23. März, nachdem die Stadt die Zahlung eines Bußgeldes an österreichische Stellen verweigert hatte. Während der Kämpfe beschoss die österreichische Garnison mit Kanonen u. a. den Dom, den Palazzo della Loggia, das Theater und zahlreiche Privatwohnungen.

Am vierten Tag des Aufstandes schlug Tito Speri mit Freiwilligen die aus Mantua heranrückende, 1000 Mann starke Verstärkung des Generals Nugent, der tags darauf bei der Porta di Torrelunga erneut scheiterte. Am neunten Tag des Aufstandes gelangten österreichische Truppen unter Julius von Haynau in die Stadt, der eine sofortige bedingungslose Kapitulation der Aufständischen verlangte und drohte, die Stadt in Schutt und Asche zu legen. Die Kapitulationsforderungen wurden jedoch von den Brescianern abgelehnt. Bei den nachfolgenden Kämpfen verlor der österreichische General Nugent das Leben. Am 10. Tag gelang es den österreichischen Truppen (mittlerweile in Stärke eines Korps), den Widerstand zu brechen. Danach kam es zu Plünderungen und willkürlichen Erschießungen. Brescia blieb bis zum zweiten italienischen Unabhängigkeitskrieg für zehn weitere Jahre unter österreichischer Herrschaft.

Am 13. Juni 1859 zog Giuseppe Garibaldi mit seinen Alpenjägern in die Stadt ein, nachdem er die Österreicher zuvor bei Varese und San Fermo geschlagen hatte. Für ihren Freiheitskampf im Risorgimento erhielt die Stadt Brescia den Beinamen Leonessa d’Italia („Löwin Italiens“).

Am 28. Mai 1974 fand auf der Piazza della Loggia ein Anschlag von Neofaschisten statt, bei dem acht Menschen starben und 102 Menschen verwundet wurden.

Ort : Geographische Breite: 45.5413656, Geographische Länge: 10.2195168

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