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Buchholz, Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Buchholz ist eine einstige Bergstadt im sächsischen Erzgebirge, die 1949 mit Annaberg zur Kreisstadt Annaberg-Buchholz zusammengeschlossen wurde.

Geschichte:

Seit der Leipziger Teilung 1485 verlief die Landesgrenze zwischen dem ernestischen und dem albertinischen Sachsen im Tal der Sehma. Nach Bergfunden auf Grünhainer Klostergebiet wurde 1495 unterhalb von Annaberg eine weitere Bergbausiedlung angelegt, die den Namen St. Katharinenberg im Buchholz erhielt, woraus sich später der Stadtname Buchholz entwickelte. Obwohl bereits 1501 erste Privilegien wie steuerfreies Backen, Schlachten, Brauen und Schenken durch Kurfürst Friedrich dem Weisen in Wittenberg erteilt wurden, gab es in dem Jahr erst 16 Hausbesitzer in der neuen Stadt. Der Kirchenbau wurde 1504 begonnen, 1511 folgten der Bau der Schule. Die Münzstätte Buchholz wurde 1505 errichtet und 1553 mit der Annaberger Münze vereinigt.

Von 1505 bis 1547 oblagen einem kurfürstlichen Bergvogt und ihm beigegebene Richter und Schöppen die Verwaltung der Stadt. Am 19. April 1507 erhielt Buchholz eine kurfürstliche Bergordnung. Auf dem Buchholzer Marktplatz begann in diesem Jahr der Bau des Fürstenhauses (beendet 1509), 1511 wurde hier die Münzstätte angebaut, die 1512 ihre Tätigkeit aufnahm. 1512 wurden auch der Marktplatz fertiggestellt, die Gerichtsbarkeit gewährt, ein Wochenmarkt (immer freitags, ab 1520 nur samstags) gestattet sowie eine Glocke in der St. Katharinen-Kirche installiert. Die Kirchweihe erfolgte 1519 durch den Meißner Bischof von Schleinitz. Erst nach der Wittenberger Kapitulation kam auch Buchholz zum albertinischen Teil Sachsens. Zur Reformationszeit war die Sehma die Religionsgrenze zwischen evangelischen und katholischen Gebieten. Am 24. Juni 1524 predigten enge Mitstreiter Martin Luthers in der Buchholzer Kirche erstmals evangelisch. Friedrich Myconius, ein Mönch aus dem Annaberger Franziskaner Kloster, hielt hier am 2. Juli seine zweite Predigt. Adam Ries (der 1524 sein Rechenbuch Annaberger Coß verlegte) wohnte den evangelischen Gottesdiensten in Buchholz bei und wurde deswegen beim Annaberger Rat denunziert.

Im Jahre 1526 bestand Buchholz aus etwa 300 Häusern, die sich in folgende (unbefestigte) Stadtviertel aufteilten und von Viertelmeistern beaufsichtigt wurden: Kirchenviertel, Münzviertel (einschließlich Marktplatz), Habergässnerviertel (Frauen-, Silber und obere Schlettauer Straße), Langes Viertel (Karlsbader Straße und Brauhausstraße).

Auf dem Areal des ehemaligen Fürsten- und Münzhauses am Buchholzer Marktplatz begann 1840 der Bau des neuen Rathauses, wo 1842 die Stadtverwaltung einzog. Zur besseren verkehrstechnischen Verbindung zwischen Annaberg und Buchholz wurde 1841 die Waldschlösschenbrücke gebaut. Im Jahre 1852 vernichtete ein Brand 31 Wohnhäuser und 32 Nebengebäude, 344 Personen wurden obdachlos. Im folgenden Jahr wurde am 14. Oktober die „Freiwillige Feuerlösch- und Rettungsgesellschaft Buchholz“ gegründet.

Das Stadtsiegel zeigte die Heilige Katharina mit Schwert und zersprungenem Rad, dazu kleine Buchen und die für die Stadtgründung maßgebliche Bergbauszenerie. Buchholz stand in bergbaulicher Hinsicht jedoch immer im Schatten seiner bedeutenderen Nachbarstadt Annaberg. Zu den frühen Bergwerken zählen der Käsehans, die Grube St. Apollonia, der St. Wenzel und der St. Andreas. Im 16. Jahrhundert baute sich die Bevölkerung mit Spitzenklöppelei und Posamentenherstellung ein wichtiges wirtschaftliches Standbein auf. Die Bedeutung von Buchholz bestand darin, dass sich dort Handwerker und Händler niederließen. Jedoch wurde der Stadt erst 1520 ein Markttag bewilligt.

1620 und in den Folgejahren kamen viele böhmische Exulanten, insbesondere aus Gottesgab und St. Joachimsthal. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt, die keine Stadtmauer besaß, schwer verwüstet. 1868 wurde in der Stadt ein Herstellungsverfahren für Perlgewebe erfunden, das als Buchholzer Monopol zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte.

Bereits in den 1920er Jahren gab es erfolglose Bestrebungen seitens des Stadtrates zur Zusammenlegung beider Städte und nochmals im Februar 1939 durch Schreiben des Annaberger 1. Bürgermeisters Max Dietze an die NSDAP; dem widersetzte sich jedoch der Buchholzer Bürgermeister Horst Schimpf. Im Zweiten Weltkrieg traf Buchholz in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945 ein Bombenangriff der Royal Air Force. 127 Wohnungen und die St.-Katharinen-Kirche wurden zerstört. Ein Tieffliegerangriff auf den Bahnhof Buchholz forderte am 20. April 1945 vier Todesopfer. Nach dem Einmarsch der Roten Armee erteilte Major Nemow - der zweite Stadtkommandant von Annaberg - 1945 den Befehl, die beiden Städte Annaberg und Buchholz per 1. Juli 1945 zu vereinen. Der von Mai bis Oktober 1945 amtierende Landrat Karl Köglesperger erließ am 30. Juni die entsprechende Verfügung, auf die hin die amtliche Zusammenlegung der Schwesterstädte am 1. Juli 1945 erfolgte. Erst am 1. Januar 1949 wurde mit Beschluss der sächsischen Landesregierung die von der SMAD verordnete Zusammenlegung gesetzlich legitimiert.

Ort : Geographische Breite: 50.5650079, Geographische Länge: 12.9976845


Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Mueller, Anna Catharina  5 Mrz 1724Buchholz, Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland I181398
2 Schweitzer, Christoffel  5 Mrz 1693Buchholz, Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland I181397