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Cloppenburg, Kreis Cloppenburg, Niedersachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Cloppenburg ist die Kreisstadt und zugleich größte Stadt des nach ihr benannten Landkreises Cloppenburg in Niedersachsen. Sie ist außerdem eine selbständige Gemeinde.

Geschichte:

Durch das Gebiet der Stadt Cloppenburg führt ein Fernweg, den es bereits in der Bronzezeit gegeben haben soll und der von den Niederlanden über die Ems und die Weser zur Lüneburger Heide führt. Der Abschnitt des Wegs im Bereich der Gemeinde Emstek und der Stadt Cloppenburg wurde nach 1563 von der Bevölkerung Herzog-Erich-Weg genannt. Die Herzog-Erich-Ring genannte Straße bildete bis vor Kurzem die südliche Bebauungsgrenze der Stadt Cloppenburg.

Cloppenburg erwuchs aus ursprünglich zwei nach Alter und Entstehungsgeschichte unterschiedlichen Siedlungskernen.

Über die ältere, auf dem Geestrand gewachsene Siedlung Krapendorf gibt es erste schriftliche Aufzeichnungen von 819; die Gründung der Pfarrei Krapendorf erfolgt durch die Missionszelle in Visbek. Nachdem ab 780 n. Chr. von Karl dem Großen (* wahrscheinlich 2. April 747 oder 748; † 28. Januar 814 in Aachen) neun Missionssprengel zur Christianisierung der unterworfenen Sachsen errichtet worden waren, wurden von der Missionszelle Visbek aus durch Abt Gerbert Castus - den Apostel des Oldenburger Münsterlandes - die ersten Kirchengemeinden in der Umgebung gegründet. Zu diesen zählte im Lerigau die Pfarrkirche Krapendorf. Die Grafen von Tecklenburg errichteten in der Nähe der Siedlung Krapendorf an der Soeste-Niederung die Befestigungsanlage Cloppenburg, um in diesem Gebiet endgültig die Landeshoheit zu sichern. Am 20. Oktober 855 kommt Krapendorf mit Visbek an das Kloster Corvey.

Um 1100 ging der Kirchenzehnte von Croppendorf nach über hundert Jahren tecklenburgischer Herrschaft infolge häufiger Fehden der Tecklenburger Grafen mit den Bischöfen von Münster und Osnabrück in münsterschen Besitz über. Um 1150 erscheint Kroppendorf im Verzeichnis der Corveyer Patronatskirchen. Um 1200 erscheint der Haupthof curia Gropendorf im Besitzverzeichnis des Klosters Corvey. Am 5. Januar 1297 wurde durch eine Urkunde über den Grundstückstausch dokumentiert, dass Graf Otto III. von Tecklenburg auf einem Hof in Hemesburen (Hemmelsbühren) die Burg Cloppenburg erbauen ließ.

Am 18. Juni 1393 schließen die Bischöfe und die Städte von Münster und Osnabrück ein Bündnis zur Belagerung der Cloppenburg, die noch im selben Jahr erobert wird. Am 28. Dezember 1396 tritt Bischof Dietrich von Osnabrück seinen Anteil an Cloppenburg an den Bischof von Münster, Otto IV. von Hoya, ab.

Am 25. Oktober 1400 verzichtet Graf Nikolaus II. von Tecklenburg auf Herrschaft, Amt und Burg. Im Friedensvertrag von 1400 zwischen Münster und Tecklenburg wurden die Gebiete um Cloppenburg und Friesoythe als Amt Cloppenburg dem Fürstbistum Münster angegliedert. Trotz der geografischen Lage zwischen Hamburg und Osnabrück gehört es immer noch zum Bistum Münster. Am 9. März 1411 erhält die Siedlung vom Bischof von Münster das Weichbildrecht (stadtähnliche Freiheiten und Privilegien) verliehen. Am 5. Januar 1435 verlieh der Bischof von Münster Cloppenburg das Stadtrecht mit der eigenen Gerichtshoheit sowie ein Stadtwappen mit dem Bild des heiligen Paulus.

1435 wurde die Kirche in Krapendorf von den Osnabrückern zerstört und nachher wieder aufgebaut. Vor 1450 ist die Befestigung der Stadt mit Wall und Graben vollendet. 1537 wurde Wilke Steding, Erbauer des Gutes Stedingsmühlen, Drost von Cloppenburg.

Am 6. Juli 1543 führte Bischof Franz von Münster und Osnabrück das evangelische Bekenntnis ein. 1600 entstand die Stadtschule mit lateinischem und deutschem Unterricht. 1613 wurde das katholische Bekenntnis wieder eingeführt.

1622 fiel Graf von Mansfeld in das Niederstift Münster ein und besetzt Cloppenburg. Im weiteren Verlauf des Krieges waren kaiserliche, dänische und schwedische Truppen in Cloppenburg. 1623 schlug Tilly sein Lager in Bethen bei Cloppenburg auf. Durch einen Brand von 1638 wurden 61 Häuser zerstört. Erst 1650 erfolgte der Abzug der letzten schwedischen Truppen.

Durch einen Vertrag vom 19. September 1667 erwarb der Fürstbischof von Münster, Christoph Bernhard von Galen, die geistlichen Hoheitsrechte über das Niederstift, die bisher noch Osnabrück hatte. 1668 erfolgte die Einweihung der neuen Stadtkapelle und des Rathauses durch den Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen, der auch den Hochaltar für die Kapelle gestiftet hatte (Stadtkapelle und Rathaus bis 1892 in der Osterstraße vor der Drogerie König). 1668 verlieh der Fürstbischof der Stadt zwei Jahrmärkte „zur Beförderung der gemeinnützlichen Commerzien“. Die Einweihung der Gnadenkapelle Bethen erfolgte 1669 durch Christoph Bernhard von Galen.

In einem großen Brand in Cloppenburg von 1716 kam es zur Zerstörung der Burggebäude, des Richthauses (jetzt Heukamp) und des Krapendorfer Tores. 1728 war der Neubau der St. Andreas-Kirche vollendet. Sie erhielt 1769 drei neue Altäre, die der Bildhauer Johann Heinrich König aus Münster (Westfalen) um 1769 angefertigt hatte, sowie eine neue Kanzel (1963 restauriert). Der neue Turm der Kirche wurde 1789 vollendet.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde Cloppenburg Teil des Herzogtums Oldenburg. 1805 erfolgte die Sprengung des Burgturmes und Bau des Amtshauses. Von 1811 bis 1814 war der Ort unter Napoleon Sitz eines Kantons des Arrondissements Quakenbrück des Departement de l'Ems-Superieur.

Etwa 1.600 Einwohner zählte Cloppenburg, als 1855 das Kirchspiel Krapendorf und die Burg-Stadt Cloppenburg zu einer Stadtgemeinde vereinigt wurden. Seitdem wuchs Cloppenburg zu einer Mittelstadt mit inzwischen über 30.000 Einwohnern an. 1857 fand die Einweihung der evangelischen Kirche statt und 1863 die des Krankenhauses. 1864 gründete sich die der Ackerbauschule und die Höhere Bürgerschule. Seit September 1864 erschien das Wochenblatt für Stadt und Amt Cloppenburg. Die seit 1878 bestehenden Cloppenburger Nachrichten wurden 1882 vom Wochenblatt übernommen, das sich 1906 in Münsterländische Tageszeitung umbenannte und auch heute noch unter diesem Namen besteht.

1891 war die Einweihung der St.-Josephs-Kirche und 1893 die des neuen Rathauses in der Langen Straße. 1892 fand der Abbruch der alten Stadtkapelle und des Rathauses statt.

Von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der durch bäuerliche Subsistenzwirtschaft geprägten Gegend war die Entwicklung des Eisbahnnetzes zur Beförderung von landwirtschaftlichen Gütern und Produkten. Der Kreis Cloppenburg wurde im eisenbahntechnischen Zeitalter aufgrund seiner günstigen Lage zum Verkehrsknotenpunkt des Münsterlandes. Der direkte Anschluss an die rheinisch-westfälischen Industriereviere förderte die agrarökonomische Entwicklung und trug wesentlich zur Bedeutung der Stadt als Markt- und Handelszentrum in Südoldenburg bei und war Ausgangspunkt der inneren Erschließung der Ämter Cloppenburg und Friesoythe. Der Ausbau von Handel und Verkehr führten dazu, dass Cloppenburg nach dem Ersten Weltkrieg "die Handelsmetropole des Münsterlandes und darüber hinaus wurde".

Ort : Geographische Breite: 52.844198, Geographische Länge: 8.053015800000026


Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Alf, Theodor  Datum unbekanntCloppenburg, Kreis Cloppenburg, Niedersachsen, Deutschland I18640
2 Zimbelmann, Heinrich Andreas  12 Mai 1998Cloppenburg, Kreis Cloppenburg, Niedersachsen, Deutschland I19213