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Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:
Dußlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tübingen, etwa zehn Kilometer südlich von Tübingen im Steinlachtal gelegen. Sie gehört zur Region Neckar-Alb und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Geschichte:
Dußlingen wurde erstmals im Jahre 888 als Tuzzilinga auf einer Urkunde von König Arnulf erwähnt. Jedoch ist eine durchgehende Besiedelung seit dem 7. Jahrhundert wahrscheinlich, da es einen alemannischen Grabfund aus jener Zeit gibt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Schwaben.
In Dußlingen befindet sich die Ruine der Burg Dußlingen aus dem 13. Jahrhundert. Sie gehörte im Verlauf des Mittelalters den Herren von Dußlingen, welche zunächst Ministerialen der Pfalzgrafen von Tübingen waren. Der Ahnherr des Geschlechts, Diemo I. von Tußlingen, bedachte um 1100 das Kloster Hirsau. Die drei Söhne seines Enkels Diemo III. waren Stammväter dreier Linien, nämlich der Hauptlinie der Herter von Dußlingen, der Linie Herter von Schilteck sowie der Linie der Herter von Hertneck, letztere benannt nach der Burg Hertneck bei Ludwigsburg.
Seit 1266 führte das Ortsadelsgeschlecht den Beinamen Herter, was auf Lateinisch bisweilen mit Pastor beurkundet wurde. Während des Spätmittelalters konnten sich die Herter von Dußlingen, unter ihnen auch der Ritter Friedrich Herter, auf ihre Herrschaft im Steinlachtal und sonstigem Streubesitz im Umland stützen. Mit dem Niedergang der Pfalzgrafen von Tübingen und dem Aufstieg der Grafen von Württemberg gerieten die Herter jedoch zunehmend in Bedrängnis und verarmten, weshalb sich einige als Raubritter verdingten. So überfiel zum Beispiel 1392 Friedrich Herter von Hertneck einen Tross mit Rottenburger Kaufleuten. Er sperrte diese auf seiner Burg ein, um für deren Freilassung ein Lösegeld zu erpressen. Schließlich sahen sich Jakob und Hans Herter gezwungen, ihr Dorf Dußlingen 1447 an Württemberg zu verkaufen und württembergische Lehensleute zu werden. Der bedeutendste Spross des Geschlechts der Herter war Jakob Herters Sohn, der Feldhauptmann Wilhelm Herter von Hertneck, nach dem in Dußlingen die Wilhelm-Herter-Straße benannt ist. Das Geschlecht der Herter von Dußlingen ist schließlich 1614 mit Hans Christoph Herter ausgestorben. Das verfallene Schloss der Herter von Dußlingen wurde 100 Jahre später von der Gemeinde zum Rathaus umgebaut und ist seit 1949 wieder ein Wohnhaus.
Nachdem Dußlingen an Württemberg verkauft worden war, wurde das Dorf dem Amt Tübingen unterstellt. Herzog Ulrich von Württemberg setzte 1534 in seinem Herzogtum Württemberg die Reformation durch, so dass auch in Dußlingen die 1504 erbaute Peterskirche und die Gemeinde evangelisch wurden.
Dußlingen lag an der Schweizer Straße, an deren Stelle heute die B 27 getreten ist. Die verkehrsgünstige Lage führte in den Kriegszeiten des 17. bis frühen 19. Jahrhunderts zu zahlreichen Truppendurchzügen verbunden mit Einquartierungen und Plünderungen. In dem württembergischen Dorf lebten zu der Zeit hauptsächlich Bauern mit kleinen Anwesen, einfache Handwerker und Tagelöhner mit kargem Auskommen.
Auch nach der Gründung des Königreichs Württemberg 1806 änderte sich zunächst nicht viel. Das Dorf gehörte weiterhin zum Oberamt Tübingen. Die hübsch anzusehende Sonntagskleidung der Mädchen aus Dußlingen gab die Vorlage zur Württemberger Tracht in Bildbänden über Volkstrachten, dürfte aber im Alltag für viele Mädchen tatsächlich unerschwinglich gewesen sein.
Mit dem Bau der Bahnstrecke Tübingen–Sigmaringen und dem damit 1867 erfolgten Anschluss an das Netz der Württembergischen Eisenbahnen begann für Dußlingen der allmähliche Einzug ins Industriezeitalter und damit für die Bewohner der Ausweg aus dem vielfach erlebten Teufelskreislauf aus Armut und Verschuldung. Es entstanden zahlreiche neue Arbeitsplätze, darunter auch in der von Robert Wörner gegründeten Brauerei, die sich aus der 1869 entstandenen Ausflugsgaststätte seines Schwiegervaters Johannes Renz entwickelte. Mit dem Tod von Robert Wörner endete 1918 auch die Geschichte der Brauerei am Ort.
Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Dußlingen 1938 zum erweiterten Landkreis Tübingen. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs mussten 700 Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen Ölschiefer auf dem Höhnisch abbauen. Im sogenannten Unternehmen Wüste sollte Treibstoff für die Fahrzeuge der Wehrmacht gewonnen werden, wozu es jedoch wegen des militärischen Zusammenbruchs nicht mehr kam.
1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 als Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern im Land Baden-Württemberg aufging.

Ort : Geographische Breite: 48.4521250, Geographische Länge: 9.0577125


Geburt

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Dieter, Johanna  9 Nov 1848Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland I224339
2 Fütterer, Barbara  um 1623Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland I264547
3 Herter, Ritter Dieter von Dußlingen  um 1270Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland I266623
4 Herter, Ritter Friedrich von Dußlingen  um 1250Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland I266624
5 Klett, Agnes  16 Dez 1690Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland I269151
6 Schneider, Michael  geschätzt 1750Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland I255513

Taufe

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Klett, Agnes  16 Dez 1690Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland I269151

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Herter, Ritter Friedrich von Dußlingen  1294Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland I266624

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Steinhilber / Klett  9 Mai 1719Dußlingen, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland F97862