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Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2023:

Eisenach ist eine Stadt im Wartburgkreis im Westen Thüringens und mit knapp 42.000 Einwohnern (2020) die sechstgrößte Gemeinde Thüringens. Sie ist eine der sogenannten Lutherstädte. Die Mittelstadt war von 1998 bis zum 30. Juni 2021 kreisfreie Stadt und ist heute die erste Große Kreisstadt Thüringens. Außerdem ist sie das Zentrum Westthüringens sowie der angrenzenden nordosthessischen Gebiete. In der Raumordnung nimmt die Stadt die Position eines Mittelzentrums mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ein und ist der Planungsregion Südwestthüringen zugeordnet. Eisenach liegt an der Hörsel am Nordrand des Thüringer Waldes.

Bekannt ist Eisenach durch die Wartburg oberhalb der Stadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört und im Mittelalter Sitz der Landgrafen von Thüringen war. Dort übersetzte Martin Luther im Herbst 1521 das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche. 1817 fand dort das Wartburgfest statt, eines der wichtigsten Ereignisse des Vormärz. Seit Februar 2017 ist Eisenach eine Hochschulstadt, inoffiziell führt die Stadt den Beinamen Wartburgstadt.

1685 wurde der Komponist Johann Sebastian Bach in Eisenach geboren.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte in Eisenach die Industrialisierung ein. So wurde 1896 die Fahrzeugfabrik Eisenach gegründet, die ab 1928 zu BMW gehörte und später als Automobilwerk Eisenach den Wartburg baute. Die Tradition des Automobilbaus wurde nach 1990 durch die Adam Opel AG fortgeführt. Die Werke der Automobilindustrie wie Opel und Bosch beschäftigen heute über 4000 Mitarbeiter, was Eisenach zu einem Industriezentrum Thüringens macht.

Geschichte:

Die ältesten Siedlungsspuren reichen etwa 5500 Jahre zurück. Bei den Eisenacher Ziegeleien westlich der Mühlhäuser Chaussee fanden sich Spuren der Bandkeramiker. Sie lebten in rechteckigen Pfostenhäusern. Weitere archäologische Funde aus dem Bereich der ehemaligen Tongruben weisen darauf hin, dass auch hier Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden. Im 2. Jahrtausend v. Chr. besiedelten Kelten das Eisenacher Gebiet.

Ende des 1. Jahrtausends v. Chr. siedelten sich die germanischen Hermunduren in der Region an, ihre und die keltischen Siedlungen lagen an den Flüssen bei Hörschel, Stregda, Stockhausen und Sättelstädt. Das Thüringer Museum in Eisenach birgt die Artefakte dieser Grabungen.

Bis 531 gehörte das Siedlungsgebiet zum Königreich der Thüringer. In der älteren Forschung wurde angenommen, die in der Spätantike in den Quellen erscheinenden Thüringer („Toringi“) seien zum Teil aus Gruppen der Hermunduren hervorgegangen, doch wird dies inzwischen bestritten. Nach Zerschlagung des Thüringerreichs durch die Franken sollen es fränkische Siedler gewesen sein, die sich im 8. Jahrhundert am Ufer der Hörsel nahe dem Petersberg niederließen. Diese Siedlung gilt als Ursprung der heutigen Stadt Eisenach.

Der Sage nach ließ Ludwig der Springer im Jahr 1067 die Wartburg errichten. Zu jener Zeit versuchte das Geschlecht der Ludowinger, dem der Graf entstammte, durch den Bau von Burgen seine territoriale Macht zu festigen und auszubauen. Im Jahr 1080 wurde die Wartburg erstmals von dem sächsischen Chronisten Bruno von Merseburg urkundlich erwähnt. Der Name Eisenach erschien erstmals im Jahr 1150 in einer schriftlichen Quelle, als ein Ritter Berthold de Isenacha beerdigt werden sollte.

Eisenach wurde in den 1180er Jahren als landgräfliche Civitas nahe einem bereits bestehenden Dorf am Petersberg erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadt Eisenach geht in ihrer Entstehung auf drei (zoll-)rechtlich getrennte Marktsiedlungen zurück: den Sonnabendmarkt (heute Karlsplatz), den Mittwochmarkt (am Frauenplan) sowie den Montagsmarkt auf dem heutigen Marktplatz. Die Lage der Stadt an der Kreuzung von Fernhandelsstraßen ermöglichte die rasche Entwicklung von Handel und Gewerbe, die durch die seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstandene Eisenacher Stadtmauer geschützt wurden. An diese Befestigungsanlage erinnert neben erhaltenen Mauerabschnitten und Turmresten das Nikolaitor, eines der ältesten Stadttore Thüringens.

Neben dem Recht, die Stadtbefestigung anzulegen, erhielt Eisenach als Merkmale der Stadtentwicklung das (eingeschränkte) Verwaltungsrecht, das Recht, Märkte abzuhalten und Steuern einzuziehen, ein Stadtwappen und das Münzrecht. Auf einen planmäßigen Aufbau der Stadt deuten die parallel und rechtwinklig verlaufenden Gassen, die Platzierung der Kirchen und die Anlage der Handwerkerviertel hin.

Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Wartburg Hauptresidenz der Landgrafen von Thüringen. Innerhalb des ludowingischen Herrschaftsgebietes nahm Eisenach eine zentrale Lage ein, es war Bindeglied der hessischen und thüringischen Gebietsteile. Der Hof des Landgrafen Hermann I. von Thüringen galt im Reich als Zentrum des Minnesangs und der Dichtkunst. 1206 soll der legendäre Sängerkrieg auf der Wartburg stattgefunden haben.

Ab 1211 lebte Elisabeth von Thüringen als Ehefrau des Landgrafen Ludwig IV. auf der Wartburg. Sie trat in Eisenach als Wohltäterin auf und stiftete unter anderem ein Hospital, in dem sie sich der Armen, Kranken und Aussätzigen widmete. Nach dem Tode Ludwigs IV. verließ Elisabeth 1228 die Wartburg und wurde 1235 von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Ludwigs Nachfolger Heinrich Raspe stiftete ihr zu Ehren das Predigerkloster in Eisenach. 1246 bestätigte Heinrich Raspe der Stadt Eisenach ihre Rechte und Freiheiten. 1247 starb er auf der Wartburg und wurde in Eisenach beigesetzt.

Mit Heinrichs Tod erlosch das Geschlecht der Ludowinger, was zum thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg zwischen dem Enkel Hermanns I., dem Meißener Markgrafen Heinrich der Erlauchte, dem Heinrich Raspe 1243 die Eventualbelehnung im Falle seines Todes zugesichert hatte, und Sophie von Brabant, einer Tochter Ludwigs IV. führte. Nach Kriegsende (1264) fiel Eisenach an den Wettiner Heinrich den Erlauchten. Als unmittelbare Folge dieses Krieges gingen die seither als Landgrafschaft Hessen bezeichneten Gebiete und andere Herrschaftsteile verloren.

Eisenach hatte bereits unter Heinrich Raspe eine städtische Satzung erhalten, die nur mittelbar in der Handfeste von 1283 überliefert ist. Zugleich war die Stadt in den Rang eines Oberhofs erhoben worden. Damit bildeten alle Städte der Landgrafschaft eine Stadtrechtsfamilie. Sie hatten die Eisenacher Rechtsgrundsätze zu übernehmen und sich nach ihnen zu richten. 1286 verlieh Landgraf Albrecht der Stadt das Recht, zwei Bürgermeister zu wählen. 1293 wurde erstmals urkundlich eine gepflasterte Straße („der steinerne Weg“) in Eisenach erwähnt.

1306 versuchte die Stadt vergeblich, den Status einer Reichsstadt zu erlangen. Der Kampf gegen die wettinischen Stadtherren führte zur Zerstörung der Burg Klemme und der Wehrtürme der Marienkirche. Nach einer vergeblichen Belagerung der Wartburg ergab sich Eisenach 1308 dem Landgrafen Friedrich dem Freidigen. Als Reparation mussten die Bürger der Stadt die zerstörte Burg Klemme und die Türme der Marienkirche wieder aufbauen.

In den Jahren 1333 bis 1362 wurden die Eisenacher Stadtwillküren niedergeschrieben, eine vom Eisenacher Rat verfasste Sammlung örtlicher Gesetze. Der Priester und Stadtschreiber Johannes Rothe verfasste 1387 die heute verschollenen Eisenacher Rechtsbücher als Kettenbücher, die als Grundlage für das von Johannes Purgold Anfang des 16. Jahrhunderts verfasste Rechtsbuch dienten. Johannes Rothe war es auch, der auf der Grundlage der um 1395 von Dominikanermönchen des Eisenacher Predigerklosters verfassten Chronica Thuringorum die Thüringische Landeschronik schrieb.

Zur Unterhaltung wurden in der Stadt Eisenach Mysterienspiele oder Moralitäten mit religiösem Hintergrund aufgeführt. Landgraf Friedrich der Freidige soll sich 1321 bei der Eisenacher Aufführung von Das Spiel von den fünf klugen und fünf thörichten Jungfrauen derart erregt haben, dass er einen körperlichen und geistigen Zusammenbruch erlitt und bis zu seinem Tode in geistiger Umnachtung lebte.

Juden siedelten sich vermutlich bereits im 12. Jahrhundert in Eisenach an.

Ort : Geographische Breite: 50.9752691, Geographische Länge: 10.3191876


Geburt

Treffer 1 bis 7 von 7

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Cotta, Burkard  um 1340Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258952
2 Cotta, Conrad  um 1425Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258944
3 Cotta, Conrad II.  1480Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258938
4 Cotta, Heinrich  1401Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258949
5 Cotta, Helene - wife of  um 1410Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258950
6 Pfaff, Gertrud Dorothea  30 Dez 1909Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I268145
7 Schalbe, Ursula  um 1450Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258945

Tod

Treffer 1 bis 11 von 11

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Aurbach, Margaretha  1521Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258939
2 Cotta, Bonaventura  1430Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258951
3 Cotta, Conrad  1498Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258944
4 Cotta, Conrad II.  nach 1541Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258938
5 Cotta, Heinrich  nach 1478Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258949
6 Cotta, Ursula  17 Mai 1572Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258937
7 Gleichmann, Paul Adolf  23 Dez 1997Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I268144
8 Pfaff, Gertrud Dorothea  30 Okt 1992Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I268145
9 Pfaff, Karl Peter August  Datum unbekanntEisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I268161
10 Schalbe, Ursula  Nov 1511Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258945
11 Schweicker, Hans  4 Dez 1589Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258936

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Schalbe, Ursula  29 Nov 1511Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258945

Beruf

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Cotta, Bonaventura  Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258951
2 Cotta, Conrad II.  Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258938
3 Cotta, Conrad  Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258944
4 Schalbe, Heinrich  1495Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland I258946

Eheschließung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Cotta / Cotta  um 1424Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland F92796
2 Cotta / Schalbe  um 1479Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland F92793
3 Gleichmann / Pfaff  6 Okt 1937Eisenach, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland F97357