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Finsterbergen, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Finsterbergen ist ein Ortsteil der Stadt Friedrichroda im thüringischen Landkreis Gotha am Nordhang des Thüringer Waldes. Der staatlich anerkannte heilklimatische Kurort hat etwa 1500 Einwohner und eine Fläche von 7,5 km².

Geschichte:

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Finsterbergen im Jahr 1141 als Vorwerk des Klosters Reinhardsbrunn. Der Ort entstand als Siedlungskern um den Dorfteich. Nachfahren der ersten Siedler sind in den heute stark vertretenen Namen wie Oschmann, Faulstich, Frank, Gessert, Hildebrandt, Pfauch und Ortlepp zu vermuten. Finsterbergen gehörte zum Herrschaftsbereich des Grafen Ludwig des Bärtigen, der auf der Schauenburg bei Friedrichroda residierte. Im Jahre 1114 kaufte das im Jahre 1086 gegründete Kloster Reinhardsbrunn große Teile Landes aus dem Besitz Ludwigs für 40 Mark Silber. Damit wurde Finsterbergen ein Klosterdorf.

Seit dem 15. Jahrhundert erfuhr der Kupfererz- und Silberbergbau im Thüringer Wald eine starke Förderung durch die wettinischen Landesherren. Systematisch wurde selbst in Schluchten und entlegenen Bergtälern nach Erzadern „gemutet“. Auch im Quellgebiet der Leina, unweit des Brandleiteteiches kann ein solcher Bergwerksversuch bestätigt werden. Das Bergwerk umfasste zwei heute verschüttete Stollen, davon kaum 200 Meter entfernt am Bachufer ein mit hölzernen Wasserrädern betriebenes Pochwerk zum Zerkleinern der Erze sowie diesem unmittelbar benachbart ein zugehöriger Schmelzofen mit Schlackenhalde sowie Wassergräben und Stauteiche zum Antrieb der Wasserräder.

Im Zuge des Bauernkriegs 1525 erhoben sich die Bauern gegen die Klöster und zerstörten unter anderen auch das Kloster Reinhardsbrunn. Herzog Johann der Beständige erklärte das Vermögen des zerstörten Klosters für fürstliches Eigentum, gründete Rentämter und baute eine neue Verwaltung in den Gebieten auf. Finsterbergen gehörte seitdem zum landesherrschaftlichen Amt Reinhardsbrunn, welches ab 1640 zum Herzogtum Sachsen-Gotha, ab 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg und ab 1826 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha gehörte.

Während des Dreißigjährigen Krieges kam es nur einmal zu Plünderungen im Ort, 1647 fand ein Einfall von 400 schwedischen Reitern statt, die den auf 55 Hofstellen angewachsenen Ort heimsuchten. Der Krieg hatte auch die Zunahme von Wölfen und anderen Raubtieren zur Folge, die den Herden der Finsterberger Bauern gefährlich werden konnten. In mehreren Treibjagden gelang fast die Ausrottung der Wölfe, Bären und Luchse im Umkreis von Finsterbergen.

Die barocke Dreifaltigkeits-Kirche stammt aus dem 17. Jahrhundert. Seit 1926 existiert in Finsterbergen eine eigenständige evangelische Kirchengemeinde, sie war zuvor mit Altenbergen verbunden.

Teile der Waldungen um Finsterbergen gehörten seit dem Spätmittelalter bis 1945 zum Waldbesitz von sieben Dörfern aus dem nördlichen Vorland des Thüringer Waldes – Grundlage war die sogenannte Freiwaldgerechtigkeit. Im 19. Jahrhundert führte die Gemeinde Finsterbergen langjährige Prozesse gegen die herzogliche Verwaltung, um die kostenlose Nutzung und Betretung der Wälder zu bewahren. Auch ein Wildschaden-Prozeß wurde geführt und gewonnen, als Entschädigung gelangten umfangreiche Acker- und Weideflächen in den Besitz des Dorfes.

Bei den Reichstagswahlen des Jahres 1877 wurden in Finsterbergen 56 der 131 möglichen Wahlstimmen für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei abgegeben. Politisch organisierte Vereine entstanden neben Sport- und Musikvereinen. 1889 entstand als Hilfsverein die Finsterbergener Spar- und Darlehenskasse für Arbeiter und Bedürftige.

Dem für das Gemeinwohl gegründeten Verschönerungsverein Finsterbergens verdankt die Gemeinde die Schaffung zahlreicher Aussichtspunkte, Schutzhütten, Wanderwege und Sehenswürdigkeiten im Ortsbild. Im Sommer 1888 begrüßte der Ort die ersten Feriengäste. 1894 zählte man 300 Gäste, im Jahr 1900 1500 Gäste und 1913 etwa 4000 Gäste, die sich meist eine Woche im Ort aufhielten. Zur Unterbringung der Kurgäste wurde vom Wirt des Gasthauses Zur Tanne das Berghotel errichtet.

In den letzten Jahren der Weimarer Republik trafen sich hier evangelische Pfarrer, die in Opposition zur deutsch-christlichen Bewegung in der Thüringer Kirche standen und gründeten den Finsterbergener Arbeitskreis, der später im Wittenberger Bund aufging und sich der Bekennenden Kirche anschloss.

Ort : Geographische Breite: 50.8354641, Geographische Länge: 10.5902839


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Faulstich, Johann Georg  26 Nov 1742Finsterbergen, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I220631