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Halver, Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Halver ist eine Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Als kreisangehörige Stadt gehört sie zum Märkischen Kreis und liegt im westlichen Ausläufer des Sauerlands unweit der Grenze zum Bergischen Land.

Geschichte:

Erste Spuren von Menschen im Gebiet von Halver stammen aus der Mittelsteinzeit. Größte Fundstelle ist die Station Pottheinrich bei Berge, von der 3600 Artefakte stammen. Hier gibt es drei Fundkomplexe mit 700, 1400 und 1500 Steinsachen. Eine weitere Station ist Normecke mit zirka 500 Fundstücken. Außerdem sind aus dieser Zeit der Lagerplatz Hundsberg mit 270 gefundenen Artefakten, zwölf Rastplätze (5 bis 50 Artefakte) und 25 Streufunde (ein bis fünf Artefakte) bekannt.

Mehrere jungsteinzeitliche Gegenstände wurden beim Haus Heide/Hürxtal (Speerspitze, Flintschaber, Steinbeil, Schneidenstück eines Steinbeiles, Arbeitsaxt) in Gesenberg (Steinbeil, Arbeitsaxt) gefunden. Bergfeld, Altemühle, Schlechtenbach, Linger Weg, Vahlefeld und Brünninghausen sind Einzelfundstellen von Werkzeugen aus der Jungsteinzeit.

Fundstücke aus der Bronze- und Eisenzeit sind für Halver nicht bekannt.

Der am Kreuzungspunkt zweier alter Heerwege gelegene Oberhof Halvara wurde um 950 erstmals urkundlich im Propsteiregister des Klosters Werden erwähnt. Somit gehört Halver zu den ältesten Ortschaften des märkischen Sauerlands. Nach Urkunden aus dem 10. Jahrhundert entstand der Name des Dorfes sehr wahrscheinlich von dem in der Nähe entspringenden Bach Hälver. Kirchenrechtlich gehörte Halver im frühen Mittelalter zur Pfarrei in Lüdenscheid. Für eine wachsende Bedeutung des Ortes spricht, dass Halver ab 1127 eine eigene Pfarrgemeinde bildete.

Mindestens seit 1243 existierte ein Femegericht in Halvere, das am bekanntesten wurde durch die Verhandlung zwischen Heinrich XVI. dem Reichen von Bayern-Landshut und dem Ritter von Toerring, die am 2. Mai 1430 stattfand. 1753 wurde das Femegericht aufgelöst. Im 18. Jahrhundert war nächste Gerichtsinstanz das hohe Gericht in Lüdenscheid. Auch wenn in der Zeit vor 1900 der Ort keine Stadtrechte besaß, so deutet der Hinweis auf die Existenz eines Gerichtes auf stadtähnliche Funktionen hin.

Die Reformation fand 1550 im Ort Eingang. In den Jahren 1635/36 suchte die Pest Halver heim und forderte 1100 Todesopfer.

Der Ort profitierte von seiner verkehrsgeografisch günstigen Lage am Kreuzungspunkt der alten Heerwege von Köln nach Soest einerseits und von Hagen nach Siegen andererseits, die seit alters her auch als reguläre Fernverkehrsstraßen genutzt wurden.

Die hübsche Lage veranlasste den westfälischen Oberpräsidenten Ludwig von Vincke zu der Äußerung, Halver sei „das schönste Dorf Westfalens“.

Als Teil der Grafschaft Mark war der Ort mit der Geschichte dieses Herrschaftsgebietes verbunden. Dazu gehörte das frühe Einsetzen der Industrialisierung. Diese begann mit Ansätzen zur Eisen- und Metallverarbeitung bereits in den 1780er Jahren. Etwa zehn Jahre später lebten bereits 200 Arbeiter von der Metallverarbeitung.

1818 lebten 678 Einwohner in Halver. Laut der Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle des Regierungs-Bezirks Arnsberg wurde der Ort als Flecken kategorisiert und besaß 1838 eine Einwohnerzahl von 521, davon 20 katholischen und 501 evangelischen Glaubens. Halver war Hauptort der Gemeinde und Bürgermeisterei Halver und zugleich Titularort der Halveraner Dorfbauerschaft. Es besaß zwei Kirchen, sieben öffentliche Gebäude, 72 Wohnhäuser, neun Fabriken bzw. Mühlen und 24 landwirtschaftliche Gebäude.

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die lokale Wirtschaft durch seine Gesenkschmieden, Kleineisen- und Werkzeugindustrie, aber auch durch Kunststoffbearbeitung bestimmt. 1934 verzeichnete die Wirtschaft eine Bügeleisenfabrik, Drahtfabriken, Kleinschmiedewaren und Baubeschläge, Gesenkschmieden, Breitehämmer, Schmieden, Schleifereien zur Anfertigung von Schaufeln, Spaten, Pfannen, ferner Bohr- und Wagenbalkenfabriken und Elektroindustrie.

Das Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen von 1887 gibt für Halver zusammen mit den Außenortschaften der Gemeinde eine Zahl von 7.787 Einwohnern an, die auf 201 Wohnplätze verteilt in 947 Wohnhäusern lebten.

Im 19. Jahrhundert führte vor allem die Eisenbahn zu einem Aufschwung der Gemeinde. Dazu zählte ab 1877 die Volmetalbahn, die aber das Stadtgebiet bei Oberbrügge nur kurz berührt, ab 1888 die schmalspurige Hälvertalbahn (die sogenannte „Schnurre“) der Kreis Altenaer Eisenbahn von dem Bahnhof Schalksmühle an der Volmetalbahn zum Halveraner Ortszentrum und ab 1910 die Wuppertalbahn von Oberbrügge über Halver und Radevormwald nach Barmen, heute Wuppertal. Von der Wuppertalbahn zweigte ein Gleis in Anschlag nach Wipperfürth ab.

Die Hälvertalbahn wurde als erste Bahnstrecke 1952 endgültig stillgelegt, die Wuppertalbahn Richtung Radevormwald und der Abzweig nach Wipperfürth folgten 1968. Der Personenverkehr wurde schon vier Jahre zuvor eingestellt. Richtung Oberbrügge wurden noch bis 1995 Güter transportiert, dann folgte auch dort die vorläufige Stilllegung. 2000 erwarb die Schleifkottenbahn GmbH diesen Streckenabschnitt und reaktivierte ihn wieder für einen sporadischen Güterverkehr.

Ort : Geographische Breite: 51.188068, Geographische Länge: 7.498641


Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Lippert, Erna  4 Mrz 2014Halver, Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I190677
2 Lippert, Ferdinand  22 Nov 2011Halver, Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I190455
3 Lippert, Johann  6 Jan 1995Halver, Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I190428

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Cramp, Mathias  3 Jan 1772Halver, Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I239938