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Harburg, Kreis Hamburg, Hamburg, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2023:
Harburg ist ein Stadtteil im Süden Hamburgs und das Zentrum des Bezirkes Harburg.
Der an der Süderelbe gelegene Stadtteil ist der Kern der ehemaligen Stadt Harburg (auch als „Harburg an der Elbe“ oder Harburg/Elbe bezeichnet) und der späteren Großstadt Harburg-Wilhelmsburg sowie ehemaliger Verwaltungssitz des Landkreises Harburg.
Quartiere im Stadtteil sind das Phoenix-Viertel und der Harburger Binnenhafen.
An Harburg grenzen die Stadtteile Neuland, Gut Moor und Rönneburg im Osten, Wilstorf im Süden, Eißendorf und Heimfeld im Westen und Wilhelmsburg auf der anderen Seite der Süderelbe im Norden.
Geschichte:
Funde in der Umgebung lassen auf eine Besiedlung der Gegend seit der Jungsteinzeit schließen. Namensgeber und Ausgangspunkt von Harburg war die Horeburg (Hore = Sumpf/Moor). Diese stand spätestens seit dem Jahr 1000 (Scherbenfunde) auf einer trockenen Talsandinsel in der sumpfigen Niederung der Elbe an der Stelle des heutigen Harburger Schlosses und war mit der Geest nur über einen Damm verbunden, der im Verlauf der heutigen Harburger Schloßstraße entsprach. Die 1133–37 erstmals urkundlich erwähnte Burg wurde vermutlich von den Grafen von Stade als Grenzfestung errichtet. 1257 gelangte sie in den Besitz der Welfen. Die Siedlung, die sich zunächst entlang des Dammes vor der Burg entwickelte, erhielt 1288 das Recht einer freien Gemeinde, 1297 schließlich das Stadtrecht. In der Folgezeit wurde Harburg zum wirtschaftlichen Zentrum der Vogtei Harburg. Eine wichtige Existenzgrundlage der Stadt blieb bis in das 19. Jahrhundert hinein der Fährverkehr nach Hamburg und das damit verbundene Speditions- und Logiergewerbe.
Harburg war 1527 bis 1642 Residenz einer Nebenlinie des Hauses Braunschweig-Lüneburg. 1528 wurde die Harburger Schützengilde gegründet. 1642 fiel das Amt Harburg an die Celler Hauptlinie der Welfen zurück und die Burg, die mittlerweile zu einem Residenzschloss ausgebaut war, wurde zu einer von Wasser umschlossenen Zitadelle erweitert. Dies erforderte den Abriss des ältesten Teils der Stadt, einschließlich der Marienkirche. Die Siedlung wurde daraufhin nach Süden erweitert und die Dreifaltigkeitskirche als Ersatz errichtet.
Seit 1705 gehörte die Stadt zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und späteren Königreich Hannover. Im Siebenjährigen Krieg wurde Harburg 1757 von französischen Soldaten ohne große Gegenwehr aus der Festung eingenommen. Nach Reorganisation der hannoverschen Truppen bei Stade wurde die Festung (u. a. vom Schwarzenberg aus) dann einige Wochen später unter schweres Kanonenfeuer genommen, unter dem auch die Zivilbevölkerung leiden musste. Nach vierwöchigem Beschuss kapitulierten die Franzosen am 31. Dezember. Von 1803 bis 1805 besetzten erneut französische Truppen Harburg, nachdem Hannover gegenüber Napoleon kapituliert hatte. Aufgrund des Pariser Vertrags vom 15. Februar 1806 zwischen Preußen und Frankreich wurde Hannover gegen Abtretung des Herzogtums Cleve und des Markgraftums Ansbach durch Preußen in Besitz genommen und daraufhin Harburg 1806 von preußischen Truppen besetzt. Im gleichen Jahr begann auch die Besatzungszeit Hamburgs durch Frankreich zur Durchsetzung der Kontinentalsperre. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Teil des Königreichs Westphalen gehörte Harburg von 1811 bis zum Befreiungskrieg unmittelbar zum französischen Kaiserreich als Teil des Elbmündungsdepartements. In dieser Zeit wurde die Bremer Straße als Heerstraße angelegt. 1813/1814 wurde eine erste durchgängige Elbquerung durch die Franzosen errichtet. 1814 nach den Befreiungskriegen gehörte Harburg wieder zum Königreich Hannover.
1829 wurde eine regelmäßige Dampfschiff-Verbindung zwischen Harburg und Hamburg eingerichtet und zwischen 1845 und 1849 der Binnenhafen (als Dockhafen durch eine Schleuse von der Elbe getrennt) erheblich erweitert. 1847 wurde die Eisenbahnstrecke Lehrte–Harburg eröffnet. Der Kopfbahnhof am Hafen östlich der Altstadt ermöglichte den direkten Güterumschlag. Zudem hatte Harburg 1848 das Freihafen-Privileg bis zum Beitritt Hannovers zum Deutschen Zollverein 1854 (ab 1857 Errichtung eines zollfreien Speichers). Harburg wurde zu einem rasch wachsenden und für Hannover wichtigen Hafen- und Industriestandort, vor allem im Bereich der Verarbeitung von Kautschuk und Ölsaaten. 1856 war das "Explosionsjahr der Industrie" in Harburg, vor allem mit der Eröffnung der in Europa ersten Fabrik für Hartgummi, der heutigen Phoenix AG. Im Jahr 1908 waren mehr als 70 Fabriken, Werften und großgewerbliche Unternehmen ansässig geworden. Harburg war endgültig vom Ort des Umschlaghandels zum Produktionsort geworden. Im Hafen schlug das Herz der Harburger Industrie. Ab 1866 gehörte Harburg als Teil der Provinz Hannover zu Preußen. Neben der Industrie spielte die Garnison eine wichtige Rolle in der Stadt. Eine feste Verbindung nach Wilhelmsburg bzw. Hamburg bestand seit Fertigstellung der Eisenbahn-Elbbrücken 1872.
Die angrenzenden Ortschaften Wilstorf und Heimfeld wurden 1888 in den Stadtkreis eingemeindet, um der Ausweitung der Stadt und der im Rahmen der Industrialisierung stark gewachsenen Bevölkerungszahl gerecht zu werden. Es folgten 1893 Teile von Neuland, 1906 Lauenbruch und 1910 Eißendorf. Wohnviertel für Fabrikarbeiter, wie das Phoenixviertel, entstanden. Während der nördliche Teil der Altstadt an Schloss und Binnenhafen zunehmend gewerblich genutzt wurde, gab sich Harburg mit dem Neubau eines Rathauses (1890–92) und anschließender Verwaltungsbauten, einem Stadttheater (Harburger Theater 1894) sowie dem neuen Harburger Hauptbahnhof (1897) ein städtisches Gesicht. Seit 1899 gab es mit der Harburger Elbbrücke eine durchgehende Straßenverbindung nach Hamburg, über die auch die 1902 eingeführte Straßenbahn verkehrte (die letzte Harburger Linie wurde 1971 eingestellt) und 1904 begann der Bau von zunächst drei großen Seehafenbecken an Stelle des dafür abgerissenen Ortes Lauenbruch.
1920 kam es im Rahmen des Kapp-Putsches zu schweren Auseinandersetzungen zwischen regierungstreuen Harburgern und gegen die Demokratie putschenden, aufständischen Truppen aus Kreisen der alten kaiserlichen Armee mit 25 Toten.
In den 1920er Jahren entstanden in Harburg zunehmend gemeinnützige Wohnsiedlungen, der Harburger Stadtpark in Wilstorf, das Stadtbad und eine Stadthalle (Friedrich-Ebert-Halle) mit zwei Schulgebäuden in Heimfeld.
1927 wurden der Stadtkreis Harburg und der Stadtkreis Wilhelmsburg zur Großstadt Harburg-Wilhelmsburg vereinigt. 1937 wurde die Stadt im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes, ebenso wie einige Orte des umliegenden Landkreises Harburg, vom Land Preußen an Hamburg übertragen. Die Stadt verlor ein Jahr später, am 1. April 1938, ihre Selbstständigkeit.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Innenstadt von Harburg bis Ende 1944 nahezu verschont von alliierten Luftangriffen. Das Industrie- und Seehafengebiet war jedoch ab 1940 Ziel schwerer Angriffe und Zerstörungen. Ab Mitte 1944 konzentrierten sich die Angriffe auf die Mineralölindustrie sowie Eisenbahnanlagen und infolgedessen war auch die Innenstadt von Fehlwürfen betroffen. Davon betroffen waren das alte Rathaus von 1722, Teile des neuen Rathauses (vereinfacht aufgebaut), die Dreifaltigkeitskirche, die Garnisonskirche St. Johannis und auch die in Harburg verbliebene Kreisverwaltung für den Landkreis Harburg, die 1944 dann endgültig nach Winsen (Luhe) verlegt wurde.
Es folgten Jahre des Wiederaufbaus der Stadt, die nochmals erheblich ihr Gesicht durch neue Bauprojekte veränderten. So wurden für den Bau der 1983 eröffneten S-Bahn durch Harburg ganze Straßen neu geschaffen. Ein Straßenring schließt sich jetzt um die zur Fußgängerzone umgestaltete Lüneburger Straße. 1978 wurde die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) gegründet. Im Juni 2018 wurde mit einer Namensänderung der Universität die Stadtteilbezeichnung fallen gelassen.
Im März 2016 wurde die Harburger Innenstadt in die Liste der Fördergebiete für die soziale Stadtteilentwicklung aufgenommen. Bis Ende 2019 wird das „Rahmenprogramm Integrierte Stadtentwicklung (RISE)“ mit Fördergeldern in Höhe von 5 Mio. EUR, die sich Harburg mit Eidelstedt teilt, wie schon in Hamburg-Neugraben-Fischbek von der steg Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH verwaltet. Mittelfristig soll sich die Wohnsituation und die Attraktivität für Gastronomie steigern.

Ort : Geographische Breite: 53.4567165, Geographische Länge: 9.9870923


Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Brose, Jakob  11 Okt 1992Harburg, Kreis Hamburg, Hamburg, Deutschland I266779
2 Look, Gerda  29 Sep 2011Harburg, Kreis Hamburg, Hamburg, Deutschland I266697