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Harlingerode, Kreis Goslar, Niedersachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Harlingerode ist ein Stadtteil von Bad Harzburg im Landkreis Goslar in Niedersachsen, Deutschland und 4 km nordwestlich vom Kernbereich von Bad Harzburg entfernt. Mit 2.918 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2019) handelt es sich nach der Kernstadt und Bündheim um die drittgrößte Ortschaft im Stadtgebiet.

Harlingerode kann auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurückblicken. Von historischer Bedeutung sind die Errichtung der Zinkhütte Harlingerode und die Gründung von Göttingerode in den 1930er-Jahren sowie die Europasaurus-Funde am Kalksteinbruch Langenberg. Mit dem Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Bereich des Harzes erfolgte am 1. Juli 1972 die Eingemeindung in die Stadt Bad Harzburg, zugleich wurde das Gebiet aus dem Landkreis Wolfenbüttel ausgegliedert und dem Landkreis Goslar zugeschlagen.

Geschichte:

Harlingerode wurde im 10. Jahrhundert von dem sächsischen Adelsgeschlecht der Billunger angelegt. Diese verfügten bis 1053 über diese Ortschaft, als der Graf Tiemo (Thietmar von Sachsen) infolge eines Konflikts mit Heinrich III. in die Verbannung geschickt und sämtliche seiner Güter beschlagnahmt wurden. Heinrich III. stellte am 3. Juni 1053 eine Schenkungsurkunde an das Goslarer Domstift aus, womit der Ort erstmals geschichtliche Überlieferung findet. Papst Viktor II. bestätigte dem Domstift den Besitz 1057 und bezeichnete das Landgut als Herlingerode.

In den folgenden 150 Jahren baute das Goslarer Domstift die Ortschaft zu einem seiner 11 Haupthöfe aus. Der Haupthof befand sich in dem heutigen Straßenring Brunnenstraße – Viehweide – Meinigstraße auf dem Kirchbrink westlich der heutigen St.-Marien-Kirche und ist die Keimzelle der frühen Ortsentwicklung. Für das Jahr 1181 werden neben dem Haupthof 10 weitere Höfe für Harlingerode genannt. Nachdem das Domstift das System der Haupthöfe um 1200 aufgab, spalteten sich die Höfe in Harlingerode in drei Großhöfe auf, diese Entwicklung hielt bis in das 16. Jahrhundert an. 1346 wurde der erste Pfarrer urkundlich genannt, folglich muss es zu diesem Zeitpunkt auch eine Kirche, vermutlich nur eine Kapelle, gegeben haben.

Das Spätmittelalter war im Harlingeröder Umland durch eine starke Wüstungsperiode geprägt, die allesamt Rodungsorte betraf. Der Einfluss auf die Harlingeröder Feldmark blieb jedoch marginal.

Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wurde Harlingerode Ende 1625 zusammen mit Schlewecke niedergebrannt. Auch die erst kurz zuvor errichtete St. Marien-Kirche fiel den Flammen zum Opfer. Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde im Oktober 1750 eingeweiht und erhielt 1794/95 einen Kirchturm. Das Domstift, das noch in der Mitte des 18. Jahrhunderts über das Harlingeröder Bruch und als Gutsherr über die meisten Höfe im Ort verfügte, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts aufgelöst. Der Harlingeröder Friedhof am Rupenklint wurde am 18. November 1854 eingeweiht.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Harlingerode ein reines Bauerndorf, dessen Bewohner hauptsächlich von Landwirtschaft und Handwerk lebten. Ein erster Schritt zur Industrialisierung wurde durch Wilhelm Castendyck eingeleitet, der 1857 am Langenberg rentable Erzvorkommen ausfindig machte und dadurch 1861 die Grube Hansa am Langenberg gegründet wurde. Sie förderte bis zu ihrer Stilllegung 1960 mit Unterbrechung ca. drei Millionen Tonnen Erz. Ein weiterer Fortschritt im 19. Jahrhundert war die Einrichtung einer Post-Agentur 1880.

Durch einen Staatsvertrag zwischen dem Herzogtum Braunschweig und Preußen erhielt Harlingerode 1905 aus der Gemarkung Vienenburg rund 4,5 km² Gebiet nördlich der Alten Goslarschen Straße. 1910 wurde die örtliche Feuerwehr gegründet. Am 1. Mai 1912 ging die durch den Ort verlaufende Bahnstrecke Bad Harzburg–Oker in Betrieb, sodass am selben Tag feierlich der Bahnhof Harlingerode eröffnet wurde.

In den 1930er-Jahren wurde die Bundesstraße 6 (Landstraße) zur Kreisstraße abgestuft, nachdem der Neubau über Bündheim und Göttingerode fertiggestellt wurde.

Als stabile politische Kraft hielt sich die SPD sowohl in der Zeit der Weimarer Republik als auch in der Frühzeit des Dritten Reichs: Sie errang bei der letzten planmäßigen Gemeinderatswahl 1931 einen Stimmenanteil von beinahe 50 %, und auch bei der Reichstagswahl März 1933 siegte die Partei mit rund 47 % gegenüber der NSDAP mit 38 %.

Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten begannen umfangreiche wirtschaftliche Investitionen im Ortsgebiet. 1935 wurden südlich des Langenbergs die nationalsozialistische Mustersiedlung Göttingerode und westlich an der Gemarkung Kaltes Feld die Zinkhütte Harlingerode gegründet, die bis in die 1970er-Jahre die modernste Anlage ihrer Art in Deutschland darstellte. Bedingt durch das Rammelsbergprojekt in den Jahren 1936/37 waren in ihr 618 Menschen angestellt, rund 200 von ihnen lebten als Zwangsarbeiter in einem Barackenlager südlich der heutigen Landstraße Richtung Oker.

Die Drahtseilbahn der Grube Hansa zur Mathildenhütte wurde am 20. Mai 1943 demontiert und in Konin in der heutigen Woiwodschaft Großpolen wiedererrichtet.

Am Abend des 10. April 1945 trafen Einheiten des 329. Regiments der 9. US-Armee aus Oker in Harlingerode ein, nachdem sie bereits zuvor Goslar einnahmen; sie zogen im Anschluss weiter ostwärts nach Bad Harzburg.

Ort : Geographische Breite: 51.9088113, Geographische Länge: 10.5199242


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Bublitz, Nathanael  27 Apr 1963Harlingerode, Kreis Goslar, Niedersachsen, Deutschland I162664

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Bublitz / Blum  19 Apr 1947Harlingerode, Kreis Goslar, Niedersachsen, Deutschland F69224