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Heinsheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Heinsheim ist ein Dorf in Baden-Württemberg im Kraichgau. Seit 1972 ist es ein Stadtteil von Bad Rappenau.

Geschichte:

Die ältesten menschlichen Funde aus Heinsheim sind einfache Werkzeuge aus der jüngeren Altsteinzeit, sie sind etwa 40.000 Jahre alt. Die erste Besiedlung von Heinsheim dürfte zur Zeit der Römer stattgefunden haben, die zwischen den Jahren 100 und 260 n. Chr. die Grenze ihres Reichs am Neckar hatten, den so genannten Neckarlimes. Überlieferungen zufolge soll einst ein steinernes Götzenbild aus dieser Zeit im Schloss aufbewahrt worden sein. Auf Gemeindegebiet befinden sich auch die Fundamente eines römischen Gutshofes, der jedoch nach Abzug der Römer zerstört wurde. Nachgewiesen werden eine durchgängige Besiedlung seit der Zeit der Kelten, aus der sich ein (heute überbautes) Grab aus der vorchristlichen Eisenzeit (um 400 v. Chr.) im Gewann Seegarten erhalten hatte. Bei den Grabungen wurde in direkter Nachbarschaft ein fränkischer Friedhof aus dem 7. Jahrhundert mit insgesamt sechs Gräbern entdeckt.

In einer vermutlich aus dem Jahr 965 stammenden Urkunde wird der Ort erstmals als Heinesheim („Heim des Hein(o)“) erwähnt. Dort wird auch eine Pfarrkirche genannt. Lehnsherr über den Ort wurde 976 das Bistum Worms, die weltliche Gerichtsbarkeit lag bis zum Ende des 12. Jahrhunderts beim Zehntgericht in Wimpfen.

Heinsheim ist insbesondere durch die vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammende Burg Ehrenberg an der Burgenstraße bekannt. Vom 13. bis zum 17. Jahrhundert waren die Herren von Ehrenberg Schutzherren des Ortes. Die Ruine des massiven Bergfrieds von 1235 hat eine Höhe von ungefähr 50 Metern und soll einst noch höher gewesen sein. Zur Burg gehört die Burgkapelle St. Alban von 1602. Die starken Beschädigungen der Burg sollen aus dem Dreißigjährigen Krieg herrühren.

Im Jahr 1418 ging ein Drittel des Besitzes an Heinsheim an die Komturei des Deutschen Orden in Burg Horneck bei Gundelsheim. Der Orden blieb während der Reformation katholisch, während die Ortsherren reformatorisch gesinnt waren. Ein erster reformatorisch gesinnter Pfarrer, Laurentius Hügel aus dem Kollegiatstift St. Petri in Wimpfen, wurde auf Veranlassung des Ordens 1529 vertrieben. In der Dorfordnung von 1537 einigten sich die Dorfherren darüber, auf die Einwohner keinen Druck in Glaubenssachen auszuüben, was in der Dorfordnung von 1558 nochmals bekräftigt wurde. Im Ort haben nach 1529 überwiegend reformatorisch gesinnte Pfarrer gewirkt, von 1560 bis 1570 amtierte mit Martin Kuch nochmals ein katholischer Geistlicher. Im späten 16. Jahrhundert und in der Zeit nach 1600 versuchte der Deutsche Orden nochmals massiv aber letztlich erfolglos, die Einsetzung eines katholischen Geistlichen zu erwirken. 1624 war der ganze Ort protestantisch. Im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs kam es nochmals zu Rekatholisierungsbestrebungen, doch letztlich war nach dem Westfälischen Frieden der Glaubensstand von 1624 maßgeblich, so dass die Bergkirche seitdem der evangelischen Pfarrei gehört, während die Katholiken ab 1655 die Burgkapelle nutzten und sich im 19. Jahrhundert eine eigene Kirche erbauten.

Ein Rathaus ist in Heinsheim seit 1539 nachgewiesen.

Die Herren von Ehrenberg starben mit Hans Heinrich von Ehrenberg 1647 aus. Ihr Besitz am Ort fiel zurück an das Bistum Worms und aufgrund eines Gütertauschs 1637 teils auch an die Herren von Helmstatt. Es blieb das Ehrenbergsche Wappen als Ortswappen. Ab 1727 errichteten die aus der Steiermark stammenden Freiherren von Racknitz das Schloss in Heinsheim. 1803 wurde der Landgraf von Hessen Rechtsnachfolger des Wormser Stifts. Von ihm erwarben die Racknitz 1805 auch noch die Burg und die Hälfte von Zimmerhof. Während das Schloss durch Carl Freiherr von Racknitz (1785–1868) ab 1810 noch durch einen parkähnlichen Garten erweitert wurde und bis heute gepflegt wird, wurden von der verfallenen Burganlage lediglich einige Wohngebäude des 17. und 18. Jahrhunderts in der Vorburg wiederhergestellt.

1806 kam Heinsheim als selbstständiges Dorf zu Baden. Von 1825 bis 1868 gab es einen Hafen am Neckar unterhalb der Burg Ehrenberg an der Straße nach Neckarmühlbach. Der Lauer genannte Hafen diente hauptsächlich dem Transport von Salz der Rappenauer Saline nach Mannheim und Karlsruhe. Der Hafen war auch Endpunkt der von Richen über Kirchardt und Rappenau nach Heinsheim führenden Salzstraße. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie nach Meckesheim wurde der Schiffsverkehr langsam eingestellt. Nach dem Bau der Schleuse in Gundelsheim 1935 versandeten die Anlegestellen schließlich im Fluss.

Der Ort war bis in die jüngste Vergangenheit landwirtschaftlich geprägt. 1935 wurde Zimmerhof nach Heinsheim eingemeindet. 1939 wurden 794 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 962. Am 1. April 1950 wurde Zimmerhof zum Ortsteil von Bad Rappenau. Heinsheim gehörte weiterhin zum Landkreis Mosbach.

Am 1. März 1972 wurde Heinsheim nach Bad Rappenau eingemeindet und gelangte so zum Landkreis Heilbronn. Bei der Eingemeindung 1972 hatte Heinsheim 1512 Einwohner, im Juni 2004 wurden 1642 Einwohner gezählt.

Ort : Geographische Breite: 49.2615922, Geographische Länge: 9.1512251


Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Holzwarth / Frey  10 Feb 1756Heinsheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F79128