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Hersbruck, Kreis Nürnberger Land, Bayern, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Hersbruck ist eine Stadt und ein Mittelzentrum im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land sowie Teil der Metropolregion Nürnberg.

Geschichte:

Das Gebiet um Hersbruck war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Im Gemeindeteil Altensittenbach wurde ein bedeutendes Urnengräberfeld entdeckt, das eine Besiedlung während folgender Phasen dokomentiert: früher Abschnitt 1100–1050 v. Chr., mittlerer Abschnitt 1050–950 v. Chr., später Abschnitt 950–900 v. Chr. Damit handelt es sich um die Periode der Spätbronzezeit 1200 bis 800 v. Chr. Der Fund von Altensittenbach gilt als der bedeutendste in Mittelfranken. Eine dazugehörige Siedlung wurde nicht entdeckt, lag nach Expertenmeinung aber möglicherweise nordöstlich des Urnenfeldes unter der heutigen Siedlung am Schmausenbuck und dem im 19. Jahrhundert aufgeschütteten Bahndamm.

Auf dem Hutanger des Gemeindeteils Altensittenbach, am Fuß des Großen Hansgörgl befinden sich Grabhügel. Diese werden ebenfalls in die älteren Urnenfelderzeit datiert.

Auf der Houbirg, ca. 3 km östlich von Hersbruck, befindet sich eine keltische Wallanlage aus der Hallstattzeit und frühen Latènezeit (ca. 500 v. Chr. bis etwa 330 v. Chr.).

Im Jahr 976 stiftete Wiltrud von Bergen, die Witwe des Herzogs Berthold von Bayern das Kloster Bergen bei Neuburg an der Donau. In der Klosterchronik aus dem 14. Jahrhundert wird umfangreicher Besitz zu "Herßpruck und darum" als Ausstattungsgut des Kloster bei dessen Gründung genannt. Indes taucht der Name Hersbruck in der Urkunde von 976 nicht auf. Aus dem umfangreichen Klosterbesitz in Hersbruck geht die Grundherrschaft "Porostei Hersbruck" hervor. Im 11. und 12. Jahrhundert war Hersbruck Sitz eines Kolsterkonvents und zeitweise war Hersbruck auch der Kostersitz. 1103 wird von der "Abbatissa de Haderichsbrucgen" gesprochen.

Erstmals taucht der Ortsname Hatheresburgdi 1003 im Zusammenhang einer Kriegerischen Auseinandersetzung zwischen König Heinrich II. und dem Grafen Heinrich von Schweinfurt, des Markgrafen auf dem baierischen Nordgan auf.

Der Name der Stadt leitet sich vermutlich von Haderihesprucga, die Brücke des Haderich, ab. Der im Stadtwappen gezeigte Hirsch auf der Brücke ist daher als falsch redendes Bild zu vermuten.

Der deutsche König Heinrich II. schenkte 1011 Hersbruck dem zwei Jahre zuvor gegründeten Bistum Bamberg. Ab 1015 verwalteten die Grafen von Sulzbach als Hochstiftsvögte für den Bischof von Bamberg die Vogtei Hersbruck. Als die Grafen von Sulzbach 1088 ausstarben, belehnte Bischof Otto II. von Bamberg den Stauferkaiser Friedrich I. mit der Vogtei über Hersbruck. Als 1268 mit Konradin der letzte Staufer starb, erbten 1269 mit Ludwig II., dem Strengen, Herzog von Oberbayern, die Wittelsbacher die Landes- und Grundherrschaft über das Amt Hersbruck. 1294 war der Wittelsbacher Rudolf I. von der Pfalz Landesherr. Er verlieh 1297 Hersbruck die Stadtrechte. Im Lauf des 13./14. Jahrhunderts verblassten die Lehensansprüche des Bistums Bamberg.

Nach dem Tod Kaiser Ludwig IV. des Bayern aus dem Haus Wittelsbach im Jahr 1347 verfiel die Macht der Wittelsbacher. 1353 kaufte der neue Kaiser Karl IV. aus dem Haus der Luxemburger von Ruprecht I. von Wittelsbach die nördliche Oberpfalz und damit auch Hersbruck. Kaiser Karl IV. war auch König von Böhmen; Prag und Nürnberg waren häufige Aufenthaltsorte. Eine besondere Bedeutung kam dem Land zwischen den beiden Städten zu, die durch die Goldene Straße verbunden sind. An dieser liegt auch die Stadt Hersbruck, was ihr wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. Karl gliederte die oberpfälzischen Gebiete dem Königreich Böhmen ein, die daraufhin als Neuböhmen bezeichnet werden. Hersbruck wurde böhmisches Lehen und bleibt dies formal bis 1806.

Als Kaiser Karl IV. 1373 das Kurfürstentum Brandenburg von den Wittelsbachern erwarb, verpfändete er die Oberpfalz mit Stadt und Amt Hersbruck an seinen Schwiegersohn Herzog Otto V. von Wittelsbach. Die Pfandschaft wurde nicht mehr ausgelöst. 1393 erbte Herzog Stephan III. von Bayern-Ingolstadt Hersbruck. 1395 kaufte der Kurfürst und deutsche König Ruprecht III. von der Pfalz den Besitz in der Oberpfalz. 1410 erbte der Sohn Herzog Johann von Pfalz-Neumarkt Hersbruck. Dessen Sohn, Christoph III., Herzog von Pfalz-Neumarkt, war von 1443 bis zu seinem Tod 1448 Landesherr. Letzter Landesherr aus der Linie der Pfälzischen Wittelsbacher war Otto I. von Pfalz-Mosbach.

1452 kaufte Herzog Ludwig IX. der Reiche von Niederbayern-Landshut die oberpfälzischen Ämter, darunter auch Hersbruck. Sein Sohn Georg der Reiche verstarb 1503 ohne männliche Nachfahren. Über sein Erbe entbrannte der Landshuter Erbfolgekrieg.

Die Reichsstadt Nürnberg trat in den Krieg an der Seite Albrechts IV. von Oberbayern-München ein und eroberte einige wittelsbachisch-bayerische Ämter, darunter Lauf und Hersbruck. Im Friedensschluss von Köln 1506 bekam Nürnberg die Ämter zugesprochen. Das nürnbergische Pflegamt Hersbruck wird zum Verwaltungszentrum eines der größten Ämter im neuen Landgebiet der Reichsstadt. An Stelle der ursprünglichen Burg Hersbruck wurde 1517 das Schloss Hersbruck als Sitz des nürnbergischen Pflegamts erbaut. 1525 wurde die Reformation auch in Hersbruck eingeführt. Im Zweiten Markgrafenkrieg 1552–1553 versuchte Markgraf Albrecht Alcibiades vergeblich der Reichsstadt Nürnberg das Landgebiet zu entreißen, jedoch waren die Zerstörungen groß.

Auch im Dreißigjährigen Krieg litt Hersbruck erneut unter Zerstörungen. Der Landesherr, die Reichsstadt Nürnberg, konnte das Landgebiet nicht schützen. Am 17. Oktober 1634 wurde Hersbruck von bayerischen Truppen unter Obristleutnant von Meussingen beschossen. Pfarrer Sigmund Faber bat um Verschonung der Stadt vor Niederbrennung – Hersbruck zahlte 3.000 fl und blieb verschont. Es starben beim Angriff über 100 Bewohner und etliche Häuser werden zerstört. 1634 brach die Pest aus und forderte 734 Todesopfer.

Die Staatsfinanzen der Reichsstadt Nürnberg war durch die Kriege schwer belastet. Die Staatsverschuldung wuchs in den nächsten 170 Jahren weiter an, sodass gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Staatsbankrott eintrat.

1803 wurde im Reichsdeputationshauptschluss die Reichsunmittelbarkeit und damit die Souveränität der Reichsstadt Nürnberg nochmals bestätigt, jedoch planten die benachbarten Bayern und Preußen (Ansbach-Bayreuth) die Aufteilung des Nürnberger Territoriums. Nürnberg lehnte sich in der Folge stärker an Frankreich an. Im März 1806 besetzten französische Truppen Nürnberg und Teile des Landgebietes, mit dem Ziel der Übergabe an die bayerischen Wittelsbacher. Mit der Unterzeichnung der Rheinbundakte am 12. Juli 1806 in Paris kamen Nürnberg und das Landgebiet – somit auch Hersbruck – zum neu entstehenden Königreich Bayern. Aus dem reichsstädtisch, nürnbergischen Pflegamt wird 1808 in bayerischer Zeit das königlich Landgericht Hersbruck. An die Stelle des ehemaligen Kastenamts Hersbruck tritt das königlich bayerische Rentamt Hersbruck als zuständige Steuerbehörde. 1861 wird die Trennung von Exekutive und Judikative eingeführt. Es entstehen das Bezirksamt Hersbruck (Vorläufer des Landratsamtes) und das Landgericht (Vorläufer des Amtsgerichts).

Auf Veranlassung des Bürgermeisters und Landtagsabgeordneten Johann Georg Langguth († 1881) wurden zahlreiche Innovationen angestoßen: Errichtung der Heu- und Strohwaage 1840, der Getreideschranne 1841, die Erwerbung des deutschen Schulhauses 1842, Erlass einer Hopfenwaag- und Hopfensiegelordnung 1843, die Herstellung des Holzgartens 1852, Erweiterung des Krankenhauses 1856.

Auch den Bau der Eisenbahnstrecke Nürnberg – Hersbruck – Schwandorf durch die Königlich privilegirte Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen im Jahr 1859 fördert Langguth. Dadurch wurde Hersbruck an das Eisenbahnnetz angeschlossen und erlebte einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Rund um den Bahnhof, der damals etwa einen Kilometer südlich, zwischen Feldern und Wiesen außerhalb der Stadt lag, entstand ein neues Wohnviertel mit Hopfenhandlungen und zahlreichen Industriebetrieben. (Heute ist dieser südliche Stadtteil, die Ostbahn oder Alte Bahn, längst mit der Altstadt zusammengewachsen, verbunden durch die längste Straße im Hersbrucker Stadtgebiet, die Ostbahnstraße.)

Es folgen die Eichanstalt 1859, die städtische Straßenbeleuchtung 1865, die Telegrafenstation 1868, die Arzberg-Wasserleitung 1867, das Zustandekommen der freiwilligen Feuerwehr 1867, die Überbrückung der Pegnitz 1869. Ab 1866 setzt er sich erfolgreich für die Führung der Staatsbahn Ingolstadt-Bayreuth über Hersbruck ein. Im Herbst 1873 wird mit dem Bau begonnen. Am 15.07.1877 wird die Bahnlinie Nürnberg – Schnabelwaid und die Verbindungsbahn Hersbruck – Pommelsbrunn feierlich eingeweiht.

Ort : Geographische Breite: 49.5090256, Geographische Länge: 11.4283776


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Kliem, Helga  18 Jul 1971Hersbruck, Kreis Nürnberger Land, Bayern, Deutschland I238381