Drucken Lesezeichen hinzufügen

Johanniterkomturei Haimbach, Kreis Südliche Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Die Komturei Heimbach, seltener auch Komturei Haimbach geschrieben, bei der Ortsgemeinde Zeiskam in der Südpfalz (Rheinland-Pfalz) war eine mittelalterliche Anlage, die aus einem befestigten Klosterhof mit Kirche bestand. Reste sind kaum noch erhalten; ein Denkmal erinnert vor Ort an die einstige Bedeutung.



Die Komturei diente als sogenannte Kommende zunächst dem Johanniterorden, nach der Reformation seiner katholischen Nachfolgeorganisation, dem Malteserorden, als regionales Verwaltungszentrum. Die Einrichtung wurde in religiöser wie in wirtschaftlicher Hinsicht durch einen Komtur geleitet.

Geschichte:

Heimbach war ursprünglich eine Schenkung, die Kaiser Friedrich Barbarossa 1185 dem Johanniterorden machte; erster Komtur der Einrichtung war Anselm von Weißenburg. Auch Kuno und Hugo von Zeiskam, die dem niederen Adel angehörten, wendeten der Komturei beträchtliche Ländereien zu.

Von 1306 bis 1317 war Egeno von Mußbach, ebenfalls ein Angehöriger des niederen Adels, Komtur in Heimbach. Während seiner Amtszeit wurden dort im August 1310 der 14-jährige Johann, Sohn des Kaisers Heinrich VII., und die 18-jährige Elisabeth von Böhmen miteinander bekannt gemacht, bevor sie am 1. September im 16 km entfernten Speyerer Dom miteinander verheiratet wurden. Der Bräutigam schrieb darüber später:

„Mit 14 Jahren begegnete ich im August 1310 in der Johanniter-Kommende Heimbach zu Zeiskam bei Speyer zum ersten Mal meiner wunderschönen Braut, Prinzessin Elisabeth von Böhmen. Fünf Tage lang hielt mein Vater hier Hof, um die Hochzeit seines Sohnes zu feiern. Die nachfolgende glanzvolle Vermählung im Kaiserdom zu Speyer war der Vollzug seiner politischen Weitsicht.“

– Johann, von 1311 bis 1346 König von Böhmen

Um 1350, als die Komturei Heimbach in wirtschaftliche Not geraten war, berieten dort fünf Komturen deutscher Johanniter-Niederlassungen über notwendige Verkäufe von Ländereien. Die beschlossenen Maßnahmen hatten Erfolg, wie aus Aufzeichnungen ab 1409 hervorgeht; diese berichten über neuerliche Zukäufe.

Beim Heimbacher Vergleich von 1382 sicherte sich die Ballei Brandenburg gegenüber dem deutschen Großpriorat des Ordens bedeutsame Autonomierechte. Die Abmachung stellte einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte des Johanniterordens dar und erleichterte 1538 im Gefolge der Reformation die Aufteilung in einen katholischen Zweig, der sich Malteserorden nannte, und einen protestantischen, der weiterhin den Namen Johanniterorden führte.

1483 wurde Johann von Hattstein, der ab 1512 auch als deutscher Johanniter-Großprior fungierte, Komtur von Heimbach. Sein Neffe Marquard war von 1560 bis 1581 Fürstbischof von Speyer.

Die viereckige Anlage in Randhausbebauung mit dem zentral gelegenen Gotteshaus existiert nicht mehr. 1525 im Bauernkrieg wurde die Komturei Heimbach von aufrührerischen Bauern des Nußdorfer Haufens, der sich im nahen Nußdorf (heute Landau-Nußdorf) formiert hatte, angezündet und geplündert, jedoch unter Komtur und Großprior Johann von Hattstein wieder aufgebaut. Er starb 1546 in Speyer und wurde, laut seinem in Heitersheim erhaltenen Grabstein, in der Heimbacher Kirche beigesetzt.

Im Dreißigjährigen Krieg plünderte und zerstörte man um 1622 die renovierte Heimbacher Komturei samt Kirche erneut. 1724 stiftete Großprior Goswin Otto von Merveldt einen neuen Hochaltar für die nochmals zum Gottesdienst hergestellte Kirche. Die Ordensniederlassung wurde 1794/95 durch französische Revolutionstruppen endgültig zerstört und nicht mehr aufgebaut.

Ort : Geographische Breite: 49.2501948, Geographische Länge: 8.2443587


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 de Fives, Philippe  1700Johanniterkomturei Haimbach, Kreis Südliche Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Deutschland I175465

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 de Fives, Jean  nach 1699Johanniterkomturei Haimbach, Kreis Südliche Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Deutschland I175475
2 de Fives, Philippe  vor 1747Johanniterkomturei Haimbach, Kreis Südliche Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Deutschland I175465