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Kitzingen, Kreis Kitzingen, Bayern, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Kitzingen ist eine Stadt im nordbayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und als Große Kreisstadt Sitz des Landratsamtes im gleichnamigen Landkreis.

Die historische Weinhandelsstadt liegt im äußersten Westen der Metropolregion Nürnberg und im Süden der Regiopolregion Mainfranken. In Kitzingen befinden sich der Falterturm mit seinem schiefen Turmhelm, die Alte Mainbrücke und das 1966 eröffnete Deutsche Fastnachtmuseum.

Geschichte:

Die Geschichte der Stadt Kitzingen beginnt um etwa 745 mit der Gründung eines Frauenklosters durch Hadeloga (oder Adeloga oder Hadla), nach der Sage eine Tochter des fränkischen Hausmeiers Karl Martell. Als sie eines Sommertages auf der Terrasse des Schlosses ihres Bruders König Pippin III. der Jüngere (Pippin der Kurze) auf dem Schwanberg stand und in das Maintal zu ihren Füßen schaute, war sie so angetan von der Lieblichkeit der Landschaft, dass sie beschloss, ein Kloster zu gründen. Sie übergab ihren Schleier (laut anderen Quellen: ihren Handschuh) dem Wind, der ihn nach Westen ins Tal trug. Da, wo der Schleier zu Boden fiel, wollte sie das Kloster errichten. Der Schäfer Kitz fand den Schleier am westlichen Strand des Mains an einem Weinstock hängend. Dort wurde das Kloster erbaut. Zu Ehren des Schäfers wurde es Kitzingen genannt. Soweit die Sage.

Als zeitlich früheste Beurkundung des Klosters Kitzingen ist in der Lebensbeschreibung des ersten Fuldaer Abtes Sturmius, in der vita sturmi unter apud Kizinga monasterium das Jahr 748 angegeben, mit Hadeloga als dessen Äbtissin. Vermutlich wurde das Kloster durch den Hl. Bonifatius geweiht. Dass das Kloster einige Jahre vorher gebaut worden war, ist anzunehmen. Die Stadt Kitzingen feiert das Jahr 745 als das Gründungsjahr der Stadt und Hadeloga als Gründerin.

Allerdings stammte Hadeloga wohl nicht aus dem Königsgeschlecht der Karolinger. In keiner der Ahnentafeln der Karolinger ist ihr Name zu finden. Und 745 gab es weder Schloss noch Burg auf dem Schwanberg, von dem sie ihren Schleier hätte werfen können. Auch die in Zedlers Großem Universallexikon von 1732 angegebene (H)Adeloga oder Adelheid, Tochter Pippins III., ist als Klostergründerin auszuschließen, da Adelheid erst 746 geboren wurde. Sie war wohl eher die Nachfolgerin der ersten Äbtissin.

Heute wird angenommen, dass Hadeloga aus dem einflussreichen Adelsgeschlecht der Mattonen stammte. Dass das Kloster den Rang einer Reichsabtei hatte, unterstreicht die Bedeutung dieses Geschlechtes.

1040 wurde erstmals eine Siedlung („villa“) um das Kloster erwähnt. Vom 11. bis zum 15. Jahrhundert entwickelte sich Kitzingen nach und nach zur Stadt (das genaue Datum der Stadtrechtverleihung ist nicht bekannt) und konnte sich schrittweise von der Abhängigkeit gegenüber dem Kloster loslösen. Dabei wechselte der Ort mehrfach den Besitzer (Grafen von Hohenlohe, Hochstift Würzburg, Markgrafen von Brandenburg-Ansbach).

Am 8. August 1266, dem Festtag des Heiligen Cyriakus, fand im Süden von Kitzingen zwischen der Stadt und Sulzfeld am Main die sogenannte Cyriakus-Schlacht statt. Vorausgegangen war ein Konflikt im Würzburger Domkapitel nach dem Tod des Bischofs Iring von Reinstein-Homburg. Eine Minderheit stand dem Kandidaten Berthold von Henneberg nahe, während die Mehrheit der Domherren Poppo von Trimberg zum neuen Bischof machen wollte. Schließlich wurde der Streit kriegerisch ausgetragen.

Die Grafen von Henneberg und ihre Verbündeten, die Grafen zu Castell, planten am Morgen des 8. Augusts die Überquerung des Maines bei Kitzingen, um auf die Hochfläche bei Repperndorf vorstoßen zu können. Die Stadt Kitzingen selbst war in den Händen der Herren von Hohenlohe, die aufseiten der Würzburger standen. Also setzte man weiter südlich bei Sulzfeld über. Hier erwarteten die Würzburger Bürgertruppen die Henneberger und drängten sie zurück. Die Schlacht entschied die Auseinandersetzung im Domkapitel dennoch nicht.

1280 wird Kitzingen urkundlich als „oppidum“ bezeichnet, was so viel wie Marktflecken bedeutet. 1390 erfolgte die erste Erwähnung eines mittelalterlichen Leprosoriums („Sondersiechenhaus“), das dem Heiligen Nikolaus geweiht war und noch im 19. Jahrhundert bestand. Dieses lag vor den Toren Etwashausens, etwa dort, wo sich heute die östliche Auffahrt der Konrad-Adenauer-Brücke befindet. Untertägige Reste sind als Bodendenkmal erhalten.

Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Stadt erstmals mit einem rechteckigen, turmbewehrten Mauerring umgeben, dessen auffälligstes Relikt der Marktturm ist. In diese Befestigung war auch der Bau einer steinernen Mainbrücke einbezogen, die im Jahr 1300 in einer hohenlohischen Urkunde erstmals erwähnt wurde. Im 15. Jahrhundert, als die Stadt über diese erste Befestigung hinausgewachsen war, umwallte man sie mit einer zweiten Stadtmauer mit insgesamt 30 Wehrtürmen, diesmal in Form eines gleichseitigen Dreiecks, wobei die Mainfront die Ostseite bildete. Auch die Vorstadt Etwashausen erhielt im Zuge dessen eine Ortsbefestigung. Insgesamt fünf Tore ermöglichten den Zugang zur Stadt, von denen das Faltertor (Errichtung 1469–1496) mit dem Falterturm das aufwändigste war. Innerhalb dieser Umwallung sollte die Stadt bis ins 19. Jahrhundert hinein verbleiben.

Im Jahre 1482 versammelten sich in Kitzingen die Abgesandten der fränkischen Fürsten, der Bischöfe von Würzburg und Bamberg, des Kurfürsten Albrecht Achilles von Brandenburg und der Freien Reichsstadt Nürnberg. Das Ziel war, der weit verbreiteten Weinpanscherei einen Riegel vorzuschieben. Das am 29. September des gleichen Jahres beschlossene Gesetz legte fest, was im Wein enthalten sein durfte und was nicht. Zuwiderhandlungen wurden bestraft. Wenn etwa gepanschter Wein entdeckt wurde, wurden die Fässer zerstört und eine Buße verhängt. Das Gesetz, bekannt als das Kitzinger Weingesetz von 1482 oder auch als das 1. Fränkische Weingesetz, galt seinerzeit vom Bodensee bis Sachsen und machte Kitzingen weithin bekannt.

1487 wurde die katholischen Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer geweiht (Jahreszahl an Empore und Seiteneingang), sie unterstand zwar dem Kloster, war jedoch die Bürgerkirche der Stadt, was auch durch ihre Lage in der Nähe des Marktplatzes unterstrichen wird.

Ort : Geographische Breite: 49.7348081, Geographische Länge: 10.1607227


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Lips, Hanss  14 Mai 1619Kitzingen, Kreis Kitzingen, Bayern, Deutschland I219874