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Konstein (Wellheim), Kreis Eichstätt, Bayern, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Konstein (mundartlich Kunschdoa) mit Aicha (mundartlich Moacha) und der Einöde Wielandshöfe ist ein Gemeindeteil des Marktes Wellheim im Wellheimer Trockental im oberbayerischen Landkreis Eichstätt und im Naturpark Altmühltal.

Geschichte:

Bei Konstein hat der Mensch der Steinzeit Spuren hinterlassen. 1982 wurde auf einem bronzezeitlichen Grabhügel im Talkessel zwischen Konstein, dem benachbarten Aicha und Wellheim eine Bügelknopffibel gefunden.

Konstein wird 1186 erstmals mit dem Edelfreien Chuno de Lapide (Kuno von Stein) erwähnt. Die Burg Konstein auf dem Felskegel „Chunstein/Chunenstein“, 1256 erstmals als solcher genannt, diente zum Schutz der Ostgrenze der Grafschaft Lechsgemünd-Graisbach gegenüber der Grafschaft Hirschberg. 1289 ist ein Ritter Heinrich von Muhr von Chunenstein Burgbesitzer und Leheninhaber. Er verfügte über weiteren Besitz, denn 1302 verkaufte er „Breid“ (= Preith) an den Eichstätter Bischof Konrad II. 1329 trägt eine Urkunde die Zeugenunterschrift von Ulrich von Muor, genannt von Kunstein. 1345 erhielt der im Erbwege nunmehrige Burgherr von Konstein, der Ritter Ulrich Willprant von Parkstein und zu Kösching, von Kaiser Ludwig dem Bayern das Privileg der hohen Gerichtsbarkeit sowie für den Ort das Befestigungsrecht, von dem kein Gebrauch gemacht wurde, und 1347 auch den Wildbann. Seine Witwe heiratete Kuno von Laiming, der 1351 die Burg den bayerischen Herzögen verschrieb. Im Rahmen von Ausgleichsverhandlungen erhielt 1362 Burkhard von Seckendorff Burg und Ort zur Hälfte. Dessen Tochter, verehelicht mit dem Edelknecht Eberhard Schenk von Rosenberg, verkaufte 1385 den ganzen Besitz an die Herzöge von Bayern, die ihrerseits an Hans Hausner verpfändeten (bis 1457).

Im Landshuter Erbfolgekrieg (1503–1505) war Konstein ein halbes Jahr von Bundestruppen besetzt, wurde dann von Pfalzgrafen Ruprecht eingenommen, der die Burg 1505 zerstörte. Konstein wurde durch den Kölner Spruch dem neuen Herzogtum Pfalz-Neuburg zugeteilt. 1506 wurde die Burg dem Küchenschreiber des Bayernherzogs Friedrich, Willpold Pöll, für Verdienste überlassen. 1515 wiederaufgebaut, richtete der Bauernkrieg 1525 neue Zerstörungen an; erst nach 1540 wurde die Burg vom neuen Besitzer, dem Pfalzgrafen Ottheinrich, wieder errichtet.

1542 schloss sich Ottheinrich dem Protestantismus und dem Schmalkaldischen Bund an, wodurch er in Gegensatz zu Kaiser Karl V. geriet, der 1546/1547 dessen Fürstentum und somit auch Konstein eroberte. 1617 wurde unter Kurfürst Wolfgang Wilhelm von Neuburg das Herzogtum Pfalz-Neuburg und damit auch Konstein rekatholisiert. Im Dreißigjährigen Krieg erlebte Konstein mehrere Plünderungen, die Burg wurde unbewohnbar und diente fortan nur noch als Steinbruch. Heute ist sie bis auf Ringmauerreste und dem restaurierten rundbogigen Eingangstor abgetragen. Der Burggraben ist mit Schlacken der Glashütte teilweise verschüttet.

1684 bis 1693 wurde am Rammersberg ein Eisenbergwerk betrieben. 1795 wurde die Burgruine nebst Gärten, Brauhaus und Glashütte an den Öttingisch-Spielbergischen Rat Johann Edmund von Ruösch verkauft, der 1802 den Besitz an den Reichsgrafen Jakob von Pestalozza weiter veräußerte und dieser wiederum 1810 an den Grafen Karl August von Reisach zu Kempten. 1813 kam der größte Teil dieses Besitzes an den Konsteiner Brauer Zinsmeister, der die Vorburg als Bräukeller nutzte.

Bis 1802 blieb Konstein ein von Pflegern verwaltetes neuburgisches bzw. kurpfalz-bayerisches Amt. Es wurde 1803 dem Landgericht Monheim (Graisbach-Monheim) einverleibt. Die Richtstätte war gemeinsam mit Wellheim der nahe Galgenberg inmitten des Urdonau-Tals. Ab 1857 gehörte Konstein zum Landgericht Eichstätt und damit zum Bezirksamt, später Landkreis Eichstätt.

Der an der Bahnstrecke Dollnstein–Rennertshofen 1920 errichtete Konsteiner Bahnhof verlor nach Einstellung des Personenverkehrs 1960 seine Funktion; zum Gütertransport und danach von einem Dollnsteiner Eisenbahnverein wurde die Strecke noch einige Jahre weiter genutzt. Der ehemalige Bahnhof dient seit 1989 dem Heimat- und Trachtenverein „D’ Schuttertaler“ Konstein e. V. als Vereinsheim. Die Bahntrasse ist inzwischen Radweg.

Bei der Einöde Wielandshöfe stand im Mittelalter die Stammburg der Wielande von Wielandstein.

Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Konstein in den Markt Wellheim eingegliedert.

Ort : Geographische Breite: 48.8247, Geographische Länge: 11.07


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Schmid, Walburga  7 Mai 1904Konstein (Wellheim), Kreis Eichstätt, Bayern, Deutschland I225381