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Lörrach, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Lörrach (in der alemannischen Mundart Löörech) ist eine Kreisstadt im Südwesten Baden-Württembergs. Sie ist die größte Stadt des gleichnamigen Landkreises und seit dem 1. April 1956 Große Kreisstadt. In der näheren Umgebung liegen der Schwarzwald, das Rheintal sowie die Städte Weil am Rhein und Basel. Bedeutendste Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen der Stadt ist die auf einer Anhöhe gelegene Burg Rötteln.

Lörrach liegt weniger als fünf Kilometer vom Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Schweiz entfernt, die Gemarkungsfläche grenzt unmittelbar an die Schweiz. Die Stadt ist Bestandteil des Trinationalen Eurodistricts Basel mit rund 830.000 Einwohnern. Der erweiterte trinationale Ballungsraum wird, da er sich um das Rheinknie gebildet hat, auch RegioTriRhena genannt. Dieser Lebens- und Wirtschaftsraum umfasst die Gegend im äußersten Südwesten Baden-Württembergs, die Nordwestschweiz sowie das Oberelsass. Er zählt etwa 2,3 Millionen Einwohner und über eine Million Erwerbstätige.

Geschichte:

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Lörrach reichen bis in die ältere Steinzeit zurück. Funde in den Höhlen des Isteiner Klotzes aus der mittleren Steinzeit (vor etwa 6000 Jahren) weisen auf Bergbauaktivitäten und Rentierjäger hin. Die Funde auf Lörracher Gemarkung beginnen mit der Jungsteinzeit, einer Periode, in der sich mit dem Übergang zur Sesshaftigkeit dorfähnliche Siedlungen gebildet haben.

Nach der Ansiedlung von Kelten im 1. Jahrhundert v. Chr. war das Land von der Expansion des Römischen Reiches betroffen, die unter Kaiser Augustus mit der Besetzung des linken Rheinufers begann. Um etwa 70 n. Chr. wurde unter den Flaviern die Romanisierung über das rechtsrheinische Hoch- und Oberrheinland bis hin zum Limes fortgesetzt. Auffällig ist, dass im Gegensatz zum Raum Basel, zum südlichen Oberrheingebiet sowie zum Hochrheintal auf der Gemarkung Lörrach nur geringe Zeugnisse der römischen Zeit zu finden sind. Das vordere Wiesental sowie der Dinkelberg gehörten noch nicht zum Interessensbereich der römischen Eroberer. Spuren der Römerzeit findet man lediglich im heutigen Stetten und in Brombach. In Lörrach, wo der Romanisierungsprozess erst später einsetzte, findet man in landschaftlich bevorzugter Lage ein römisches Landgut, eine sogenannte Villa Rustica. Die ausgegrabenen und restaurierten Grundmauern der Villa Rustica in Brombach sind bis dato das einzig entdeckte Zeugnis römischer Bauten.

Die umliegenden Ortschaften Lörrachs wie beispielsweise Tumringen, Tüllingen oder das im Jahr 763 erstmals erwähnte Stetten sind zum Teil durch Schenkungsurkunden dokumentiert. Lörrach selbst fand vergleichsweise späte urkundliche Erwähnung. Eine Urkunde des Klosters St. Gallen vom 7. September 751 dokumentiert Lörrach erstmals. Erst im 12. und 13. Jahrhundert gewann das Dorf Lörrach an Bedeutung. Erstmals wurde Lörrach im Jahr 1102 in einem Gründungsbericht des Klosters St. Alban erwähnt.

Fortan war Lörrachs Geschichte stark mit den Herren von Rötteln verbunden. Diese beteiligten sich an den Kreuzzügen unter Kaiser Barbarossa. Der Einfluss der Herren von Rötteln blieb nicht nur auf das Weltliche beschränkt. Im Jahr 1238 wurde Liutold I. von Rötteln zum Bischof von Basel ernannt. Nach ihm ist die 1259 urkundlich erwähnte Burg Rötteln benannt, welche später zum Stammsitz der Adelsfamilie wurde. Im 14. Jahrhundert wandelte sich das Herrschaftsverhältnis um und der Einfluss der Herren von Rötteln wich, sodass die Burg Rötteln in der Folgezeit viele unterschiedliche Besitzer hatte.

Am 26. Januar 1403 erteilt der deutsche König Ruprecht von der Pfalz dem Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg dem Dorf Lörrach das Recht, einen Jahrmarkt und dazu einen Wochenmarkt am Mittwoch abzuhalten. Da Lörrach im Schnittpunkt wichtiger Handelsstraßen lag, war dieses Marktrecht von großer Bedeutung, welches 1452 von Kaiser Friedrich III. bestätigt wurde.

Die von Johannes Oekolampad 1529 in Basel eingeführte Reformation nahm auch in Lörrach Einfluss. 1556 hielt ein evangelischer Pfarrer die erste Predigt in deutscher Sprache statt im sonst üblichen Latein.

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges litt Lörrach zum einen an den Kriegsfolgen, zum anderen forderte die mehrere Jahre andauernde Pest viele Opfer. 1633 marschierten spanische Truppen durch das Land und wurden zur schweren Landplage. Während der Schlacht bei Rheinfelden 1638 hatte Bernhard von Sachsen-Weimar sein Hauptquartier in Brombach und hielt Rötteln besetzt. Erst der Friede von Münster 1648 brachte Lörrach Frieden.

Friedrich Magnus von Baden-Durlach verlieh am 18. November 1682 Lörrach das Stadtrecht. Dieses wurde allerdings infolge ständiger Kriegswirren nicht wirksam und geriet in Vergessenheit. So wurde am 3. Juni 1756 das Lörracher Stadtrecht durch Markgraf Karl Friedrich erneuert.

Durch die Grenzlage Lörrachs zu Frankreich und wechselnde Bündnisse der Markgrafschaft wurde die Region um Lörrach in den nächsten 150 Jahren häufiger Schauplatz von Schlachten. Die Kriegsfolgen belasteten die Stadt und deren Entwicklung nachhaltig. 1702 fand westlich von Lörrach die Schlacht am Käferholz im Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges statt. Im Polnischen Erbfolgekrieg 1733 bis 1738 stießen im Jahr 1735 erneut französische Truppen bei Hüningen über den Rhein, verlangten von den Bewohnern des Wiesentals Proviant und erhoben eine Kriegssteuer für alle Gemeinden. Auch der von 1740 bis 1748 dauernde Österreichische Erbfolgekrieg verschonte Lörrach nicht. Zwar kam es zu keinen Zerstörungen, jedoch mussten die Gemeinden des Markgräflerlandes Österreicher und Franzosen mit Proviant versorgen. Erst der Zweite Aachener Frieden brachte für einige Jahrzehnte Frieden ins Land.

1796 wurde Lörrach Schauplatz im Ersten Koalitionskrieg. Die Lörracher Bevölkerung wurde durch Leistung von Kontributionen und Frondiensten belastet. Während des Zweiten Koalitionskrieges von 1799 bis 1802 wurde das untere Wiesental erneut von französischen Truppen überlaufen. Dafür profitierte Lörrach 1803 von der Erhebung des Landes Baden zum Kurfürstentum durch Napoleon und 1806 zum Großherzogtum. Während der zweiten Hälfte des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verkehrte der bedeutendste alemannische Mundartdichter, Johann Peter Hebel, in Lörrach. Hebel war von 1783 bis 1791 Lehrer an der ehemaligen Lateinschule in Lörrach, dem sogenannten Pädagogium.

Lörrachs Weg in die Industrialisierung war von vielen Firmengründungen in der benachbarten Schweiz geprägt. Entlang des Wiesentals und in Lörrach selbst siedelten sich viele textilverarbeitende Betriebe an. Durch die sich entfaltende Wirtschaft wurde der Bau von Arbeiterwohnhäusern notwendig. Das Stadtbild begann sich rasant zu verändern. In der Zeit um 1800 entstanden viele klassizistische Bauwerke in Lörrach, darunter die Synagoge, die Stadtkirche im Zentrum und die Fridolinskirche in Stetten.

Unter dem Eindruck der Badischen Revolution von 1848/49 ging das Land Baden zum kommunalen Dreiklassen-Wahlrecht über, das nach dem Steueraufkommen gestaffelt war. Enttäuscht von den Frankfurter Demokraten, unternahmen Friedrich Hecker und Gustav Struve am 13. April 1848 von Konstanz aus einen bewaffneten Aufstand, der als Heckerzug in die Geschichte eingegangen ist. Ihr Ziel war Schliengen, wo sich die damalige Endstation der Bahnlinie Mannheim-Basel befand. Am 20. April 1848 forderte Hecker die Stadt Lörrach auf, die revolutionäre Bewegung zu unterstützen. Der Gemeinderat weigerte sich jedoch. Heckers Truppen wurden im Gefecht auf der Scheideck bei Kandern geschlagen. Den zweiten Umsturzversuch unternahm Struve von Basel aus. Er zog nach Lörrach und proklamierte am 21. September 1848 im Lörracher Rathaus die Deutsche Republik. Allerdings wurde auch dieser Umsturzversuch durch Regierungstruppen beendet. So wurde Lörrach für vier Tage der Hauptort des Struve-Putsches, gewissermaßen der „Regierungssitz“.

1862 erhielt Lörrach mit der Eröffnung der Wiesentalbahn, einem Zweig der Badischen Hauptbahn, Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1867 wurde die katholische Kirche St. Bonifaz errichtet. Zu dieser Zeit hatte Lörrach rund 6.000 Einwohner.

Ort : Geographische Breite: 47.6137054, Geographische Länge: 7.6600456


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Koch, Ernst  24 Mrz 1911Lörrach, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland I233146
2 Leibfried, Anastasia  1580Lörrach, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland I262200

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Bintz, Oskar  um 1990Lörrach, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland I182109

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Roser / Tscheulin  15 Jun 1631Lörrach, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland F77438