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Mühlheim an der Ruhr, Kreis Mühlheim, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Mülheim an der Ruhr ist eine kreisfreie Großstadt im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt ist als Mittelzentrum eingestuft. Sie liegt an der Ruhr zwischen den angrenzenden Oberzentren Duisburg und Essen sowie der nahe gelegenen Landeshauptstadt Düsseldorf. Mülheim gehört zudem zur Metropolregion Rhein-Ruhr.

Historisch gehört Mülheim zusammen mit Kettwig und Werden zu den nördlichsten Teilen des bergischen Landes. Im Jahre 1808 wurden ihr die Stadtrechte verliehen. Ein Jahrhundert später überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte Mülheim an der Ruhr damit zur Großstadt. Mit etwa 170.000 Einwohnern liegt Mülheim an 44. Stelle unter den 79 Großstädten Deutschlands (Stand: 31. Dezember 2015).

Mülheim wurde mit der Schließung der Zeche Rosenblumendelle 1966 zur ersten bergbaufreien Großstadt des Ruhrgebiets. Die einstige Leder- und Montanstadt hat den Wandel zu einem branchenvielfältigen Wirtschaftsstandort mittlerweile erfolgreich vollzogen. Die „Stadt am Fluss“ gilt mit über 50 Prozent Grün- und Waldflächen als ein attraktiver Wohnort im Ruhrgebiet, ist Sitz zweier Max-Planck-Institute und der 2009 gegründeten Hochschule Ruhr West.

Geschichte:

1093 erfuhr die Stadt als Mulinhem ihre erste urkundliche Erwähnung als Gerichtsstätte innerhalb des Ruhrgaues. In jüngeren Urkunden wurde der Name zu Molenheim und Molnheim abgewandelt, aber die Deutung des Namens Mülheim als Heim der Mühlen weist darauf hin, dass die Bewohner im Mittelalter ihrer Siedlung als besonderes Charakteristikum die Existenz von Mühlen zuwiesen. Ob dies an deren Vielzahl oder der herausragenden Bedeutung einer einzelnen Mühle lag, ist nicht mehr feststellbar. Im Mülheimer Dialekt Mölmsch wird die Stadt Mölm genannt.

Die Geschichte der Stadt Mülheim ist eng verbunden mit den beiden historischen Siedlungszentren, dem Schloss Broich auf der linken und dem Kirchenhügel auf der rechten Ruhrseite. Schloss Broich, Sitz der Edelherren von Broich und später ihrer adligen Nachfolger, wurde im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts, wahrscheinlich im Winter 883/884, als Wehranlage gegen die Überfälle der Wikinger an der historischen Ruhrfurt des alten Hellwegs errichtet. Der Kirchenhügel war immer der wirtschaftliche und religiöse Kern des Ortes.

Um 1200 wurde im Süden des heutigen Mülheimer Stadtgebiets das Zisterzienserinnenkloster Saarn gegründet, doch über seine Gründer und die ersten Nonnen des Klosters ist sehr wenig bekannt. Einige Jahrzehnte später, in einer zweiten Gründungsphase, wurde Erzbischof Engelbert I. von Köln im Rahmen seiner politischen Aktivitäten als Erzbischof, Graf von Berg und zugleich Reichsverweser Erzieher des minderjährigen Königs Heinrichs VII., auf Kloster Saarn aufmerksam. Engelbert sorgte wahrscheinlich für die Aufnahme der Saarner Nonnen in den Zisterzienserorden und die Einführung einer strengen Klausur, außerdem für eine umfangreiche Privilegierung des Klosters durch den Papst und das Reich. In der Folgezeit erhielt das Kloster zahlreiche Schenkungen aus dem Mülheimer und dem benachbarten Raum und auch von den Herren von Broich. König Heinrich wurde – vermutlich auf Veranlassung Engelberts – von den Nonnen in ihrem Memorienbuch als fundator (Gründer) geehrt.

Mülheim an der Ruhr gehörte zum Herzogtum Berg (Bergisches Land).

Nachdem 1372 die Herren von Broich ausstarben, fiel Schloss Broich zunächst an die Grafen von Isenberg-Limburg. Dem Kölner Erzbischof Dietrich II. von Moers und Herzog Gerhard von Jülich-Berg gelang 1443 gemeinsam die Eroberung und Inbesitznahme Broichs, wobei die Burg stark zerstört wurde. Bereits Anfang des 14. Jahrhunderts spaltete sich das Grafenhaus Isenberg-Limburg in die Stammlinien Limburg-Broich und Limburg-Styrum auf. Nach dem Aussterben der Grafen von Limburg-Broich in männlicher Linie 1511 erbte 1508 Wirich V. von Daun-Falkenstein sowie später seine Nachfolger die Herrschaft. Der Limburg-Styrum Zweig legte den Grundstein des Schlosses Styrum, das zum Zentrum einer reichsunmittelbaren Herrschaft Styrum wurde (bis 1806).

Im 16. Jahrhundert entzogen sich die Landesherren der Herrschaft Broich mit Hilfe der Herzöge von Berg den kurkölnischen Ansprüchen auf Broich. Im 17. und 18. Jahrhundert gelang es dem Herzogtum Berg, Souveränitätsrechte über die Herrschaft Broich geltend zu machen.

Während des spanisch-niederländischen Achtzigjährigen Kriegs, der auch den Niederrhein und Westfalen in Mitleidenschaft zog, belagerten im Jahre 1598 spanische Truppen Schloss Broich, das schließlich kapitulierte und besetzt wurde. Nach nur wenigen Tagen töteten die Spanier Graf Wirich von Daun-Falkenstein, den wichtigsten Führer der Protestanten im Niederrheingebiet, an der herrschaftlichen Broicher Mühle.

Als die männliche Linie der Grafen zu Daun-Falkenstein im Jahre 1682 mit dem Tod Wilhelm Wirichs erloschen war, fiel das Lehen an die Grafen von Leiningen, welche die Broicher Herrschaft durch einen Rentmeister verwalten ließen.

Die Industrialisierung Mülheims begann um 1770 mit dem Ausbau der Ruhr zu einer Schifffahrtsstraße. Während auf dem Unterlauf, zwischen Duisburg und der Mülheimer Innenstadt, seit dem 14. Jahrhundert Schiffsverkehr möglich war und bereits 1716 in Ruhrort der erste Rheinhafen entstand, wurde die Ruhr erst 1780 durch die Errichtung der ersten Schleuse auch oberhalb der Mülheimer Innenstadt schiffbar. Damit erfuhr der Kohlehandel einen massiven Aufschwung, denn die Schleppkähne konnten nun von Hattingen bis zum Duisburger Hafen entlang des Leinpfads getreidelt werden. Mit den Zechen Humboldt und Vereinigte Sellerbeck entstanden in dieser Zeit auch die ersten Zechen mit rentabler Kohleförderung in der Stadt.

Die erste Fabrik in Mülheim wurde von Johann Caspar Troost 1791 mit der später zur Textilfabrik J. Caspar Troost ausgebauten Spinnerei im Luisental gegründet. In der Hochzeit der Textilindustrie Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Fabrik mit über 1200 Beschäftigten zum größten Arbeitgeber in Mülheim.

Im Zusammenhang mit der Bildung des Rheinbundes und der Errichtung des Großherzogtums Berg wurden 1806 die Herrschaften Broich und Styrum aufgelöst und es entstand vorübergehend das Amt Broich-Styrum, zu dem auch Mülheim gehörte. Nur zwei Jahre später, am 18. Februar 1808, wurde Mülheim von der französisch geprägten Regierung des Großherzogtums Berg zur Munizipalität erklärt und nach französischem Vorbild als unterste staatliche Verwaltungseinheit eingerichtet. Verwaltungstechnisch wurde die Stadt dem neu geschaffenen Rhein-Departement zugeordnet.

1811 eröffnete Mechanikus Johann Dinnendahl eine mechanische Werkstatt und gemeinsam mit seinem Bruder, Franz Dinnendahl, gründete er 1820 eine Eisenschmelze zur Herstellung von gegossenen Maschinenteilen, aus der später die Friedrich-Wilhelms-Hütte hervorging.

Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses wurde 1815 das Großherzogtum Berg, damit auch Mülheim, in den preußischen Staat eingegliedert und seit 1816 durch den neu gebildeten Kreis Essen im Regierungsbezirk Düsseldorf verwaltet, der jedoch schon zum 27. September 1823 aufgelöst und, als Teil der Rheinprovinz, mit dem Kreis Dinslaken zum neuen Kreis Duisburg vereinigt wurde.

Als Gegengewicht zum Adel wurde 1816 die älteste Mülheimer Bürgergesellschaft, die Casinogesellschaft mit dem Namen Gesellschaft Casino e.V. gegründet, die das gleichnamige Gebäude an der Delle mit Ballsaal, Clubräumen und Weinkeller, das heute noch besteht, im Jahr 1842 errichtete. Hier verkehrten auch alle Entscheider aus der aufstrebenden Industrie und deren Familien.

Der wirtschaftliche Aufschwung ermöglichte 1837 die Inbetriebnahme der Sellerbecker Pferdebahn vom Hafen zur Zeche Sellerbeck in Dümpten und 1839 die Fertigstellung der privaten Aktienstraße vom Mülheimer Hafen nach Essen-Borbeck.

Zwischen 1842 und 1844 wurde an der Ruhrfurt zwischen Broich und Stadtmitte mit der Kettenbrücke die erste Hängebrücke Deutschlands in Eisenbauweise errichtet, an deren Bau die Friedrich Wilhelms-Hütte maßgeblich beteiligt war. Die Brücke musste 1909 einer Betonbrücke weichen, weil der zunehmende Verkehr für gefährliche Schwingungen in der Konstruktion verantwortlich war.

Vierzig Jahre nach Erteilung der französischen Stadtrechte erhielt Mülheim 1846 das Stadtrecht nach preußischem Recht.

Zwischen 1850 und 1890 wandelte sich Mülheim von einem Ort der Schifffahrt zu einem Industriestandort. 1849 wurde – erstmals im Ruhrgebiet – in der Friedrich Wilhelms-Hütte die Stahlproduktion mit Kokskohle aufgenommen und folgerichtig eröffnete an der Zeche Wiesche 1861 die erste Brikettfabrik des Ruhrgebiets. Zur Produktionssteigerung wurden viele der Kleingruben auf Mülheimer Gebiet zu vereinigten Tiefbauzechen zusammengelegt. So förderten Anfang der 1850er Jahre fünf Großschachtanlagen, doch das Ausbautempo der Kohleproduktion in Mülheim war bald darauf nicht mehr steigerungsfähig und im Zuge der Nordwanderung des Bergbaus begannen die Nachbarstädte die Mülheimer Gruben in Bezug auf Betriebsgröße und Förderung zu überrunden. Die Anbindung der Stadt an das Eisenbahnnetz der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft im Jahre 1862 und die Errichtung der Ruhrtal-Bahn (1872–1876) führten zu einem Niedergang der Ruhrschifffahrt und um 1890 fuhren die letzten Ruhraaken als Kohlenschiffe.

In dieser Zeit der wirtschaftlichen Umstrukturierung erwarb August Thyssen 1871 den Heckhoffshof in Mülheim-Styrum und gründete dort die Firma Thyssen & Co., die zur Basis eines der größten deutschen Montankonzerne werden sollte.

Das durch die Industrialisierung ausgelöste Wachstum des Ruhrgebiets machte Verwaltungsreformen, die teilweise in rascher Abfolge umgesetzt wurden, notwendig. So wurde Mülheim an der Ruhr 1873 der Sitz eines neu geschaffenen gleichnamigen Landkreises Mülheim an der Ruhr, nachdem die Städte Duisburg und Essen kreisfrei geworden waren. Dieser Landkreis wurde 1887 schon wieder geteilt und der westliche Teil dem Landkreis Ruhrort zugeordnet. 1904, also wiederum nur 17 Jahre später, wurde Mülheim gemäß der neuen Rheinischen Provinzialordnung nach Erreichen von mehr als 40.000 Einwohnern zum Stadtkreis.

Fortschritt und stetes Wachstum war in den Folgejahren zu beobachten: Im Jahre 1897 fuhr die erste elektrische Straßenbahn in Mülheim und 1899 zog das Infanterie-Regiment 159 in die neue Kaserne an der Kaiserstraße ein und verhalf Mülheim damit zum Status einer Garnisonsstadt.

Ort : Geographische Breite: 51.4287108, Geographische Länge: 6.8822050


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Denzel, Dr. med. Manfred  16 Apr 1927Mühlheim an der Ruhr, Kreis Mühlheim, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I188405
2 Meier, Marguerita Marith  9 Apr 1923Mühlheim an der Ruhr, Kreis Mühlheim, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I225340

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Becker / Friedrich  17 Apr 1933Mühlheim an der Ruhr, Kreis Mühlheim, Nordrhein-Westfalen, Deutschland F66366