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Maßbach, Kreis Bad Kissingen, Bayern, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Maßbach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach. Er liegt 15 km nördlich von Schweinfurt.

Geschichte:

Durch Bodenfunde ist eine Besiedlung seit der Sesshaftwerdung der Menschen auf dem Gebiet des heutigen Marktes Maßbach nachgewiesen. Schriftliche Aufzeichnungen über Schenkungen an das Kloster Fulda erwähnen den Ort erstmals um 770 n. Chr.

Um das Jahr 825 wurde das zu Maßbach gehörende Weichtungen und 899 der Ort Poppenlauer ebenfalls zum ersten Male urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Volkershausen ist 1198 erstmals beurkundet. Der größte Teil des heute nördlichen Unterfrankens mit Maßbach und seiner Umgebung war Teil des Lehensgebietes der Grafen von Henneberg. Die Herren von Maßbach waren deren Vasallen. Um das Jahr 1100 besaß Maßbach bereits Marktrechte. Maßbach war von Anfang an hennebergischer Centort für Maßbach, Poppenlauer, Thundorf, Theinfeld, Rothhausen, Stadtlauringen, Reinhardshausen, Ballingshausen, Ebertshausen, Hoppachshof, Madenhausen, Volkershausen und die untergegangenen Orte Ransbach, Weissensee und Stündingshausen. Ihre Blütezeit hatte die Cent Maßbach im 12.–14. Jahrhundert. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag Maßbach im Herzogtum Franken.

Die Besitztümer in Maßbach wurden mehrmals wegen Geldschwierigkeiten verpfändet bzw. weiterverkauft. 1408 kauften die Brüder Eberhard und Albrecht von Maßbach für 2000 rheinische Gulden das Schloss Maßbach mit seinem Cent- und Dorfgericht vom Fürsten Wilhelm von Henneberg-Schleusingen zurück. Als im Jahre 1583 die Linie der Henneberger ausstarb, erhielten die sächsischen Herzöge und der sächsische Kurfürst als Erben der Henneberger einen Teil der Maßbacher Besitzungen, die sie gemeinschaftlich von Meiningen aus verwalteten. Den anderen Teil und andere Güter tauschte der Fürstbischof von Würzburg gegen das Gebiet um Meiningen. Dadurch gab es in Maßbach zwei Dorfherren, die wettinischen Herzöge von Sachsen und den Fürstbischof von Würzburg.

Da bereits vor dieser Zeit die Reformation in Maßbach eingeführt worden war, behielten sich die sächsischen Fürsten die Hoheit in geistlichen Fragen vor. Auch als Graf Melchior von Hatzfeld 1637 vor dem Kurfürsten von Sachsen das sächsische Lehen in Maßbach als Geschenk erhielt, geschah dies unter dem Vorbehalt, die sächsische Kirchenhoheit unangetastet zu lassen. Die Hatzfelder Ära endete in Maßbach im Jahre 1699, in dem die Herren von Rosenbach, die bereits 1676 das Thundorfer Gut und Schloss einschließlich der Schaumberger Untertanen in Maßbach erworben hatten, den Besitz der Hatzfelder Grafen für 55.000 Gulden kauften.

Bei der Aufteilung des hennebergischen Erbes auf die einzelnen Linien des Hauses Wettin (1660) fielen die sächsischen Besitzungen in und um Maßbach, dazu die Lehnsherrschaft über Güter und Rechte in der näheren Umgebung an Sachsen-Altenburg bzw. nach Erlöschen dieser Linie (1672) an Sachsen-Eisenach. Nach dem Erlöschen des Hauses Sachsen-Eisenach (1741) übernahm der Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach die Rechte. Das Gebiet gehörte in dieser Zeit als Exklave zum Hintergericht des Amts Lichtenberg.

Mit der politischen Neugliederung des Reiches zu Beginn des 19. Jahrhunderts endete auch die Landesherrschaft des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach in der Herrschaft Maßbach. Der Herzog konnte allerdings 1806 die durch Erlöschen der Freiherren von Rosenbach heimfallenden Lehen einziehen. Landesherr war von 1802 bis 1806 der Kurfürst von Bayern, von 1806 bis 1815 der Großherzog von Würzburg, ab 1816 der König von Bayern.

Mit der Ablösung der grundherrlichen Lasten verblieb dem Großherzog lediglich das Kammergut zu Maßbach, das 1872 von Eisenhüttenbesitzer Benckiser aus Pforzheim erworben wurde. Es befindet sich noch heute im Familienbesitz. Ende des 19. Jahrhunderts errichtete die Familie Benckiser ein Schloss, genannt „Villa“, am Schalksberg, das heute das im süddeutschen Raum bekannte Fränkische Theater beherbergt. Das Fränkische Theater hat 1960 im Burghof eine beheizbare Freilichtbühne eröffnet, auf der in den Sommermonaten Juni, Juli und August vor der Kulisse des Schlosses Freilichtaufführungen stattfinden.

Maßbach zählte im Jahr 1939 schon 1245 Einwohner und bildete auch dank seiner Eigenschaft als ehemaliger Centsitz die Mittelpunktgemeinde im oberen Lauertal mit einer großen Zahl von Handels- und Handwerksbetrieben. Doch war zu diesem Zeitpunkt noch die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung. Mit der Aufnahme von Heimatvertriebenen stieg die Einwohnerzahl im Jahre 1949 auf über 2000 an. Ebenso wuchs die Einwohnerzahl von Poppenlauer auf über 2000. Allmählich setzte auch eine Strukturveränderung von einer rein landwirtschaftlichen Gemeinde mit Handels- und Handwerksbetrieben zu einer überwiegend von Arbeitern bewohnten Gemeinde mit gewerblicher Mittelpunktfunktion ein.

Seit der Gebietsreform des Jahres 1972 gehören zum Markt Maßbach die Orte Poppenlauer, Volkershausen und Weichtungen.

Ort : Geographische Breite: 50.1833116, Geographische Länge: 10.276083699999958


Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Bayer / Schuller  20 Dez 1856Maßbach, Kreis Bad Kissingen, Bayern, Deutschland F52817