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Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Meckesheim ist eine kurpfälzische Gemeinde im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis. Sie besteht aus den Teilorten Meckesheim (Hauptort) und Mönchzell (Ortsteil) und zählte am 1. März 2019 5226 Einwohner.

Geschichte:

Eine Römerstraße führte von Heidelberg über Waldhilsbach, Meckesheim, Mönchszell und weiter zum Obergermanisch-Raetischen Limes und überquerte bei Meckesheim das noch sumpfige Elsenztal.

Meckesheim wurde erstmals 822 im Lorscher Codex als Meckinesheim erwähnt und ist vermutlich eine fränkische Siedlung, die ihren Namen von einem Stammesfürsten Mekin (o. ä.) erhielt. Die östlich des Dorfes gelegene Ruine der Martinskirche ist eine der ältesten Pfarrkirchen der Gegend. Sie wurde wahrscheinlich in der Zeit der fränkischen Landnahme im 6. oder 7. Jahrhundert errichtet.

Die 1295 bezeugte Meckesheimer Zent entwickelte sich zum Hochgerichtsbezirk und umfasste mehrere Gemeinden. Zuvor waren die Grafen von Katzenelnbogen damit belehnt. Ab 1299 übte Berthold, der königliche Vizejustiziar von Wimpfen, die Vogtei aus. Um 1325 gehörte Meckesheim zum Reichslehen der Herren von Weinsberg. Für diese Zeit werden auch das Kirchenpatronatsrecht zu "Mekkisheim" und das dortige Zentgericht erwähnt. Das Zentgericht wurde als "Waldpotengericht", d. h. als Gericht des waltenden Boten, bezeichnet.

1330 gelangte das Dorf an die Pfalzgrafen. 1347 verpfändete es Pfalzgraf Ruprecht I. an Engelhard von Hirschhorn. Er hatte das Meckesheimer Zentgericht bereits 1346 nach Neckargemünd verlegt. Die Ortsherrschaftsrechte lagen nach einigen Verpfändungen ab 1369 beim pfälzischen Amt Dilsberg. Im Gegensatz zu den umliegenden grundherrlichen Orten war in Meckesheim weit über die Hälfte des Bodens freies bäuerliches Eigentum.

Im Dreißigjährigen Krieg war der Ort mehrfach umkämpft, so dass die Bevölkerungszahl von 570 auf 80 schrumpfte. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde der Ort am 10. August 1689 durch Truppen Melacs niedergebrannt. 1722 vernichtete eine Feuersbrunst fast das gesamte Dorf. 96 Häuser verbrannten, darunter auch die Kirche, das Rathaus und das Schulhaus, und nur 5 bis 7 Häuser blieben von den Flammen verschont. Obwohl die "freien Meckesheimer Bauern" keinem Adelsgeschlecht, sondern der Kurpfalz direkt unterstanden, mussten auch sie den Zehnten abliefern, nämlich zu 2/3 an das Stift vom Heiligen Geist in Heidelberg und zu 1/3 an die kurpfälzische Hofkammer.

1782 wurde die hölzerne Brücke über die Elsenz durch eine aus Stein ersetzt.

1803 gelangte der Ort an Baden. Während der Koalitionskriege quartierte sich von November 1813 bis Juli 1814 der russisch-kaiserliche Artilleriepark mit 12.339 Mann in Meckesheim ein; eine enorme Belastung für das damals 743 Seelen zählende Dorf.

Besonders wichtig für die Wirtschaft in Meckesheim und Umgebung war 1862 die Errichtung des Bahnhofes durch die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen. Damit waren Meckesheim und die Nachbarorte an die Bahnstrecken nach Heidelberg und Heilbronn (seit 1869) angebunden.

Meckesheim wählte vor dem Ersten Weltkrieg nationalliberal. Zu Beginn der Weimarer Republik waren die Sozialdemokraten stärkste Kraft im Ort, die dann von der NSDAP überholt wurden. Bei der Reichspräsidentenwahl vom 10. April 1932 stimmten 66 % für Adolf Hitler. Bei der Reichstagswahl vom 6. November 1932 bekam die NSDAP wiederum 66 Prozent der Stimmen. Bei der Reichstagswahl vom 5. März 1933 wählten 69,7 Prozent die NSDAP (Reichsdurchschnitt 33,1 Prozent). Während des Zweiten Weltkrieges bombardierten amerikanische Truppen im März 1945 das Bahnhofsgebiet.

Im Zweiten Weltkrieg stürzte 1944 ein mit Brandbomben beladenes, viermotoriges amerikanisches Kampfflugzeug mit fünf Passagieren oberhalb des Buchenwalds beim Spechbacherweg ab. Alle Insassen starben bei dem Absturz und wurden in Eschelbronn beerdigt. An einem Sonntag im Oktober 1944 gegen 11 Uhr stürzte ein amerikanisches Jagdflugzeug im Gewann „Oberes Bemannsbruch“ ab, wobei der Pilot ums Leben kam. Zwei Tage später stürzte ein deutsches Jagdflugzeug im Gewann „Fürthteich“ ab. Der Pilot überlebte den Absturz mit beidseitigen Beinbrüchen. Insbesondere in den Monaten Januar bis März 1945 stand die Gemeinde unter Beschuss, weswegen die Felder nur noch während der Nacht bestellt wurden. Im März 1945 wurde zudem die Schwarzbachbrücke (Bahnbrücke) beschossen, jedoch nicht getroffen. Beim Beschuss fahrender Züge kamen mehrere Menschen ums Leben oder wurden verletzt.

Weitere Beschüsse fanden vom 31. März auf den 1. April 1945 statt. Dabei wurden Gebäude in Nähe des Bahnhofs, in der Ortsmitte und auf dem Berg beschädigt, darunter auch die Turnhalle der Gemeinde, die von einem Artillerie-Geschoss getroffen wurde und dabei deren Turm und Vorderfront zerstört wurden. In der Hindenburgallee (später Friedrichsallee) hatten mehrere Gebäude Einschusslöcher und einige Dächer waren abgedeckt. Im Gewann „Ölerde“ lagen sich amerikanische und im Gewann „Plötzberg“ deutsche Soldaten im Infanteriekampf mit Artillerie-Unterstützung gegenüber. 17 Soldaten und Zivilpersonen aus der Gemeinde kamen bei Kämpfen um Meckesheim ums Leben. Als deutsche Soldaten die Information streuten, dass Meckesheim nicht mehr verteidigt werden solle, zogen sich diese Richtung Mosbach und Heilbronn zurück. Insgesamt fielen im Zweiten Weltkrieg über hundert Soldaten aus Meckesheim. Fünfzig weitere wurden als vermisst gemeldet.

Am 1. April 1945 wurde Meckesheim um 11.30 Uhr von amerikanischen Soldaten besetzt, die von Mauer kommend mit einem deutschen besetzen Beutepanzer in Meckesheim einfuhren, die Friedrichstraße passierten, in der Brauerei Mall einen Mann mitnahmen und weiter zum Bürgermeister August Kirsch fuhren. Auf Anweisung der Besatzer, mussten als Zeichen der „Kapitulation von Meckesheim“ alle Wohngebäude weiß beflaggt werden. Gegen 16 Uhr gab es eine Hausdurchsuchung nach Waffen und Soldaten. Das Schulgebäude, das Rathaus, das Gasthaus „zum Löwen“ und einige andere Häuser wurden zum Quartier der amerikanischen Soldaten umfunktioniert. Die Bewohner mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen ohne persönliche Dinge mitzunehmen. Sie durften den Hof dreimal täglich zur Fütterung der Nutztiere betreten. In der Hindenburgallee lagerten die amerikanischen Soldaten Betriebsstoff und sonstige Versorgungsgüter.

Da die Nachbargemeinde Zuzenhausen noch von deutschen Soldaten verteidigt wurde, schlugen weiterhin einige deutsche Artillerie-Geschosse auf der Meckesheimer Gemarkung ein. Im Gewann „Obere Gottsäcker“ entstand Schaden, als eine motorisierte, amerikanische Artillerie-Batterie auffuhr und Zuzenhausen beschoss. Einige amerikanische Soldaten in Meckesheim wurden für die Kämpfe um Zuzenhausen zusammengezogen. Die amerikanische Besatzung Meckesheim dauerte etwa ein halbes Jahr. Im Januar 1956 kamen die letzten beiden Meckesheimer Einwohner aus sowjetischer Gefangenschaft zurück.

Ort : Geographische Breite: 49.3214905, Geographische Länge: 8.8159275


Geburt

Treffer 1 bis 7 von 7

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Fabian, Hans Georg  30 Mrz 1654Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I224257
2 Günigermittler, Dorothea  um 1618Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I224261
3 Kolb, Hans Adam  18 Feb 1678Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238686
4 Kolb, Johann Philipp  21 Nov 1680Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I249575
5 Kolb, Johannes Adam  1648Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238688
6 Müller, Anna Catharina  21 Apr 1661Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238689
7 Stellwagon, Maria Eva  7 Aug 1686Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238687

Taufe

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Kolb, Hans Adam  18 Feb 1678Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238686
2 Kolb, Johann Philipp  21 Nov 1680Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I249575
3 Müller, Anna Catharina  21 Apr 1661Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238689

Tod

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Günigermittler, Dorothea  Mrz 1691Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I224261
2 Kolb, Johann Philipp  11 Jul 1720Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I249575
3 Kolb, Johannes Adam  10 Mrz 1738Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238688
4 Müller, Anna Catharina  18 Jan 1693Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238689

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Kolb, Johann Philipp  13 Jul 1720Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I249575

Eheschließung

Treffer 1 bis 2 von 2

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Kolb / Müller  um 1678Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland F82794
2 Kolb / Stellwagon  um 1707Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland F82793