Drucken Lesezeichen hinzufügen

Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Reichenbach an der Fils ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Esslingen. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart. Mit den Gemeinden Baltmannsweiler, Hochdorf und Lichtenwald besteht ein Gemeindeverwaltungsverband.

Geschichte:

Auf den Anhöhen des Filstales wurden Spuren von Menschen der mittleren Steinzeit (12.000–5000 v. Chr.) gefunden, ebenso auf dem Gelände nördlich des Siegenhofes.

Erstmals erwähnt wurde Reichenbach an der Fils in einer Urkunde im Jahr 1268. Allerdings liegt die exakte Geburtsstunde wie vielerorts im Dunkel der Geschichte. Die Gründungszeit des Ortes lässt sich aber über Flurbezeichnungen und im Vergleich mit Nachbarorten erschließen. Sie dürfte zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert gelegen haben. Reichenbach war somit ein Dorf im Herzogtum Schwaben. Wilhelm Böhringer und Gustav Wohlbold, beide ehemalige Pädagogen an der heimischen Volksschule, haben in der Vergangenheit die staatlichen und kirchlichen Archive durchforscht und fanden den Ort in Verbindung mit einem Streit zweier adliger Frauen als „Marquardus plebanus de Richenbach“ erstmals erwähnt. Dieser „Leutpriester Marquard“ ist als Zeuge auf einer Urkunde des Jahres 1268 festgehalten. Mit Reichtum hat der Ortsname nichts zu tun. Namensgeber ist vielmehr der die Gemeinde durchfließende Bach. Um Verwechslungen mit Gemeinden gleichen Namens zu verhindern, führte man 1906 die Ortsbezeichnung „Reichenbach an der Fils“ ein. Ende des 13. Jahrhunderts kam Reichenbach unter die Oberhoheit der Herren von Württemberg, nachdem zuvor die Staufer und dann die Herzöge von Teck das Sagen gehabt hatten. Im Jahre 1299 gab Herzog Hermann von Teck sämtliche Besitz- und Herrschaftsansprüche in Reichenbach an Württemberg ab.

1534 befahl der evangelische Herzog Ulrich, dass Württemberg und damit auch Reichenbach gemäß dem Prinzip "Cuius regio, eius religio" von nun an evangelisch sein sollte. Ursprünglich gehörte Reichenbach zum Amt in Kirchheim, ab 1485 zum Amt in Göppingen. Die Gemeinde entwickelte sich nur zögerlich. Als vom 16. bis 19. Jahrhundert in den immer wiederkehrenden Kriegszeiten nahezu 300 Jahre lang spanische, schwedische, österreichische und vor allem französische Truppen durch das Filstal zogen, wurde Reichenbach durch Besetzungen, Plünderungen und Kampfhandlungen zum Kriegsschauplatz. Selbst Napoleon reiste 1806 durch den Ort.

Nachdem der Ort schon einmal 600 Einwohnern gehabt hatte, war Reichenbach nach dem Dreißigjährigen Krieg nahezu entvölkert und zählte nur noch etwa 50 Bewohner. Es war eines der am schlimmsten verwüsteten Ortschaften des Amts Göppingen. Es dauerte 180 Jahre, bis sich der Ort von dieser schlimmen Zeit erholt hatte. Erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts konnte man spürbare Zuwanderungen verzeichnen. In der Wirtschaftsgeschichte des frühen Herzogtums Württemberg hatte Reichenbach lange Zeit als Bergwerksort fungiert. Schon im 15. Jahrhundert ließen die württembergischen Grafen und späteren Herzöge am Asang und im Lützelbachtal nach Kupfer- und Manganerzen graben, aus denen Farben gewonnen wurden. 1457 wurde eine Steinkohlegrube in Richtung Baltmannsweiler errichtet. Im Sandstein fanden sich nicht nur vereinzelt kleine Kohleflöze, sondern auch Spuren von Gold und Silber. Zeitweise waren mehr als sechs Stollen in Betrieb. 1561 entstand eine Schmelzhütte, nach mehreren Unterbrechungen wurde der Bergbau 1739 jedoch wegen zu geringer Fördermengen eingestellt.

Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg blieb Reichenbach dem Oberamt Göppingen zugeordnet. Der Aufschwung Reichenbachs fällt mit der Industrialisierung zusammen. Von großer Bedeutung war, dass Reichenbach mit der Eröffnung der Filstalbahn 1847 Bahnstation wurde und so Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn sowie zu den überregionalen Verkehrswegen bekam. Die Ansiedlung der Baumwollspinnerei und -weberei Heinrich Otto im Jahr 1879 brachte weiteren Aufschwung.

Die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg führte 1938 zur Zugehörigkeit Reichenbachs zum Landkreis Esslingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Reichenbach zum Land Württemberg-Baden in der Amerikanischen Besatzungszone. Mit der Gründung Baden-Württembergs 1952 wurde Reichenbach Bestandteil des heutigen Bundeslandes.

Ort : Geographische Breite: 48.7105370, Geographische Länge: 9.4620609


Geburt

Treffer 1 bis 8 von 8

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Böbel, Anna Maria  6 Aug 1741Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I226129
2 König, Juliana Sara  17 Feb 1716Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I239441
3 Kurtz, Matthaus  um 1533Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I225704
4 Kurtz, Waldburga  um 1564Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I225703
5 Reinhard, Johannes  um 1755Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I226128
6 Reinhard, Rosina Barbara  31 Mrz 1774Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I75560
7 Ziegele, Johann  15 Feb 1783Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I75559
8 Ziegele, Johannes  29 Mai 1812Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I75557

Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Böbel, Daniel  vor 1759Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I239440
2 Holzwarth, Johann Georg  19 Jan 1817Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I53097
3 König, Juliana Sara  1743Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland I239441

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Böbel / König  26 Mai 1739Reichenbach an der Fils, Kreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland F83148