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Rostow am Don, Gebiet Rostow am Don, Region Rostow, Rußland



 


Notizen:
Wikipedia 2017:

Rostow am Don (russisch ???????-??-?????, Rostow-na-Donu) ist eine der größten Städte im europäischen Teil der Russischen Föderation. Sie liegt im Süden des Landes, 46 Kilometer vor der Mündung des Dons in das Asowsche Meer. Sie ist zugleich Hauptstadt des Rostower Gebiets und wird als „Tor zum Kaukasus“ bezeichnet.

Heute ist die Stadt mit 1.115.000 Einwohnern (2015) die zehntgrößte Stadt Russlands, in der Rostower Agglomeration leben sogar knapp 2,16 Millionen Menschen. Rostow am Don liegt 1100 Kilometer südlich von Moskau. Es bildet das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Südrusslands.

Rostow am Don wird bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland Austragungsort sein.

Geschichte:

Das Gebiet um das heutige Rostow am Don war bereits in der Antike besiedelt, rund 30 Kilometer westlich der heutigen Stadtgrenzen befand sich die griechische Kolonie Tanais. Später wurde die Region eine genuesische Kolonie und gelangte Ende des 15. Jahrhunderts schließlich an die Osmanen, wenngleich die Saporoger Kosaken häufige Feldzüge bis ans Asowsche Meer unternahmen. Im 18. Jahrhundert, nach mehreren Kriegen mit den Osmanen, übernahm Russland endgültig die Kontrolle über die nördliche Schwarzmeerregion und das Kaukasusgebiet.

Auf dem Gebiet Rostows befanden sich seit 1749 ein Zollhaus und ein Hafen. Der Ort selbst wurde im Jahr 1761 unter Elisabeth Petrowna zum Schutz russischer Handelswege als Festungssiedlung an der Südgrenze des damaligen Russischen Kaiserreiches gegründet. Benannt wurde sie nach dem Metropoliten Dimitri von Rostow. Nachdem es Russland im 18. Jahrhundert gelungen war, die Osmanen aus dem gesamten nördlichen Schwarzmeergebiet zu verdrängen, verlor Rostow an militärischer Bedeutung und wurde stattdessen zu einem bedeutenden Handelszentrum und überholte schnell das nahegelegene Asow. Rostow erhielt 1797 den Stadtstatus und fungierte seitdem als Kreisstadt.

Als meernaher Flusshafen stieg Rostow am Don im 19. Jahrhundert zum wichtigsten Handelsmittelpunkt und Verkehrsknoten im Süden Russlands auf. Im 19. Jahrhundert war die Stadt das administrative Zentrum des Ujesd Rostow im Gouvernement Jekaterinoslaw. Seit 1870 besteht eine Eisenbahnverbindung nach Charkiw, seit 1871 nach Woronesch und seit 1875 nach Wladikawkas. Die industrielle Entwicklung setzte in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Auf der Basis der Donbasskohle und der Eisenerze von Krywyj Rih wurde 1846 eine Eisengießerei errichtet, 1859 begann die Produktion von Dampfkesseln und -pumpen. Mit dem industriellen Aufschwung ging eine rasante Zunahme der Bevölkerungszahl einher, bis Ende des 19. Jahrhunderts waren bereits etwa 140 Industriebetriebe in der Stadt ansässig. Der Hafen war einer der größten Umschlagplätze (vor allem für den Export von Getreide, Eisenerz und Holz) im Süden Russlands.

Historisch besteht Rostow aus zwei Teilen: Rostow und Nachitschewan. Nachitschewan war früher eine selbständige Stadt, von Armeniern bewohnt, die von Katharina II. im 18. Jahrhundert vom Kaukasus übersiedelt wurden. Die ehemalige Grenze zwischen den zwei Städten ist der heutige Theaterplatz. Nachitschewan ist bis heute Heimat einer großen armenischen Gemeinde.

Bei der Volkszählung von 1897 wurde für Rostow am Don eine Einwohnerzahl von rund 119.500 ermittelt, davon 79,2 % Russen, 9,4 % Juden, 4,7 % Ukrainer, 1,9 % Armenier und 1 % Tataren. In den 1920er Jahren stieg Rostow am Don zur drittgrößten Stadt Russlands auf, als die bis dahin selbständige Nachbarstadt Nachitschewan am Don eingemeindet wurde. Dementsprechend wuchs durch die Eingemeindung auch der Anteil der Armenier in Rostow. Im Jahre 1939 hatte die Stadt mehr als 500.000 Einwohner.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt erstmals am 20. November 1941 in der Schlacht um Rostow durch die Truppen des deutschen III. Armeekorps eingenommen. Bereits zwei Tage später begann jedoch der massive sowjetische Gegenangriff, und am 28. November verließen die deutschen Truppen zusammen mit Kosakenverbänden Rostow am Don und zogen sich bis nach Taganrog zurück. Auf ihrem Rückzug hinterließen sie eine Schneise der Verwüstung. Viele Fabriken und Wohnhäuser wurden von ihnen niedergebrannt und 200 sowjetische Kriegsgefangene nur wenige Stunden vor der Befreiung der Stadt am Bahnhof erschossen. Auch etwa 3000 Bewohner der Stadt kamen in diesen acht Tagen bei Luftangriffen und Kämpfen ums Leben.

Nachdem die Rote Armee die Stadt befreit hatte, wurde sofort mit dem Wiederaufbau der zerstörten Fabriken und Häuser begonnen, da man davon ausging, dass die Deutschen die Stadt nicht noch einmal erobern könnten. Am 24. Juli 1942 wurde die Stadt jedoch durch die Vorhut des XXXXIX. Gebirgskorps und Einheiten der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ zum zweiten Mal besetzt.

Die in Rostow lebenden Juden mussten sich am 11./12. August 1942 in einem Schulgebäude versammeln und wurden dann zur Smijowskaja Balka (Schlangenschlucht) getrieben, wo sie erschossen wurden. Darunter waren auch die damals 57-jährige Psychoanalytikerin Sabina Spielrein und ihre beiden Töchter Renata und Eva. Nach heftigen Kämpfen wurde die Stadt im Februar 1943 erneut zurückerobert und diesmal endgültig befreit.

In der Stadt bestanden die drei Kriegsgefangenenlager 251, 421 und 475 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich die Stadt schnell von den erlittenen Zerstörungen, bereits in den 1950er Jahren war die Einwohnerzahl wieder höher als vor dem Krieg. Ende der 1980er Jahre wurde Rostow zur Millionenstadt.

Mit dem Zerfall der Sowjetunion ging die Industrieproduktion in den 1990er Jahren stark zurück. Ende des Jahrzehnts musste Rostow am Don seine Position als größter Industriestandort des Nordkaukasus an Krasnodar abtreten. Im Jahr 2001 fiel die Einwohnerzahl wieder unter eine Million. Seit 2002 ist eine Trendwende zu beobachten, verbunden mit einem erneuten Anstieg der Einwohnerzahl. Dieser ist teils auf Zuwanderung durch Flüchtlinge aus den ethnischen Krisengebieten des Kaukasus zurückzuführen, zum Teil auch auf eine deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage seit Anfang der 2000er Jahre. Seine Funktion als großer internationaler Verkehrsknotenpunkt konnte Rostow weiter ausbauen.

Im Jahr 2000 wurde Rostow am Don zur Hauptstadt des Föderationskreises Südrussland ernannt.

Ort : Geographische Breite: 47.2357137, Geographische Länge: 39.701505


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Bartel, William Henry  7 Nov 1875Rostow am Don, Gebiet Rostow am Don, Region Rostow, Rußland I96741

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Ganske, Juliana  18 Feb 1910Rostow am Don, Gebiet Rostow am Don, Region Rostow, Rußland I117038
2 Kauk, Peter  19 Jun 2009Rostow am Don, Gebiet Rostow am Don, Region Rostow, Rußland I163184