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Sankt Antönien, Prättigau-Davos, Kanton Graubünden, Schweiz



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

St. Antönien, im örtlichen Walser­dialekt Santa(n)töniä, ist eine politische Gemeinde im Kreis Luzein, Bezirk Prättigau-Davos, im schweizerischen Kanton Graubünden. Sie besteht aus den ehemals selbständigen Gemeinden St. Antönien Castels, St. Antönien Rüti und St. Antönien Ascharina.

Geschichte:

In der Sulzfluh liegt ein Höhlensystem mit mehreren Eingängen. Seit Ende der 1970er Jahre sind die rund 4 km langen Gänge im Kalkgestein vermessen, dabei sind die Knochen und Zähne des Höhlenbären (Ursus spelaeus) gefunden worden. Die in Abgrundhöhli, Chilchhöhli und Seehöhli vorgefundenen Überreste haben ein Alter von 80'000 bis 120'000 Jahre.

Vor 1300 war das Tal unbewohnt und wie Flurnamen belegen von tieferliegenden romanischen Siedlungen aus genutzt. Als Grundherren sind die erst Freiherren von Vaz (1250–1338) urkundlich fassbar, welche zu dieser Zeit auch die Kollatur der Kirche Jenaz besassen. Nach dem Aussterben des Vazer Geschlechts und deren Nachfolger den Toggenburger Grafen, gelangte Castels an die Familie Matsch. Die Familie Montfort und die Freiherren von Sax erlangten die Herrschaft über Ascharina und Rüti, wobei die Grenze, der Schanielabach, während Jahrhunderten bestand haben sollte.

Von den Grundherren gefördert, wanderten im 14. Jahrhundert Walser von Klosters her zuerst über die Aschariner Alp im Gafiertal ein und besiedelten dann Parnun und Aschüel. Das Tal wurde gleichsam von oben her in der walserischen Streusiedlungsweise erobert. Die Grundherren gewährten dabei der Walsergemeinschaft das niedere Gericht und andere Freiheitsrechte.

Die bis zur Baumgrenze stark bewaldeten, steilen Hänge wurden zur Landgewinnung, sowie für Bau- und Brennholz gerodet. Beim Suchen nach einem Bauplatz für die Kirche um 1370 waren Lawinen noch unbekannt, so dass man sich gegen einen Bau im Meierhof entschied, der damals zentraler gelegen wäre, weil dort mit Steinschlag vom Eggberg her zu rechnen war, dem Bau am Platz indessen standen nichts entgegen. Die neue Kirche war eine Filiale von Jenaz.

1799 marschierten die Österreicher unter General von Hotze während der Franzosenkriege aus dem Raum Schruns über die Pässe bei St. Antönien und fielen über Luzein ins Prättigau ein.

Im Zweiten Weltkrieg wurde ab 1940 die Sperrstelle St. Antönien errichtet, um eine allfällige Umgehung der Festung Sargans über die Pässe bei St. Antönien zu verhindern.

Im Lawinenwinter 1951 wurde der Weiler Meierhof am 20. Januar von einer Lawine getroffen. Diese entstand unterhalb des Chüenihorns und beschädigte oder zerstörte 42 Gebäude, darunter neun Wohnhäuser. Dabei wurden zehn Menschen verschüttet, wovon neun gerettet werden konnten. Ein Mensch kam ums Leben. Daneben verstarben 50 Stück Grossvieh.

Die heutige Gemeinde ist durch zwei 1979 und 2007 vorgenommene Gemeindefusionen entstanden. 1979 schlossen sich die Gemeinden St. Antönien Castels (bis 1953 offiziell: Castels) und St. Antönien Rüti (bis 1953 offiziell: Rüti im Prättigau) zur Gemeinde St. Antönien zusammen. Die Grenze der früheren Gemeinden wurde durch den Schanielabach markiert, der von jeher die Gerichte Castels und Klosters des Zehngerichtenbundes voneinander trennte. Die fusionierte Gemeinde übernahm das Wappen von Rüti; Castels hatte ebenfalls das Antoniuskreuz im Wappen geführt, aber ohne die beiden Sterne. Am 23. Februar 2006 beschlossen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinden St. Antönien und St. Antönien Ascharina (BFS-Nr. 3892) mit grossem Mehr in beiden Gemeinden, sich per 1. Januar 2007 zur Gemeinde St. Antönien zusammenzuschliessen. Die Bewilligung durch den Kanton erfolgte am 1. September 2006 durch Beschluss des Grossen Rates. Später wurden auch Gespräche mit Klosters-Serneus über eine weitergehende Fusion im hinteren Prättigau geführt, die jedoch inzwischen wieder abgebrochen wurden.

Ort : Geographische Breite: 46.9702430, Geographische Länge: 9.8135161


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Lattner, Thomas  um 1631Sankt Antönien, Prättigau-Davos, Kanton Graubünden, Schweiz I137963
2 Lattner, Walther  geschätzt 1601Sankt Antönien, Prättigau-Davos, Kanton Graubünden, Schweiz I254532