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Stalingrad, Volgogradskaya, Südrußland, UdSSR



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Wolgograd (bis 1925 Zarizyn, von 1925 bis 1961 und an Gedenktagen wieder seit dem 2. Februar 2013 Stalingrad) ist eine russische Großstadt mit 1.021.215 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010). Sie ist das administrative und wirtschaftliche Zentrum an der unteren Wolga. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein wichtiges Industriezentrum.

Durch die Schlacht von Stalingrad im Winter 1942/43, den für das Deutsche Reich symbolischen Wendepunkt hin zur Niederlage im Zweiten Weltkrieg, ging die Stadt in die Geschichte ein.

Geschichte:

Die Gegend um Wolgograd war aufgrund ihrer geographischen Lage an der Landenge zwischen Wolga und Don schon im Altertum eine wichtige Handelsroute. Hier siedelten im 5. Jahrhundert v. Chr. Skythen. Im 8. und 9. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Reich der Chasaren, im 11. und 12. Jahrhundert hielten sich hier verschiedene Stämme und Horden auf, unter anderen die Polovcer oder die Goldene Horde, die etwa 50 km östlich von Wolgograd, am Fluss Achtuba, mit der Stadt Snamensk eines ihrer Zentren errichtete und Wolgograd seit dem Mongolensturm im 13. Jahrhundert beherrschte. Die Anfänge des russischen Wolgograds sind nicht näher beleuchtet. Als offizielles Gründungsdatum gilt aber der 2. Juli 1589, als die Stadt als Festung gegründet wurde, die Russland vor den Nomaden aus dem Süden schützen sollte. Die ursprüngliche Bezeichnung der Stadt ist Zarizyn, aus dem Tatarischen sari su (gelbes Wasser) abgeleitet.

Diese aus Holz gebaute Anlage befand sich zunächst auf einer heute nicht mehr existierenden Wolgainsel gegenüber der Mündung des Flusses Zariza. Nach einem Brand wurde sie auf das rechte Wolgaufer verlegt. Das erste steinerne Gebäude entstand 1664. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die wenige hundert Einwohner zählende Stadt mehrfach von aufständischen Kosaken belagert und eingenommen: 1670 unter Stenka Rasin und 1774 unter Jemeljan Pugatschow. Nach der Eroberung der Krim und des Kuban-Gebietes 1783 verlor Zarizyn seine militärstrategische Bedeutung und entwickelte sich allmählich zu einem Handels- und Wirtschaftszentrum. Vor allem der Bau der Eisenbahnlinie nach Kalatsch am Don 1862 und nach Grjasi 1872 führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und machten Zarizyn zu einem Knotenpunkt der Verkehrsverbindungen vom Kaspischen Meer und Schwarzen Meer und vom Kaukasus nach Zentralrussland. In der Folge siedelte sich hier auch Großindustrie an: metall- und holzverarbeitende Betriebe, eine Erdölraffinerie die das Öl aus Baku verarbeitete, mehrere Mühlen und Gerbereien.

Im Bürgerkrieg 1917–1920 gab es hier erbitterte Kämpfe, denn die Stadt befand sich an der Kreuzung der Transportwege für Lebensmittel vom Süden des Landes nach Moskau und Petrograd. Am 10. April 1925 wurde sie zu Ehren Josef Stalins, der hier im Bürgerkrieg als Armeekommissar tätig gewesen war, in Stalingrad (Stalinstadt) umbenannt.

Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges war Stalingrad eines der Ziele der Offensive „Fall Blau“ und wurde von über 230.000 Soldaten der deutschen 6. Armee im Spätsommer 1942 an drei Seiten eingekesselt. Die verteidigenden Truppen der Roten Armee konnten nur durch Schiffe ihren Nachschub vom unbesetzten Ostufer der Wolga erhalten. Taktisches Ziel der Wehrmacht war es, durch die Einnahme der Stadt den Schiffsverkehr auf der Wolga zu unterbinden, über die u. a. Hilfslieferungen der Alliierten vom Persischen Korridor und das Kaspische Meer nach Nord- und Zentralrussland transportiert wurden. Der Wehrmacht gelang aufgrund des heftigen Widerstands der Roten Armee die vollständige Eroberung der Stadt nicht. Stattdessen wurden die deutschen Truppen im November 1942 durch eine sowjetische Gegenoffensive eingekesselt. Ein deutscher Entsatzversuch mit dem „Unternehmen Wintergewitter" scheiterte. Anfang Februar 1943 stellten die Reste der 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus die Kampfhandlungen ein und ca. 108.000 deutsche und verbündete Soldaten (Rumänen und Kroaten) gingen in Gefangenschaft. Während der Kämpfe wurde die Stadt nahezu vollständig zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde unmittelbar nach der Befreiung im Februar 1943 begonnen.

In der Stadt befanden sich die drei sowjetischen Kriegsgefangenenlager 108, 361 und 362 für Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs, dazu das Kriegsgefangenenhospital 5771. Das Lager 362 bestand bis 1954.

Im Rahmen der Entstalinisierung wurde am 7. November 1961 der bisherige Name der Stadt Stalingrad in Wolgograd geändert. Nach dem Untergang der Sowjetunion war auch Wolgograd zu Beginn der 1990er Jahre stark von der allgemeinen Wirtschaftskrise betroffen. Inzwischen hat wieder eine Erholung eingesetzt.

Anlässlich der Feiern zum 70. Jahrestag der Kapitulation der deutschen Truppen wurde die Stadt auf Beschluss der Stadtduma für einen Tag in „Heldenstadt Stalingrad“ umbenannt. Dieser Name soll künftig auch an allen Feiertagen verwendet werden, die mit der Schlacht um Stalingrad in Zusammenhang stehen. Diese Tage sind: 2. Februar (Ende der Schlacht), 9. Mai (Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa), 22. Juni (Trauertag in Russland), 23. August (Tag des Gedenkens an die Opfer des Bombenangriffs), 2. September (Ende des Zweiten Weltkrieges in Fernost) sowie 19. November (Beginn der Operation Uranus zur Einkesselung der deutschen 6. Armee in Stalingrad). Eine von 50.000 Personen unterschriebene Petition forderte von Präsident Putin die Wiedereinführung des alten Namens, was dieser nicht ausschloss und wozu er eine Abstimmung empfahl.

Ort : Geographische Breite: 48.7186243, Geographische Länge: 44.5133034


Tod

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Frambach, Jakob  1 Mai 1943Stalingrad, Volgogradskaya, Südrußland, UdSSR I234317
2 Frech, Ludwig Heinrich  15 Sep 1943Stalingrad, Volgogradskaya, Südrußland, UdSSR I241543
3 Kräenbring, Karl  1943Stalingrad, Volgogradskaya, Südrußland, UdSSR I187684
4 Krutwig, Franz Josef  geschätzt 1944Stalingrad, Volgogradskaya, Südrußland, UdSSR I262051
5 Leitner, Matthias  1943Stalingrad, Volgogradskaya, Südrußland, UdSSR I22393
6 Perret, Robert  1943Stalingrad, Volgogradskaya, Südrußland, UdSSR I143949