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Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Tailfingen ist der zweitgrößte Stadtteil von Albstadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb.

Geschichte:

Gegründet wurde Tailfingen durch den sagenumwobenen alemannischen Sippenhäuptling Tagolf irgendwann nach 260, wohl im 5. oder 6. Jahrhundert. In der Erzählung von Carl Metzger: Tagolf. Erzählung aus Tailfingens Vorzeit wurde diesem Sippenhäuptling ein literarisches Denkmal gesetzt. Bekannter allerdings ist der Roman des ehemaligen Stadtarchivars Peter Thaddäus Lang aus dem Jahr 1994. Im Jahre 793 wurde Tailfingen erstmals in einer St. Gallener Urkunde als Dagolfinga erwähnt. 1113 wurde Tailfingen („Tagolfingen“) gemeinsam mit Ebingen in einer Schenkung Walchos von Waldeck an das Kloster St. Blasien erwähnt. 1403 kam der Ort von der Herrschaft Schalksburg an das Herzogtum Württemberg, als Graf Mülli von Zoller die Schalksburg zusammen mit Tailfingen an Württemberg verkaufte und wurde dem Amt in Balingen zugeordnet. Auf dem Schlossberg bei Tailfingen befinden sich noch geringe Reste der Burg Tailfingen (im Volksmund „Schloss“ genannt) aus dem 11. bis 12. Jahrhundert und 3000 Meter nordöstlich von Tailfingen ebenfalls geringe Reste der Weilerburg.

1534 wurde im Herzogtum Württemberg die Reformation eingeführt; seither ist Tailfingen evangelisch. Die Reformation in Thailfingen (frühere Schreibweise) erfolgte unter Ambrosius Blarer. Eine Tailfinger Kirche wurde bereits 1275 erwähnt. 1462 taucht sie als Kirche St. Petrus auf. Ihre Anfänge dürften jedoch bereits auf das 8. oder 9. Jahrhundert zurückgehen. Die heutige evangelische Peterskirche wurde aber erst 1777 erbaut. Der Turm der Peterskirche war ursprünglich ein Wehrturm und ist wesentlich älter, nämlich rund 1000 Jahre. Er gehört damit zu den ältesten Baudenkmälern des Landkreises. Eine weitere Kirche, die Pauluskirche wurde 1907 erbaut. 1953 folgte noch die Erlöserkirche. Im Wohngebiet Stiegel wurde 1965 ein Gemeindehaus erbaut. Nicht zu vergessen die evangelisch-methodistische Johanneskirche aus dem Jahr 1924 (neu erbaut 1964). Eine evangelisch-methodistische Gemeinde existierte in Tailfingen bereits 1874. Bedingt durch die Industrialisierung begann in dieser Zeit der Zuzug von katholischen Arbeitskräften zunächst vor allem aus dem Hohenzollerischen, später aus Oberschwaben. Deshalb wurde 1903 eine (sehr kleine) katholische Kirche erbaut (St. Bonifatius), diese 1935 abgebrochen, nachdem 1934 die wesentlich größere St. Elisabeth-Kirche errichtet worden war. Der enorme Zuzug von (meist katholischen) Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg machte schließlich 1969 den Bau einer weiteren katholischen Kirche notwendig (St. Franziskus).

Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) hinterließ große Verwüstungen, die Gemeinde konnte sich bis 1660 keinen eigenen Pfarrer mehr leisten und ging ins benachbarte Truchtelfingen in die Kirche.

Im Jahre 1744 hatte der Ort 512 Einwohner, konnte sich aber bis 1820 (1449 Einwohner) stark vergrößern. Aufgrund des kargen Bodens bot die Landwirtschaft nicht mehr genug Einkommen und die Strumpfwirkerei wurde zum handwerklichen Nebenerwerb. Aus diesem bildete sich auch der Grundstock für die Industrialisierung. Zu Zeiten des Königreichs Württemberg begann somit der Aufstieg von Tailfingen zu einem Zentrum der Trikotindustrie.

1853 wurden die ersten Rundwirkmaschinen für Auftragsarbeiten von Ebinger und Hechinger Unternehmen aufgestellt. 1870 begannen sich die Tailfinger selbstständig zu machen und expandierten, sodass im Jahre 1914 1800 Rundstühle im Ort zu finden waren. Somit stieg die Bevölkerungszahl auch explosionsartig an (1871: 2193 Einwohner, 1910: 5412 Einwohner). 1871 war Tailfingen zum Marktflecken erhoben worden.

1901 wurde die Talgangbahn in Betrieb genommen und erhöhte das Transportaufkommen erheblich. Damals fuhr der berühmte „Schellamatheis“, eine Dampflok, die 1956 durch einen Triebwagen ersetzt wurde. Tailfingen verlor immer mehr sein dörfliches Aussehen und wurde 1930 zur Stadt erhoben. 1934 wurde unter dem Druck der Nationalsozialisten die Nachbargemeinde Truchtelfingen eingegliedert. Im selben Jahr kam Tailfingen vom Oberamt Balingen zum Kreis und 1938 zum Landkreis Balingen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs hatten führende deutsche Atomwissenschaftler unter der Leitung von Otto Hahn in Tailfingen ihren Aufenthaltsort. Am 25. April 1945 wurde Hahn durch ein amerikanisches Kommando gefangen genommen.

Ort : Geographische Breite: 48.2563512, Geographische Länge: 9.0154839


Geburt

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Gauss, Anna Maria  10 Jun 1755Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I221678
2 Gauss, Anton  4 Dez 1712Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I221679
3 Kunzelmann, Johannes  29 Apr 1774Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I73426
4 Sattler, Jacob  um 1525Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I115145
5 Weippert, Jakob  12 Jan 1786Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I221675
6 Weippert, Michael  22 Jul 1755Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I221677

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Bahlinger, Magdalena  Mai 1782Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I255133

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Bahlinger, Magdalena  20 Mai 1782Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I255133

Eheschließung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Gauss / Rempp  9 Okt 1742Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland F75379
2 Heyes / Miller  um 1592Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland F76316
3 Weippert / Bahlinger  16 Jun 1739Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland F90959