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Tuttle ist eine Stadt im Kidder County, North Dakota, USA. Bei der Volkszählung 2020 betrug die Einwohnerzahl 60. Tuttle wurde 1911 gegründet. Zu Beginn des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wurde das Land um Tuttle überwiegend, wenn auch nicht ausschließlich, von Familien deutsch-russischer Abstammung bewohnt. Viele ihrer Nachkommen bewirtschaften und bewirtschaften das Land rund um Tuttle noch immer.

Geschichte:

Laut dem 1961 veröffentlichten Buch zum 50-jährigen Jubiläum von Tuttle wurde Tuttle nach Col. William P. Tuttle benannt, einem Beamten der Dakota Land & Townsite Company, die 1910 die Stadt besiedelte. Col. Tuttle lebte Berichten zufolge nie in Tuttle, war aber begeistert der Stadt und kaufte einmal Baseballuniformen für die örtliche Mannschaft. Die Northern Pacific Railway verlegte am 4. Oktober 1911 eine Strecke durch Tuttle. Der Verkehr zwischen Tuttle und Pingree im Osten begann später in diesem Monat. Am 21. Januar 1917 zerstörte ein Brand den Miller General Store und mehrere andere Tuttle-Geschäfte vollständig. Die Bürger reagierten und konnten weitere Betriebe vor den Flammen retten. Nach diesem Brand trafen sich Bürger, um eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, die bis heute besteht. J.W. Wittmayer wurde zum ersten Feuerwehrchef von Tuttle gewählt.

Viele im Jubiläumsbuch festgehaltene Familiengeschichten erzählen von extremen Witterungseinflüssen, die im Winter zu starker Kälte und Schneestürmen und im Sommer zu glühender Hitze und heftigen Stürmen führen können. Am 3. Juli 1935 gegen 9 Uhr morgens kam es in der Stadt zu einem bemerkenswerten Wetterereignis. Zuerst kam ein starker Wind auf und es begann Hagel zu fallen, der in Kombination mit strömendem Regen erhebliche Schäden in Tuttle und den umliegenden Gebieten verursachte. Berichten zufolge waren in Wohn- und Geschäftsräumen fast alle Fenster nach Norden und Westen zerbrochen. Trotz der Schäden fanden die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli wie geplant statt. Am 1. Juli 1952, gegen 19:00 Uhr, wurde Tuttle abends von einem Tornado heimgesucht. Berichten zufolge sahen die Wolken am Himmel sehr bedrohlich aus. Als sich der Tornado der Stadt näherte, berichteten Anwohner, sie hätten ein Geräusch gehört, als seien „Hunderte von Güterzügen herabgefahren“. Der Trichter war in Tuttle nicht zu sehen, da dort so viel Staub in der Luft war, aber die Leute südlich der Stadt berichteten, dass er ihn sehr deutlich sah. Der Tornado beschädigte mehrere Häuser in Tuttle schwer, die meisten blieben jedoch unberührt.

2007 war ein besonders schwieriges Jahr für Tuttle. In diesem Jahr wurde die Tuttle School geschlossen. Das Danielson Hotel, ein verlassenes Wahrzeichen des Hotels an der Hauptstraße von Tuttle, wurde abgerissen. Am 19. November 2007 wurde das Tuttle-Postgebäude, ein historisches Feldsteingebäude, das 1938 im Rahmen eines WPA-Projekts errichtet wurde, erheblich beschädigt, nachdem ein Ofen in Brand geriet und das Gebäude zerstört wurde. Die entstehende Rauchwolke war kilometerweit sichtbar. Das Feuer zerstörte die Stein- und Betonmauern des Feldes nicht und das Gebäude wurde bis 2011 restauriert.

Wie viele andere Kleinstädte in den nordamerikanischen Great Plains, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts besiedelt wurden, erlebte Tuttle fast ein Jahrhundert nach seiner Gründung die Schließung vieler Unternehmen, was mit einem Bevölkerungstrend der Abwanderung junger Menschen in größere Städte einherging anschließende Alterung der Bevölkerung. Heute gibt es in Tuttle keine Bank, keine Schule und keine Zeitung, dafür aber einen gut sortierten Genossenschaftslebensmittelladen und einen Getreideheber. Obwohl die Eisenbahnstrecke, die zur Umsiedlung von Tuttle führte, um 2004 entfernt wurde, haben verbesserte Straßen und der Zugang zur Interstate 94 die Isolation von Tuttle verringert. Die Städte Bismarck und Jamestown liegen etwa eine Autostunde von Tuttle entfernt und sind daher für die Einwohner von Tuttle erreichbar.