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Altstätten, Reintal, Kanton Sankt Gallen, Schweiz



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Altstätten ist eine Kleinstadt und politische Gemeinde in der Region und im Wahlkreis Rheintal im Kanton St. Gallen in der Ostschweiz. Als historischer Marktort bildet Altstätten seit dem Mittelalter ein Zentrum der Region (nebst Rheineck und Berneck) und war vor 2003 Hauptort des damaligen Bezirks Oberrheintal.

Geschichte:

Auf dem Gemeindegebiet von Altstätten zeigen vereinzelte archäologische Funde die frühe Anwesenheit von Menschen. Ein Steinbeil und eine Lochaxt aus der Jungsteinzeit (etwa 5500 bis 2200 v. Chr.) sind die ältesten Gegenstände. Es gibt auch keramische Funde aus der Spätbronzezeit, römische Münzen und alemannische Waffen aus dem 6. bis 7. Jahrhundert nach Christus.

Bei Altstätten gabelte sich die vom Comer See über Chur kommende Römerstrasse. Ein Zweig verlief weiter auf der linken Seite des Alpenrheintals nach St. Margrethen («Ad Renum») am Bodensee. Ein zweiter Zweig verliess bei Altstätten das Alpenrheintal und führte über St. Gallen nach Arbon («Arbor felix»).

Der Ortsname, gebildet aus ahd. alt und stat ‚Ort, Platz, Stelle‘, könnte auf eine bei der alemannischen Einwanderung schon bestehende Siedlung hinweisen.

Schon zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung 853 oder 854 als villa nominata Altsteti verfügte das Kloster St. Gallen über einen umfangreichen Besitz in Altstätten. In der Folge bildete sich eine geschlossene Grundherrschaft des Klosters. Meier aus niederem Dienstadel verwalteten den klösterlichen Besitz und übten die niedere Gerichtsbarkeit aus. Um sein Herrschaftsgebiet gegen die rechtsrheinischen Grafen von Montfort zu sichern, befestigte Abt Berchtold von Falkenstein den Hof Altstätten mit einer Ringmauer und erhob damit den Ort zur Stadt. 1298 erscheint Altstätten als oppidum (lat. «Stadt»). Wenig später liessen die Meier und Edlen von Altstätten vier Burgen oberhalb der Stadt bauen. In einer hauste der ritterliche Minnesänger Chuonrat von Altstetten (um 1320). Drei seiner Lieder haben in der Manesse-Handschrift Eingang gefunden.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde Altstätten in die Appenzellerkriege verwickelt. Die Stadt schloss nach der Schlacht am Stoss (1405) mit den streitbaren Nachbarn einen Bund, was den Zorn der Österreicher erregte. 1410 liess Herzog Friedrich in einem Rachefeldzug das Städtchen einäschern. In den folgenden Jahrhunderten wurde es von weiteren grossen Bränden heimgesucht – unter anderem 1567, als durch Brandstiftung 175 Gebäude in Schutt und Asche sanken.

Altstätten hatte bis zum Untergang der Alten Eidgenossenschaft (1798) zwei Herren zu dienen: dem Abt von St. Gallen als Grundherr und dem Reichsvogt, der ursprünglich im Auftrag des Kaisers die Hoheit über die Grafschaft Rheintal innehatte. Landesherren waren ab 1490 die Sieben Alten Orte der Eidgenossenschaft. Wirtschaftlich war die Verleihung des Marktrechtes von Wichtigkeit. Eine erste Bestätigung des Marktrechtes findet sich im Jahre 1425. Politisch gewann Altstätten zur gleichen Zeit an Bedeutung. So gelang es der Bürgerschaft, dem Abt ein erhebliches Recht an Selbstverwaltung abzutrotzen. Seit 1415 treten neben Landes- und Grundherr Stadtrat und Stadtammann als «dritte Gewalt» in Erscheinung.

Eine wirtschaftliche Blütezeit erlebte Altstätten im 18. Jahrhundert. Tatkräftige Familien begannen, die Erzeugung und Veredelung von Leinwand-, Seiden-, später von Baumwollgeweben zu fördern und damit einen schwunghaften Handel zu treiben. Die Custer zur Prestegg mit Filialen in Erlangen und Leipzig, Lyon, Toulouse und Marseille, die Custer am Markt (Reburg) in Personalunion mit dem Handelsunternehmen der Heer im Löwenhof Rheineck, die Gebrüder Städler zum Raben mit einer Niederlassung in Barcelona, sowie weiteren Familien erwarben sich auf diese Weise einen soliden Wohlstand und verschafften andern Brot. Die Mousseline- und Baumwollweberei war ausser im «Weberwinkel» im dicht bevölkerten Berggebiet stark vertreten. Der Geschmack der weitgereisten Grosskaufleute fand seinen Niederschlag auch im Stadtbild. Ihnen ist die Errichtung zahlreicher Gebäude, die auch heute noch das Stadtbild prägen, zu verdanken.

Einen kräftigen Impuls erhielt das wirtschaftliche Leben nach dem Bau der Eisenbahnlinie durch das Rheintal (1858). Altstätten musste aber hart für den Bahnhof kämpfen, denn die Oberrieter wollten eine Bahnlinie von Au direkt nach Oberriet. Im gleichen Jahr wurde die erste Stickereifabrik eröffnet. Die Industrialisierung in der Folgezeit konzentrierte sich fast ausschliesslich auf die Textilindustrie, vor allem auf die Stickerei. Neben den eigentlichen Stickereifabriken entstanden viele Kleinbetriebe. Die wirtschaftliche Prosperität zeigte sich im Bau der Rheintalischen Strassenbahn (1897) und der Altstätten-Gais-Bahn. Auch das Projekt einer direkten Eisenbahnverbindung nach St. Gallen durch einen Ruppen-Tunnel wurde lange ernsthaft diskutiert.

Ort : Geographische Breite: 47.3788876, Geographische Länge: 9.5413041


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Walliser, Jacob  1615Altstätten, Reintal, Kanton Sankt Gallen, Schweiz I248554
2 Walliser, Ulrich  um 1639Altstätten, Reintal, Kanton Sankt Gallen, Schweiz I222880