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Bad Endbach, Kreis Marburg-Biedenkopf, Hessen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Bad Endbach ist eine Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf, im Regierungsbezirk Gießen. Sie liegt 20 Kilometer westlich von Marburg, 15 Kilometer östlich von Dillenburg und 21 Kilometer nördlich von Wetzlar (jeweils Luftlinie) im so genannten Hessischen Hinterland. Der als Kneipp-Heilbad anerkannte Ort mit dem Thermalbad (Lahn-Dill-Bergland-Therme) ist eingebettet im Zentrum des Gladenbacher Berglandes im Naturpark Lahn-Dill-Bergland. Er ist geprägt durch die bewaldete Hügellandschaft, die sanftgewellten Bottenhorner Hochflächen im Norden (im Mittel 500 m ü. NN) und das sich nach Osten öffnende Tal am Oberlauf der Salzböde. Südlich geht das Salzbödetal in den Höhenzug der Zollbuche mit der Endbacher Platte über.

Bad Endbach hat einen großen Waldbestand, 42,9 % (1702 ha) des Gemeindegebietes (3964 ha) sind mit Wald bedeckt.

Im schon relativ früh dauerhaft besiedelten Gemeindegebiet (6. bis 8. Jahrhundert) verliefen bis ins späte Hochmittelalter wichtige Handels- und Botenwege, und zwar die ehemals sehr bedeutende „Leipzig-Kölner Fernhandelsstraße“, „Brabanter Straße“ genannt, die die Bottenhorner Hochflächen querte und der süd-nördlich im Westen verlaufende „Westfalenweg“. Der hochmittelalterliche „Marburg-Dillenburger/Herborner Amtsweg“ (Botenweg), im Bereich des oberen Salzbödetales (Weidenhausen und Gemeinde Bad Endbach) auch „Obergerichtsweg“ genannt, war sogar bis zum Bau der neuen Landstraße (1865), der heutigen Landesstraße L 3050, in Gebrauch.

Mitte des 20. Jahrhunderts ist die im Gemeindegebiet getragene Hinterländer Frauentracht mit der „Dell-Mutsche“ als Kopfbedeckung mit der letzten Trägerin ausgestorben. Die „Dell-Mutsche“ war eine Variante innerhalb der gemeinsamen Trachtenlandschaft des ehemaligen Amtes Blankenstein, die im sogenannten im „Blankensteiner Obergericht“ (heute Gemeinde Bad Endbach) getragen wurde.

Im Gemeindegebiet wird Hinterländer Platt in der Variante des „Blankensteiner Obergerichtes“ gesprochen, jedoch mit abnehmender Tendenz.

Geschichte:

Um 500 v. Chr. wurden das Lahn-Dill-Gebiet und das Rothaargebirge von Süden (z. B. Dünsberg) und Südosten (z. B. Kirchain-Niedernwald und Amöneburg) her von Kelten besiedelt. Anreiz waren sicherlich die hier leicht zu erschließenden Erzlagerstätten (Eisen und Kupfer) mit nutzbarer Qualität. Damit entstanden während der Spät-Hallstattzeit auch erste feste Wohnplätze. Zahlreiche Orts-, Fluss- und Bergnamen lassen sich auf diese Siedler zurückführen, zum Beispiel die Namen mit den Endungen -lar (Wetzlar, Weimar), -phe (Lasphe, Banfe), -a (Laisa, Eifa) oder die Lahn und die Bäche Perf und Dautphe sowie die Endungen -merk und -merich in Flurnamen, die für „Berg“ bzw. Berghang stehen.

In den Jahrzehnten vor und nach Christi Geburt wanderten aus Nordost und Ost elbgermanische Volksgruppen (Sueben?) nach Mittelhessen ein und wurden hier ansässig. Zur gleichen Zeit versuchten die Römer den Raum vom Rhein bis zur Elbe unter ihre Herrschaft zu bringen. Dabei drangen sie, die alten Fernwege nutzend, auch in mittelhessisches Gebiet ein und bauten Militärlager, z. B. bei Niederweimar und Dorlar, und begannen mit dem Bau einer Stadt bei Waldgirmes (siehe Römisches Forum Lahnau-Waldgirmes), wie jüngste Ausgrabungen belegen. Diese Anlagen verfielen nach dem Jahre 9 n. Chr., vermutlich als Folge der katastrophalen Niederlage der Römer gegen die Germanen in der Schlacht am Teutoburger Wald.

Welche Volksgruppe bis zur Zeit der Völkerwanderung hier siedelte, lässt sich nicht mehr genau feststellen, am wahrscheinlichsten ist eine keltisch-germanische Mischbevölkerung, die dem Stamm der Chatten zugerechnet werden kann. Während der Völkerwanderungszeit scheint der Raum nicht völlig entsiedelt worden zu sein, große Teile der Bevölkerung blieben in den Siedlungskammern wohnen und wahrten damit auch die sprachliche Kontinuität.

Das Hinterland wurde während der Fränkischen Landnahme ab dem 6. Jahrhundert nicht neu besiedelt, sondern nur kolonialisiert durch den König, die Gaugrafen, Stifte und Klöster und fränkische Adelige. Damit einher verlief auch die Missionierung. Dabei legten die Franken Cent-Grenzen und Gau-Grenzen fest, an denen sich bei der Missionierung auch die kirchliche Organisation weitgehend orientierte. Iro-schottische Wander-Mönche (Iroschottische Mission) hatten bereits seit Beginn des 7. Jahrhunderts hier missioniert und erste Stützpunkte und damit Kirchen im mittelhessischen Raum gegründet (z. B. Amöneburg, Büraberg, Wetter, Schotten, Wüstung Hausen. bei Lich und Naunheim (Wetzlar)). Bonifatius baute bei seiner Mission auf dieser iro-schottischen Organisation auf und reformierte sie nach römischem Vorbild.

Die Einteilung und Grenzen der damaligen Kirchenorganisation haben sich teilweise bis heute erhalten. Sie lassen sich auch manchenorts rekonstruieren wenn man die alten kirchlichen Zuständigkeiten, wie Archidiakonatsgrenzen und Bistumsgrenzen zwischen Mainz und Trier, die auch durch das heutige Gemeindegebiet (zwischen Günterod, Endbach und Hartenrod, sowie zwischen Endbach und Wommelshausen) verliefen, sowie die ehemaligen Pfarrbezirke (Urkirchen, Mutterkirchen, Taufkirchen, Sendkirchen) heranzieht.

Viele Orte des Siedlungsraumes Obere Salzböde existierten bereits im 8. Jahrhundert. Die heutigen ?hausen-Orte im südlichen Hinterland, wie Rachelshausen, Runzhausen, Römershausen, Erdhausen, Weidenhausen und Wommelshausen, dürften während der fränkischen Kolonisation, in der Zeit von 650 bis 950 n. Chr., entstanden sein. Endbach, Schlierbach und Hülshof (ehemals Hülsbach) sind in der gleichen Zeit anzusetzen, während Eisemroth, Günterod und Hartenrod als Rodesiedlungen einer Ausbauperiode gegen Ende des ersten Jahrtausends angehören. Bottenhorn ist vermutlich der älteste Siedlungsplatz der Gemeinde, während Dernbach erst mit dem Burgbau 1350 als Siedlung zu nennen ist. Die frühmittelalterliche Besiedlung bestand aus Einzelhöfen, Hofgruppen, Streusiedlungen in Weilerform, als offene lockere Hofbebauung.

Siedlungen werden in Urkunden nur genannt, wenn Rechtsgeschäfte getätigt wurden, die mit dem Ort in Verbindung standen, wie z. B. Schenkungen an Klöster oder Kirchen, Lehns- oder Gerichtsrechte erworben, Bewohner als Zeugen auftraten oder Abgaben zu leisten waren. Alle Orte des oberen Salzbödetales werden erstmals im 13. und 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt.

Urkunden sind rein zufällig erhaltene Belege solcher Rechtsgeschäfte und sagen nichts aus über das wirkliche Alter einer Siedlung; sie belegen nur die Ersterwähnung.

Bereits im 7. Jahrhundert wurde das Gebiet als Bestandteil des Lahngaus fest in den fränkischen Staatsverband integriert. Als König Konrad I. aus dem salisch-fränkischen Geschlecht der Konradiner 918 in Weilburg starb, erbte sein Bruder Herzog Eberhard (Franken) seinen Besitz in und um Weilburg. Nach dessen Tod 939 (kinderlos) fielen seine umfangreichen Besitzungen an den Kaiser als Reichsgut. Die sächsischen Kaiser verschenkten es im Laufe des 10 Jh. nach und nach an das Bistum Worms und das Stift Weilburg. Dazu gehörten auch Ländereien und hoheitliche Rechte im Gebiet an der oberen Lahn (u. a. im Perfgau) und im angrenzenden Dill-Gebiet. Die Ausübung der Gerichtsbarkeit und den militärischen Schutz übertrugen die Bischöfe den Grafen von Nassau, nachweisbar ab 1195.

Ob der Raum an der oberen Salzböde um 1200 bereits schon vollumfänglich zum Hundertschaftsbezirk bzw. Cent Gladenbach (später Amt Blankenstein), zur Untergrafschaft Ruchesloh (Gerichtssitz: südöstlich von Oberweimar) gehörte ist unklar; Lennartz verweist hier auf noch bestehende wormsische Lehen und Rechte. Im ehemaligen Verwaltungsbezirk des Amtes Blankenstein und den angrenzenden Gebieten hatten das Bistum Worms (Hochstift Worms) und auch das Walpurgisstift in Weilburg als Reichsstift umfangreichen Besitz (u. a. Vogtei- und Gerichtsrechte), den die Grafen von Nassau als Vögte des Domstiftes Worms verwalteten. Den gesamten Vogteibesitz überließ ihnen das Domnstift Mitte des 13. Jh. als Pfandbesitz, den sie 1294 ganz erwerben konnten.

Inhaber der Grafschaft Ruchesloh waren die Herren von Merenberg mit Sitz auf Burg Gleiberg. 1325 konnte die Landgrafschaft Hessen die Gerichtsrechte von den Merenbergern erwerben.

Die Landgrafen von Thüringen (Hessen) hatten durch Heirat den Besitz und die Rechte der Grafen Giso (Gisonen) geerbt und damit auch die Lehnshoheit vom Reich über weite Teile eines Gebietes, das vom Burgwald bis zum Westerwald reichte. Dadurch wurden sie die Oberlehnsherren der Grafen von Nassau. Die späteren Streitigkeiten mit dem aufstrebenden Grafenhaus, das vom Bischof in Mainz unterstützt wurde, waren damit vorprogrammiert. Es gelang den späteren Landgrafen von Hessen erst in einem langen und zähen Ringen mit den Grafen von Nassau, bekannt als „Hundertjährige Dernbacher Fehde“ (ca. 1230 bis 1336), das Hinterland, insbesondere das Amt Blankenstein mit seinen beiden Verwaltungsbezirken „Obergericht“ und „Untergericht“, endgültig für Hessen zu gewinnen.

Der Verwaltungsbezirk Obergericht mit dem Vorort Hartenrod bedeutete nicht höheres Gericht; das ist eine geografische Bezeichnung. Der Bezirk lag von Gladenbach (Amtssitz) aus gesehen am Oberlauf der Salzböde, also weiter oben und wurde somit Obergericht genannt. Der ehemalige Gerichtsbezirk Obergericht ist heute deckungsgleich mit der Gemeinde Bad Endbach. Das Untergericht lag am Unterlauf der Salzböde, also unten und umfasst heute das Gebiet der heutigen Stadt Gladenbach. Die Unterscheidung zwischen Ober- und Untergericht gibt es auch anderen Orts z. B. im Breidenbacher Grund.

Ober- und Untergericht entsprachen auch den ehemaligen Kirchspielen Hartenrod und Gladenbach. Die Grenze verlief entlang der hessischen Inneheege.

Ort : Geographische Breite: 50.7523732, Geographische Länge: 8.4945130


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Pfeifer, Johann Daniel  1645Bad Endbach, Kreis Marburg-Biedenkopf, Hessen, Deutschland I232217

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Pfeifer, Johann Daniel  Datum unbekanntBad Endbach, Kreis Marburg-Biedenkopf, Hessen, Deutschland I232217

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Pfeifer, Johann Daniel  Bad Endbach, Kreis Marburg-Biedenkopf, Hessen, Deutschland I232217