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Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Blaubeuren ist eine Stadt im Alb-Donau-Kreis im Osten von Baden-Württemberg.

Geschichte:

Im Blau- und Aachtal in der Nachbarschaft von Blaubeuren befinden sich mehrere Höhlen mit bedeutenden archäologischen Fundstellen eiszeitlicher Jäger und Sammler (Jungpaläolithikum). Genannt seien die Brillenhöhle, der Hohle Fels (bei Schelklingen) und das Geißenklösterle. Funde und Grabungsergebnisse werden heute im Urgeschichtlichen Museum präsentiert.

Bereits in alemannischer Siedlungszeit (6./7. Jahrhundert) bestand eine Siedlung Beuren an der Blau, am Rucken wurden Grabstätten aus dieser Zeit gefunden. Hier bestand auch schon früh eine Johannes dem Täufer geweihte Kapelle. Die Keimzelle der heutigen Stadt ist jedoch das um 1085 von den Grafen von Tübingen am Blautopf gegründete Benediktinerkloster Blaubeuren, das von Mönchen aus dem Kloster Hirsau bezogen wurde. Das Kloster förderte den Zuzug von Handwerkern und Dienstleuten und besaß das Marktrecht, so dass sich um das Kloster rasch eine weltliche Gemeinde entwickelte, die bei ihrer ersten Erwähnung in zwei am 24. Dezember 1267 ausgestellten Urkunden bereits als befestigte Stadt im Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen erscheint.

1282 wurde die Stadt durch die Heirat einer Tochter (Agnes) des Grafen Rudolf I. der Scheerer von Tübingen-Herrenberg mit Graf Ulrich II. von Helfenstein an die Grafen von Helfenstein vererbt. Dessen Sohn Ulrich III. verkauft die Stadt am 28. August 1303 an die Herzöge von Österreich, erhielt sie jedoch umgehend als Erblehen zurück. Die Ortsherrschaft blieb bei den Grafen von Helfenstein, bis diese sie (nach mehreren Verpfändungen ab 1384) im Jahr 1447 an die Grafen von Württemberg verkauften.

Bereits im 14. Jahrhundert ist eine Stadtschule nachgewiesen, 1418 wurde das Marktrecht durch König Sigismund erweitert und danach ein Rathaus (Kaufhaus) am Markt errichtet, um 1425 wurde ein Spital gegründet. In württembergischer Zeit nach 1447 wurde die Stadt zum Sitz des Amts Blaubeuren und erhielt damit eine wichtige Verwaltungsfunktion für die umliegenden Orte. Württemberg reformierte auch die städtische Verwaltung, so dass neben dem Bürgermeister in der Mitte des 15. Jahrhunderts auch erstmals ein mit Bürgern besetzter Rat erscheint.

Die Reformation wurde 1534/1535 ohne große Schwierigkeiten durchgeführt. Infolgedessen wurde das Kloster aufgehoben und in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, die im seit 1817 bestehenden evangelischen Seminar, einem altsprachlichen Gymnasium, fortbesteht. Die geistlichen Pfründeinkünfte fielen an den württembergischen Herzog, das Spital wurde 1537 der Stadt übertragen. Um 1540 erlangte die Stadt das Monopol zum Eisen- und Salzhandel, 1608 wurde das Marktrecht um zwei weitere Märkte erweitert.

Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges fiel Blaubeuren kurzfristig wieder an Österreich zurück, auch das Kloster wurde erneut von Mönchen bewohnt. Nach 1635 war der Ort Schauplatz von Kampfhandlungen und wurde teilweise verwüstet, nach 1637 versuchte die österreichische Herrschaft, gegen den Willen der Bevölkerung, den katholischen Glauben zu restituieren. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Blaubeuren an das Herzogtum Württemberg zurückgegeben.

Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches (1806) war Blaubeuren Grenzstadt des Herzogtums und gleichzeitig Amtsstadt (später Oberamt). Das Oberamt Blaubeuren (vergleichbar einem Landkreis) existierte während der Zeit des Königreichs und Volksstaates Württemberg weiter bis 1934 und wurde dann unter der Bezeichnung Kreis Blaubeuren fortgeführt. 1938 wurde dieser im Zuge einer Verwaltungsreform in der NS-Zeit aufgelöst; seine Gemeinden wurden größtenteils wie Blaubeuren selbst dem Landkreis Ulm zugeschlagen.

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts wuchs Blaubeuren nicht über die mittelalterliche Stadtmauer hinaus. Das änderte sich erst 1830, als diese im Zuge der Industrialisierung teilweise abgetragen wurde. Im Zentrum standen dabei die Ausbeutung der Kalkvorkommen im Blautal und die damit verbundene Ansiedlung der Zementindustrie Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu einer weiteren Ausdehnung der Stadt, diesmal nach Süden, kam es nach 1868, als mit der Eröffnung des Bahnhofs Blaubeuren an der Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen angeschlossen wurde.

Unter Führung der 1875 von Julius Spohn gegründeten „Cementfabrik Blaubeuren Gebrüder Spohn“, schlossen sich 1903 die süddeutschen Zementfabriken zu einem Kartell, zusammen. Im folgenden Jahr erfolgte die Umwandlung des Blaubeurer Zementwerks in eine Aktiengesellschaft, der Portland-Zement Blaubeuren Gebrüder Spohn AG. Diese wurde 1938 mehrheitlich von der Portland-Zementwerke Heidelberg AG (der späteren HeidelbergCement AG) übernommen. Die vollständige Integration in den Heidelberger Zementkonzern erfolgte 1966. Mit dem ersatzlosen Abbruch des unrentabel gewordenen Zementwerks 1998/1999 durch die HeidelbergCement AG endete die Geschichte Blaubeurens als bedeutender Standort der europäischen Zementindustrie.

1945 geriet Blaubeuren als Teil des Landkreises Ulm in die Amerikanische Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Blaubeuren zum Alb-Donau-Kreis kam.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. Januar 1974 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Asch und Sonderbuch sowie am 1. Januar 1975 die Gemeinden Beiningen, Pappelau, Seißen und Weiler eingemeindet.

Ort : Geographische Breite: 48.4127150, Geographische Länge: 9.7843552


Geburt

Treffer 1 bis 10 von 10

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Hafenberg, Catharina  1350Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231931
2 Hafenberg, Heinrich  1350Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231930
3 Hafenberg, Margarete  1380Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231929
4 Koch, Hans  1593Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231394
5 Megenhardt, Elisabeth - wife of  1430Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231926
6 Megenhardt, Hans  1400Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231927
7 Megenhardt, Itel  1370Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231928
8 Megenhardt, Peter  1430Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231925
9 Megenhardt, Peter  1461Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231685
10 Schmid, Ursula  1562Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I246174

Tod

Treffer 1 bis 8 von 8

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Aulber, Matthäus  2 Dez 1570Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231583
2 Kienle, Anna Maria  Datum unbekanntBlaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231411
3 Koch, Michael  Jan 1625Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231410
4 Looser, Johannes  Datum unbekanntBlaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I220888
5 Megenhardt, Elisabeth - wife of  15 Aug 1500Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231926
6 Megenhardt, Itel  1448Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231928
7 Megenhardt, Peter  28 Okt 1486Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231925
8 Schmid, Katharine - wife of  2 Mai 1604Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I246176

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Aulber, Matthäus  3 Dez 1570Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I231583

Eheschließung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Hafenberg / Hafenberg  1380Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland F79738
2 Megenhardt / Hafenberg  1400Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland F79737
3 Megenhardt / Megenhardt  1450Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland F79735