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Gablonz an der Neiße, Jablonec nad Nisou, Liberecky kraj, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Jablonec nad Nisou (deutsch: Gablonz an der Neiße) ist eine Stadt mit 45.594 Einwohnern (1. Januar 2015) im nördlichen Tschechien. Sie liegt im Tal der Lausitzer Neiße, in die im Stadtzentrum der Msensky potok (Grünwalder Wasser) und am westlichen Stadtrand die Weiße Neiße einmünden. Das Katastralgebiet der Stadt beträgt 3139 ha. Der Name leitet sich aus dem tschechischen Wort jablon (Apfelbaum) und der Neiße (tschechisch: Luzicka Nisa) her.

Jablonec ist die zweitgrößte Stadt des Liberecky kraj, die größte Stadt und Sitz des Okres Jablonec nad Nisou und ein Industriestandort. Sie bildet das Verwaltungs-, Kultur- und Sportzentrum des Isergebirges (Jizerske Hory).

Geschichte:

Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1356. Nach der Zerstörung durch Gegner des böhmischen Königs Georg von Podiebrad im August 1469 verschwand die Siedlung völlig. Dauerhaft bewohnt war Gablonz erst wieder seit dem 16. Jahrhundert, als die erste Glashütte in Grünwald (Mseno) entstand. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Gablonz am 2. Mai 1643 erneut niedergebrannt; nach Kriegsende wurden die protestantischen Einwohner zwangsweise ausgewiesen. 1808 wurde Jablonec zum Marktflecken und im Jahr 1866 durch ein Dekret des Königs Franz Josef I. zur Stadt erhoben. Im Jahr 1868 wurde Gablonz zum Sitz des Bezirkshauptmanns. Der neue politische Bezirk Gablonz bestand aus den Gerichtsbezirken Tannwald und Gablonz.

Am 28. Oktober 1918 wurde die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei ausgerufen. Gablonz wurde am frühen Morgen des 11. Dezember von tschechischen Einheiten aus Mladá Boleslav besetzt. Die deutsche Volkswehr leistete keinen Widerstand. Nach Volkszählung 1930 waren 79,5 % der Gablonzer deutsch, deutsch-jüdisch bzw. deutschsprachig und 16,5 % tschechisch bzw. tschechischsprachig. Heute (nach Volkszählung 2001) sind 92,5 % Tschechisch und 1,5 % Deutsch.

Nach dem Münchner Abkommen vom 29. September 1938 wurde die Stadt an das nationalsozialistische Deutsche Reich angegliedert. Die meisten Juden der Stadt waren bereits im Sommer 1938 geflohen, die Verbliebenen wurden verfolgt und ab 1941/42 deportiert und ermordet. Der Gablonzer Rabbiner Georg Vida floh nach Turnau, wobei es ihm gelang, die Gablonzer Tora zu retten. Viele tschechischsprachige Gablonzer flohen vor dem Nationalhass. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die meisten deutschböhmischen Bewohner auf Grund der Benes-Dekrete vertrieben. Nach 1945 gründeten vertriebene Deutsche dann Stadtteile mit dem Namen Neugablonz sowohl in Kaufbeuren in Bayern als auch in Enns in Oberösterreich, um dort die berühmte Glasindustrie (Gablonzer Bijouterie) fortzuführen.

Im Stadtviertel Rynovice gibt es ein Haus der tschechisch-deutschen Verständigung (Rieger-Haus). Ein Beweis für den früheren Reichtum der Stadt ist eine Reihe bedeutender Bauten und Stadtviertel. Zu den interessantesten gehören Jugendstilbauten und private Villen an der jetzigen Podhorska ulice (Gebirgsstraße) und 28. ríjna (Josef-Pfeifer-Straße); prächtige Bauten des Funktionalismus der 1930er Jahre sind die Villa Schmelowsky, die Villa Hasek (Architekt Heinrich Lauterbach), die Villa Kantor (Adolf-Loos-Schueler Architekt Heinrich Kulka), das Rathaus (Architekt Karl Winter) und die Katholische Kirche am Gewerbe-Platz (Architekt Josef Zasche).

Viele Neubürger aus Mittelböhmen, der Slowakei, sogenannte „Repatrianten“ und Roma siedelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Jablonec an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich im Landkreis Gotha in Thüringen etwa 14.000 Heimatvertriebene, davon viele aus der Region Gablonz niedergelassen. Besonders um die Städte Friedrichroda und Ohrdruf entstanden so neben dort genossenschaftlich organisierten Kleinbetrieben der Täschner und Schmuckgürtler Werkstätten der Knopfmacher, Glasgestalter und kunsthandwerkliche Bijouteriewarenhersteller.

Ort : Geographische Breite: 50.7220528, Geographische Länge: 15.17031350000002


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Steinke, Ewald  4 Jan 1941Gablonz an der Neiße, Jablonec nad Nisou, Liberecky kraj, Deutschland I127146