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Minsk, Minskaja Woblasz, Weißrußland, UdSSR



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Minsk ist die Hauptstadt und gleichzeitig mit etwa 1,922 Millionen Einwohnern (Stand 2014) größte Stadt Weißrusslands (Belarus). Sie ist zudem Hauptstadt der Minskaja Woblasz und der GUS sowie das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Weißrussland mit Hochschulen und Fachschulen sowie zahlreichen Kirchen, Theatern und Museen.

Geschichte:

Anfang des Jahres 1067 wurde Minsk erstmals als Menesk bzw. Mensk erwähnt, eine Stadt im Fürstentum Polozk im Verband der Kiewer Rus. Die erste Erwähnung in der Nestorchronik stand mit der Schlacht an der Nemiga in Zusammenhang, bei der die Kiewer Fürsten-Brüder Isjaslaw I., Swjatoslaw II. und Wsewolod I. gegen den Polozker Fürsten Wseslaw zu Felde zogen und dabei auch die Stadt Minsk plünderten. Seit 1101 wurde es Hauptstadt eines unabhängigen Fürstentums Minsk. Infolge anhaltender Streitigkeiten zwischen verschiedenen Fürstengeschlechtern kam es immer wieder zu Feldzügen, denen Minsk zum Opfer fiel. So wurde die Stadt 1116 zunächst von den Truppen des Kiewer Fürsten Wladimir Monomach belagert und konnte 1119 schließlich dem Großfürstentum Kiew zugeschlagen werden. Obwohl die Polozker Fürsten zwischen 1159 und 1161 abermals mehrfach versuchten, Minsk zu erobern, gehörte die Stadt vorerst weiterhin zu Kiew. Aufgrund der allgemeinen politischen Situation, aber auch wegen der günstigen geografischen Lage der Stadt entwickelte sich Minsk zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert zu einem wichtigen Handels- und Handwerkszentrum, wie umfangreiche archäologische Funde aus dieser Zeit belegen.

Seit Anfang des 14. Jahrhunderts gehörte es zum Großfürstentum Litauen. Minsk gehörte zunächst dem litauischen Großfürsten und König von Polen, Jogaila, der die Stadt Minsk aber 1387 mit allen dazugehörenden Ländereien und Bewohnern seinem Bruder Skirgiello (weißr. Skirhajla) abtrat. Von 1413 bis 1565 war die Stadt Teil der Wojewodschaft Wilna, wechselte in dieser Zeit jedoch mehrfach den Besitzer und fiel z. B. 1418 an den litauischen Großfürsten Vytautas.

Bereits 1444 fand sich die Stadt im Verzeichnis der 15 am weitesten entwickelten Städte des Großfürstentums Litauen. Im Jahre 1499 erhielt Minsk das Magdeburger Stadtrecht und alle daraus resultierenden Privilegien. Fortan wurde sie von einem Magistrat regiert. In dieser Zeit wurde auch mit dem Bau des Rathauses begonnen.

Seit der Union von Lublin im Jahr 1569 gehörte Minsk zu Polen-Litauen. Die polnische Sprache gewann dabei stark an Bedeutung in der Stadt. Im 16. Jahrhundert wurde Minsk zu einer wichtigen Stadt des Handwerks und Handels. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde Minsk von 1565 bis 1566 Zentrum der Wojewodschaft Minsk, der 60 Städte und Flecken angehörten. In die 1560er Jahre fällt die Gründung einer Reihe von Klöstern verschiedener Orden (u. a. Franziskaner, Dominikaner, Karmeliter, Zisterzienserinnen, Benediktinerinnen), deren verschiedene Gebäude lange Zeit das Stadtbild prägen sollten.

Besonders auf dem Oberen Markt bildete sich mit der Zeit ein beeindruckendes barockes Architekturensemble heraus, dessen Überreste heute noch auf dem späteren Kathedralenplatz und heutigen Platz der Freiheit zu sehen sind.

Als Ergebnis des Russisch-Polnischen Krieges 1654–1667 wurde die Stadt zum Teil stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach der Besetzung der Stadt durch Truppenteile der russischen Armee im Jahr 1655 flüchteten große Teile der überwiegend polnisch-litauischen und jüdischen Bevölkerung aus Minsk und kehrten später erst allmählich wieder zurück. Im Jahr 1707 wurde die Stadt im Rahmen des Nordischen Krieges (1700–1721) von der schwedischen Armee Karls XII. erobert.

Zarenzeit

Im Jahre 1790 lag die Einwohnerzahl der Stadt bei 6500–7000. Die Mehrheit der Einwohner setzte sich aus Juden und Polen zusammen, mit einer kleinen weißrussischen Minderheit.

Im Jahr 1793 kam Minsk als Ergebnis der zweiten polnischen Teilung zu Russland. Im selben Jahr wurde die Stadt Zentrum der Orthodoxen Eparchie Minsk, jedoch erst im Jahre 1798 Zentrum des Römisch-Katholischen Bistums Minsk. Schon 1796 wurde Minsk Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements und erhielt noch im Dezember desselben Jahres ein neues Stadtwappen: die Heilige Jungfrau auf einem blauen Feld, umringt von vier Engeln.

Die ehemalige lingua franca der Stadt, Polnisch, wurde seit der Zugehörigkeit Minsks zum russischen Zarenreich zunehmend durch die russische Sprache ersetzt.

Während des „Vaterländischen Krieges“, den Russland gegen die napoleonischen Truppen führte, sank die Bevölkerungszahl der Stadt auf nur noch 3.048 ab. Auch die Wirtschaft nahm großen Schaden und erholte sich erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts wieder. In der Zeit der Besatzung wurde von den Franzosen eine „Übergangsregierung des Großfürstentums Litauen“ eingesetzt und geführt. Ihre Aufgabe bestand vor allem in der Eintreibung von Naturalien und der Rekrutierung von Soldaten für die Grande Armee. Die Zeit der Besatzung endete mit der Wiedereroberung der Stadt durch russische Truppen im Herbst 1812.

Während des Januaraufstands führte die kaiserliche Regierung das Kriegsrecht in Minsk ein.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich die Wirtschaft der Stadt erholt. Die Bevölkerungszahl nahm stetig zu, das kulturelle Leben florierte. So wurden in dieser Zeit mehrere Werke des berühmten polnischen Komponisten Stanis?aw Moniuszko, (1819–1872) in Minsk aufgeführt, der selbst in der Nähe der Stadt geboren war und längere Zeit dort gelebt hatte.

Mit der zunehmenden Bevölkerungszahl und den neuen kulturellen Möglichkeiten stellte sich auch die Glaubensvielfalt ein, die für Minsk bis in das 20. Jahrhundert kennzeichnend bleiben sollte. Die zahlenmäßig wichtigsten Konfessionen bzw. Religionsgemeinschaften waren dabei: jüdisch, russisch-orthodox und römisch-katholisch. Nach der Volkszählung von 1897 betrug die Stadtbevölkerung knapp 91.000 Menschen. Dabei lag der jüdische Anteil an der Stadtbevölkerung bei 51,2 %. Russen stellten knapp 26 %, Polen 11,4 %, Weißrussen machten dabei nur etwa 9 % aus. Jedoch ist hierbei anzumerken, dass beim Zensus zahlreiche Weißrussen als Herkunft „Russisch“ angaben.

1898 wurde die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands in Minsk gegründet. Aus dieser Partei entwickelte sich später die Kommunistische Partei der Sowjetunion.

Während des Ersten Weltkriegs, in den Jahren 1914/1915, war Minsk Sitz des russischen Oberkommandos. Am 21. Februar 1918 wurde Minsk von deutschen Truppen im Rahmen der Operation Faustschlag erobert.

Ort : Geographische Breite: 53.90453979999999, Geographische Länge: 27.561524400000053


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Dietrich, Johannes  24 Sep 1933Minsk, Minskaja Woblasz, Weißrußland, UdSSR I135087

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Rothmann, Friedrich  1923Minsk, Minskaja Woblasz, Weißrußland, UdSSR I214400