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Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Bacharach auch als Bacharach am Rhein bekannt) ist eine Stadt im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Der ursprüngliche Name Baccaracus deutet auf einen keltischen Ursprung hin. Oberhalb des Ortes erhebt sich die Burg Stahleck (heute eine Jugendherberge).

Bacharach ist gemäß der Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.

Geschichte:

Bacharach wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Wohl schon im 7. Jahrhundert ging das königliche Gebiet in den Besitz des Kölner Bischofs Kunibert über (darauf deutet eine „Kunibertskapelle“ an Stelle der heutigen Wernerkapelle). Vögte des Kölner Besitzes waren die Pfalzgrafen, die mit der Zeit den Kölner Einfluss zurückdrängten. Bereits Pfalzgraf Hermann von Stahleck hatte so viel Einfluss, dass er auf Burg Stahleck residiert. Die Tochter seines Nachfolgers Konrad von Staufen heiratet heimlich auf Burg Stahleck einen Sohn der verfeindeten Familie der Welfen. Dadurch fällt Bacharach und die gesamte Pfalzgrafschaft für kurze Zeit an Heinrich von Braunschweig. 1214 werden die wittelsbacher Pfalzgrafen neue Herren über Bacharach. Sie erhielten zusammen mit dem Unteramt Kaub hier ihre wichtigste Zoll- und Einnahmequelle. 1314 wurde hier beschlossen, Ludwig den Bayern zum deutschen König zu wählen. Außerdem war Bacharach die wichtigste Umladestation für den Weinhandel, da hier die Fässer von kleineren Schiffen, die allein das Binger Loch passieren konnten, auf größere verladen wurden. Ab jetzt trug der Wein die Bezeichnung „Bacharacher“. Auch durch den Holzhandel aus dem Hunsrück gewann Bacharach an Bedeutung und erhielt 1356 die Stadtrechte.

Weithin sichtbar ist die gotische Wernerkapelle, sie ist ein rheinromantisches Wahrzeichen der Stadt und liegt auf dem Weg zur Burg Stahleck, von der Stadt aus. Ihr Bau wurde um 1293 (erste Weihe eines Werneraltars im Südflügel) an der Stelle der älteren Kunibertkapelle als Wallfahrtskapelle erbaut und mit Beiträgen der Wallfahrer finanziert aber erst nach 1426 vollendet. Bei der Sprengung der Burg (1689) wurde sie stark beschädigt und verfiel danach zur Ruine. Namensgeber ist der vormals „heilige“ Werner von Oberwesel. Nach der zeittypischen christlichen Ritualmordlegende soll der 16-Jährige am Gründonnerstag 1287 von Mitbürgern der örtlichen jüdischen Gemeinde ermordet worden sein, die sein Blut für das Passahfest verwendet hätten. Auf den angeblichen Ritualmord erhob sich der antisemitische Mord- und Pogrommob und zerstörte nicht nur jüdische Gemeinden am Mittelrhein, sondern auch an der Mosel und im niederrheinischen Raum. Im Volkschristentum entstand der Wernerkult. Erst 1963 wurde Werner aus dem Heiligenkalender der Diözese Trier gestrichen.

1344 wurde mit dem Bau der Stadtmauer begonnen, die um 1400 vollendet war. 1545 wurden die Stadt und die Pfalz unter Pfalzgraf Friedrich II. protestantisch. Burg Stahleck und die Stadtmauer konnten aber nicht verhindern, dass Bacharach im Dreißigjährigen Krieg, beginnend mit der spanischen Besetzung durch Ambrosio Spinola 1620, die bis 1632 andauerte, achtmal die Besatzung und damit die vorherrschende Religion wechselte und mehrfach geplündert wurde. Auch mehrere Stadtbrände sorgten für Zerstörung. 1689 sprengten schließlich französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg Burg Stahleck und vier Türme der Stadtmauer.

1794 besetzten französische Revolutionstruppen das linke Rheinufer, Bacharach gehörte von 1798 bis 1814 nach dem Frieden von Lunéville zum Département de Rhin-et-Moselle und war Hauptort (chef-lieu) eines Kantons. Während der napoleonischen Befreiungskriege zog der preußische Feldmarschall Blücher nach seinem Rheinübergang bei Kaub in der Neujahrsnacht 1813/1814 mit seinen Truppen durch Bacharach und das Steeger Tal Richtung Frankreich. An dieses Ereignis erinnert ein Gedenkstein etwas flussabwärts gegenüber Kaub. Nach dem Wiener Kongress ging die Stadt 1815 zusammen mit dem linken Rheinufer bis einschließlich Bingerbrück an Preußen. Nach der Versandung des Hafens fiel Bacharach in einen Dornröschenschlaf, aus dem es erst im Zuge der Rheinromantik, Ende des 18. Jahrhunderts, wieder erweckt wurde. Die Beschreibung von Friedrich Schleges Rheinreise 1802 und die von Clemens Brentano um 1800 entstandene Ballade Lore Lay, lösten den frühen Rheintourismus aus. Die Aufhebung der französischen Kontinentalsperre 1814 brachte die britische Aristokratie ins Rheintal, welches durch Lord Byron in England Aufsehen erlangte. Zu den ersten wichtigen Besuchern zählte 1840 der französische Schriftsteller Victor Hugo. Im Zuge der Rheinregulierung im Jahr 1850 wurde bei Bacharach der Ara Bacchi gesprengt.

Die Pflege und Erhaltung der Baudenkmäler Bacharachs, im frühen 20. Jahrhundert vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz vorangetrieben, der sich besonders der damals höchst gefährdeten Stadtmauer und der Ruine von Burg Stahleck annahm, und das starke Engagement des Landes Rheinland-Pfalz für die Wernerkapelle haben dafür gesorgt, dass Bacharach heute noch ein Kleinod der Rheinromantik und ein vielseitiges Zeugnis der mittelalterlichen Architektur am Mittelrhein ist.

Ort : Geographische Breite: 50.0602018, Geographische Länge: 7.7686214


Geburt

Treffer 1 bis 11 von 11

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Baumann, Peter  8 Apr 1581Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218424
2 Baumann, Wilhelm  27 Aug 1559Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218535
3 Ritter, Anna Barbara  um 1563Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218427
4 Ritter, Facius  1544Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218428
5 Ritter, Mathias  1524Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218429
6 Roessler, Adam Hengen  1512Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218528
7 Roessler, Barbara Katherine - wife of  1547Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218527
8 Roessler, Christina  15 Nov 1592Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218425
9 Schneider, Catharina  1500Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218446
10 Waltz, Helena Magdalena  5 Mai 1560Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218536
11 Waltz, Magdalena - wife of  1535Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218538

Tod

Treffer 1 bis 9 von 9

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Baumann, Peter  30 Mai 1652Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218424
2 Ritter, Anna Barbara  nach 1607Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218427
3 Ritter, Facius  1579Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218428
4 Ritter, Mathias  16 Mrz 1588Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218429
5 Roessler, Adam Hengen  1584Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218528
6 Roessler, Christina  11 Mai 1668Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218425
7 Roessler, Jakob  1 Feb 1612Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218426
8 Schneider, Catharina  1558Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218446
9 Waltz, Helena Magdalena  27 Dez 1621Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I218536

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Baumann / Waltz  7 Jan 1581Bacharach, Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland F73845