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Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Öhringen ist eine Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs, etwa 25 km östlich von Heilbronn gelegen. Nach ersten Besiedlungen in geschichtlicher Zeit unter den Römern entwickelte sich die am Limes gelegene Stadt ab dem 11. Jahrhundert, insbesondere mit der Stiftung eines Chorherrenstifts, zur Residenzstadt der Fürsten zu Hohenlohe. Erstmals erwähnt wurde die Stadt im auf das Jahr 1037 datierten Öhringer Stiftungsbrief als Oringowe. Nach dem Übergang an Württemberg 1806 wurde die Stadt zur Oberamtsstadt, 1938 zum Sitz des Landkreises Öhringen und blieb bis zur Gründung des Hohenlohekreises 1973 Kreisstadt.

Mit ihren 24.663 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) ist Öhringen die größte Stadt des Hohenlohekreises und seit 1994 dessen einzige Große Kreisstadt. Für die umliegenden Gemeinden ist sie Mittelzentrum in der Region Heilbronn-Franken.

Geschichte:

An mehreren Stellen im Weichbild der Stadt Öhringen konnten Spuren der Bandkeramiker, einer der ältesten jungsteinzeitlichen Gruppen, entdeckt werden. Weitere Funde belegen eine vergleichsweise dichte Besiedlung des Gebiets während der frühen Jungsteinzeit. Siedlungen wurden vermutlich auf den Zeugenbergen in und um Öhringen errichtet. Der Golberg gilt als der östlichste Fundort der Michelsberger Kultur. Für Besiedlungen in der Bronze- und Eisenzeit finden sich in und um Öhringen nur sehr wenige Belege.

Um 159/160 n. Chr. entstanden zwei Kastelle am römischen Limes – Öhringen-West und Öhringen-Ost. Maximal tausend Soldaten hatten in den beiden Garnisonen zur Sicherung und Überwachung der römischen Reichsgrenze ihr Quartier. Zu den militärischen Anlagen entstand ein rund 20 bis 30 Hektar großer wirtschaftlich bedeutender zivile Ort mit einer wohlhabenden Einwohnerschaft. Seinen inschriftlich überlieferten Namen, Vicus Aurelianus, erhielt der Ort höchstwahrscheinlich zu Ehren des römischen Kaisers Mark Aurel. Die Alamannenüberfälle der Jahre 259 und 260 n. Chr. führten zum Fall des Limes und zum Untergang des römischen Öhringen. Für eine alamannische Siedlung in Öhringen gibt es keinen archäologischen Beweis. Von der römischen Zeit bis zum Frühmittelalter scheint es fast keine Siedlungskontinuität im Öhringer Gebiet zu geben, abgesehen von einem Grab aus dem 7. Jahrhundert.

Die Gründung des Chorherrenstifts 1037 (Darstellung von etwa 1420)

Im Öhringer Stiftungsbrief, datiert auf das Jahr 1037, wurde die namensgebende Stadt erstmals als Oringowe (Gau an der Ohrn) erwähnt, später wurde der Ort als Orngau und ab 1472 mit Ö(h)ringen bezeichnet. Als erster Siedlungsort wird der Bereich beim Kirchbrunnen angenommen, eine weitere Siedlung wird in der Altstadt vermutet. Der Stiftungsbrief beurkundet die Gründung eines Chorherrenstifts des Regensburger Bischofs Gebhard III. an der Pfarrkirche in der „villa oringowe“. Möglicherweise geht die Ortschaft auf merowingische Wurzeln zurück.

Der Besitz Öhringen ging vom Bistum Regensburg an die adlige Familie Hohenlohe über. Im Öhringer Weistum von 1253 sind Einzelheiten über die städtischen (Besitz-)Verhältnisse festgehalten. Es entstand ein städtisches Patriziat, wobei benachbarte adlige Herrschaften, wie die von Berlichingen, Grundbesitz und daran hängende -rechte ausübten. Die Hohenlohe gründeten 1353 ein Spital in der Stadt.

1500 wurde der Fränkische Reichskreis geschaffen, somit gehörte die Stadt als ein Teil Hohenlohes dazu. Im Bauernkrieg zogen 1525 rund 1500 Bauern nach Öhringen, um die Forderungen der dortigen Bauern zu unterstützen. Der Neuensteiner Wendel Hipler wurde zum politischen Führer der Bauern und leitete im Mai als Bauernkanzler das Bauernparlament in Heilbronn.

Nach dem Augsburger Religionsfrieden verordneten die Landesherren ihren Gemeinden die Kirchenreform – auch in Öhringen. 1556 folgte die Reform des Stifts, seine Verwaltung übernahmen die Landesherren, was faktisch einer Auflösung des Chorherrenstifts gleichkam.

Während des Dreißigjährigen Kriegs litt Öhringen besonders unter Hungersnöten, die mit der Pest von 1625 in Zusammenhang standen. Vom 13. bis 18. September 1634 wurde Öhringen, wie zahlreiche Nachbarorte, geplündert und noch gegen Ende des Krieges musste die Stadt 1645 bis 1646 das Hauptquartier des Erzherzogs Leopold Wilhelm und des Generals Gallas unterhalten, während deren Truppen gegen die Schweden kämpften.

1677 wurde Öhringen Residenz des Grafen Johann Friedrich I. von Hohenlohe. Mit der Erhebung zur Residenz erfuhr Öhringen einen baulichen Aufschwung, zog aber auch Luxuswaren und entsprechende Handwerke an. Das Schloss wurde ausgebaut und erweitert, ein Theaterbau erstellt und Ende des 18. Jahrhunderts entstand die so genannte Karlsvorstadt. 1698 erbte die Familie Hohenlohe die Linie Hohenlohe-Neuenstein. Die Erhebung Graf Johann Friedrichs II. zum Fürsten zu Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen durch Kaiser Franz I. im Jahr 1764 war nicht nur für das Fürstenhaus von Bedeutung, sondern auch für die Entwicklung Öhringens als Residenzstadt, die um 1800 die größte der 17 hohenlohischen Städte war. Sie hatte rund 3000 Einwohner und war in einem ausgedehnten bäuerlichen Umland auch Mittelpunkt des ländlichen Handwerks und des Handels.

Nach der Gründung des Rheinbunds wurden am 13. September 1806 die Hohenloher Fürstentümer und damit auch Öhringen in das Königreich Württemberg eingegliedert. Mit der „Einverleibung“ Hohenlohes wurden württembergisches Recht, württembergische Maße und Gewichte, Steuern und Strafen eingeführt. Öhringen wurde Oberamtsstadt des gleichnamigen Oberamts.

Sie blieb bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Handwerker- und Händlerstadt. Bis 1862 war das Handwerk in Zünften organisiert, die an Beschränkungen des Zugangs und der Kapazität sowie weiteren Regelungen festhielten. Die Zeit als Oberamtsstadt und damit die Zugehörigkeit zu einem Flächenstaat brachte für die Stadt wichtige Verbesserungen der Infrastruktur: 1850 wurde die Fernstraße nach Schwäbisch Hall zur Chaussee ausgebaut, 1862 eröffneten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen die Kocherbahn Heilbronn–Hall, die Öhringen an das Eisenbahnnetz anschloss.

Am 5. Mai 1933 wurde der Gemeinderat aufgelöst und durch zwölf Stadträte ersetzt, die nicht direkt gewählt, sondern nach den Ergebnissen der Reichstagswahl im März 1933 in dieses Gremium berufen worden waren. Acht der neuen Ratsherren stellte die NSDAP und zwei der mit ihr liierte Kampfbund Schwarz-Weiß-Rot. Dieses Bündnis hatte in Öhringen bei der Reichstagswahl 67 Prozent der Stimmen erhalten. Im Laufe der Zeit wurden Turn- und Sportvereine aufgelöst und zur TSG zusammengefasst, aus Männergesangverein und Liederkranz entstand der Sängerbund. Jüdische Mitbürger wurden aus den Vereinen und dem bürgerlichen Leben gedrängt, ihre Geschäfte boykottiert. 1933 zählte Öhringen etwa 160 Juden. Die meisten konnten auswandern, etwa 40 blieben und fielen dem Holocaust zum Opfer. Auswärtige Kommandos haben 1933 Juden, Kommunisten und Sozialdemokraten wahllos aufgegriffen, durch die Stadt getrieben und misshandelt, 1938 wurde die Synagoge verwüstet. Der Öhringer Arzt Julius Merzbacher (1890–1943) und seine Frau Hilde, geb. Haymann (1898–1943), wurden von den Öhringern 1939 vertrieben, sie gingen nach Konstanz und wurden von dort verschleppt und 1943 im Konzentrationslager Majdanek ermordet. Von ihren Kindern Rolf Merzbacher und Werner Merzbacher hatten sie sich noch gerade rechtzeitig getrennt, sie wurden in der Schweiz gerettet.

Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Frauen und Männer zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Die Opfer in Öhringen sind auf dem Öhringer Friedhof und auf Friedhöfen der Ortsteile begraben, auf dem Öhringer Friedhof erinnert ein Gedenkstein an sie. Viele Häuser wurden in den letzten Tagen und Wochen des Zweiten Weltkriegs zerstört oder beschädigt. Am 13. April 1945 erreichten amerikanische Truppen Öhringen und besetzten die Stadt.

Aus dem Oberamt Öhringen war 1938 der Landkreis Öhringen mit Öhringen als Kreisstadt hervorgegangen. Dieser bestand bis zur Kreisreform 1973, als er mit dem Landkreis Künzelsau im Hohenlohekreis aufging. Von 1972 bis 1975 wurden im Rahmen der baden-württembergischen Gemeindereform neun Umlandgemeinden, die heutigen Öhringer Teilorte, eingemeindet, nachdem die Neubildung einer großen Stadt Öhringen gescheitert war. Im Jahr 1993 überschritt die Einwohnerzahl Öhringens die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, der von der Landesregierung von Baden-Württemberg mit Wirkung vom 1. Juli 1994 genehmigt wurde.

Ort : Geographische Breite: 49.2011774, Geographische Länge: 9.5024014


Geburt

Treffer 1 bis 10 von 10

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Broellochs, Anna Maria  16 Mrz 1688Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I246422
2 Broellochs, Johann  1660Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I246423
3 Dort, Anna Ursula  1665Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I246424
4 Keim, Hans  um 1524Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I216810
5 Kraft, Eva Maria  19 Feb 1777Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I234182
6 Loefler, Katharina Susanna Rosina  16 Jan 1771Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I234184
7 Reichert, Georg Michael  21 Dez 1765Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I269701
8 Reichert, Johann Andreas Matthias  13 Nov 1805Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I269697
9 Scheuffler, Anna Maria  11 Okt 1665Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I250083
10 Wanner, Anna Catharina  um 1686Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I226382

Taufe

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Kraft, Eva Maria  6 Mai 1776Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I234182
2 Schoffner, Maria Magdalena  28 Aug 1757Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I248041

Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Gerstenberger, Ida Karolina  11 Okt 1962Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I188366
2 Kern, Johann Georg  6 Nov 1698Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I166660
3 Reichert, Georg Michael  8 Dez 1813Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I269701

Alias-Name

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Alias-Name    Personen-Kennung 
1 Schoffner, Maria Magdalena  28 Aug 1757Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I248041

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Kern, Johann Georg  Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland I166660

Eheschließung

Treffer 1 bis 4 von 4

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Buerger / Bauss  1718Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland F88477
2 Danhäuser / Schuele  1590Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland F87432
3 Häuser / Kraft  10 Nov 1795Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland F80673
4 Kern / Wörner  1650Öhringen, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Deutschland F55132