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Delitzsch, Kreis Delitzsch, Sachsen, DDR



 


Notizen:
Wikipedia 2015:
Delitzsch ist eine Große Kreisstadt und ein Mittelzentrum im Nordwesten des Freistaates Sachsen. Sie ist nach der Einwohnerzahl die größte Stadt im Landkreis Nordsachsen und nach Leipzig, Halle und Merseburg viertgrößte Stadt im Ballungsraum Leipzig-Halle.
Archäologische Spuren auf dem Stadtgebiet deuten auf eine bäuerliche Besiedlung in der Jungsteinzeit hin. In erhaltenen Urkunden wurde Delitzsch 1166 erstmals erwähnt und um 1200 das Stadtrecht verliehen. Im 17./18. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zur kurfürstlichen Residenz. Vom Wohlstand im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit zeugt vor allem die gut erhaltene und durch verschiedene architektonische Epochen geprägte Altstadt, die mit ihren Plätzen, Bürger- und Patrizierhäusern, Stadttürmen, dem Barockschloss und der Stadtbefestigung zu den am besten erhaltenen Sachsens gehört.
Das Stadtgebiet und deren Umgebung ist von ausgedehnten Gewässer-, Wander- und Radwegnetzen sowie Naturschutzgebieten geprägt, welche die Region zu einem Sport- und Freizeitzentrum machen.
Geschichte:
Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Delitzsch reichen bis in die Steinzeit zurück. Der älteste Überrest aus dieser Zeit ist das Fragment eines Idols aus der Zeit von 5100 v. Chr., das einer frühbäuerlichen Kultur entstammt und im August 2003 bei Ausgrabungen am Ortsausgang des benachbarten Zschernitz gefunden wurde. Die Funde in der Delitzscher Gemarkung beginnen mit der Jungsteinzeit, einer Periode, in der sich mit dem Übergang zur Sesshaftigkeit dorfähnliche Siedlungen gebildet haben. In der Römischen Kaiser- und Völkerwanderungszeit brach die Besiedlung jedoch für einen längeren Zeitraum ab.
Erst ab dem späten 6. Jahrhundert siedelten sich zunächst entlang der Elbe, im Verlauf des 7. und 8. Jahrhunderts auch entlang des westlichen Muldegebiets, slawische Bevölkerungsgruppen an. Delitzsch lag damals im Zentrum eines natürlich begrenzten, etwa 270 Quadratkilometer großen Siedlungsgebietes an der mittleren Mulde, zu dem etwa 100 kleinere weilerartige Siedlungen gehörten. Dessen Bewohner bezeichneten sich vermutlich als Siusli. Die Slawen zwischen Saale und Mulde schlossen sich spätestens Ende des 8. Jahrhunderts zu dem Stammesverband der Sorben zusammen. Günstige Geländebedingungen auf einem vom Lober umflossenen Höhensporn und eine von West nach Ost verlaufende Fernhandelsstraße, führten im 9. Jahrhundert zur Gründung einer slawischen Burganlage auf dem Gelände des heutigen Schlossgartens.
Mit der Eingliederung der Gebiete zwischen Saale und Elbe unter den Königen Heinrich I. und Otto I. in das Ostfrankenreich wurde die hölzerne Slawenburg Mitte des 10. Jahrhunderts auf Befehl deutscher Ministeriale durch einen steinernen Burgward ersetzt. Im Schutz dieser erweiterten Burg kam es um 1140/50 zur Gründung einer planmäßig angelegten frühstädtischen Slawensiedlung, die sich über das Gelände der heutigen Ritter-, Halleschen-, Schloss- und Mühlstraße sowie über einen Teilabschnitt der Mauergasse erstreckte. Eine Urkunde König Friedrichs I. vom 20. August 1166 erwähnt Delitzsch erstmals. Um 1200 entwickelte sich der Burgward zum Sitz eines unteren Gerichtsbezirks. Für die Jahre 1207, 1222 und 1224 sind drei Gerichts-, Landding- und Lehntage der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen urkundlich nachgewiesen. Zudem diente er als Verwaltungs-, Vogtei- und Gerichtssitz sowie als Reiseresidenz der Wettiner. Begünstigt durch diese Voraussetzungen, bildete die Stadt für die ländliche Bevölkerung der engeren und weiteren Umgebung einen zentral gelegenen Marktort, dem um 1200 das Markt- und Stadtrecht von den wettinischen Landesherren verliehen wurde. In der Folgezeit erlangte der Ort aufgrund seiner großen Anzahl von Hausstellen und wachsenden Bevölkerung erweiterte Rechte und Privilegien, zu denen beispielsweise das Mauerrecht, das Abdeckerei- und Braurecht sowie das Recht auf ein eigenes Scheffelmaß gehörten. Im Jahr 1376 kam zunächst pachtweise, ab 1423 endgültig die hohe Gerichtsbarkeit und das Geleitrecht hinzu.
Zum Schutz vor Plünderungen und Brandschatzungen kam es zwischen Ende des 14. Jahrhunderts und Anfang des 15. Jahrhunderts zur Errichtung einer massiven Wehranlage, bestehend aus Stadtmauer, Stadttürmen, Zwinger, Wassergraben und Wall. Delitzsch lag in der Markgrafschaft Meißen, die 1439 im Kurfürstentum Sachsen aufging. Das Kurfürstentum wurde bereits 1485 durch die beiden Brüder Albrecht der Beherzte und Ernst von Sachsen geteilt. Delitzsch gehörte danach zum Herzogtum Sachsen, zu dessen Hauptstadt Dresden bestimmt wurde.
Von den sächsischen Kurfürsten unterstützt, wurde die Reformation 1539 durch Herzog Heinrich in Delitzsch eingeführt. Ebenso betroffen war die Stadt vom Schmalkaldischen Krieg 1546 und 1547, in dem es für Sachsen vorrangig um die Gleichstellung der protestantischen Konfession ging. Infolge der Neuordnung des albertinischen Territoriums durch Kurfürst Moritz von Sachsen kam die Stadt zum Leipziger Kreis des Kurfürstentums Sachsen.
Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges litt Delitzsch zum einen an den Kriegsfolgen, zum anderen forderte die mehrere Jahre andauernde Pest viele Opfer. Ab dem Jahr 1636 wurde die Stadt direkt in den Krieg einbezogen und zum Ziel von schwedischen Söldnerverbänden. Zwar blieb die Altstadt von Plünderungen und Bränden weitgehend verschont, die Neustadt wurde jedoch fast völlig zerstört. Zudem schleppten durchziehende und einquartierte Truppen todbringende Krankheiten in die durch Flüchtlinge übervölkerte Stadt. Allein im Jahr 1637 starben rund 881 Menschen, davon 300 an Hunger. Einer Sage nach wurde Delitzsch im Jahr 1637 von der damaligen Türmerstochter gerettet, die durch das Trompetenblasen der so genannten Schwedensignale die Bevölkerung vor der nahenden Gefahr durch die Schweden gewarnt haben soll.
Als 1656 der sächsische Kurfürst Johann Georg I. starb, wurde nach seinem Testament von 1652 eine faktische Landesteilung Sachsens durchgeführt. So gab es neben dem weiter bestehenden Restkurfürstentum noch drei sogenannte Sekundogenituren, zu denen das Herzogtum Sachsen-Merseburg mit dem Amt Delitzsch gehörte. Dieses Herzogtum kam unter die Herrschaft von Herzog Christian I., der das alte Bischofsschloss in Merseburg zu seiner Residenz und das heutige Barockschloss zum künftigen Witwensitz seiner Gemahlin ausbauen ließ. Der Umbau vom Renaissance- zum Barockschloss begann am 24. Juni 1689 und war am 13. Mai 1696 abgeschlossen. Jedoch zog die bereits verwitwete Herzogin Christiana von Sachsen-Merseburg mit ihrem Hofstaat von 28 Personen am 31. Mai 1692 in das Schloss ein. Zur größten Feuersbrunst in der Geschichte von Delitzsch kam es im Jahr 1661. Dabei fiel der gesamte Westteil der Neustadt den Flammen zum Opfer. Knapp 120 Menschen verloren dabei ihr Leben, rund 75 Häuser wurden zerstört.
Nach dem Tod der Herzogin Christiana im Jahr 1701 nutzte das Merseburger Herzoghaus das Schloss nur noch unregelmäßig als Reiseresidenz.

Ort : Geographische Breite: 51.5260270, Geographische Länge: 12.3428963


Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Lehmann, Karl Heinz  24 Apr 1981Delitzsch, Kreis Delitzsch, Sachsen, DDR I1247
2 Pfordte, Asta Toni  17 Mai 1990Delitzsch, Kreis Delitzsch, Sachsen, DDR I10639
3 Zimbelmann, Waldemar  23 Mrz 1990Delitzsch, Kreis Delitzsch, Sachsen, DDR I5

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Lehmann / Sell  4 Jun 1949Delitzsch, Kreis Delitzsch, Sachsen, DDR F388