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Gemmingen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Gemmingen ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Heilbronn-Franken.

Geschichte:

Es wird vermutet, dass der Ort im Staudbachtal auf eine römische Siedlung zurückgeht, die im 3. Jahrhundert von Alamannen in Besitz genommen und nach deren Stammesfürst Gemmo benannt wurde. Erstmals erwähnt wurde Gemmingen (frühere Namen: Gemminchheim, Gemmininchheim oder Gemyngen) im Jahre 769 im Lorscher Codex anlässlich der ältesten von rund 20 Schenkungen an das Kloster Lorsch. Die heutige Wüstung Zimmern und der 1292 erstmals erwähnte heute eingemeindete Ort Stebbach sind wahrscheinlich von Gemmingen erfolgte Ausbausiedlungen aus der jüngeren Merowingerzeit um das 8. Jahrhundert. Gemmingen wurde zunächst zum Gartachgau gezählt, später zum Kraichgau. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken.

1235 werden mit Hans von Gemmingen, dem kaiserlichen Landvogt in Sinsheim, erstmals die Herren von Gemmingen erwähnt, die im Ort womöglich schon lange begütert waren. Sie errichteten im 13. Jahrhundert drei Burgen im Ort: Das Mittelschloss ist bereits 1235 im Besitz von Hans von Gemmingen belegt, wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut, an seiner Stelle entstand später das Rentamt. Das Oberschloss entstand um die Mitte des 13. Jahrhunderts, wurde nach 1630 nicht mehr von der Familie von Gemmingen bewohnt und verkauft. Das bis heute erhaltene Unterschloss Gemmingen geht auf die um 1274 durch Schweiker, gen. der Velscher, erbaute Wasserburg zurück. Man hat die Burg mehrfach umgebaut und die Wassergräben später verfüllt. Die Familienlinie der Velscher starb 1552 mit Hans aus. Dieser übergab das Unterschloss 1550 an Wolf von Gemmingen († 1555). Dessen Enkel Wolf Dietrich (1550–1595) ließ es 1592 im Stil der Renaissance erneuern.

Ein vierter früher Herrensitz in unmittelbarer Nähe ist die Burg Streichenberg auf der Gemarkung Zimmern, die im hohen Mittelalter auch im Besitz der Herren von Gemmingen war, aber schon ab dem 14. Jahrhundert eine wechselnde Besitzgeschichte nahm. Die Herren von Gemmingen besaßen Gemmingen, Stebbach und Zimmern in wechselnden Anteilen als Allodialbesitz oder Lehen. Ab dem späten 15. Jahrhundert erhielten sie zahlreichen weiteren Besitz, insbesondere Lehen der Kurpfalz. Ab 1508 bis zu seinem Tod im Jahr 1514 war Uriel von Gemmingen aus der Linie Gemmingen-Michelfeld Erzbischof von Mainz und deutscher Erzkanzler. Die verschiedenen Zweige der sich weit verbreitenden Familie brachten zahlreiche weitere hohe Würdenträger hervor.

Der Ort Gemmingen zählte als reichsritterschaftlicher Ort zum Ritterkanton Kraichgau, während Stebbach und Streichenberg an die Kurpfalz kamen. 1497 erlangten die Herren von Gemmingen an ihrem Stammsitz Gemmingen die Hochgerichtsbarkeit. Der Ortsherr Wolf von Gemmingen († 1555) gründete 1521 die Lateinschule Gemmingen und war ein früher Anhänger Luthers und Förderer der Reformation, die er in Gemmingen dauerhaft durchführte, während Streichenberg und Stebbach von häufigen Konfessionswechseln der Kurpfalz betroffen waren.

Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort nahezu entvölkert und nach 1648 durch Einwanderer aus der Schweiz und Frankreich aufgesiedelt, die nach den Verwüstungen des 1688 bis 1697 tobenden Pfälzischen Erbfolgekrieges mehrfache Wiederaufbauarbeit leisten mussten.

1664 verkauften die Herren von Gemmingen das Oberschloss mit einem Teil des Ortes an Württemberg. Dieser Anteil ging 1710 an die Herren von Neipperg. Stebbach dagegen kam von der Kurpfalz an die Raugräfin Marie Luise und 1733 an die Grafen von Degenfeld-Schonburg.

Durch die Mediatisierung der Reichsritterschaft kam Gemmingen im Jahr 1806 zum Großherzogtum Baden. Stebbach war 1803 beim Ende der Kurpfalz zum Fürstentum Leiningen gekommen, wurde aber nach dessen raschem Ende 1806 auch badisch.

Der Bau der Kraichgaubahn in den Jahren vor 1880 brachte Gemmingen ein gewisses Maß an Prosperität, während Stebbach zur selben Zeit durch Auswanderung und Landflucht sinkende Einwohnerzahlen hatte. In der Nacht zum 1. Juli 1897 waren die Orte von einer schweren Gewitter- und Hagelkatastrophe betroffen. Die Elektrifizierung beider Orte erfolgte 1920. 1939 wurden 1170 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 1360. Die zentrale Wasserversorgung für Gemmingen und Stebbach wurde 1952 installiert.

Am 1. Januar 1925 wurde die Gemarkung Streichenberg mit Burg Streichenberg und dem im 19. Jahrhundert erbauten Schloss Schomberg nach Stebbach eingemeindet. Am 1. Januar 1974 wurde die zuvor eigenständige Gemeinde Stebbach nach Gemmingen eingemeindet. Die Eingemeindung wurde mit großer Mehrheit beschlossen, nachdem der jeweils unabhängige Fortbestand beider Gemeinden durch Beschlüsse der Landesregierung zur Gemeindereform Anfang der 1970er-Jahre stark gefährdet war.

Ort : Geographische Breite: 49.1572688, Geographische Länge: 8.98404837


Geburt

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Niklas, Magdalena Albertina  23 Jan 1759Gemmingen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I255225
2 Reussner, Catharina  17 Jul 1790Gemmingen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I179235
3 Sorg, Maria Dorothea  22 Apr 1800Gemmingen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I255223
4 Sorg, Michael  geschätzt 1729Gemmingen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I255226

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Niklas, Magdalena Albertina  7 Dez 1819Gemmingen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I255225

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Schlegel, Barbara Regina  12 Mai 1794Gemmingen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I235380

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Sorg / Niklas  15 Jul 1793Gemmingen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F91008