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Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Sinsheim ist eine Stadt im Nordwesten Baden-Württembergs, etwa 22 Kilometer südöstlich von Heidelberg beziehungsweise 28 Kilometer nordwestlich von Heilbronn, an der Elsenz. Das im Jahre 770 erstmals erwähnte Sinsheim gehörte jahrhundertelang zur Kurpfalz. Sie ist nach Weinheim die zweitgrößte Stadt des Rhein-Neckar-Kreises und ein Mittelzentrum in der Metropolregion Rhein-Neckar. Seit 1. Januar 1973 ist Sinsheim Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Angelbachtal und Zuzenhausen hat die Stadt Sinsheim eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Bis zur Kreisreform 1973 war Sinsheim Sitz des gleichnamigen Landkreises mit dem Kfz-Kennzeichen SNH.

Sinsheim ist bekannt durch das Auto- und Technikmuseum Sinsheim, die Badewelt Sinsheim und die Messe Sinsheim sowie die sportlichen Erfolge der TSG 1899 Hoffenheim und deren Wirsol Rhein-Neckar-Arena.

Geschichte:

Der spektakulärste und älteste Fund aus der Umgebung datiert etwa 600.000 Jahre vor unserer Zeit. In einer Sandgrube bei Mauer zwischen Sinsheim und Heidelberg wurde im Jahr 1907 der Unterkiefer von Mauer gefunden, das bis heute älteste Fossil eines Vertreters der Gattung Homo in Deutschland. In der Entwicklungsgeschichte der Erde bildete sich der Kraichgau über die Jahrtausende zu einer Hügellandschaft aus, die gleichermaßen fruchtbare Flussauen als auch schwer zugängliche Rückzugsgebiete bot, wodurch die Region für die Ansiedelung früher Kulturen wie geschaffen war.

Erste Besiedlungsspuren auf dem Gebiet der heutigen Gemarkung Sinsheim stammen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Insgesamt konnten bis heute 26 Hügelgräber aus dem zweiten und dritten vorchristlichen Jahrtausend in und um Sinsheim gefunden werden, daneben steinzeitliche Urnenfelder sowie Steinbeile, Lanzenspitzen und zahlreiche weitere Funde.

Im Ortsteil Dühren bestand um 400 v. Chr. ein keltischer Ringwall, daneben sind noch weitere keltische Funde in Sinsheim bekannt, darunter das „Fürstinnengrab“ mit reichen Grabbeigaben.

Mit der Niederschlagung des Bataveraufstandes im Jahre 70 begannen die Römer ihren Machtbereich um einige Kilometer östlich des Rheins auszuweiten. Wahrscheinlich kam die Gegend um Sinsheim zu diesem Zeitpunkt unter römische Kontrolle. Spätestens im Jahre 98, mit der Vorverlegung der Reichsgrenze an Odenwald und Neckar (siehe Neckar-Odenwald-Limes) unter Kaiser Trajan, wurde der Raum Teil des Römischen Reichs. Das heutige Sinsheim liegt inmitten des damals neu besetzten Gebietes, des so genannten Dekumatlandes (agri decumates). Ein römischer Viergötterstein, der in Sinsheim gefunden wurde, benennt eine Siedlung Saliobriga. Von den Römern zeugen auch die Fundamente römischer Gutshäuser auf der Gemarkung Sinsheim sowie die größte jemals in Süddeutschland gefundene Jupitergigantensäule, die im heutigen Ortsteil Steinsfurt geborgen werden konnte.

Mit dem Zerfall des Neckarlimes und dem Abzug der Römer 259/260 drangen Germanen (Alamannen) auf das Gebiet des heutigen Sinsheim vor. Bereits aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. sind alamannische Siedlungsspuren bekannt. Um das Jahr 500 kam das Gebiet von Sinsheim zum Frankenreich und bereits um das Jahr 550 datieren die ältesten fränkischen Siedlungsspuren im Bereich der heutigen Kernstadt.

Die Besiedlung von Sinsheim war durch den Lauf der Elsenz und die alte Fernverkehrsstraße von Magdeburg über Leipzig nach Würzburg und Basel begründet, die in dieser Gegend von Heilbronn kommend über Steinsfurt nach Sinsheim führt.

Im Lorscher Codex wird Sinsheim im Jahr 770 erstmals urkundlich erwähnt, damals hat ein gewisser Hagino dem Kloster Lorsch eine Hufe in „Sunnisheim“ übereignet. Ein großer fränkischer Friedhof gibt Aufschluss über diese Zeit. Der Ort hatte als Mittelpunkt des Elsenzgaues bereits früh Bedeutung, ein Gaugrafengeschlecht hatte hier vermutlich seinen Sitz. Um 908 soll Konrad von Hessen in Sinsheim eine Burg erbaut und den Ort mit einer Mauer befestigt haben.

Gaugraf Otto von Kärnten (ca. 948–1004) ließ auf dem Stiftsberg das Kloster Sinsheim und eine Kirche erbauen, die zunächst dem Bistum Worms unterstanden. Nach dem Tode Ottos überließen 1024 die in Rheinfranken herrschenden Salier den Kraichgau und die umliegenden Ländereien dem Grafen Wolfram aus der Familie der Zeisolf-Wolframe als Lehen. Gaugraf Zeisolf erhielt 1064 von Heinrich IV. das Marktrecht in Sinsheim, 1067 auch das Münzrecht. Zeisolfs Bruder Johannes, der Speyrer Bischof wurde, ertauschte von Worms das Sinsheimer Augustinerkloster und weihte es im Jahr 1100 im Beisein von Heinrich IV. zu einem Benediktinerkloster um. Aus diesem Anlass wurden dem Kloster auch größere Ländereien, darunter der heutige Stadtteil Steinsfurt, zugeschlagen. Das Kloster blieb lange bedeutender als der Marktort, auch noch nachdem die Abtei im Jahr 1108 verschiedene Rechte am Ort an König Heinrich V. abgetreten hatte.

Im Jahr 1192 verlieh Kaiser Heinrich VI. dem Ort städtische Rechte. Aus einer im Jahre 1234 von Kaiser Friedrich II. in Apricena ausgestellten Urkunde lässt sich ableiten, dass Sunnesheim vor 1220 an Markgraf Hermann V. von Baden als Pfandgut übergeben wurde und zu diesem Zeitpunkt bereits zur Stadt (civitas) erhoben war. Aus dem Jahr 1300 ist das älteste Stadtsiegel überliefert. Der Stadtname lautete inzwischen „Sunnensheim“.

Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts wurden die Herren von Laufen Grafen in Kraichgau und Elsenzgau, anschließend wurde Sinsheim mehrfach verpfändet und hatte häufig wechselnde Herren. Zudem bestanden mit benachbarten Dörfern territoriale Verbünde. Es regierten die Markgrafen von Baden, die Herren von Gemmingen und die Herren von Hirschhorn.

In der Südwestecke der Altstadt von Sinsheim, innerhalb der ehemaligen Stadtmauer, befand sich die Burg Sinsheim.

1329 kam Sinsheim an die Kurpfalz und wurde ab 1362 dem kurpfälzischen Oberamt Mosbach unterstellt. Im Jahr 1410 fiel die Stadt an Pfalzgraf Otto I. von Pfalz-Mosbach, der ab 1440 auch Ansprüche auf das Nachbardorf Reihen erhob und dieses 1472 erwarb. Nach dem Tod des letzten Mosbachers im Jahr 1499 ging Sinsheim an die Hauptlinie der Pfalzgrafen zurück. Umliegende Dörfer unterstanden zumeist den im Ritterkanton Kraichgau zusammengeschlossenen Adeligen. Pfalzgraf Philipp der Aufrichtige versetzte Sinsheim 1506 auf Wiederkauf an Orendel von Gemmingen. Der Wiederkauf erfolgte bis spätestens 1524.

1496 wurde das Sinsheimer Benediktinerkloster unter Abt Michael von Angelloch zu einem weltlichen Ritterstift umgewandelt. Im Bauernkrieg wurde Sinsheim 1525 von rund 1200 bewaffneten Bauern bedrängt, die nach der Öffnung der Stadttore unter Anführung des früheren Eppinger Pfarrers Anton Eisenhut das Ritterstift erstürmten und zahlreiche Zerstörungen hinterließen. Der Zorn der Bauern richtete sich gegen die im Stift lebenden Söhne der Grundherren des Elsenz- und Kraichgaus. Viele Adlige aus dem Kraichgau schlossen sich in den Folgejahren den Thesen Luthers an. Das Ritterstift in Sinsheim wurde von 1528 bis 1533 wieder instand gesetzt. 1557 bekannte sich Kurfürst Ottheinrich zur Augsburger Konfession, sein Nachfolger Friedrich III. vollzog dann die Reformation in der gesamten Kurpfalz. 1565 ließ Friedrich III. den Chor des Ritterstifts öffnen und katholisches Inventar verbrennen. Da das Stiftskapitel weiterhin die Annahme der Reformation verweigerte, hob Friedrich das Stift am 5. Juli 1565 auf.

Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 wurde Sinsheim mehrmals von marodierenden Truppen heimgesucht und unter der Bevölkerung herrschte Armut und Elend. Einige verlustreiche Schlachten fanden im Umland statt, z. B. die Schlacht bei Mingolsheim und die Schlacht bei Wimpfen im Jahr 1622, und der kaiserliche Feldherr Tilly verwüstete auch Sinsheim. Nach Tilly zogen die Schweden ein, anschließend kroatische Reiter, danach Franzosen. Im heutigen Ortsteil Reihen reduzierte sich die Bevölkerung von 300 zu Beginn auf 14 Personen zum Ende des Krieges. Ähnlich verlustreich ging es auch in Sinsheim selbst zu. In den Wirren des Krieges scheiterte auch ein letzter Versuch, das Sinsheimer Kloster neu zu gründen.

Nach dem Westfälischen Frieden 1648 kehrte jedoch kein Frieden in der verwüsteten und größtenteils entvölkerten Stadt ein. Die nahe Festung Philippsburg war während der nachfolgenden Franzosenkriege Ausgangspunkt und Ziel vieler Truppen, die oft ihren Weg durch Sinsheim nahmen. Im Jahr 1674 trafen in der Schlacht bei Sinsheim 20.000 Soldaten aufeinander, der französische Marschall Turenne schlug die deutschen kaiserlichen Truppen empfindlich und plünderte die Stadt. 1689 brannten Truppen Ludwigs XIV. unter General Melac die Stadt komplett nieder.

In dem kleinen bäuerlichen Anwesen „Lerchennest“ in Steinsfurt versuchte im August 1730 der Kronprinz Friedrich von Preußen (Friedrich der Große), seinem Vater und der Verantwortung des Preußischen Hofes zu entfliehen. Die Flucht wurde allerdings vereitelt und der Kronprinz in der Festung Küstrin inhaftiert.

Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts erfuhr Sinsheim Wiederaufbau und bescheidenes Wachstum, sodass Goethe im Jahr 1797 die Stadt in „Dichtung und Wahrheit“ als „heiteres Landstädtchen“ beschreiben konnte.

Mit dem Ende der Kurpfalz im Jahre 1803 wurde Sinsheim kurzzeitig dem neugebildeten Fürstentum Leiningen zugeschlagen, um dann 1806 dem neu gegründeten Großherzogtum Baden als Amtsstadt zuzufallen. Die Verwaltung des Bezirksamts war zunächst im 1712 neu errichteten Rathaus untergebracht, bevor 1840 ein großherzogliches Bezirksamtsgebäude bezogen werden konnte.

Ort : Geographische Breite: 49.2557945, Geographische Länge: 8.8771892


Geburt

Treffer 1 bis 20 von 20

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Altdorfer, Anna Ursula  31 Mrz 1664Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I19765
2 Bisswanger, Georg Michael  1678Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I261395
3 Brecht, Johannes  um 1730Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259915
4 Burkhart, Franciscus Nicolaus  um 1648Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I218265
5 Conrad, Maria Ursula  1679Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I240395
6 Gilbert, Maria Katharina  1 Jan 1771Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I227442
7 Heft, Ludwig  24 Sep 1796Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I260859
8 Hofmann, Ursula Sybilla  29 Nov 1630Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I230782
9 Huber, Johann Georg  18 Nov 1804Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I269935
10 Huber, Johann Philipp  13 Jan 1814Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I193359
11 Laib, Ludwig  6 Okt 1800Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I120296
12 Remmele, Philippina  geschätzt 1786Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I206176
13 Schloer, Johann Jacob  9 Jun 1713Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I236239
14 Schloer, Michael  1679Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I240394
15 Schumacher, Jakob  geschätzt 1819Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I260631
16 Schwab, Johann Georg  19 Jul 1682Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I220906
17 Schwab, Jost  22 Feb 1656Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I237953
18 Schwab, Jost Justus  1415Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I225118
19 Schwarz, Cornelia Carolina  1796Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I19096
20 Trautmann, Johann Andreas  1693Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I19186

Taufe

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Huber, Johann Georg  20 Nov 1804Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I269935
2 Schoch, Johann Martin  3 Nov 1714Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I237771

Tod

Treffer 1 bis 10 von 10

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Conrad, Maria Ursula  12 Jan 1767Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I240395
2 Dürr, Michael  31 Aug 1675Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238309
3 Hegi, Anna Maria  14 Jul 1673Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I237956
4 Hertzel, Clemens  25 Mrz 1707Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I238303
5 Landis, Hans Heinrich  30 Jan 1711Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I239691
6 Rennich, Maria Elisabetha  24 Mrz 1789Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I19185
7 Schloer, Michael  5 Jan 1748Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I240394
8 Trautmann, Georg Peter  1788Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I19184
9 Trautmann, Johann Andreas  3 Dez 1742Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I19186
10 Wolfhardt, Hanß Jörg  17 Jan 1712Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I237955

Beerdigung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Hegi, Anna Maria  Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I237956
2 Schloer, Michael  7 Jan 1748Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I240394
3 Wolfhardt, Hanß Jörg  Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I237955

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Schloer / Conrad  5 Feb 1704Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland F83631