Drucken Lesezeichen hinzufügen

Wadern, Kreis Merzig-Wadern, Saarland, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Wadern ist eine saarländische Stadt im Landkreis Merzig-Wadern zwischen Saarbrücken und Trier. Sie ist flächenmäßig mit 111 Quadratkilometern nach Saarbrücken und St. Wendel die drittgrößte Stadt des Saarlandes. Die Stadt Wadern gliedert sich in 13 Stadtteile. Insgesamt gehören zur Kommune 24 Dörfer. Die Stadt liegt im moselfränkischen Sprachraum.

Geschichte:

Zwar deuten einige Einzelfunde, wie etwa einzelne Steinbeile sowie ein bronzezeitlicher Grabhügel in Nunkirchen, bereits auf eine vorgeschichtliche Besiedelung der Region hin, doch mehren sich erst für den Zeitraum ab etwa 1.000 v. Chr. aussagekräftige Funde und Befunde. Dabei finden sich auf den Höhen des Hochwalds vor allem ab der frühkeltischen Eisenzeit zahlreiche aufwändige Bestattungen unter Grabhügeln, die auf das Vorhandensein einer reichen keltischen Oberschicht mit Handelskontakten bis in den Mittelmeerraum hinweisen. Im Stadtgebiet Wadern sind hier die im 5./4. vorchristlichen Jahrhundert entlang einer antiken Wegeführung angelegten neun Grabhügel mit mehreren reich ausgestatteten Beisetzungen bei Gehweiler zu nennen.

Aus spätkeltischer Zeit hingegen stammen die Bestattungen bei Lockweiler (1. Jh. v. Chr.), an denen sich das gewandelte Totenritual ablesen lässt, da die Verstorbenen hier verbrannt und in Gräbern ohne Überhügelung beigesetzt wurden. Zu den archäologischen Quellen tritt in dieser Zeit auch eine genauere schriftliche Beschreibung der hier ansässigen Menschen sowie ihrer Sitten und Gebräuche durch den römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar. In seiner Beschreibung der römischen Eroberung der Region 58-51/50 v. Chr. („Commentarii de Bello Gallico“) bezeichnet er die Einheimischen als „Treverer“, die den römischen Invasoren lange erbitterten Widerstand entgegensetzten, bevor es den Eroberern gelang, die letzten Aufständischen niederzuwerfen. Diese aus römischer Perspektive überlieferten Ereignisse spiegeln sich in der Entdeckung eines römischen Militärlagers wider, das zur Zeit des Gallischen Krieges bei Hermeskeil in unmittelbarer Nähe zu der als „Hunnenring“ bekannten keltischen Höhensiedlung auf dem Dollberg bei Otzenhausen angelegt wurde.

Durch die Eingliederung Galliens in das Römische Reich und den Ausbau des Straßennetzes wurden nicht nur eine Vielzahl von Handelsgütern in die neue Provinz transportiert, sondern ebenso die fremden Sitten, Gebräuche und Techniken eingeführt. So entstand im 2. nachchristlichen Jahrhundert in Oberlöstern ein Gesamtensemble aus einem gallo-römischen Umgangstempel, aus zwei – heute rekonstruierten – Monumentalgrabhügeln sowie aus einer römerzeitlichen Villa rustica mit einem repräsentativen Hauptgebäude und mehreren Wirtschaftsgebäuden. Darüber hinaus belegen mehrere Abbaustellen im Gelände sowie Bruchstücke des Rohlings einer Handdrehmühle und eines Reibsteins die wirtschaftliche Bedeutung des örtlichen Gesteins zur lokalen Mahlsteinherstellung.

Im Verlauf des 5. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Einfällen germanischer Stämme und schließlich zur Ablösung der römischen Herrschaft in der Region und der Eingliederung in das Frankenreich. Während die neuen Strukturen sowie der Zuzug fränkischer Neusiedler archäologisch nur teilweise fassbar sind, lassen die Ortsnamen der Dörfer im Waderner Stadtgebiet noch heute den Schluss auf deren Gründungszeit zu. So verweisen die häufigen Namensendungen auf -bach, -feld oder -rod auf die große mittelalterliche Rodungsphase des 10. Jahrhunderts, als die Wälder des Hochwaldes zur Gewinnung neuer Flächen für Siedlungsbau und Landwirtschaft abgeholzt wurden.

Die Zeit des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war geprägt durch die Zugehörigkeit der heutigen Stadt Wadern zu unterschiedlichen Herrschaftsbereichen: So teilten sich bis zur Französischen Revolution neben den beiden großen Machtblöcken des Erzstifts Trier und des Herzogtums Lothringen auch kleinere Herrschaften, wie die reichsfreie Herrschaft Dagstuhl und das Geschlecht von Hagen bzw. später Zandt von Merl, das heutige Stadtgebiet. Die politische Grenzlage beeinflusste nicht nur das Alltagsleben der Menschen, sondern führte auch zur Verflechtung mit überregionalen politischen Entwicklungen und Konflikten.

Mittelalterliche Baudenkmäler sind beispielsweise die romanischen Kirchtürme in Wadrill, Lockweiler, dem ältesten Teil des heutigen Kirchturms in Wadern und die Burgruinen. Während die Burg Büschfeld mittlerweile ganz verschwunden ist, sind die Reste der Schwarzenburg sowie der Burg Dagstuhl noch immer sichtbar. Letztere ist durch Grabungen in den 1980er-Jahren sowie ein umfangreiches Grabungs- und Inwertsetzungsprogramm zwischen 2003 und 2011 mittlerweile ein kulturtouristischer Anziehungspunkt in der Region.

Eine besondere Rolle für die frühneuzeitliche Entwicklung der Herrschaft Dagstuhl spielte der Trierer Erzbischof und Kurfürst Philipp Christoph von Sötern. Er vereinigte von 1616 bis 1625 die seit dem 14. Jahrhundert in vier Erbteile zersplitterten Herrschaftsbereiche Dagstuhls und führte an der Burg größere Umbaumaßnahmen durch. Im Jahre 1635 legte er die Unteilbarkeit des Familienbesitzes in der rechtlichen Form des „Söternschen Fideikommisses“ fest, welchen er mit weiteren Belehnungen, Besitzanteilen und Rechtstiteln sowie umfangreichen Barmitteln und Wertgegenständen aus seinem Privatbesitz ausstattete.

Die Lehnsnehmer des Grafen hießen in Wadern Stockbauern. Ihre Rechte und Pflichten waren schriftlich geregelt.

Durch die 1680 geschlossene Ehe Maria Sidonias von Sötern mit Graf Notger Wilhelm von Baldern, Katzenstein und Aufhausen kam die Herrschaft Dagstuhl in den Besitz der Grafen von Oettingen-Baldern im Nördlinger Ries und gelangte im 18. Jahrhundert unter ihrem Enkel, Graf Joseph Anton von Oettingen-Baldern und Sötern, zu besonderer Blüte. Dieser intensivierte die Kontakte zu seiner entlegenen Herrschaft im Hochwald und verlegte seine Hofhaltung schließlich 1763 ganz nach Dagstuhl. Hier residierte er in seinem 1760 erbauten Schloss und bemühte sich, durch zahlreiche Verordnungen die wirtschaftliche Situation in seiner Herrschaft zu verbessern. Die für die weitere Entwicklung Waderns wichtigste Neuerung bildete die Verleihung des Marktrechts im Jahre 1765. Die Möglichkeit, regelmäßige Vieh- und Krammärkte abzuhalten, verhalf dem „Marktflecken“ Wadern zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Als sichtbares Zeichen dieses Marktrechts ließ Graf Joseph Anton im Herzen Waderns einen Marktplatz anlegen und einen Marktbrunnen errichten.

Eine weitere Schlossanlage entstand 1750–1752 in Münchweiler unter Freiherr Franz Georg Zandt von Merl. Dieses in mehreren Bauphasen zu einer barocken Residenz ausgebaute Schloss wurde von 1997 bis 2007 mit Unterstützung von Bund, Land und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz grundlegend saniert und befindet sich noch heute im Familienbesitz.

Mit dem Einrücken der französischen Revolutionstruppen endete 1794 die Fürstenzeit. Die fürstlichen Besitztümer wurden französischer Staatsbesitz. Während Schloss Münchweiler 1801 wieder von seinen früheren Besitzern zurückgekauft wurde, ließ sich in Schloss Dagstuhl 1807 Freiherr Wilhelm Albert de Lasalle von Louisenthal mit seiner Familie nieder.

Das heutige Gebiet der Stadt Wadern wurde 1801 durch den Frieden von Luneville französisches Staatsgebiet und infolgedessen in neuen Verwaltungsstrukturen zusammengefasst. So bildeten die verschiedenen Gemeinden („Mairies“ genannt) Wadern, Weierweiler sowie Neunkirchen (Nahe) zusammen den Kanton Wadern, im Arrondissement Birkenfeld, das wiederum zum Saar-Departement mit Sitz in Trier gehörte.

Im Rahmen der territorialen Neugestaltung Europas durch den Wiener Kongress kam der Bereich der gegenwärtigen Stadt Wadern im Jahre 1815 unter preußische Verwaltung. Es war Bestandteil des von Preußen neu geschaffenen Landkreises Merzig, der von neun Bürgermeistereien gebildet wurde. Der Kreis Merzig gehörte zum Regierungsbezirk Trier, der wiederum Teil der preußischen Rheinprovinz war. Diese Struktur bestand bis Ende des Ersten Weltkrieges. Die Bürgermeisterei Wadern wurde Anfang des 19. Jahrhunderts eingerichtet. Diese Form der Kommunalverwaltung war von den Franzosen in Preußen zwischen 1806 und 1813 eingeführt worden.

Das 19. Jahrhundert brachte nicht nur eine Änderung der politischen Verhältnisse mit sich, sondern auch neue Technologien und einen tiefgreifenden Wandel in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht.

Die Ausgangslage war denkbar schlecht: Im wirtschaftlich während der französischen Besatzungszeit Ende des 18. Jahrhunderts/Anfang des 19. Jahrhunderts durch Zwangsabgaben und Abholzungen ausgebluteten Hochwaldraum herrschte vielerorts bittere Not. Zudem wirkten sich in diesem landwirtschaftlich geprägten Raum Missernten katastrophal aus, so dass zahlreiche Menschen auswanderten. Neben den Bemühungen seitens der preußischen Verwaltung zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage im Kreisgebiet gab es auch private Initiativen: Zur Unterstützung von Bedürftigen gründete die als „Malergräfin“ verehrte Freifrau Octavie de Lasalle von Louisenthal 1843 auf Schloss Dagstuhl einen Elisabethverein. Zudem stiftete die Familie de Lasalle von Louisenthal 1856 ein kleines Häuschen zur Aufnahme von Notleidenden, Kranken und Waisen, das später von den Franziskanerinnen von Waldbreitbach weitergeführt wurde und aus dem das bis 2017 bestehende Elisabeth-Krankenhaus der Stadt Wadern hervorging.

Mit der Gründung des Deutschen Zollvereins 1834 öffneten sich der saarländischen Kohle neue Absatzmärkte. Dieser Umstand in Verbindung mit einem steigenden Energiebedarf und dem Einsatz neuer Technologien im Förderverfahren führte ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem enormen Anstieg der Zahl der im Bergbau beschäftigten Hochwälder. Die häufig als Nebenerwerb betriebene Landwirtschaft auf den heimischen Höfen lag in den Händen der Frauen, während die Männer unter der Woche in Schlafhäusern nahe ihren weit von zu Hause entfernten Arbeitsstätten untergebracht waren. Der Anschluss der Hochwaldregion an das Eisenbahnnetz brachte den als „Hartfüßler“ verspotteten Fernpendlern eine enorme Verbesserung der Lebensumstände. Auch die Lage der kleinen Handwerksbetriebe auf dem Gebiet der heutigen Stadt Wadern besserte sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1858 gründete Nikolaus Lauer die Tuchfabrik Wadern, die bis 1963 bestand.

Vor allem ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blühte auch das Vereinswesen im heutigen Stadtgebiet auf, da sich immer mehr Menschen zur Verwirklichung ihrer musischen, wirtschaftlichen aber auch politischen Interessen zusammenschlossen.

Ort : Geographische Breite: 49.5418178, Geographische Länge: 6.8888998


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Klasen, Claudius Matthias  26 Jul 1742Wadern, Kreis Merzig-Wadern, Saarland, Deutschland I209629

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Klasen, Adam  1 Jan 1814Wadern, Kreis Merzig-Wadern, Saarland, Deutschland I209630

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Klasen / Kirsch  13 Feb 1759Wadern, Kreis Merzig-Wadern, Saarland, Deutschland F70267